Überzugsmittel
Die Erfindung bezieht sich auf Überzugsmittel für das Überziehen von als Anode geschalteten elektrisch leitenden Gegenständen mittels Elektrophorese auf der Grundlage von wässrigen Lösungen von Acrylverbindungen enthaltenden.Mischpolymeren und von Carboxyl- gruppen enthaltenden gesättigten und/oder ungesättigten mit Fettsäuren modifizierten Polykondensationsprodukten aus mehrwertigen Alkoholen und Polycarbonsäuren, die soviel Ammoniak und/oder basische organische Stickstoffverbindungen enthalten, dass der pH-Wert mindestens 6,5 beträgt.
Die elektrophoretische Abscheidung filmbildender Materialien auf Metallen und anderen elektrisch leitenden Gegenständen hat viele Vorteile gegenüber den klassischen Auftragsarten, wie es das Tauchen, Spritzen oder Streichen darstellt. So haben die abgeschiedenen Überzüge nach dem Herausziehen des Gegenstandes aus dem Elektrophoresebad allseitig und von oben nach unten die gleiche Schichtdicke. Dabei ist es gleichzeitig möglich, die abzuscheidenden Schichtdicken durch entsprechende Wahl von Stromdichte und Abscheidungszeit bereits vorher genau einzustellen.
Die elektrophoretische Abscheidung ist jedoch von zahlreichen Faktoren abhängig, wobei neben der Elektrophorese auch eine Elektrolyse und eine Elektro-Endosmose eine Rolle spielen. Der Aufbau des verwendeten Beschichtungsmaterials muss auf diese Faktoren Rücksicht nehmen.
Es ist schon vorgeschlagen worden, organische Verbindungen, wie Kautschuk, Polyvinylacetat, Polyvinylchlorid, Polyacrylate und Polyäthylenverbindungen aus ihren wässrigen Dispersionen abzuscheiden. Für die Elektrophorese müssen die Dispersionen aber sehr stark verdünnt werden, wodurch sich beträchtliche Schwierigkeiten einstellen, weil verdünnte Dispersionen nur eine begrenzte Lagerstabilität besitzen. Nachteilig ist es deshalb, dass Dispersionen sich um so rascher trennen können, je verdünnter sie sind.
Man hat ferner beschrieben, Alkydharze in Form ihrer mit Ammoniak oder Aminen neutralisierten wässrigen Lösungen allein oder in Kombination mit Harnstoff-, Melamin- oder Phenolharzen elektrophoretisch abzuscheiden. Solche Harzkombinationen neigen bei länge rem Betrieb des elektrophoretischen Tauchbades zu einer unterschiedlichen Abscheidungsgeschwindigkeit, wodurch die Filmeigenschaften in ungünstiger Weise beeinflusst werden.
Es ist auch versucht worden, Acrylatharze aus ihren wässrigen Lösungen abzuscheiden. Dabei hat sich jedoch herausgestellt, dass die Harzabscheidung um Ecken und Kanten herum unzureichend und besonders bei solchen Werkstücken, die einen etwas komplizierten Aufbau mit einigen Hohlräumen haben, wie es beispielsweise bei Autokarosserien und Autotüren der Fall ist, das Eindringvermögen der Harzpartikel in die Hohlräume gering ist.
Dazu kommt noch, dass die bekannten Acrylatharzlösungen unter dem Einfluss der Elektrophorese nicht stabil sind. Das wirkt sich so aus, dass die Abscheidung bei längerem Gebrauch des Bades schlechter wird. Die entstandenen Überzüge zeigen dann eine rauhe und unansehnliche Oberfläche. Dadurch ist die technische Verwendung von Acrylatharzen für die elektrophoretische Beschichtung erheblich behindert.
Es wurde nun gefunden, dass diese Nachteile ein Überzugsmittel auf der Grundlage von wässrigen Lösungen von Acrylverbindungen enthaltenden Mischpolymeren, die soviel Ammoniak und/oder basische organische Stickstoffverbindungen enthalten, dass der p11-Wert minde- stens 6,5 beträgt, nicht aufweist, dass dadurch gekennzeichnet ist, dass das Überzugsmittel die Komponenten I. ein Copolymerisat aus a) 20-91 Gewichtsprozent wenigstens eines Esters der Methacrylsäure und/oder Acrylsäure mit einem einwertigen, bis zu 20 Kohlenstoffatome aufweisenden Alkohol, b) 3-20 Gewichtsprozent wenigstens einer ein- bzw.
zweiwertigen z. - äthylenisch ungesättigten, bis zu 6 Koh lenstoffatome aufweisenden Carbonsäure und/oder wenigstens eines Halbesters einer solchen zweiwertigen Carbonsäure mit einem einwertigen, bis zu 10 Kohlenstoffatome aufweisenden Alkohol, c) 6-25 Gewichtsprozent wenigstens eines N-(Oxyalkyl)-amids der Methacrylsäure, N-(Oxyalkyl)-amids der Acrylsäure, N-(Oxaalkyl)-amids der Methacrylsäure, N -(Oxaalkyl)-amids der Acrylsäure mit einem bis zu 10 Kohlenstoffatome aufweisenden Oxyalkyl- bzw.
Oxaalkylrest und d) 0-70 Gewichtsprozent wenigstens eines anderen monoäthylenisch ungesättigten Comonomeren; II. ein maleinisiertes und/oder fumarisiertes Öl oder Fett und/oder ein Carboxylgruppen enthaltendes, mit gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäuren modifiziertes Alkydharz aus Polyalkoholen und Polycarbonsäuren, das gebenenfalls maleinisiert und/oder fumarisiert ist; III. Wasser, das gegebenenfalls bis zu 10 Gewichtsprozent organischer Lösungsmittel enthält, enthält, wobei das Gewichtsverhältnis der Komponente I zur Komponente II von 90% I: : 1:10% II bis zu 10 1: 90% II beträgt.
Das Überzugsmittel kann als zusätzliche Komponente IV ein wasserlösliches, härtbares Phenol-Formaldehyd-, Harnstoff-Formaldehyd-, Melamin-Formaldehyd - Kondensationsprodukt enthalten, wobei das Gewichtsverhältnis der Komponenten I + II zur Komponente IV von 95% (I + II): 5% IV bis zu 85% (I + II): 15% IV beträgt.
Als Copolymerisate (Komponente I) eignen sich insbesondere solche mit einem K-Wert (nach H. Fikentscher, Cellulosechemie, Band 13, 1932, S. 58-64) von 12 bis 40.
Zu den Anfbaukomponenten a bis d der Polymeren ist im einzelnen das Folgende zu sagen: a) Als Ester eignen sich insbesondere der Methylester der Methacrylsäure, sowie der Äthyl-, n-Propyl-, i -Propyl-, n-Butyl-, i-Butyl-, tert. -Butyl- und 2-Äthylhexylester der Acrylsäure. Ferner sind beispielsweisegeeig net der 3-Oxabutyl-, 3-Oxapentyl-, 3-Oxaheptyl-, 3,6 -Dioxanonyl- und 3,6-Dioxadecylester der Acryl- und Methacrylsäure. Auch Gemische von Estern sind geeignet.
b) Als Carbonsäuren eignen sich insbesondere Acrylund Methacrylsäure. Ferner sind beispielsweise geeignet Malein-, Fumar-, Itacon-, Mesacon- und Zitraconsäure.
- Als Halbester eignen sich beispielsweise die Halbester der Malein- und Fumarsäure mit den vorstehend aus a) ersichtlichen Alkoholen. - Auch Gemische von Carbonsäuren und/oder Halbester sind geeignet.
c) Als N- Oxyalkyl)- und N-(Oxaalkyl)-amide eignen sich insbesondere die N-(Oxymethyl)-amide der Acryl- und Methacrylsäure sowie die N-(2-Oxapropyl)-, N-(2-Oxabutyl)-, N-(2-Oxapentyl)- und N-(2-Oxahexyl) amide der Acryl- und Methacrylsäure. Ferner sind beispielsweise geeignet die N- (2-Oxa-3-cyclohexylpropyl) und N-(2,5-Dioxanonyl)-amide. - Auch Gemische von Amiden sind geeignet.
d) Als andere Comonomere eignen sich insbesondere Styrol sowie Oxyalkylester der Acryl- bzw. Methacrylsäure etwa die 2-Oxyäthyl-, 2-Oxyopropyl- und 4-Oxybutylester. Ferner sind beispielsweise geeignet Acrylnitril, Methacrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylidenchlorid, N-Vinylharnstoff, N-Vinyl-N'- oxaalkylharnstoffe und N-Vinylpyrrolidon. Auch Gemische von Comonomeren sind geeignet
Das Herstellen der Polymeren kann nach bekannten
Methoden erfolgen; es ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Geeignete Methoden zum Herstellen der Polymeren sind beispielsweise beschrieben in den deutschen Auslegeschriften 1 035 363, 1 054 710 und 1102410.
Als Fettsäure modifizierte Kondensationsprodukte (Komponente II) sind bekannte Alkydharze und/oder maleinisierte Alkydharze und/oder maleinisierte Öle und Fette zu verstehen.
Alkydharze sind Polyester aus mehrwertigen Alkoholen, wie Glycerin, Pentaerythrit, Trimethylolpropan oder Hexantriol, mit mehrbasischen, gesättigten oder unge sättigten aliphatischen, hydroaromatischen oder aromatischen Carbonsäuren, wie Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Hexachlortetrahydroendomethlenphthalsäure, Bernsteinsäure, Zitronensäure, Aconitsäure,
Maleinsäure und Fumarsäure. Die Alkydharze sind in der Regel durch den Einbau von gesättigten und/oder ungesättigten Fettsäuren wie z.B. Leinöl-, Rizinusöl-, Ricinenöl-, Kokosnussöl, Erdnussöl, Holzöl-, Oiticicaöloder Baumwollsaatölfettsäuren modifiziert. Auch der Ein bau von Kolophonium und Harzsäuren in das Alkydharzmolekül ist möglich.
Die Alkydharze sollen noch so viel unveresterte Car boxylgruppen enthalten, dass ihre Säurezahl mehr als 10 beträgt und dass sie zusammen mit den anderen Komponenten I, III und IV eine mit Wasser mischbare Lösung bilden.
Es können auch solche Alkydharz verwendet werden, bei denen ein Teil der Polyalkohole durch Polyäthylengly kole ersetzt ist und die auf diese Weise wasserlöslich gemacht sind.
Maleinisierte Alkydharze sind übliche Addukte, die durch Reaktion von Alkydharzen mit Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid und/oder Fumarsäure in bekannter Weise erhalten werden.
Maleinisierte Öle und Fette sind Additionsprodukte von Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid oder Fumarsäure an halbtrocknende und trocknende Fette und Öle, wie
Leinöl, Holzöl, Ricinenöl. Diese Addukte sind im all gemeinen unter der Bezeichnung Maleinatöl oder Ma- leinatharz bekannt.
Als Komponente IV können bekannte, bei Raumtemperatur wasserlösliche, härtbare Kondensationsprodukte vom Typ der Phenoplaste und/oder Aminoplaste in
Betracht gezogen werden, wie sie nach bekannten Verfah ren durch Umsetzung von Formaldehyd mit Phenolen oder Harnstoff oder Melamin erhältich sind. Harnstoffund Melamin-Formaldehyd-Kondensationsprodukte sind üblicherweise noch mit niederen aliphatischen Alkoholen veräthert.
Zum Neutralisieren kommen neben Ammoniak was serlösliche, organische, primäre, sekundäre, tertiäre, ali phatische Mono- oder Polyamine, ferner Mono-, Di-,
Trialkanolamine oder gemischte Alkylalkanolamine in
Betracht. Beispielhaft seien genannt: Methylamin, Äthyl amin, Dimethylamin, Triäthylamin, Diäthylentriamin, Di propylentriamin, Mono-, Di-, Triäthanolamin, Verwendet werden können auch aus diesen Aminen entstehende quaternäre Ammoniumbasen.
Zur Verbesserung der Löslichkeit der Komponenten I bis IV können mit den Komponenten I bis IV verträg liche, organische Lösungsmittel, z.B. aliphatische und aromatische Alkohole, Glykole, Polyglykole, Glykoläther und Polyglykoläther verwendet werden. Die organischen
Lösungsmittel können bis zu einem Gehalt von 10 Ge wichtsprozent, berechnet auf Wasser, mitverwendet werden. Es ist aber auch in vielen Fällen möglich, ohne Lösungsmittel auszukommen. Die Lösungsmittel werden immer da eingesetzt, wo sie die Löslichkeit der Kompo nenten I bis IV in Wasser fördern, die Stabilität des über zugsmittel erhöhen, sowie den Verlauf oder die Schichtdicke günstig beeinflussen.
Mitunter ist es vorteilhaft, eine geringe Menge von 0,5%0 bis 5%, auf Wasser bezogen, eines mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittels, wie z.B aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, höhere
Alkohole, Ketone, Ester oder Glykolester dem Elektrophoresebad zuzusetzen. Solch ein Zusatz wirkt verbessernd auf den Verlauf des abgeschiedenen Überzugs, badstabi lisierend und schichtdickenerhöhend.
Die Vereinigung der Komponenten kann in beliebi ger Reihenfolge geschehen und je nach Art der eingesetz ten Komponenten bei Raumtemperatur oder leicht erhöhter, 100 C nicht übersteigender Temperatur durch geführt werden. Es ist auch möglich, zunächst wässrige
Lösungen z.B. mit einem Harztrockengehalt von 60 und mehr Prozent, die mit Wasser beliebig verdünnbar sind, herzustellen.
In den Überzugsmitteln können je nach Verwendungs zweck noch die üblichen Hilfs. und Zusatzmittel wie Verlaufsmittel, Stabilisierungsmittel und dergleichen mit verwendet werden.
Die erfindungsgemässen Überzugsmittel können auch pigmentiert und mit den üblichen Streckmitteln und Füll stoffen versetzt werden. Hierbei soll der Gehalt an Pigment und Füllstoff 30% des Bindemittelanteils nicht über steigen.
Für die elektrophoretische Abscheidung werden die erfindungsgemässen Überzugsmittel soweit mit Wasser verdünnt, dass der Festkörpergehalt nicht mehr als 40%, vorzugsweise aber zwischen 4 und 20% beträgt.
Der Bindemittelgehalt der für die elektrophoretische
Abscheidung benutzen wässrigen Harzlösungen kann bis zu 37%, vorzugsweise aber zwischen 3 und 20% betra gen.
Die elektrophoretische Abscheidung der Überzüge aus den Überzugsmitteln wird nun so ausgeführt, dass ein elektrisches Potential zwischen zwei Elektroden, die in das Überzugsmittel eingebracht sind, geschaltet wird. Da bei wird so verfahren, dass das zu lackierende Werkstück als Anode geschaltet wird. Zweckmässigerweise bildet die Beckeninnenwand gleichzeitig die Kathode. Die Stromdichte wird so gewählt, dass die gewünschte Lackfilmdichte in vorgegebener Zeit erreicht wird. Die Höhe der anzuwendenden Gleichspannung ergibt sich aus dem Charakter des abzuscheidenden Lackes, der Entfernung und Grösse der Elektroden.
Die erfindungsgemässen Überzugsmittel sind mit Was ser verdünnbar. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die ständig umgewälzte, verdünnte Lösung auch bei länge rem Stromdurchgang stabil bleibt und sich nicht trennt.
Die erfindungsgemässen Überzugsmittel ergeben äusserst gleichmässige elektrophoretische Abscheidungen von guter Korrosionsbeständigkeit, die besonders bei Werkstükken mit komplizierten Oberflächen vorteilhaft sind. Der Umgriff um Kanten und Ecken ist sehr zufriedenstellend und das Eindringvermögen der Lackschicht in Hohlkörper ist überraschend gut. Die mit dem erfindungsgemässen Überzugsmittel hergestellten Überzüge, Beschichtungen, Anstriche und Lackierungen weisen gegenüber solchen, deren Bindemitteel entweder nur Acrylatharze oder nur Alkydharze oder Maleinatharze sind, erhöhte Elastizität, bessere Haftung auf dem überzogenen Werkstück und verbesserte Temperaturbeständigkeit besonders bei Überbrennen oder bei Unterkühlung auf.
Die erhaltenen elektrophoretischen Abscheidungen können entweder als Grundierungen oder als Einschicht Lackierungen verwendet werden. Die Überzüge werden zweckmässigerweise bei 150 bis 2200C während 30 bis 5 Minuten eingebrannt.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Erfindungsgedanken näher erläutern, ohne ihn einzuschränken. Alle Prozentangaben beziehen sich auf Gewichtsprozente, alle Teile bedeuten Gewichtsteile.
Misch polymerisationsprod ukt I
Ein als Komponente I verwendbares Copolymeres besteht aus folgenden Aufbaukomponenten: al) 35% Acrylsäure-n-butylester, a2) 20% Methacrylsäure-Methylester, b) 20% Acrylsäure und c) 25% N-(2-Oxahexyl)-Acrylsäureamid.
Die Buchstaben a, b, c und d entsprechen denen, mit denen die Aufbaukomponenten in der Beschreibung definiert sind. Das Polymer, dessen Herstellungsmethoden als bekannt hier nicht beansprucht werden, wird zu einer 55%igen Lösung in n-Butanol gelöst. Das Harz ist ein selbsthärtendes Acrylatharz.
Mischpolymerisationsprodukt 2
Ein dem Mischpolymerisationsprodukt 1 analoges Copolymer besteht aus den Aufbaukomponenten: a) 69% Acrylsäure-n-butylester, b) 15% Acrylsäure, c) 6% N (2-Oxahexyl) -acrylsäureamid und d) 10% Styrol.
Das Acrylatharz wird in n-Butanol zu einer 55%igen Lösung gelöst.
Mischpolymerisationsprodukt 3
Ein weiteres dem Mischpolymerisationsprodukt 1 analoges Polymer besteht aus den Aufbaukomponenten: al) 50% Methacrylsäure-methylester, az) 25% Acrylsäure-äthylester, b) 10% Acrylsäure und c) 15% N- (2-Oxahexyl) -acrylsäureamid.
Das Acrylatharz wird in n-Butanol zu einer 55%igen Lösung gelöst.
Mischpolymerisationsprodukt 4
Ein dem Mischpolymerisationsprodukt 1 analoges Polymer besteht aus den Aufbaukomponenten: a) 50% Acrylsäure-2-äthylhexylester, b) 10% Acrylsäure, c) 25% N- (2-Oxahexyl) -acrylsäureamid, dl) 10% Styrol und d2) 5% Acrylsäure-4-oxybutylester.
Das Acrylatharz wird in Isobutanol zu einer 55%igen Lösung gelöst.
Beispiel 1
A. Es wird eine Lösung von 100 Teilen eines durch 5 bis 6 stündiges Erhitzen von 80 Teilen Holzöl mit 20 Teilen Fumarsäure auf 1900C erhaltenen Additionsproduktes, das eine Säurezahl von 170 besitzt, durch Neutralisieren mit 21 Teilen Dimethyläthanolamin in 132 Teilen destilliertem Wasser hergestellt.
B. Mit Hilfe eines Dreiwalzenstuhles wird auf übliche Weise ein Überzugsmittel folgender Zusammensetzung hergestellt:
5,9 Teile Flammruss
64,5 Teile Titandioxid (Rutil-Type) 269,0 Teile Mischpolymerisationsprodukt 1
91,3 Teile der nach 1 A erhaltenen Kunstharzlösung
13,7 Teile Diäthanolamin 555,6 Teile destilliertes Wasser.
Dieses Überzugsmittel wird mit destilliertem Wasser auf einen Festkörpergehalt von 8,5 verdünnt und in eine Eisenwanne gefüllt. Der pH-Wert beträgt 7,8 bis 8,0, gemessen mittels einer Glaselektrode.
In das Bad wird ein übliches Umgriffsblech aus Eisen von 10 X 10 cm2 getaucht, das an eine Gleichstromquelle angeschlossen wird, wobei das eingetauchte Blech die Anode und die Eisenwanne die Kathode darstellt. Die Potentialdifferenz zwischen den Elektroden beträgt 60 Volt. Die Versuchsdauer beträgt 2 Minuten. Während dieser Zeit wird ein Überzug allseitig auf dem anodisch geschalteten Blech abgeschieden. Der gebildete Film wird mit destilliertem Wasser abgespült und nach genügender Ablüftung 20 Minuten bei 1700C eingebrannt. Es wird ein Überzug erhalten mit glatter, kratzfester Oberfläche, der als Einbrenngrund für eine nachfolgenre Endlakkierung dienen kann. Die Schichtdicke beträgt ca. 25 Mikron.
Beispiel 2
Analog dem Beispiel 1 B wird ein Überzugsmittel folgender Zusammensetzung hergestellt:
10,0 Teile Eisenoxidgelb
3,0 Teile Eisenoxidrot
3,0 Teile Flammruss 27,0 Teile Titandioxid (Rutil-Type) 312,0 Teile Mischpolymerisationsprodukt 2 107,0 Teile der nach Beispiel 1 A erhaltenen Kustharz lösung
15,5 Teile Dimethyläthanolamin 522,5 Teile destilliertes Wasser.
Das erhaltene Überzugsmittel wird nach dem Verdünnen mit weiteren 2000 Teilen Wasser analog dem Beispiel 1 B elektrophoretisch abgeschieden. Die Abscheidungsspannung beträgt 50 Volt, die Versuchsdauer 2 Minuten. Es wird ein Überzug erhalten, der nach dem Einbrennen bei 1700fl während 20 Minuten einen harten, kratzfesten Einbrennfilm mit glatter Oberfläche und 30 bis 35 Mikron Schichtdicke ergibt.
Beispiel 3
A. Es werden 100 Teile eines in üblicher Weise aus 85 Teilen Holzöl und 15 Teilen Fumarsäure hergestellten Maleinatharzes mit einer Säurezahl von 165 in 135 Teilen entsalztem Wasser und 15 Teilen Dimethyläthanolamin gelöst.
B. Mittels einer Kugelmühle wird ein Überzugsmittel folgender Zusammensetzung hergestellt: a.8,0 Teile Titandioxid (Rutil-Type) '05,0 Teile Mischpolymerisationsprodukt 3
375,0 Teile der nach 3 A erhaltenen Kunstharzlösung
90,0 Teile einer 42%igen wässrigen Lösung eines handelsüblichen Phenolformaldehydharzes
10,0 Teile Dimethyläthanolamin 2330,0 Teile entsalztes Wasser.
Die elektrophoretische Abscheidung erfolgt analog dem Beispiel 1 B bei 100 Volt und die Abscheidungsdauer beträgt 2 Minuten. Nach dem Abspülen der Abscheidung mit entsalztem Wasser und Einbrennen bei 1700C während 25 Minuten wird eine harte, kratzfeste Einschichtlackierung erhalten. Die Schichtdicke beträgt 25 bis 30 Mikron.
Beispiel 4
145 Teile Mischpolymerisationsprodukt 4 werden mit 36 Teilen einer Lösung eines trocknenden mittelöligen Rizinenalkydharzes mit einem Ölgehalt von 40%, einem Phthalsäureanhydridgehalt von 29% und einer Säurezahl von 35 bis 40, in Butylglykol-Wassergemisch (1:1) 3 Stunden auf 900C erhitzt. Nach dem Abkühlen werden 9,8 Teile Dimethyläthanolamin zugesetzt.
Von dieser Harzlösung werden 18,2 Teile mit 5 Teilen Titandioxid (Rutil-Type) pigmentiert, mit 76,8 Teilen Wasser verdünnt und mit Dimethyläthanolamin auf einen pH-Wert von 7,5 eingestellt.
Das so erhaltene Überzugsmittel wird analog dem Beispiel 1 B bei 70 Volt eine Minute lang abgeschieden.
Der abgeschiedene Überzug wird 30 Minuten bei 1500C eingebrannt.