Schwachschäumendes, biochemisch abbaubares, flüssiges Waschmittel
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein schwachsehäumendes, biochemisch abbaubares flüssiges Waschmittel für universelle Haushaltzwecke. Insbesondere betrifft die Erfindung ein flüssiges, biochemisch abbaubares Waschmittel mit einem hohen Gehalt an Alkalimetallseifen, bei welchem Waschmittel auch bei Temperaturen unterhalb 10 C keine Phasentrennung stattfindet und welches bei seiner Verwendung einen gebundenen Schaum bildet. Die Erfindung bezieht sich weiters auf ein Verfahren zur Herstellung solchen Waschmittels.
Obgleich Seife das am meisten verwendete Waschmittel ist, stehen ihr seit geraumer Zeit die nicht seifenartigen Waschmittel als Konkurrenzprodukte gegen über, um mit diesen einige Unzulänglichkeiten, die bei der Verwendung der traditionellen Seifen auftreten, zu eliminieren.
Diese synthetischen Reinigungsmittel, welche bekanntlich auf der Gegenwart von oberflächenaktiven Mitteln basieren, können allgemein in drei grosse Klassen als Funktion der Eigenart der zugegenen oberflächenaktiven Verbindung unterteilt werden. Genauer gesagt sind zu unterscheiden 1) anionische oberflächenaktive Mittel, 2) kationische oberflächenaktive Mittel und 3) nichtionische oberflächenaktive Mittel. Synthetische Waschmittel auf der Basis von Gemischen von verschiedenen Klassen angehörenden oberflächenaktiven Mitteln, die daher ausserhalb der vorstehenden Klassifizierung liegen, sind ebenfalls bekannt.
Die in jüngerer Zeit entwickelten Waschmittel sind die sogenannten sch aummildernden oder < schaumgebremsten > Waschmittel, deren Komponenten Verbindungen umfassen, welche die Schaumbildung auf ein Minimum reduzieren, damit die Waschmittel gewissen speziellen Anwendungen, bei denen die Gegenwart von Schaum zu keineswegs vernachlässigbaren Nachteilen Anlass gibt, zu entsprechen.
Es ist weiters bekannt, dass die derzeit im Handel befindlichen Waschmittel Eigenschaften besitzen, die für bestimmte Verwendungszwecke befriedigend sind, es ist jedoch ebenso bekannt, dass diese Verwendungszwecke weitgehend begrenzt sind. So gibt es Waschmittel für Waschmaschinen, andere für Geschirrspülmaschinen und wiederum andere zum Waschen von Wolle, Seide und anderen empfindlichen Geweben usw. Obzwar diese Produkte weitverbreitet verwendet werden und im Bereich ihres Verwendungsgebietes zufriedenstellende Ergebnisse liefern, ist es leicht einzusehen, dass ihre grosse Zahl allein schon einen bedeutenden Nachteil darstellt.
Dem Fachmann sind die vielen Probleme, die zur Perfektionierung eines Waschmittels in Angriff genommen und gelöst werden müssen, und die vielen Erfordernisse, welche bei der Erzeugung solcher Produkte berücksichtigt werden müssen, bekannt. Tatsächlich muss ein Waschmittel, welches beispielsweise zur Verwendung in automatischen Waschmaschinen bestimmt ist, gleichzeitig folgenden Anforderungen gerecht werden:
1) Praktisch sofortige Löslichkeit in Wasser, auch bei Raumtemperatur.
2) Hohe Dispergierkraft in bezug auf die in Wasser von durchschnittlicher Härte zugegenen Erdalkalimetallionen.
3) Waschwirkung in einem Temperaturbereich von wenigstens 10 bis 800 C, die mit jener der besten Haushalts-Waschseifen vergleichbar sein muss. Bekanntlich entfernt letztere in wirksamster Weise den Schmutz von Textilfasern, indem sie ihn in der Waschflüssigkeit suspendiert und sein Wiederabsetzen verhindert. Diese Wirksamkeit steht in einem engen Zusammenhang mit der Micellaggregation von Seifen in Lösung und mit der Stabilität ihres pH-Wertes.
4) Eine Alkalinität, die die Fasern auch der empfindlichsten Gewebe nicht angreift. Es wurde im Zuge von Versuchen gefunden, dass zur Erfüllung dieser Erfordernisse der pH-Wert unter 10 liegen muss.
5) Abwesenheit von Hilfsmitteln, welche zu kiesel säureartigen Ablagerungen während des Waschens führen und dadurch die Fasern härten würden, sowie Ab wesenheit von oxydierenden Hilfsmitteln, wie Natriumperborat, welche die Fasern beschädigen.
6) Stabilität des pH-Wertes von weniger als 10 auch während langer Lagerungsdauer.
7) Das Produkt darf sich während der Lagerung nicht verändern und muss gegen Temperaturschwankungen unempfindlich sein.
8) Abwesenheit oder Verminderung des Schaumes während des Waschens (schaumgebremst).
Es ist leicht festzustellen, dass die derzeit auf dem Markt befindlichen Waschmittel, und zwar sowohl die bei denen die Waschwirkung auf oberflächenaktiven Verbindungen mit obligatorischen oxydierenden Hilfsmittel, als auch die, bei denen sie auf der Wirkung von Seife basiert, die oben angeführten Erfordernisse nicht gleichzeitig erfüllen. Weiters ist zu beachten, dass der Grossteii der derzeit verwendeten Waschmittel nicht einmal den wichtigsten Erfordernissen gleichzeitig gerecht wird. Die derzeitigen Waschmittel sind weiters nur in sehr geringem Ausmass biochemisch abbaubar.
Das schwach schäumende, biochemisch abbaubare, flüssige Waschmittel gemäss vorliegender Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass es aus einer wässrigalkoholischen Lösung mit Erdalkaliseifen dispergierender undioder sequestrierender Wirkung besteht, die nicht weniger als 38 Gew.-O/o wenigstens einer Alkalimetallseife von einer ungesättigten Fettsäure mit 14 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder gesättigten Fettsäure mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen und/oder Harzsäure und 0,05 bis 1 Gew.-0/o eines Antischaummittels, das aus einem oder mehreren Alkalisilikonen besteht, sowie zumindest einen Zusatzstoff enthält.
Vorzugsweise enthält das Waschmittel zusätzlich 1 bis 15 Gew.- /o einer organischen Verbindung als Fliess- und Benetzungszusatz, 1 bis 10 Gew.-O/o einer organischen Verbindung mit Emulgierwirkung, 0,0#1 bis 0.1 Gew.- io eines optischen Aufhellers und Riechstoffe.
Weitere Einzelheiten sind der Beschreibung eines Waschmittels und eines vorzugsweisen, jedoch nicht ausschliesslichen Verfahrens zu seiner Herstellung in den nachfolgenden, in keiner Weise einschränkenden Beispielen zu entnehmen.
Beispiel 1
400 g gesättigte und ungesättigte Fettsäuren mit Molekülen von 12 bis 22 Kohlenstoffatomen in der Kette, wie Laurinsäure, Palmitoleinsäure, Malmitinsäure, Oleinsäure, Linolsäure, Erucasäure, werden in einem mit einem Rührer, einem Kühlmantel oder einer Kühlschlange und einem Rückflusskühler ausgerüsteten geschlossenen Kessel eingebracht und sodann mit 450 kg einer wässrig-alkoholischen KOH-Lösung versetzt.
Diese Lösung wird aus gleichen Volumen Wasser und eines einwertigen Alkohols mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und mit einer KOH-Menge, die knapp im Überschuss zu der für die Neutralisierung der Fettsäuren erforderlichen theoretischen Menge liegt, hergestellt. Während der Verseifungsreaktion, die bei Raumtemperatur durchgeführt wird, wird das Gemisch dauernd gerührt und steigt seine Temperatur spontan auf 70' C an. Nachdem die ganze wässrig-alkoholische Lösung zugegeben ist, wird annähernd weitere 10 Minuten lang gerührt und mit dem Abkühlen des Gemisches, immer unter ständigem Rühren, begonnen.
Während dieser Stufe werden 150 kg Dispergier und/odel Entziehungsmittel für Erdalkalimetailverbin- dungen, welche Mittel aus der Klasse umfassend hydroxylierte Fettsäureester, oxyäthylenierte Phenolester, Verbindungen von Polyäthylenglykol mit Fettsäuren, poly-oxyäthylenierte und/oder sulfonierte höhere Fettalkohole sowie polyaminocarboxylierte-, alkylsulfonierte-, alkyl-aryl sulfonierte höhere Fettalkohole usw., sowie 150 kg Benetzungs- bzw. Fliessmittel von der Art des Glyzerins, Äthylenglykols, Polyäthylenglykols, mit einem Molekulargewicht von 200 bis 600, und 50 kg einer Verbindung mit Emulgierwirkung der Äthanolaminklasse zusammen mit 500 g eines optischen Bleichmittels und 500 g eines Silikon-Antischaummittels, sowie schliesslich Riechessenzen zugegeben.
Nach dem Abkühlen ist das flüssige Waschmittel ein vollkommen gleichförmiges Produkt, bei dem auch bei Temperaturen unter 100 C keine Phasentrennung stattfindet und welches unmittelbar in kaltem Wasser löslich ist. Wiederholte Versuche in Waschmaschinen, bei denen sowohl kaltes Wasser als auch heisses Wasser verwendet wurde, führten in jeder Hinsicht zu ausgezeichneten Ergebnissen.
Das nach diesem Beispiel hergestellte Waschmittel kann in vorteilhafter Weise zur Behandlung von Kleidungsstücken aus Wolle und Seide und von Stoffen mit empfindlichen Farben, die auch nach Waschen in kaltem Wasser eine überraschende Weichheit und einen schönen Fabrglanz zeigen, verwendet werden. Ein weiterer Vorteil des flüssigen Waschmittels ist darin zu erblicken, dass nach Beendigung der manuellen Wäsche die Haut der Hände angenehm weich ist, in keiner Weise gereizt wird und absolut kein unangenehmes Gefühl verspürbar ist. Das flüssige Waschmittel ist auch sehr gut zum Waschen von Töpfen, Schüsseln und Tellern verwendbar, wobei dieser Waschvorgang manuell oder vermittels automatischer Geschirrspülmaschinen vorgenommen werden kann. Die erfindungsgemässen Waschmittel besitzen eine ausgezeichnete Entfettungswirkung und sind nicht korrosiv.
Die Entfettungswirkung ist insbesondere für die Reinigung sanitärer Einrichtungen im allgemeinen, zu welchem Zweck nur ein mit etwas Waschmittel gemäss den angegebenen Beispielen getränkter Schwamm erforderlich ist, geeignet.
Weiters eignet sich das flüssige Waschmittel ausgezeichnet zum Waschen von mit Öl verschmutzten Behältern, Kraftfahrzeugkarosserien und zum reinigen von mit Mineralöl verschmutzten Händen.
Überraschenderweise ist das in den Beispielen dargestellte, flüssige Waschmittel gegenüber den bekannten Produkten in einem vollkommen neuen Gebiet verwendbar. In der Tat, in an sich bekannte Dosiervorrichtungen eingebracht eignet sich das flüssige Produkt äusserst zufriedenstellend zur persönlichen Reinigung, da es hauptsächlich auf reinen Fettsäureseifen aufgebaut ist und Hilfsstoffe enthält, welche gewöhnlich in Toiletteartikeln verwendet werden. Das angegebene flüssige Waschmittel stellt demnach ein neues Konzept für gewisse Verwendungsgebiete in der Toilettartikelbranche dar. Tatsächlich erfolgt die persönliche Reinigung wegen der schwachen Schaumkraft des Produktes rasch und in angenehmer Weise.
Alle Reinigungs- und/ oder Waschversuche haben bestätigt, dass das gezeigte flüssige Waschmittel für alle die zahlreichen Haushaltzwecke brauchbar und folglich unentbehrlich ist und dies insbesondere auf grund seiner besonderen Zusammensetzung und auf grund der Abwesenheit von chemischen Bleichmitteln und anorganischen Alkalisalzen und weil eine nur geringe Schaumbildung stattfindet.
Das Produkt ist universell verwendbar. Es ist offensichtlich, dass wenn man eine Bleichwirkung bei Stoffen oder fleckigen Tischtüchern usw. erzielen will, an sich bekannte Bleichmittel zugesetzt werden müssen.
Beispiel 2
Es wird wie in Beispiel 1 angegeben gearbeitet, wobei der einwertige Alkohol durch ein Gemisch von ein- und zweiwertigen Alkoholen mit einer maximalen Kohlenstoffanzahl von 6 ersetzt und die Art und Menge der Alkaliseife sowie die Prozentanteile und Arten der Verbindungen mit Dispergier- und/oder Entziehungswirkung für Erdalkalimetallseifen sowohl durch Veränderung der Prozentanteile oder Arten der organischen Verbindungen mit Fliess- und Benetzungseigenschaften als auch durch Zugabe geeigneter oberflächenaktiver Produkte für Waschzwecke variiert wurden.
In jedem Falle besitzt das Waschmittel als Haupt waschkomponente die Alkalimetallseife von Fettsäuren, wenn man die einzelnen Prozentanteile anderer geeigneter Waschmittel, falls diese zugegen sind, betrachtet. Zwei Waschmittel gemäss obigem Beispiel hatten folgende Gewichtszusammensetzung:
1) Alkaliselle von Fettsäuren 40 O/o Alkaükolophoniumseife 5 O/o
Wasser-Alkohol-Lösung, flüchtig bei 1000 C 32 O/o
Polyaminocarboxylate 8 O/o
Sulfonate höherer Fettalkohole 3,5 Oio
Polyäthylcnglykol, Molgew.
600 5 O/o Äthanolamin 5 o/o
Antischaummittel (Silikone) zugegen
Optische Bleichmittel zugegen
Riechstoffe zugegen 2) Alkaliseife von Fettsäuren 48 Oio Natrinnisulforleinat 10 O/cr
Wasser-Alkohol-Lösung, flüchtig bei 1000 C 25 O/o
12 O/o
Athanolamin 4,8 O/o
Antischaummittel (Silikone) zugegen
Optisches Bleichmittel zugegen
Riechstoffe zugegen
Beispiel 3
Es wurde ein flüssiges Waschmittel hergestellt, welches gemäss der Erfindung ein chemisches und/oder optisches Bleichmittel enthält, um den Bleichmittelzusatz in den vorerwähnten Fällen nicht getrennt vornehmen zu müssen.
350 kg ungesättigte Fettsäuren mit einem Gehalt von 16 bis 18 Kohlenstoffatomen pro Molekül, wie Palmitoleinsäure, Oleinsäure und Lino- säure werden wie gemäss Beispiel 1 in einen geschlossenen Behälter eingebracht und mit 650 kg einer wässrig-alkoholischen KOH-Lösung versetzt. Diese Lösung wird mit gleichen Volumen Wasser und eines einwertigen Alkohols mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen und einem Zusatz an KOH, der knapp im Überschuss zu der für die Neutralisierung der Fettsäuren erforderlichen theoretischen Menge liegt, hergestellt. Während der Verseifungsreaktion wird ständig gerührt und steigt die Temperatur auf etwa 700 C an.
Das Rühren wird etwa weitere 10 Minuten lang nach Beendigung des Zusatzes der Wasser-Alkohol-Lösung fortgesetzt, wonach unter dauerndem Rühren des Gemisches mit dessen Abkühlung eingesetzt wird. Während dieser Stufe werden 500 g eines Silikon-Antischaummittels zusammen mit 50 kg eines Erdalkalimetallseifen Dispergiermittels, ausgewählt aus der Klasse umfassend hydroxylierte Fettsäureester, Phenolester, polyoxyäthyllenierte unuioder sulfonierte, alkylsulfonierte, aralkylsulfonierte, polyaminocarboxylierte höhere Fettalkohole und 3 kg eines chemischen Bleichmittels, ausgewählt aus aktiven anorganischen und organischen Chlorierungsmitteln, wie Natriumhypochlorit, Hypochlorit mit organischen und anorganischen Basen, aktive Chloramide zugesetzt.
Weiters erfolgt während dieser Stufe eine Zugabe von 500 g eines optischen Bleichmittels sowie eine solche von Riechstoffen.
Nach beendeter Abkühlung ist das Produkt ge brauchsfertig und weitgehendst klar und farblos. Eine Probe hiervon, die lange Zeit auf einer Temperatur von 60 C gehalten wurde, war vollkommen flüssig und freifiiessend,so dass sie leicht mit einer Pumpe umgefüllt werden konnte, und hatte ihre ursprüngliche Klarheit bewahrt. Eine 1 gew.-0/oige wässerige Lösung der Probe hatte einen pH-Wert von weniger als 10.
Das Verfahren wurde wiederholt, wobei als Wasser Alkohol-Gemisch volumetrische Anteile von Wasser und Alkohol im Bereich von 0,5:1,5 bis 1,5:0,5 und auch zweiwertige Alkohole, wobei die Anzahl der Kohlenstoffatome in der Kette nie mehr als 6 betrug, verwendet wurden. Desgleichen wurden andere chemische und optische Bleichmittel an sich bekannter Art verwendet. Die erhaltenen Waschmittel hatten in jedem Falle die erwähnten Merkmale und Eigenschaften und waren besonders zur Verwendung in Waschmaschinen geeignet.
Beispiel 4
Das in Beispiel 3 beschriebene Verfahren wurde wiederhoit, wobei an Stelle des einwertigen Alkoholes ein Gemisch von aliphatischen einwertigen Alkoholen mit einem Gehalt von höchstens 6 Kohlenstoffatomen im Molekül verwendet wurden. Die gebrauchsfertig erhaltenen Waschmittel hatten folgende Gewichtszusammensetzung:
:
Kaliumsalz ungesättigter Fettsäuren (Cto < t 45 O/o
Wasser-Alkohol-Lösung, flüchtig bei 1000 C 40 O/o
Sulfonierte Ricinusölverbindung (Dispergiermittel für Erdalkali metallseifen) 12 O/o
Silikone (Antischaummittel) zugegen
Aktives Chloramid (chemisches
Bleichmittel, annähernd) 2,5 O/o
Optisches Bleichmittel zugegen
Riechstoffe zugegen
Vergleichsversche mit bekannten Waschmitteln haben gezeigt, dass die Produkte gemäss den vorstehenden Beispielen hinsichtlich minimaler Schaumbildung und tatsächlicher Waschkraft weitaus überlegen sind.
Weiters bleiben Stoffe die wiederholt mit den angegebenen Waschmitteln behandelt werden, immer weich im Griff und ist die Zug- und Torsionsfestigkeit fast genau dieselbe wie vor dem Waschen. In jedem Falle konnte beobachtet werden, dass die derzeit im Handel befindlichen Produkte, die eine gewisse Waschwirksamkeit besitzen und schaumgemildert sind, immer in Pulverform vorliegen und in kaltem Wasser (Vorwä sche) wie auch in heissem Wasser nicht sehr löslich sind. Ein bedeutender Vorteil der gezeigten Waschmittel ist in der Einfachheit der zur Durchführung des Verfahrens zu ihrer Herstellung erforderlichen Einrich- tung zu erblicken, die tatsächlich auf das zum Mischen der oben angegebenen Komponenten erforderliche Minimum beschränkt ist.
Beispiel 5
Die Verwendung von im Handel erhältlichen Waschmitteln aus Seifenbasis führte immer zum Absetzen von Erdalkalimetallseifen während der Schwemmstufe, welche Stufe in einem gewöhnlichen Arbeitsablauf einer Waschmaschine vorgesehen ist. Es ist eine allgemeine Tatsache, dass das Schwemmen zu dem Zweck erfolgt, die Seifen- oder Waschmittelspuren, die auf den vorher behandelten Stoffasern zurückgeblieben sind, zu entfernen, und dass zu diesem Zweck grosse Mengen kalten Wassers mit dem Stoff während des Schwemmvorganges in Berührung gebracht werden.
Dies bedeutet, dass die geringen restlichen Seifen- und Waschmittelmengen neuerlich mit grossen Mengen an in einem Wasser mittlerer Härte zugegenen Erdalkalimetallsalzen zusammen gebracht werden, durch welch letztere praktisch die gesamte restliche Seife in Erdalkalimetaliseifen übergeführt wird. Die anfänglich in der Waschmittelzusammensetzung zugegenen Verbindungen mit Enthärtungs- und Dispergierwirkung sind in der Praxis während der Schwemmstufe nur mehr in vernachlässigbaren Mengen vorhanden und daher nicht in der Lage, die Bildung von Erdalkalimetallseifen, welche unweigerlich eintritt, solange restliche Seife oder Waschmittel nicht aus dem Stoff ausgeschwemmt sind, zu verhindern oder wenigstens diese Seifen zu dispergieren Die so gebildeten und im Schwemmwasser ausgefällten Erdalkalimetallseifen sammeln sich auf den Stoffasern an,
welcher Vorgang noch dadurch begünstigt wird, dass in fast allen Waschmaschinen Lochtrommeln vorhanden sind, mit welchen das Schwemmwasser abgeschleudert und durch den Stoff filtriert wird, auf welchem sich die im Wasser suspendierten Erdalkalimetallseifenteilchen ab- und festsetzen.
Um diesem Nachteil zu begegnen, wurden bereits Versuche angestellt, um eine Verbindung aufzufinden, welche auf Erdalkalimetallseifen eine dispergierende Wirkung ausübt und folgende Eigenschaften besitzt:
1. Chemische Affinität zu den Komponenten des flüssigen Waschmittels, so dass sie die allgemeinen positiven Eigenschaften desselben nicht nachteilig beeinflusst, sondern vielmehr verbessert.
2. Mit steigender Temperatur abnehmende Löslichkeit in wässerigem Medium. Genauer gesagt bedeutet dies bei einer üblichen Waschtemperatur von etwa 80 C und einer Schwemmtemperatur bei der normalen Wassertemperatur eine praktisch vernachlässigbare Löslichkeit um 800 C und eine vollkommene Löslichkeit bei Raumtemperatur. Überraschenderweise wurde gefunden, dass die Polyoxyäthylen-Additionsverbin- dungen der Formel R (CH2OCH)X, worin x grösser als 6 ist und R für einen an Athylenoxyd anlagerbaren Rest, wie einen Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest steht, in zufriedenstellender Weise die Eigenschaft, bei Raumtemperatm vollkommen löslich und um 800 C praktisch unlöslich zu sein und eine vollkommene Affinität zu den anderen Komponenten des flüssigen Waschmittels gemäss den vorhergehende Beispielen zu besitzen, aufweist.
247 kg Oleinsäure und 110 kg Ricinusöl werden zusammen mit 416,5kg wässerig-alkoholischer KOH Lösung (bestehend aus 120kg Äthylalkohol, 16,5kg Isopropylalkohol, 202,2 kg Wasser und 77,8 kg KOH) in den Behälter eingebracht.
Während der Verseifungsreaktion wurde konstant gerührt und bei Beginn der Abkühlung werden immer unter dauerndem Rühren, 4kg Silikone als Antischaummittel, sodann 55 kg Erdalkalimetallseifen, Dispergiermittel, bestehend aus 40 kg Isooctylphenol entsprechend der Formel R(CH#OCH2)7 und 15 kg Natriumsulforicinat, sodann 39 kg des Tetranatriumsalzes der Äthylendiamintetraessigsäure als Dispergier- und Sequestrationsmittel, für Erdalkaliseifen, hierauf 78 kg Äthylenglykol7 50 kg Diäthanoiamin als Emulgiermittel und 0,500 kg optisches Bleichmittel und Riechstoffe zugesetzt.
Nach dem Abkühlen war das Waschmittel gebrauchsfertig und flüssig und es fand bei einer Temperatur von 0 C keine Phasentrennung statt. Während Versuchen zur Prüfung der wiederholten Verwendung dieses Produktes in Waschmaschinen konnte beobachtet werden, dass auch nicht die geringste Ablagerung von Erdalkalimetallseifen auf Stoffen stattfand und dass diese während der Schwemmstufe weder in die Fasern eindrangen noch sich auf diesen festsetzten.
Dieses Ergebnis ist darauf zurückzuführen, dass diese Verbindung während der Waschstufe mit heissem Wasser nicht vollständig entfernt wird, sondern dass vielmehr ein grosser Teil hiervon. auf den Fasern haften bleibt, welcher nachher während der kritischen Kalt schwemmstufe verfügbar wird und seine Dispergierwirkung auf Erdalkalimetallseifen ausüben kann.
Beispiel 6
Es wird wie in Beispiel 5 beschrieben gearbeitet, wobei entweder der einwertige Alkohol durch ein Gemisch aliphatischer einwertiger Alkohole mit maximal 6 Kohlenstoffatomen ersetzt oder der Wert von x und R in dei Formel der Enthärtungs-Dispergierkomponente verändert wird. Auf diese Weise ist es möglich, eine Vielzahl von Waschmitteln herzustellen, die alle in einem mehr als zufriedenstellenden Ausmass die oben angegebenen Eigenschaften aufweisen. Die besten Ergebnisse werden jedoch erzielt, wenn die Zahl der Äthereinheiten (-CH2-O-CH2-) zwischen 16 und 18 liegt.
Die erhaltenen Waschmittel haben folgende Gewichtszusammensetzung:
Kaliumseife ungesättigter Fett säuren C18 42 i'o
Wasser-Alkohol-Lösung, flüchtig bei 100" C 34 O/o
Diäthanolamin 5 Olcu Polyaminocarboxylat 4 Olcu Polyoxyäthylenierte alkyl aromatische Verbindung 3,9 O/o
Natriumsulforicinat 1,5 O/o Athylenglykol 7,8 0/##
Glycerin 1 O/o
Silikone zugegen
Optisches Bleichmittel zugegen
Riechstoffe zugegen
Das nach dem vorstehenden Beispiel erhaltene Waschmittel hatte folgende Eigenschaften:
Flüssig und einheitlich auch bei Temperaturenunterhalt + 100 C.
Nach den Einfrieren wird es zu einer einheitlichen Flüssigkeit ohne Anzeichen einer Phasentrennung rückgebildet.
Vollkommen gebundener Schaum trotz hoher Konzentration an Alkaliseifen; universelle Verwendbarkeit, d. h. sowohl für persönliche Körperpflege als auch für Haushalts- und Industriezwecke.
Bei den in den Beispielen dargestellten Waschmitteln wurde besonders auf einen grossen Fliessfähigkeitsbereich und auf Leichtflüssigkeit, Abwesenheit von ungelösten Bestandteilen, Abwesenheit von Angriff der Textilfaser, Abwesenheit oder Beschränkung der Schaumentwicklung während der ganzen Waschdauer und gute Waschwirkung unter automatischen oder manuellen Waschbedingungen auch bei Temperaturen, die ziemlich nahe bei Raumtemperatur liegen, besonders Bedacht genommen.
Diese Waschmittel sind vorteilhaft auf allen möglichen Verwendungsgebieten im Haushalt, einschliesslich der raschen persönlichen Körperpflege, sowie in grossem Masstab auf den verschiedensten industriellen Verwendungsgebieten, in welchen sie eingesetzt werden können. Die gezeigten flüssigen Waschmittel weisen auch folgende Eigenschaften auf:
1. Flüssiges und gleichförmiges Produkt ohne Phasentrennung auch bei Temperaturen unter 100 C.
2. Maximale Konzentration an reinen Alkaliseifen von Fettsäuren.
3. Vollkommene Abwesenheit anorganischer Alkalisalze.
4. Vollkommene Abwesenheit chemischer Bleichmittel (Chlor, abgebende Salze, Oxydationsmittel der Perborattype, Reduktionsmittel).
5. Maxmale Waschkraft auch in kaltem Wasser und sofortige Lösung in demselben.
6. Keine schädigende Wirkung auch nicht gegen über den empfindlichsten Fasern, wie Wolle und Seide.
7. Keine Bleichwirkung auf Bekleidungsstücke oder Gewebe mit empfindlichen Farben.
8. Die Eigenschaft, alle Kleidungsstücke und Gewebe, die gewaschen werden, weich zu machen.
9. Entfettende Wirkung bei Geschirr im allgemeinen, bei Böden und sanitären Anlagen.
10. Keine Reizwirkung auf die Haut de Hände, sondern im Gegenteil eine die Haut weich machende Wirkung.
Das beschriebene Waschmittel kann leicht durch übliches Schwemmen, wie es beispielsweise in automatischen Waschmaschinen vorgesehen ist, aus dem gewaschenen Gewebe entfernt werden und gewährleistet überdies die vollkommene Abwesenheit von unangenehmen und anhaftenden Gerüchen am frisch gewa: schenen und sodann getrockneten und gebügelten Gewebe. Zu diesem Zweck weist es eine Zusammensetzung auf, welche die Bildung von Erdalkalimetallseifen, insbesondere bei der Phase oder den Phasen der Zufuhr von kaltem Schwemmwasser, weitgehend verhindert oder dispergiert.
Weiters ist das beschriebene Waschmittel auch bei niederen Temperaturen durchsichtig oder durchscheinend und möglicherweise gefärbt, so dass auch bei Temperaturen unterhalb +100 C keine Ausfällung oder Phasentrennung eintritt.
Die vorstehend beschriebene Erfindung kann in vieler Hinsicht variiert und modifiziert werden, wie auch die verwendeten Materialien in grösseren Konzentrationsbereichen als in den angegebenen eingesetzt werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.