Auf einem Lastkraftfahrzeug angeordneter kippbarer Trog Die Erfindung betrifft einen auf einem Lastkraft fahrzeug angeordneten kippbaren Trog zur Aufnahme von Schüttgut, mit einem herausnehmbaren, um eine waagrechte Achse umlaufenden Mischaggregat.
Es ist bekannt, in zentralen Mischanlagen gebrauchs fertig hergestellten Beton zu den einzelnen Baustellen in Spezialfahrzeugen zu transportieren, in denen er wäh rend der Fahrt agitiert werden muss, um ein Ent mischen zu verhindern. Dies geschieht durch rotierende Behälter oder durch Rührwerke in feststehenden Be hältern. Bei einer bekannten derartigen Vorrichtung sind in einer Transportmulde mit rechteckigem Quer schnitt zwei parallele Rührwerke vorgesehen, zwischen denen zur Verringerung des toten Raumes eine Zwi schenwand angebracht ist. Ein Zwangsmischen ist hier nicht möglich.
Ferner ist bekannt, bei kleinerem Betonbedarf Transport-Mischfahrzeuge einzusetzen, bei denen die genau dosierten Bestandteile von Zement und Zuschlag stoffen vor Fahrtantritt in die Mischvorrichtung gegeben und erst während der Fahrt gebrauchsfertig gemischt werden. Gegenüber dem Agitieren von Lieferbeton sind bei der Zwangsmischung grössere Antriebsleistun gen erforderlich.
Da es sich als zweckmässig herausgestellt hat, Beton arbeiten auf den Baustellen vornehmlich dem Wochen ende zu, also donnerstags und freitags auszuführen, können die für den Beton-Transport- und Mischbetrieb angeschafften Spezialfahrzeuge vielfach in der ersten Wochenhälfte nicht genügend oder gar nicht ausgenutzt werden, was ihre Wirtschaftlichkeit in Frage stellt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen aus einem Last kraftfahrzeug angeordneten kippbaren Trog zu schaf fen, der wahlweise entweder als Zwangsmischer für grössere Leistungen verwendet werden kann, bei dem durch besondere Abstimmung von Mischaggregat und Trog ein hervorragender Mischeffekt und ein bequemes Entladen des Troges ermöglicht wird, oder der gegebe nenfalls nach einfacher Demontage des Mischaggregates zum Transport von Schüttgut dienen kann.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erreicht durch einen auf einem Lastkraftfahrzeug angeordneten kippbaren Trog, der gekennzeichnet ist durch eine Mischerwelle mit zwei zur Mitte der Mischerwelle hin arbeitenden Sätzen von Mischwerkzeugen kleineren Durchmessers und zwei von der Mitte der Mischerwelle nach deren Enden hin arbeitenden Mischwerkzeugen grösseren Durchmessers sowie einen in seinen Abmessungen dem Durchmesser der Mischwerkzeuge angepassten, zum Ent leeren nach den beiden Längsseiten kippbaren Trog,
dessen Bodenteil die Form eines Halbzylinders mit beid seitig angesetzten Halbkegelstümpfen hat und in dessen oberer Abdeckung an den beiden Längsseiten nahe den Trogwänden Entleerungsöffnungen angeordnet sind.
Zweckmässig besteht die obere Abdeckung aus den am oberen Rand eingezogenen Seitenwänden des Tro ges und einem etwa achteckigen Trogdeckel, der nach Lösen von in offene Ösen des Trogdeckels eingreifenden Klappschrauben abnehmbar ist.
Bei der aufeinander abgestimmten Ausbildung von Bodenteil des Troges und Mischaggregat kann einerseits der gesamte Troginhalt beim Mischen sicher erfasst wer den, anderseits wird ein restloses Entleeren des Betons oder des eingebrachten Schüttgutes, wie Sand, Kies, Lehm oder auch landwirtschaftliches Lagergut, auf ein fache und bequeme Weise ermöglicht. Dabei kann das Mischaggregat mit seiner Mischerwelle leicht und be quem entfernbar angeordnet werden, indem z. B. schnell lösbare Flanschverbindungen zu den ausserhalb des Tro ges gelagerten Wellenstümpfen vorgesehen werden.
Der Antrieb sowohl der Mischerwelle, als auch der Kippvorrichtung, erfolgt zweckmässig hydraulisch, um durch Verschmutzung störanfällige Übertragungsglieder, wie Zahnräder und Kettenräder, zu vermeiden.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeuges mit der Misch- und Transportvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 1, Fig. 4 eine perspektivische Darstellung einer Aus führung des Mischaggregates, Fig. 4a eine abgeänderte Ausführung des Misch aggregates, Fig. 4b eine Stirnansicht des Mischaggregates der Fig. 4a, Fig. 5 eine Stirnansicht des Troges mit Kippvorrich tung,
Fig. 6-9 Einzelheiten der ausbaubaren Mischerwelle. Auf einem handelsüblichen Lastkraftwagenchassis. 1 ist eine Transport-Misch-Vorrichtung mit einem auf dem Rahmen 2 fest gelagerten Misch- und Transportbehälter in Form eines Troges 3 aufgebracht. Der Trog besitzt einen im Längsschnitt etwa trapez- förmigen Bodenteil 3', der einen guten Wirkungsgrad des im Trog vorgesehenen Mischaggregates und ein sicheres Entleeren gewährleistet. Der mittlere zylinderförmige Teil des Troges ist in üblicher Weise mit einem leicht ersetzbaren Verschleissblech 4 versehen.
An beiden Stirnseiten ruht der Trog 3 in den bei 5, 6 (Fig. 1) angedeuteten, später beschriebenen doppel ten Steckbolzenlagern 30, 31 (Fig. 3); ausserdem ist an beiden Stirnseiten je eine hydraulische Kippvorrichtung 7 und 8 vorgesehen.
Die Mischerwelle 21 ist am vorderen Ende des Troges 3 in einem Lager 9, am hinteren Ende in einem Getriebe 10 gelagert. Dieses wird durch einen Hydrau- likmotor 11 angetrieben, der Drucköl von einer hinter dem Führerhaus angebrachten, in üblicher Weise vom Fahrzeugmotor oder auch einem Sondermotor angetrie benen Hydraulikpumpe 12 mit Ölbehälter 13 erhält. Mit 14 ist eine Schalttafel bezeichnet, mit 15 ein Behälter mit Mischwasser, mit 16 eine Einspritzpumpe. Ausserdem ist am hinteren Fahrzeugende zum Kippen und Entleeren des Troges 3 im Notbetrieb eine Hydrau- lik-Handpumpe 17 vorgesehen.
Der Trogdeckel 2 ist achteckig mit einer grossen mittleren Einfüllöffnung 18, die durch einen Deckel 19 verschliessbar ist. An jeder Längsseite des Troges 3 befindet sich eine Entleeröffnung 20, die beim Kippen des Troges ein selbsttätiges Entleeren des jeweiligen Troginhaltes ermöglichen.
Die in Fig. 3, 5 gezeigte, an beiden Trogenden vor- eschene Kippeinrichtung besteht aus je einem Hydrau likzylinder 7, 8, die an den oberen Enden bei 52 schwenkbar gelagert sind und deren Kolbenstangen 40, 41 an in der Mittellinie des Troges angebrachte Zapfen lager 42, 43 angreifen.
Der Trog 3 ruht an beiden Stirnseiten in je zwei symmetrisch zur Mittellinie vor aesehenen Steckbolzenlagern 30 und 31 und wird beim Kippen nach Ziehen der sichernden Steckbolzen 29 und je nach der Kipprichtung jeweils um das eine Steck bolzenlager 30, 31 in der in Fig. 3, 4 angedeuteten Weise verschwenkt. Auf diese Weise ist es möglich, dicht an Rampen, Lagerplätzen, Baustellen und der gleichen entlangzufahren und zugleich seitlich zu ent leeren, was vielfach erwünscht ist.
Um im Gegensatz zum Agitieren ein kräftiges ein wandfreies Durchmischen der vor der Abfahrt in den Trog gegebenen Betonzuschlagsstoffe zu gewährleisten, ist ein in Verbindung mit der trapezförmigen Trog gestaltung besonders wirksames Mischaggregat vorge sehen.
Dieses besitzt bei der Vorrichtung nach Fig. 4 eine vom Hydraulikmotor 11 angetriebene, in Längs richtung durch den Trog 3 geführte Welle 21, die sym metrisch zu beiden Seiten der Wellenmitte mit je zwei Sätzen von Förderschnecken 32, 34 bzw. 33, 35 ver- sehen ist, und zwar jeweils einer kleineren Schnecke 32 bzw. 33 grösserer Länge und einer grösseren, nahezu den Trogdurchmesser ausfüllenden Schnecke geringerer Länge 34 bzw. 35. Die linksseitigen Schneckensätze 32, 34 bilden jeweils das Spiegelbild der rechtsseitigen Sätze 33, 35. Ausserdem besitzen die kleinen Schnecken sätze 32, 33 jeweils entgegengesetzte Steigung gegen über den beiden grossen Schneckensätzen 34, 35.
Die Steigungen sind jeweils so ausgebildet, dass die kleinen Schneckensätze 32 bzw. 33 entsprechend den Pfeilen 50 von den beiden Enden des Troges nach dessen Mitte zu fördern, während die beiden grossen Schnek- kensätze 34 bzw. 35 entsprechend den Pfeilen 50' das nach der Trogmitte geförderte Gut über die kleinen Schneckensätze hinweg wieder nach den Trogenden zurückleiten.
Eine abgeänderte Ausführung, die sich als besonders zweckmässig erwiesen hat, ist in den Fig. 4a und 4b dar gestellt. Hier sind auf der Welle 21 symmetrisch zu beiden Seiten der Wellenmitte mehrere Sätze, z. B. 5, von Förderschnecken-Segmenten 132, 133, 134, 135, 136 bzw. 132', 133', l34', 135', 136' vorgesehen, deren Radius dem Radius des Troges 3 an der be treffenden Stelle entspricht. Die Segmente, die in Um fangsrichtung einen Winkel von etwa 60 einnehmen, sind etwa i -förmig ausgeschnitten. Die Einzelsegmente 133 und 133', 134 und 134' usw., die zur Wellenmitte symmetrisch angeordnet sind, sind zueinander um 180 versetzt. Die Teile 136 und 136' bestehen aus je drei um 120 versetzten Einzelsegmenten.
Um ein möglichst günstiges Drehmoment zu erzeugen, sind in Achsrich tung gesehen alle Segmente gegenseitig so angeordnet, dass sie auf Lücke stehen (Fig. 4b). Die Schnecken-Seg- mente links und rechts der Wellenmitte weisen ent gegengesetzte Steigung auf. In der Wellenmitte ist ausser dem eine Taumelscheibe in Form eines ebenen Blech ringes 37 angeordnet, der schief an den Tragrahmen der Segmente 136, 136' befestigt ist.
Die Mischwirkung kommt in folgender Weise zu stande: Im unteren Teil des Troges fördern die Seg mente das Mischgut jeweils zur Wellenmitte hin. Die beiden Materialströme links und rechts von der Wellen mitte treffen sich auf Mitte und werden entsprechend der Drehrichtung an einer Troglängswand hochgezogen, durch die Taumelscheibe 37 wieder getrennt und im oberen Teil des Troges 3, wo entsprechend der geringe ren Materialpressung der Widerstand kleiner ist, gegen die Steigung der Schneckensegmente wieder zu den Wellenenden hingedrückt, wodurch eine kräftige Misch wirkung entsteht. Die Auflösung der beiden symmetri schen Schnecken in eine Anzahl von Schneckensegmen ten bewirkt das Erfassen des gesamten Trograumes mit verhältnismässig kleiner Antriebsleistung.
Ausserdem wird der Mischeffekt gegenüber lückenlosen Schnecken bändern verbessert.
Die Breite des in üblicher Weise auswechselbaren Verschleissbleches 4 kann klein gehalten und auf den von den grossen Schneckensätzen 34, 35 (Fig. 4) bzw. den grossen Segmenten 136, 136' (Fig. 4a, 4b) einge nommenen Bereich beschränkt werden. Die Schnecken können je Gang aus einem aufgeschnittenen und ent sprechend gebogenen Blech billig gebildet werden, die so auf der Welle 21 befestigt sind, dass sie jeweils ein;, fortlaufende Förderschnecke ergeben.
Soll der Trog zur Aufnahme von grobem oder emp findlichem Schüttgut, z. B. Schotter, Lehm bzw. land wirtschaftlichem Lagergut, verwendet werden, bei dem das Mischaggregat hinderlich ist oder zu Schäden führt, so ist ein leichter und schneller Ausbau des Mischaggre gates möglich. Zu diesem Zweck ist der innerhalb des Troges 3 befindliche Teil der Welle 21 mit den Misch schnecken 32-35 mittels besonderer Flanschkupplungen 23, 24 zwischen den ausserhalb der beiden Trogstirn- seiten bei 9 und 10 gelagerten Wellenstümpfe 45, 46 ein gesetzt.
Um die Demontage und Montage schnell und bequem durchführen zu können, sind jeweils etwa dreieckförmige Flansche 23, 24 mit drei Bohrungen 26 bzw. 27 vorgesehen, wobei die beiden oberen 26 ni- schenförmig, also nach aussen offen, ausgebildet sind, so dass die oberen Verbindungsbolzen 25 in den entspre chenden Gegenflanschen 47, 48 der Mischerwelle 21 verbleiben können, die lediglich eingehängt zu werden braucht. Nur der untere Bolzen 49 im Loch 27 muss entfernt bzw. wieder eingesetzt werden.
Bei diesen Ar beiten lässt sich der Trogdeckel 22 nach Lösen der in offenen Ösen 51 des Trogdeckels eingreifenden Klappschrauben leicht und schnell abnehmen.
Um die Verbindungsmittel, insbesondere die Bolzen 25, 49 klein und leicht zu halten und trotzdem das er forderliche grosse Drehmoment übertragen zu können, sind die dem Getriebe 10 zugewandten Kupplungs flansche 24, 48 mit einem Keilansatz 28 bzw. einer entsprechenden Aussparung versehen (Fig. 9).
Fig. 7 stellt einen Schnitt durch die vorderen Kupp lungsflansche 23, 47 entsprechend der Linie VII-VII dar.