Flüssiges Wasch- und Reinigungsmittel Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die als Wasch- und Reinigungsmittel benutzt werden soll, das ausser guter Reinigungskraft antistatische Eigen schaften besitzt, innerhalb eines verhältnismässig gros sen PH-Bereichs wirksam ist und welches ausserdem ausgesprochen schonend sowohl gegenüber der menschlichen Haut als auch gegenüber natürlichen und synthetischen Fasern ist.
Es ist bekannt, die Reinigungskraft bei verschiede nen Waschflüssigkeiten durch Zusatz von oberflächen aktiven Mitteln, so,genannten Waschverstärkern, zu er höhen. Zu diesem Zweck hat man unter anderem sowohl anionaktive als auch kationaktive und auch nichtionogene Stoffe benutzt.
Es hat sich ausserdem als vorteilhaft erwiesen, dass die Waschflüssigkeit ausser bekannten organischen Lösungsmitteln, wie Kohlen wasserstoffen und chlorierten Kohlenwasserstoffen, Wasser enthält, um die Beseitigung von beispielsweise zuckerhaltigen und anderen wasserlöslichen Verunrei nigungen., Transpirationsresten u.
ä., zu erleichtern. Die enthaltenen oberflächenaktiven Stoffe haben, aus- ser ihrer reinigenden Wirkung, auch die Aufgabe, eine stabile Dispergierung der in der Waschflüssigkeit ent haltenen organischen Lösungsmittel und des Wassers zu bewirken. Die Stabilität der Dispersion kann hierbei weiter durch einen Zusatz von an sich bekannten Dispergierungs- und Emulgierungsmitteln, die an und für sich keine ausgeprägte schmutzlösende Wirkung haben müssen, erhöht werden.
In der Technik ist es wohl bekannt, als waschver stärkende Mittel Kondensationsprodukte von Äthylen oxyd und höheren Alkylphenolen, Fettsäuren sowie höheren Alkylaminen zu benutzen. Kondensationspro dukte von höheren Alkylphenolen und Äthylenoxyd haben grosse Anwendung gefunden, und beispielsweise ist ein Kondensationsprodukt von Nonylphenol und Äthylenoxyd unter dem Handelsnamen Lissapol N bekannt.
Die erwähnten Äthylenoxydkondensationsprodukte haben an und für sich gute reinigungsverstärkende Eigenschaften. Sie haben jedoch nur sehr begrenzte an tistatische Wirkung, und sie sind in vielen Fällen nur innerhalb eines eng begrenzten PH-Bereichs wirksam. Hinzu kommt, dass wenigstens gewisse von ihnen Hautreaktionen verschiedener Art hervorrufen, auch bei nicht besonders empfindlichen Personen.
Es hat sich nun überraschend gezeigt, dass man waschverstärkende Mittel erhält, die neben ihrer schmutzlösenden und reinigenden Fähigkeit ausgespro chen gewebefreundlich und schonend sowohl gegen über der menschlichen Haut als auch gegenüber natür lichen und synthetischen Fasern wirken, da in ihnen ganz oder teilweise die Hydroxylgruppen verestert sind, die in der Endstellung der Polyäthylenglykolketten der Äthylenkondensationsprodukte auftreten.
Besonders ge eignet als Veresterungsmittel sind hierbei Laurinsäure, Palmitinsäure und Myristinsäure oder eine Mischung hiervon.
Es hat sich ausserdem gezeigt, dass die neuen ver- esterten Produkte ausgesprochen antistatische Eigen schaften haben, sowie dass sie innerhalb eines verhält nismässig weiten PH-Bereichs wirksam sind. Ganz überraschend ist des weiteren festgestellt worden, dass die veresterten Äthylenoxydkondensationsprodukte als waschverstärkende Mittel bei einer niedrigeren Tempe ratur hochaktiv sind als die bis jetzt bekannten, nicht veresterten Kondensationsprodukte.
Die Erfindung hat somit ein, flüssiges Wasch- und Reinigungsmittel zum Gegenstand, welches ausser Wasser, organischen Lösungsmitteln und Emulgatoren von an sich bekannter Art sowie anderen bekannten Waschmitte:lkompon.enten ein nichtionenaktives, syn thetisches oberflächenaktives Mittel enthält, welches aus einem ganz oder teilweise veresterten Kondensa tionsprodukt aus Äthylenoxyd und einem höheren Alkylphenol, einem Fettalkohol oder einem Fettamin besteht.
Kennzeichnend für die Erfindung ist, dass als Veresterungsmittel eine Fettsäure oder eine Mischung von Fettsäuren, vorzugsweise Laurin.säure, Palmatin- säure und/oder Myristinsäure benutzt werden, so dass die Säurekomponente in dem veresterten Kondensa tionsprodukt aus einer höheren Fettsäure besteht, vor zugsweise aus Laurinsäure, Palmitinsäure und/oder Myristinsäure.
Die neuen, veresterten Produkte werden auf übliche Art hergestellt, durch Umsetzen von einem Äthylenoxydkondensationsprodukt bekannter Art mit einer Fettsäure oder einer Mischung von Fettsäuren.
Beispielsweise kann man in einem Autoklaven hundert Gewichtsteile eines Äthylenoxydkorndens,ationsproduk- tes mit 10 Gewichtsteilen einer Fettsäure und 2 Ge wichtsteilen Guanidinkarbonat auf 70 bis 80 Celsius während drei Stunden erhitzen. Sowohl die Mensen dieser Bestandteile als auch Erhitzungszeit und kataly- sierende Stoffe können in weiten Grenzen variiert wer den,
in Übereinstimmung mit der für teilweise oder vollständige Veresterung von höheren aliphatischen Alkoholen bekannten Technik.
Bevorzugtes Ausgangsmaterial sind solche Äthylen- oxydkondensationsprodukte, die wenigstens 5 und am besten 5-50 Äthylenoxydgruppen enthalten. Als Bei spiel können Produkte genannt werden, die pro Mol eines Alkylphenols, eines Fettalkohols oder eines Fett amins 8-20 Mole Äthylenoxyd enthalten, wobei selbst verständlich die Äthylenoxydkette mit einer Hydroxyl gruppe abgeschlossen wird.
Wasch- und Reinigungsmittel gemäss der Erfindung werden auf übliche Art hergestellt. Die benutzte Menge von vollkommen oder teilweise verestertem Produkt beträgt ungefähr 2,5-25 %, vorzugsweise 5-10 %,.
Die Erfindung wird näher in folgenden Beispielen erläutert.
EMI0002.0047
<I>Beispiel <SEP> 1</I>
<tb> Ein <SEP> Waschmittel <SEP> (A) <SEP> wurde <SEP> hergestellt <SEP> auf <SEP> bekannte
<tb> Weise <SEP> aus:
<tb> 35 <SEP> Ohige <SEP> wässrige <SEP> Lösung <SEP> von
<tb> sek.
<SEP> Natriumalkylsulfat <SEP> 30 <SEP> Volumenteile
<tb> Schwerbenzin <SEP> 101 <SEP> Volumenteile
<tb> Triäthanolamin <SEP> 6 <SEP> Volumenteile
<tb> Kondensationsprodukt <SEP> aus <SEP> Nonyl phenol <SEP> und <SEP> Äthylenoxyd,
<tb> verestert, <SEP> wie <SEP> oben, <SEP> mit
<tb> Myristinsäure <SEP> 15 <SEP> Volumenteile
<tb> Butanol <SEP> 10 <SEP> Volumenteile
<tb> Wasser <SEP> <B>29'</B> <SEP> Volumenteile Zum Vergleich wurde ein Waschmittel (B) aus demselben Ausgangsmaterial, das aber nichtverestertes Kondensationsprodukt aus Nonylphenol und Äthylen- oxyd enthielt, hergestellt.
Die gute antistatische Wirkung bei dem Waschmit tel gemäss der Erfindung geht aus folgendem Versuch hervor: In einem Herrenfrisiersalon, in dem durchschnitt lich ungefähr 50 Haarschnitte am Tage vorgenommen wurden, war der Fussboden mit Polyvinylchloridplat- ten belegt. Während einer Woche wurde der Boden auf übliche Weise nach jedem Arbeitstag mit Kehren von Hand, um grössere Mengen Haarabfall zu entfernen, gereinigt sowie danach durch Waschen mit Waschmit tel B und Aufwischen.
Am nächsten Morgen, als der Boden getrocknet war, zeigte sich regelmässig bei In augenscheinnahme, dass noch immer Haarabfall in grösseren oder kleineren Mengen übrig war und dass dieser Haarabfall nicht, oder auf jeden Fall nur unvoll ständig durch konventionelles Staubsaugen entfernt werden konnte.
In der folgenden Woche wurde der Boden auf ähn liche Weise gereinigt. aber mit dem Unterschied, dass das Aufwaschen mit dem Reinigungsmittel A, wie oben beschrieben, ausgeführt wurde. Es zeigte sich regelmäs sig, :dass die an und:
für sich minimalen Mengen Haar abfall, die sichtbar waren, als .der Fussboden getrock net war, mit konventionellem Staubsaugen entfernt werden konnten.
EMI0002.0072
<I>Beispiel <SEP> 2</I>
<tb> Ein <SEP> Waschmittel <SEP> (C) <SEP> wurde <SEP> auf <SEP> bekannte <SEP> Weise
<tb> hergestellt <SEP> aus:
<tb> Polyäthylensorbitolmonoleat
<tb> (Tween <SEP> 80) <SEP> 8 <SEP> Volumenteile
<tb> Wasser <SEP> 52 <SEP> Volumenteile
<tb> Äthanol <SEP> 10 <SEP> Volumenteile
<tb> Butanol <SEP> 15 <SEP> Volumenteile
<tb> Kondensationsprodukt <SEP> aus <SEP> einem
<tb> Fettalkohol <SEP> und <SEP> Athylenoxyd,
<tb> verestert <SEP> wie <SEP> oben <SEP> mit <SEP> Laurinsäure <SEP> 15 <SEP> Volumenteile Zum Vergleich wurde ein Waschmittel D von demsiel- ben Ausgangsmaterial, aber mit nichtverestertem Kon densationsprodukt hergestellt.
Stark verschmutztes Gut aus Woll- und Terylen- wollwaren, auf dem ausserdem Flecken von Paraffinöl, schmutzigem Öl und Fussbodenschmutz aufgebracht waren, wurde für vergleichende Waschversuche in einer konventionellen Waschmaschine benutzt.
Es zeigte sich hierbei, dass gleichwertiges, stark ver schmutztes Waschgut bei einer Temperatur von 20 C vollständig gereinigt werden konnte bei Verwendung von Waschmittel C, während eine Temperatur von 40 C erforderlich war bei der Anwendung des Waschmit- tels D. Brachte man das Mittel D bei 40 C zur An wendung, konnte hierbei Verfilzung und Einlaufen bei besonders empfindlichen, im Waschgut enthaltenen Waren, wie Wollwaren und gestrickten Waren, beob achtet werden.
Weder Einlaufen noch Verfilzen wur den bei der Anwendung des Mittels gemäss C bei 20 C beobachtet, obwohl der Reinigungseffekt, wie oben erwähnt, vollständig war.
EMI0002.0096
<I>Beispiel <SEP> 3</I>
<tb> Ein. <SEP> Waschmittel <SEP> (E) <SEP> wurde <SEP> auf <SEP> bekannte <SEP> Weise
<tb> hergestellt <SEP> aus:
<tb> Natriumalkylarylsulfonat <SEP> 10 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Natriumlaurylsulfat <SEP> 10 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Natriumtripolyphosph <SEP> at <SEP> 9 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Wasser <SEP> 61 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Kondensationsprodukt <SEP> aus <SEP> einem
<tb> Fettamin <SEP> und <SEP> Athylenoxyd,
<tb> verestert, <SEP> wie <SEP> oben, <SEP> mit
<tb> Palmitinsäure <SEP> 10 <SEP> Gewichtsteile Als Waschgut wurde stark verschmutzte Unterwä sche mit Transpirationsmesten sowie Büstenhalter von stillenden Müttern benutzt.
Durch Zusatz von vari ierenden (kleinen) Mengen Schwefelsäure, resp. Natri- umhydroxyd wurde das pH auf 5,0; 6,0; 7,0; 8,0 sowie 9;0 in fünf Portionen des Waschmittels E eingestellt, welche danach als Waschmittel bei fünf Wäschen in einer konventionellen Waschmaschine vom Zylindertyp benutzt wurden.
Die Wäsche und Behandlung des Gutes wurde von einer Person ausgeführt, die früher geringe Hautbeschwerden beim Benutzen von Wasch- mitteln, die Äthylenoxydkondensationsprodukte enthiel ten, bekommen hatte.
Es zeigte sich, dass das verwendete, stark ver schmutzte Gut bei jedem der fünf auf konventionelle Art durchgeführten Wäschen bei den oben erwähnten pH-Werten völlig rein wurde. Keine Hautbeschwerden traten jetzt bei der Person; auf, die die Versuche durch- führte.