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Flüssige Fleckenbehandlungskonzentrate zur lokalen Direktbehandlung
verschmutzter Textilteile Pflegeleichte Textilien, die als Wäsche oder waschbare
Kleidungsstücke vorliegen, bekommen einen immer größeren Marktanteil. Derartige
Stücke sind bequem waschbar und brauchen nach dem Waschen nicht oder nur leicht
gebügelt zu werden. Allerdings verbieten sich beim Waschen dieser Textilien höhere,
etwa 50° C überschreitende Temperaturen, so daß Fett und andere Verschmutzungen
durch Waschen nur unvollständig entfernt werden. Dies gilt vor allen Dingen für
die Schmutzränder an Kragen oder Manschetten von Oberhemden, Blusen, Kitteln usw.
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Man hat daher empfohlen, diese Kleidungsstücke an besonders stark
verschmutzten Stellen vor der Wäsche mit einem aus pulverförmigem Waschmittel unter
Zusatz von Wasser hergestellten Brei oder mit speziellen pastenförmigen Waschhilfsmitteln
einzureiben. Die heute üblichen pastenförmigen Präparate, deren Pasteneigenschaft
durch Einarbeiten von Wasser erreicht wird, haben aber den Nachteil, daß sie nach
dem Aufbringen auf die Textilien nach einiger Zeit austrocknen. Damit verschlechtert
sich die gewünschte Säuberungswirkung.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf ein für diese Zwecke bestimmtes
flüssiges Fleckenbehandlungskonzentrat. Dieses Fleckenbehandlungskonzentrat besteht
im wesentlichen aus 40 bis 80 Gewichtsprozent eines bei 20° C wasserunlöslichen
äthoxylierten höhermolekularen ahphatischen Alkohols, 10 bis 40 Gewichtsprozent
eines wasserlöslichen äthoxylierten höhermolekularen aliphatischen Alkohols mit
einem Trübungspunkt von wenigstens 30, vorzugsweise 50 bis 95° C sulfatierte Glykol-
bzw. Polyglykoläther von höhermolekularen aliphatischen Alkoholen in Mengen von
2 bis 20 Gewichtsprozent und Wasser in einer solchen, 25 Gewichtsprozent nicht übersteigenden
Menge, daß die Viskosität des Fleckenbehandlungskonzentrats nicht größer ist als
500 cP bei 20° C. Die Viskosität ist aber immer größer als die Viskosität von Wasser.
Die obigen Mengenangaben beziehen sich auf das Gemisch der genannten Waschaktivsubstanzen
einschließlich etwa vorhandenen Wassers.
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Darüber hinaus kann das Fleckenbehandlungskonzentrat noch wasserlösliche
organische Lösungsmittel enthalten, wie beispielsweise Äthyl-, n- bzw. i-Propylalkohol,
Butylalkohole sowie Ätheralkohole. Zu den letzteren gehören beispielsweise der Monomethyl-
oder Monoäthyläther des Athylen- oder Propylenglykols oder beispielsweise der Diäthyläther
des Glycerins. Die Menge dieser Alkohole kann bis zu 50,%, vorzugsweise bis zu 25%
und insbesondere bis zu 100/a des gesamten Konzentrats betragen; jedoch soll die
Zusammensetzung des gelösten Anteils einschließlich des Wassers so gewählt werden,
daß die Viskosität dieses von organischen Lösungsmittel freien gelösten Anteils
nicht größer ist als oben angegeben.
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Die höhermolekularen aliphatischen Alkohole, von denen sich die in
den erfindungsgemäßen Fleckenbehandlungskonzentraten vorhandenen äthoxylierten Fettalkohole
oder deren Sulfate ableiten, können aus Fettsäuren natürlichen Ursprungs hergestellt
oder auf synthetischem Wege gewonnen worden sein, beispielsweise auf dem Wege über
die Oxosynthese. Sie enthalten vorzugsweise 10 bis 20, insbesondere 12 bis 18 Kohlenstoflatome.
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Die Wasserlöslichkeit der aus diesen Alkoholen hergestellten Äthoxylierungsprodukte
steigt mit der Zahl der im Molekül vorhandenen Äthylenglykolreste und fällt mit
zunehmender Länge des Fett alkoholrestes. Der Grenzbereich zwischen Wasserunlöslichkeit
und Wasserlöslichkeit liegt etwa bei fünf bis sechs Äthylenglykolresten pro Molekül.
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Wasserunlösliche Fettalkoholäthoxylierungsprodukte, wie sie für die
erfindungsgemäßen Fleckenbehandlungskonzentrate in Frage kommen, können höchstens
sechs, vorzugsweise zwei bis vier Äthylenglykolreste im Molekül enthalten, sofern
sie überwiegend von Fettalkoholen mit 10 bis 14 Kohlenstoffatomen abstammen. Bei
Äthoxylierungsprodukten von höheren Fettalkoholen, beispielsweise solchen mit 16
bis 18 Kohlenstoflatomen im Fettalkoholrest, können im Molekül etwas größere Mengen
an Äthylenglykolresten vorhanden sein, beispielsweise vier bis sechs Äthylenglykolreste.
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Bei den wasserlöslichen Äthoxylierungsprodukten von Fettalkoholen
ist die Anzahl der anzulagernden
Athylenglykolreste größer; sie
beträgt etwa sechs bis sechzen, wobei Fettalkoholreste mit 10 bis 14 Kohlenstoffatomen
etwa sechs bis zehn Äthylenglykolreste benötigen, während bei höheren Fettalkoholresten,
etwa solchen mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen, acht bis sechzehn Äthylenglykolreste
erforderlich sind. Die Sulfate äthoxylierter Fettalkohole leiten sich bevorzugt
von den wasserunlöslichen Äthoxylierungsprodukten ab, beispielsweise solchen mit
zwei bis drei Glykolätherresten im Molekül.
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Diese flüssigen Fleckenbehandlungskonzentrate eignen sich ganz besonders
zur lokalen Direktbehandlung solcher Flecken;-die sowohl fettige wasserunlösliche
als auch wasserlösliche oder in Wasser quellbare Bestandteile enthalten, wobei auch
Pigmentschmutz anwesend sein kann. Hierzu gehören vor allen Dingen die an manchen
Kleidungsstücken auftretenden, im wesentlichen aus Hautfett und aus aufgesogenem
bzw. angetrocknetem Schweiß und gegebenenfalls aus Pigmenten bestehenden _Verschmutzungen.
Aber auch andere ähnlich zusammengesetzte Flecken, beispielsweise solche von Mayonnaise,
Bratensauce und anderen Speiseresten lassen sich mit Hilfe der erfindungsgemäßen-
Präparate erfolgreich behandeln.
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Zu diesem Zweck -trägt man die flüssigen Flecken-' behandlungskonzentrate
auf die verschmutzten- oder verfleckten Stellen auf und läßt die Fleckenbehandlungskonzentrate
einziehen. -Das Einziehen- in die Textilien wird ---dureh- die -niedrige - Viskosität
der flüssigen Fleckenbehandlungskonzentrate sehr erleichtert. Hierin unterscheiden
sie sich vorteilhaft von den- eingangs -erwähnten, aus pulverförmigen Waschmitteln
durch Wasserzusatz hergestellten oder im Handel. -befindlichen Pasten. Diese flüssige
Konsistenz der auf die-Textilien-aufgetragenen Produkte bleibt auch nach längerer
Lagerung erhalten, da deren niedrige Vsskösität durch das Verdunsten eines gegebenenfalls
vorhandenen -flüchtigen Lösungsmittels nicht wesentlich verändert wird. -Aus diesem
Grund kann, auch die Verweilzeit der Fleckenbehandlungskonzentrate auf den Textilien
innerhalb weiter :Grenzen schwanken. Die Flecken können schon einige Minuten nach
Auftragen der Präparate mit Wasser ausgewaschen werden; man kann die behandelten
Textilien aber auch Stunden oder - sogar- Tage liegen lassen, bevor man sie weiterbearbeitet:
- -Oft stellt die Fleckenbehandlung nur eine Vorbe-`1 i811 C11 i11Tg fur`=die Wäsche
@dar,-insbesondere bei den schon mehrfach erwähnten Oberhemden und Blusen. In diesem
Fall wird dann das Auswaschen des Fleckenbehandlungskönzentrats mit - der eigentlichen
Wäsche unter Benutzung eines zusätzlichen Waschmittels kombiniert;.- - Da die erfindungsgemäßen
Fleckenbehandlungskonzentrate zu einem wesentlichen Teil aus wasserunlöslichen Produkten
bestehen und sich daher-in Wasser nicht klar lösen, ist die Benutzung eines-solchen
Waschmittels dann notwendig, wenn die Flecken nicht nur lokal entfernt, sondern
die Stücke außerdem im ganzen gewaschen werden sollen. Die .in den Fleckenbehandlungskonzentraten
vorhandenen wasserlöslichen Waschaktivsubstanzen- unterstützen -zwar das Emulgieren
des wasserunlöslichen--Bestandteils; ihre Menge reicht :aber nicht aus, -um-.darüber
hinaus noch eine erhebliche zusätzliche Wäschwirkung. zu entfalten. Bei jeder dieser
Arten des Auswaschens des Fleckenbehandlungskonzentrates erweist sich die - auch
bei längerem Verweilen desselben auf den Textilien - unveränderte Viskosität gegenüber
den eingangs erwähnten bekannten Pasten als vorteilhaft. Dadurch lassen sich die
erfindungsgemäßen Produkte leicht ausspülen.
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Dies ist vor allem bei Kleidungsstücken mit Versteifungseinlagen in
Kragen und Manschetten von Vorteil, weil diese wesentlich schwerer durchzuspülen
sind als die übrigen Teile des meist sehr leichten und dünnen Stoffes. Gerade hierbei
hat sich die Anwesenheit der oben beschriebenen Fettalkoholglykoläthersulfate als
vorteilhaft erwiesen. -Das Anwendungsgebiet der Erfindung beschränkt sich nicht
nur auf die Behandlung von Kragen und Manschetten von Oberhemden und Blusen aus
synthetischen Materialien, wie beispielsweise . Polyamiden, Polyestern oder deren
Gemischen untereinander bzw. mit Baumwolle, sondern auch auf andere Textilien, wie
hochveredelte Baumwolltextilien, z. B. solche mit Kunstharzausrüstung oder mit im
Molekül vernetzter Baumwolle, sowie auch auf Wollwaren, die für eine Kochwäsche
nicht in Frage kommen. -Gerade auf derartigen Textilien finden sich häufig Flecken,
die nicht nur Fett,. sondern auch in organischen Lösungsmitteln unlösliche, aber
in Wasser lösliche quellbare oder dispergierbare Substanzen enthalten. Derartige
Flecken sind mit organischen Lösungsmitteln weniger leicht zu entfernen als mit
den erfindungsgemäßen Präparaten. .Be'ispiele - In den folgenden Beispielen werden
die Zusammensetzungen einiger für den erfindungsgemäßen Zweck brauchbarer Fleckenbehandlungskonzentrate
angegeben. -Die- sulfatierten Polyglykoläther lagen als Natriumsalze vor; an ihrer
Stelle können auch andere wasserlösliche Salze von Polyglykoläthersulfäten verwendet
werden. Alle Fleckenbehandlungskonzentrate waren klare Flüssigkeiten.
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Beispiel 1 40Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen Anlagerungsproduktes
von 3 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines Gemisches von Fettalkoholen mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen;
20 Gewichtsprozent eines - wasserunlöslichen Anlagerungsproduktes von 5 Mol Äthylenoxyd
an einen technischen Oleylalkohol der Jodzahl 50; 20 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen
Anlagerungsproduktes von 10 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch von Fettalkoholen mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen (Trübungspunkt: 80° C); 5 Gewichtsprozent eines sulfatierten
Anlagerungsproduktes von 2 bis 3 Mol Äthylenoxyd :an 1 Mol eines aus Kokosfettsäure
hergestellten C12 bis C14 Fettalkoholgemisches; - 14 Gewichtsprozent Wasser; 1 Gewichtsprozent
Isopropylalkohol.
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Das Produkt hatte bei 20° C eine Viskosität von -276 cP.
Beispiel
2 60 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen Anlagerungsproduktes von 3 Mol Äthylenoxyd
an 1 Mol eines Gemisches von Fettalkoholen mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen; 7,5
Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen Anlagerungsproduktes von 5 Mol Äthylenoxyd
an einen technischen Oleylakohol der Jodzahl 50; 20 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen
Anlagerungsproduktes von 10 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch von Fettalkoholen mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen; 3 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen Anlage-. rungsproduktes
von 10 Mol Äthylenoxyd an einen technischen Oleylalkohol der Jodzahl 50 (Trübungspunkt:
70° C); 2 Gewichtsprozent eines sulfatierten Anlagerungsproduktes von 2 bis 3 Mol
Äthylenoxyd an 1Mol eines aus Kokosfettsäure hergestellten C12 bis C14 Fettalkoholgemisches;
2 Gewichtsprozent Isopropylalkohol; 5,5 Gewichtsprozent Wasser.
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Das Produkt hatte bei 20° C eine Viskosität von 64 cP.
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Beispiel 3 60 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen Anlagerungsproduktes
von 3 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines Gemisches von Fettalkoholen mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen;
2 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen Anlagerungsproduktes von 5 Mol Äthylenoxyd
an einen technischen Oleylalkohol der Jodzahl 50; 20 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen
Anlagerungsproduktes von 10 Mol Äthylenoxyd an ein Gemisch von Fettalkoholen mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen; 1 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen Anlagerungsproduktes
von 10 Mol Äthylenoxyd an einen technischen Oleylalkohol der Jodzahl 50; 4 Gewichtsprozent
eines sulfatierten Anlagerungsproduktes von 2 bis 3 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines
aus Kokosfettsäure hergestellten C12 bis C14 Fettalkoholgemisches; 2 Gewichtsprozent
Isopropylalkohol; 11 Gewichtsprozent Wasser.
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Das Produkt hatte bei 20° C eine Viskosität von 95 cP.
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Beispiel 4 60 Gewichtsprozent eines wasserunlöslichen Anlagerungsproduktes
von 3 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines Gemisches von Fettalkoholen mit 12 bis 14 Kohlenstoffatomen;
20 Gewichtsprozent eines wasserlöslichen Anlagerungsproduktes von 10 Mol Äthylenoxyd
an ein Gemisch von Fettalkoholen mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen; 5,5 Gewichtsprozent
eines sulfatierten Anlagerungsproduktes von 2 bis 3 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol eines
aus Kokosfettsäure hergestellten C12 bis C14 Fettalkoholgemisches; 1 Gewichtsprozent
Isopropylalkohol; 13,5 Gewichtsprozent Wasser.
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Das Produkt hatte bei 20° C eine Viskosität von 111 cP.
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Fleckenbehandlungskonzentrate der oben angegebenen Zusammensetzungen
wurden auf die Schmutzränder an den Kragen und Manschetten getragener Oberhemden
aus Polyamidfasern bzw. Polyester-, Baumwolle-Mischfasern aufgetragen. Nach 5 bis
15 Minuten wurden diese Oberhemden unter Verwendung eines handelsüblichen Waschmittels-
in einer Haushaltswaschmaschine gewaschen. An den gewaschenen Textilien war eine
deutlich bessere Schmutzentfernung festzustellen als bei den ohne Behandlung der
Schmutzränder gewaschenen Textilien. Auf Wollstoffen befindliche Flecken aus angetrocknetem
Speisefett bzw. aus angetrockneter Bratensauce bzw. Mayonnaise wurden mit den Fleckenbehandlungskonzentraten
der oben angegebenen Rezepturen getränkt. Nach etwa 20 Minuten Einwirkungszeit wurden
die behandelten Stellen mit lauwarmem Wasser ausgewaschen. Dabei wurden die Flecken
vollständig entfernt.