DE1144878B - Haarreinigungsmittel - Google Patents
HaarreinigungsmittelInfo
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Description
- Haarreinigungsmittel Reinigungsmittel zum Entfernen von Fett von den Händen, von Textilien oder von Metalloberflächen oder zum Abziehen von Farbe von gestrichenen Oberflächen sind bekannt, welche ein poröses biegsames Grundmaterial enthalten, welches ausgesprochene saure oder alkalische fattlösende Bestandteile enthält. Ein anderes bekanntes reinigendes Entfettungsmittel besteht aus einer fettlösenden, mit Polyglykoläthern verdickten Flüssigkeit. Keines dieser Reinigungsmittel eignet sich für das Reinigen von Haar.
- Das Reinigen von Haar bringt einige Probleme mit sich. Zunächst besteht die Notwendigkeit, Schädigung des Haares zu vermeiden. Zweitens, weil die Kopfhaut unter dem Haar lebt und sehr empfindlich ist, müssen die Stoffe sehr sorgfältig ausgewählt werden, welche in Berührung mit ihr kommen, weil solche Stoffe, wenn einmal auf der Kopfhaut abgelagert, schwierig völlig zu entfernen sind, denn das Haar behindert ja selbst den Zugang zur Kopfhaut. Drittens besteht eine kösmetische Seite, nämlich solche auf der Kopfhaut gebildete Ablagerungen sollen neben ihrer Harmlosigkeit auch nicht so lose sein, daß, wenn das Haar in seine Lage nach der Reinigung gekämmt wird, sie abgelöst werden und als unsichtbare Teilchen an dem Haar selbst hängen.
- Diese Forderungen werden durch die Erfindung erfüllt.
- Das Haarreinigungsmittel der Erfindung, bestehend aus einem porösen, biegsamen Grundmaterial und einem darin enthaltenen flüssigen Lösungsmittel, ist dadurch gekennzeichnet, daß dieses Lösungsmittel ein niederer aliphatischer Alkohol ist und dieser Alkohol das Dispersionsmedium eines aus dem Grundmaterial unter Druck ausdrückbaren Gels ist, wobei die disperse Phase des Gels ein synthetisches, polymeres, hydrophiles Kolloid, wie z. B. ein mit Carboxylgruppen substituiertes Vinylpolymer, ist.
- Im Gebrauch wird das Material (das sich infolge seiner Biegsamkeit an die Umrisse des Kopfes anpaßt) über das gesamte Haar des Kopfes gerieben. Unter dem während des Reibens angewendeten Druck wird das Gel aus dem Träger ausgepreßt und über das gesamte Haar verteilt. Bei längerem Reiben bricht das Gel und setzt den Alkohol frei zur Lösung des natürlichen Öls, durch welches der Schmutz an dem Haar festklebt. Der so gelockerte Schmutz wird auf den porösen Träger übertragen und von dem porösen Material festgehalten.
- Abgesehen von der verhältnismäßig kleinen Menge von Wasser, die gegebenenfalls als eine Komponente des Dispersionsmediums des Gels verwendet werden kann, wird kein Wasser beim Reinigen von Haar mit dem Mittel oder dem Material gemäß der Erfindung benutzt; dies ist ein großer Vorteil insbesondere für Reisende. überdies werden irgendwelche Dauerwellen im Haar nicht nachteilig beeinfiußt, wie dies oft beim Waschen mit gewöhnlichen flüssigen Shampoos erfolgt, bei deren Gebrauch verhältnismäßig große Wassermengen zum Auswaschen erforderlich sind.
- Als Lösungsmittel können n- oder Isopropylalkohol und Äthylalkohol benutzt werden. Der letztgenannte Alkohol kann zweckmäßig in der Form eines technischen vergällten Spiritus (Äthylalkohol mit einem Gehalt von etwa 5 % Methylalkohol) angewendet werden.
- Wie bereits erwähnt, ist die disperse Phase (oder das Gelierungsmittel, wie sie zuweilen genannt wird) des Gels ein synthetisches polymeres Material, das infolge eines hohen Gehalts an hydrophilen funktionellen Gruppen, wie Carboxylgruppen in Salzform, und eines hohen Molekulargewichts ein hydrophiles Kolloid ist. Sehr geeignete Stoffe dieser Art sind carboxysubstituierte Vinylpolymerisate, wie sie im Handel unter der Bezeichnung »Carbopol« zur Verfügung stehen.
- Im allgemeinen ist die Wirksamkeit des Haarreinigungsmaterials um so größer, je geringer der Gehalt an .nichtflüchtigen Bestandteilen in dem Gel ist. (Unter »nichtflüchtigen Bestandteilen« werden solche verstanden, die von dem Kopf nicht verdampfen können, insbesondere das Gelierungsmittel.) Demgemäß sollen die nichtflüchtigen Bestandteile vorzugsweise nicht mehr als 20 Gewichtsprozent des Gels bilden. Gele, die weniger als 10 Gewichtsprozent oder sogar weniger als 5 Gewichtsprozent an nieht$üahtigeu Bestandteilen enthalten, können leicht durch die Anwendung eines synthetischen polymeren hydTophilen Kolloids als GellerungAinktel in geeignet ge:rivger Menge werd.
- Wie äue @.fdhnt, kann Wasser als Komponente des Dispessionamediums des Gels zur Anwendung gelangen. Die Verwendung eines Anteils von Wasser hat den Vorteil, daß das Haar nach Gebrauch sehr schiwach feucht zuriiekgelassen wird und daher leichter in die gewünschte Lage gekämmt werden kann.
- Wenn Wasser als eine Komponente des Dispersionsmediums des Gels verwendet wird, so daß das Medium dann teilweise ein wäßnges ist, kann ein oberflächenaktives Mittel in dem Haarreinigungsmittel am zweckmäßigsten in dem Gel selbst eingeschlossen sein, um das Ausbreiten des Dispersionsmediums über das Haar zu unterstützen. Geeignete oberflächenaktive Mittel sind die nichtionischen oberflächenaktiven Mittel wie diejenigen, die durch die gegenseitige Einwirkung von Äthylen oder Propylenoxyd mit einer organischen Verbindung mit einer langketti:gen aliphauschen Gruppe und einem aktiven Wasserstoffatom gebildet sind, z. B. das Kondensationsprodukt aus Nonylphenol mit 10 Mol Äthylenoxyd. Das oberflächenaktive Mittel ist zweckmäßig in einer Menge vorhanden, die 0,1 bis 3 Gewichtsprozent des Gels äquivalent ist.
- Es kann eine Vielzahl von Materialien zur Bildung der porösen biegsamen Unterlage, in welcher das Gel absorbiert wird, zur Anwendung gelangen, z. B. Handtuchstoff, nanürlicher Schwamm, verschäumte synthetische Kautschukarten, wie verschäumte Polyurethane, und Baumwollfasermaterialien, wie Baumwollfilze gemäß der britischen Patentschrift 654 869. Die Unterlage muß natürlich gegenüber der organischen Flüssigkeitakomponen@te des Gels im wesentlichen inert sein.
- Für die Lagerung oder Aufbewahrung wird das Haarreinigungsmatenad gemäß der Erfindung zweckmäßig in ein wärmesiegelbares thermoplastisches Material verpackt, wie z. B. einen Schichtstoff aus KautschvkhydTochlorid und Celluloseacetat.
- Die Erfindung wind nachstehend an Hand eines Beispiels näher erläutert.
- Beispiel Ein Gel auf der Grundlage von Äthylalkohol als öllösende organische Flüssigkeit wurde wie folgt hergestellt: 1 Gewichtsteil von pulverförmigem, mit Carbonsäuregruppen substituiertem Vinylpolymerisat von hohem Molekulargewicht (Carbopol 940) wurde unter kräftigem Rühren langsam zu 30 Teilen Wasser zugegeben. Zu der sich ergebenden klumpenfreien Suspension wurden dann auch unter kräftigem Rühren 66,75 Teile technisches vergällter Spiritus (mit Methylalkohol versetzt) mit einem Gehalt von 0,25 Teil Parfum und 1 Teil eines nichtionischen oberflächenaktiven Mittels, das durch gegenseitige Einwirkung von Laurinsäure und 10 Mol Äthylenoxyd erhalten war, zugegeben. Die Carbo:nsäuregruppen des Polymerisats wurden dann durch den Zusatz von 1 Teil lriäthv@lamin unter Rühren in salzförmige Carboxylgruppen umgewandelt.
- Das so gebildete Gel wurde mit einem zusammengedrückten Streifen von geWöhnlichem biegsamem verschäumtem Polyurethan von 8 - 16 - 0,5 cm und einem Gewicht von 2 g in Berührung gebracht. Der Streifen wurde von dem Druck befreit und absorbierte dann 10 g des Gels. Zum Zwecke der Verpackung wurde der Streifen um sich selbst umgelegt, so daß ein quadratisches Kissen von 1 cm Dicke gebildet wurde.
- Zur Verwendung wird das Kissen geöffnet und über das Haar in Abhängigkeit von der Haarmenge auf dem Kopf 1 bis 5 Minuten gerieben. Am Ende dieser Zeit wird das Kissen, dessen Oberfläche jetzt von den öligen und fettigen Stoffen und durch von dem Haar aufgenommenen Schmutz verunreinigt ist, weggeworfen. Das. gereinigte Haar wird dann in seine Lage gekämmt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Haarreinigungsmittel, bestehend aus einem porösen, biegsamen Grundmaterial und einem darin enthaltenen flüssigen Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß dieses Lösungsmittel ein niederer aliphatischer Alkohol ist und dieser Alkohol das Dispersionsmedium eines aus dem Grundmaterial unter Druck ausdrückbaren Gels ist, wobei die disperse Phase des Gels ein synthetisches, polymeres, hydrophiles Kolloid, wie z. B. ein mit Carboxylgruppen substituiertes Vinylpolymer ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 597 747; schweizerische Patentschrift Nr. 182 927; deutsche Patentanmeldung F 40201V a (bekanntgemacht am 7. 2. 1952).
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1144878X | 1960-08-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1144878B true DE1144878B (de) | 1963-03-07 |
Family
ID=10877472
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEU8294A Pending DE1144878B (de) | 1960-08-26 | 1961-08-23 | Haarreinigungsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1144878B (de) |
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-
1961
- 1961-08-23 DE DEU8294A patent/DE1144878B/de active Pending
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