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Die
Erfindung betrifft die Verwendung von Zusammensetzungen auf Basis
von Proteinen, Polysacchariden und Derivaten von Ethylenoxid als
oberflächenaktive
Stoffe, sowie insbesondere als Detergenzien und Dispergierungsmittel.
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Die
gegenwärtig
im wäßrigen Milieu,
sowohl im Küchenbereich
als auch im gewerblichen Bereich, verwendeten Detergenzien bestehen
aus 10 bis 20% Tensiden vom Typ der Alkansulfonate, geradkettigen Fettalkohole,
Natriumethersulfate usw., bei denen es sich um synthetische Zusammensetzungen
handelt, die in erster Linie aus Derivaten der Petrochemie (Kohlenwasserstoffen)
und der Ölchemie
hergestellt werden und ihnen im wesentlichen ihre Reinigungseigenschaften
verleihen, wobei der Rest aus Zusatzstoffen besteht, welche die
Funktion haben, diese Tenside zu verdünnen, ihre Wirkung zu verstärken, und/oder
den Detergenzien zusätzliche
Eigenschaften zu verleihen.
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Diese
Detergenzien haben in der Mehrzahl der Fälle die folgenden hauptsächlichen
Nachteile:
- – sie weisen einen deutlich
sauren oder wiederum stark alkalischen pH-Wert auf, der für eine korrosive
Wirkung verantwortlich ist, welche auf lange Sicht eine Verschlechterung
nicht nur der mittels dieser Detergenzien gereinigten Gegenstände hervorrufen
kann, sondern auch der Einrichtungen, in denen deren Reinigung stattfindet
(z. B. Trommel der Waschmaschine), oder die zum Ableiten der Abwässer dienen,
- – sie
besitzen oftmals eine starke Tendenz zur Schaumbildung, was mit
dem Vorhandensein der Tenside in Verbindung steht und abgesehen
davon, daß es
zuweilen in einem unerwünschten Überlauf
von Schaum resultiert, allgemein am Ende des Reinigungsvorgangs
ein ein- oder mehrmaliges Spülen
erfordert, um den Schaum zu entfernen, in dem verschmutzende Substanzen
eingeschlossen sind,
- – sie
sind kaum oder gar nicht für
den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet, was sie im Fall einer zufälligen oder
gewollten Aufnahme gefährlich macht,
und ebenso ein ein- oder mehrmaliges Spülen am Ende des Reinigungsvorgangs
erforderlich macht, insofern die gereinigten Gegenstände für die Verwendung
zum Zubereiten oder für
den Verzehr von Lebensmittelprodukten bestimmt sind (wie z. B. Geschirr),
und
- – sie
stellen eine erhebliche Umweltbelastung dar, auch wenn es zutrifft,
daß die
Hersteller von Detergenzien seit den 1960er Jahren beträchtliche Anstrengungen
unternommen haben, um in hohem Maße biologisch abbaubare Tenside
zu entwickeln und die Verwendung bestimmter Zusatzstoffe einzuschränken, die
als umweltverschmutzend bekannt sind, wie etwa die Phosphate. Nichtsdestoweniger
besitzt eine große
Zahl der heutzutage verfügbaren
Detergenzien keine optimale biologische Abbaubarkeit.
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Die
Erfinder haben sich daher die Aufgabe gestellt, eine Detergenszusammensetzung
zur Verfügung
zu stellen, die einerseits unabhängig
von der Art der zu reinigenden Gegenstände (Textilien, Geschirr, Küchengegenstände, harte
Oberflächen
vom Typ von Böden,
Naßzellenverkleidungen,
gewerblichen Geräten
usw.) und ihrem Verschmutzungsgrad eine sehr wirksame Reinigung
bewirkt und dabei frei von den oben genannten Nachteilen ist.
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Die
Erfinder haben sich auch die Aufgabe gestellt, eine Detergenszusammensetzung
zur Verfügung
zu stellen, die des weiteren frei von jeglicher Aggressivität gegenüber Textilfasern
ist, so daß sie zum
Waschen von Wäsche
einschließlich
empfindlicher Wäsche
(Seide, Wolle usw.) verwendet werden kann.
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Die
Erfinder haben sich des weiteren die Aufgabe gestellt, eine Detergenszusammensetzung
zur Verfügung
zu stellen, die abgesehen davon, daß sie alle diese Vorteile aufweist,
unter verschiedenen Aufmachungen (freies Pulver, zu Pastillen oder
Tabletten verpreßtes
Pulver, Flüssigkeit,
Gel usw.) vertrieben werden kann, die derzeit für Detergenzien vorgeschlagen
sind, sowie praktisch in der Anwendung und insbesondere in Wasser
leicht löslich
bzw. verdünnbar
ist.
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Aus
der japanischen Patentanmeldung Nr. 61-015813 ist eine Schönheitsmaske
zum Glätten und
Hydratisieren der Haut bekannt, die ein Protein, ein Polysaccharid
und einen Inhaltsstoff in wäßriger Phase
aufweist, wobei dieser letztere ein Polyol vom Typ Glycerin, Sorbitol
oder Polyethylenglycol, oder ein Zucker wie Glucose oder Maltose
sein kann.
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Des
weiteren ist aus der europäischen
Patentanmeldung Nr. 0 194 097 eine schäumende Zusammensetzung für die Körperpflege
bekannt, die dazu vorgesehen ist, in einem Aerosol konditioniert zu
werden und einerseits ein Konzentrat und andererseits ein Treibgas
aufweist. Das Konzentrat besteht aus einer wäßrigen Phase, die 3 bis 20%
eines anionischen oder amphoteren Tensids enthält, das für die schaumerzeugenden und
waschenden Eigenschaften der Zusammensetzung verantwortlich ist, 0,05
bis 5% eines polymeren Weichmachers, bei dem es sich insbesondere
um ein Polysaccharid handeln kann, sowie 10 bis 60% eines hydratisierendene Mittels,
das wiederum unter Proteinen ausgewählt sein kann, die von Collagen
und Polyethylenglycolen abgeleitet sind.
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Die
Erfinder haben nunmehr im Rahmen ihrer Arbeiten festgestellt, daß es das
Zusammenführen
in einer gleichen Formulierung:
- – einerseits
von wasserlöslichen
Makromolekülen vom
Protein- und Polyosentyp, bei denen es sich im wesentlichen um schwach
oder gar nicht schaumerzeugende Zusammensetzungen handelt, und die
spezifische Affinitäten
für andere
Bestandteile von verschmutzenden Substanzen besitzen (wobei die
Proteine eher eine Affinität
für Zusammensetzungen
vom Protein- und Lipidtyp besitzen, während die Polysaccharide eine
bevorzugte Affinität
für Zucker
besitzen) und dennoch untereinander kompatibel sind, und
- – andererseits
von einem oder mehreren Polyethylenoxiden oder Ethylenoxid-Copolymeren, die nur
hydrophile Gruppen aufweisen, nur schwach oder gar nicht schaumerzeugend
sind und gleichzeitig in der Lage sind, verschmutzende Substanzen
hydrophiler zu machen und somit leichter in Wasser dispergierbar,
und zwischen diese verschmutzenden Substanzen und die Oberfläche, an
der sie anhaften, zu "schlüpfen", was somit deren
Ablösen
von dieser Oberfläche
erleichtert,
überraschenderweise
ermöglicht,
ein Detergens mit bemerkenswerten Reinigungseigenschaften herzustellen,
das dennoch keine Tenside umfaßt,
und des weiteren einen pH-Wert nahe der Neutralität, eine sehr
schwache Neigung zur Schaumerzeugung, und eine Eignung für den Kontakt
mit Lebensmitteln besitzt. Dieses Detergens ist des weiteren frei
von schädlichen
Auswirkungen auf die Umwelt aufgrund der biologischen Abbaubarkeit
seiner Bestandteile.
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Die
Erfinder haben des weiteren aufgezeigt, daß eine Formulierung dieses
Typs im wäßrigen Milieu
eine besondere Affinität
für Oberflächen sowie eine
Eignung zum Modifizieren von deren Grenzflächenverhalten besitzt und somit
für die
Verwendung nicht nur als Detergens, sondern allgemeiner noch als
grenzflächenaktives
Mittel geeignet ist.
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Insbesondere
hat sich herausgestellt, daß diese
Formulierung beim Suspendieren von mineralischen und organischen
Teilchen im wäßrigen Milieu bemerkenswerte
dispergierende Eigenschaften aufweist, was sich als Zerplatzen der
Strukturansammlungen bei einem solchen Suspendieren, eine Stabilisierung
der erhaltenen Suspensionen, und ein leichtes Redispergieren im
wäßrigen Milieu
der nach dem Trocknen der Suspensionen erhaltenen Teilchenagglomerate
auswirkt.
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Die
vorliegende Erfindung hat somit die Verwendung einer Zusammensetzung,
die kein Tensid und wenigstens ein wasserlösliches Protein, wenigstens
ein wasserlösliches
Polysaccharid, und wenigstens eine aus Polyethylenoxiden und Copolymeren von
Ethylenoxid und einem weiteren hydrophilen Monomer ausgewählte Verbindung
enthält,
als oberflächenaktives
Mittel zum Gegenstand.
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Im
Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter einem "wasserlöslichen" Protein oder Polysaccharid ein
Protein bzw. Polysaccharid zu verstehen, das in Abwesenheit von
irgendeinem Lösungsvermittler oder
irgendeiner Behandlung zur Lösungsvermittlung bei
einer Gewichtskonzentration von wenigstens gleich 20% und bei einer
Wassertemperatur von weniger als oder gleich 60°C vollständig wasserlöslich ist.
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Gemäß einer
ersten vorteilhaften Maßnahme
der Erfindung sind das Protein bzw. die Proteine, die in der Zusammensetzung
vorliegen, aus Proteinen ausgewählt,
die einen isoelektrischen Punkt (pHi) in einem Bereich von 6,0 bis
9,5 und bevorzugt in einem Bereich von 7,0 bis 9,0 besitzen, so
daß sie bei
pH-Werten von gleich oder nahe den normalerweise in Wasser vorliegenden
amphoter sind und somit eine Affinität für alle Bestandteile von verschmutzenden
Stoffen vom Proteintyp oder -osentyp besitzen, ob diese nun kationisch
oder anionisch sind.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Maßnahme
der Erfindung sind das Polysaccharid bzw. die Polysaccharide, die
in der Zusammensetzung vorliegen, aus Polysacchariden mit einem
Molekulargewicht (MG) in einem Bereich von ca. 105 bis
106 ausgewählt und in der Lage, einmal
in Wasser gelöst,
bei einer Konzentration von wenigstens gleich 20 Gew.-% und bei
einer Temperatur von ca. 25°C
eine Lösung
mit einer Viskosität
von höchstens
103 mPa·s BROOKFIELD bei 100 Umdrehungen/min.
zu ergeben.
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Gemäß einer
bevorzugten Maßnahme
der Erfindung sind das Protein bzw. die Proteine und/oder das Polysaccharid
bzw. die Polysaccharide, die in der Zusammensetzung vorliegen, aus
natürlichen
Proteinen und Polysacchariden ausgewählt.
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Daher
sind das Protein bzw. die Proteine bevorzugt aus Gelatinen vom Typ
A (d. h. durch saure Hydrolyse von Collagen hergestellt) ausgewählt und weisen
eine Gelierkraft in einem Bereich von ca. 150 bis 280 Bloom BS (British
Standard) auf, gemessen nach der Norm AFNOR NF V 59-001. Solche
Gelatinen, deren pHi-Wert allgemein in einem Bereich von 6,0 bis
9,5 liegt, sind insbesondere bei den Firmen PB GELATINS, SKW BIOSYSTEMS
und WEISHARDT INTERNATIONAL erhältlich.
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Zahlreiche
auf dem Markt verfügbare,
natürliche
Polysaccharide enthalten Proteine, deren Anteil in Abhängigkeit
vom Typ der Polysaccharide und ihrem Reinigungsgrad bis zu 10% betragen
kann. Das Vorhandensein dieser Proteine steht nicht nur nicht der
Verwendung dieser Polysaccharide zur Herstellung einer erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzung entgegen, sondern besitzt darüber hinaus den Vorteil, daß es deren
Kompatibilität
mit den im Aufbau dieser Zusammensetzung vorhandenen Proteine verbessert.
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Von
den natürlichen
Polysacchariden haben sich die Gummiarabicum-Sorten als insbesondere gut
für die
Herstellung einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
erwiesen, und insbesondere solche mit einem Molekulargewicht von
ca. 5·105, die etwa von der Fa. ALLAND & ROBERT unter
der Bezugsnummer 396A vertrieben werden. Solche Gummis weisen einen
Proteinanteil in der Größenordnung von
1 bis 2% auf.
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Als
Variante ist es jedoch möglich,
synthetische oder biosynthetisierte Proteine und/oder Polysaccharide
zu verwenden. Insbesondere Dextrane wie die Dextrane 40 und 70,
die von der Fa. PHARMACIA & UPJOHN
unter den Marken Rheomacrodex® und Macrodex® vertrieben
werden, oder diejenigen der Fa. FLUKA können vorteilhaft anstelle der natürlichen
Polysaccharid eingesetzt werden.
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Gemäß der Erfindung
umfaßt
die Zusammensetzung ferner wenigstens eine Verbindung, die unter
Polyethylenoxiden (PEO) und Copolymeren von Ethylenoxid und einem
weiteren hydrophilen Monomer ausgewählt ist. Als Beispiele für solche
Copolymere lassen sich Block-Copolymere von Ethylenoxid und quaternisiertem
4-Vinylpyridine
wie etwa die von G. RIESS (C. R. Academie des Sciences de Paris,
Serie C, 1976, 283, S. 269 ff) beschriebenen, und die gemäß dem von
H. CHERADAME (Polymer Bulletin, 1994, 33, S. 37 ff) beschriebenen
Verfahren aus aminotelechelen Polyethylenoxiden hergestellten Block-Copolymere
von Ethylenoxid und Aminosäuren
nennen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Maßnahme
der Erfindung sind das Ethylenpolyoxid bzw. die Polyethylenoxide
PEO mit einem niedrigen PM, d. h. in einem Bereich von ca. 103 bis 104, die herkömmlicherweise
als Polyethylenglycole bezeichnet werden.
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Falls
es erwünscht
ist, der Zusammensetzung insbesondere starke verkrustungslösende Eigenschaften
zu verleihen, können
diese Eigenschaften erhalten werden, indem dieses) Ethylenpolyoxid(e)
mit einem niedrigen MG einem oder mehreren Polyethylenoxiden mit
einem hohen MG, d. h. in einem Bereich von ca. 105 bis
5·106, zugeordnet werden. Dennoch ist die Verwendung
von PEO mit einem hohen MG bevorzugt für Anwendungen reserviert, die
keinen irgendwie gearteten Kontakt mit der Haut beinhalten, und
zwar weder der Zusammensetzung selbst noch der mit dieser Zusammensetzung zu
reinigenden Gegenstände,
da bis zum heutigen Tage die toxikologischen Eigenschaften dieser
PEO nocht nicht Gegenstand von eingehenden Studien waren.
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Gemäß der Erfindung
enthält
die Zusammensetzung bevorzugt in Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der in ihr enthaltenen aktiven Verbindungen [Protein(e) + Polysaccharid(e)
+ PEO und/oder Poly(ethylenoxid/hydrophiles Monomer)]:
- – 10
bis 70% Protein(e),
- – 10
bis 70% Polysaccharid(e), und
- – 10
bis 60% PEO und/oder Poly(ethylenoxid/hydrophiles Monomer).
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsweise
der Zusammensetzung enthält
diese in Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der in ihr enthaltenen
aktiven Verbindungen:
- – 10 bis 70% Protein(e),
- – 10
bis 70% Polysaccharid(e), und
- – 10
bis 60% PEO mit einem MG in einem Bereich von ca. 103 bis
2·104.
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Falls
die Zusammensetzung auch PEO mit einem hohen MG enthält, weist
sie bevorzugt in Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der in ihr enthaltenen
aktiven Verbindungen auf:
- – 10 bis 70% Protein(e),
- – 10
bis 70% Polysaccharid(e),
- – 10
bis 50% PEO mit einem MG in einem Bereich von ca. 103 bis
2·104, und
- – 1
bis 10% PEO mit einem MG in einem Bereich von ca. 105 und
5·106.
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Gemäß der Erfindung
kann die Zusammensetzung ferner einen oder mehrere Zusätze enthalten,
die in Abhängigkeit
von der vorgesehenen Verwendung sowie von den zusätzlichen
Eigenschaften, die ihr in Abhängigkeit
von dieser Verwendung verliehen werden sollen, ausgewählt sind.
Sie kann somit umfassen:
- – ein oder mehrere Biozide,
falls ihr eine reinigende oder auch antiseptische Fähigkeit
verliehen werden soll;
- – einen
oder mehrere Füllstoffe
wie etwa Silikate zum Verdünnen
der in der Zusammensetzung vorliegenden aktiven Polymere und/oder
zum Modifizieren der Zusammensetzung;
- – ein
oder mehrere Entkalkungsmittel wie etwa Citronensäure;
- – ein
oder mehrere Bleichmittel wie etwa Peroxidsalze;
- – ein
oder mehrere Bläuungsmittel
wie etwa Bläuungspigmente
oder optische Bläuungsmittel;
- – ein
oder mehrere Agenzien zur Übertragung
von ionischen Ladungen zum Modifizieren der Oberflächenpotentiale,
wie etwa Polyacrylate oder quartäre
Ammoniumsalze;
- – ein
oder mehrere Texturiermittel wie etwa Bentonite, Diatomeenerden
oder kolloidale Kieselsäuren;
- – ein
oder mehrere Farbstoffe und/oder Riechstoffe und/oder Aromen, um
den Anwendern eine gewisse angenehme Empfindung zu vermitteln.
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In
Anbetracht der Gefahr der Vermehrung von Mikroorganismen in Lösungen und
deren Fähigkeit,
die Proteine und Polysaccharide abzubauen, liegt die Zusammensetzung
bevorzugt trocken, vorteilhaft in Form eines feinen Pulvers vor.
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Falls
sie aus Verbindungen bereitet wird, die wiederum trocken vorliegen – was besonders
bei Gelatinen, Gummiarabicum-Sorten und Polyethylenoxiden mit einem
Molekulargewicht von mehr als 103 der Fall
ist – kann
sie durch einfaches Mischen dieser Verbindungen bereitet werden,
beispielsweise in einem Mischer für Standardpulver von einem
Typ mit Schaufeln, mit Trommel, oder mit einer diagonalen oder zufälligen Bewegung.
Andernfalls können
vorteilhaft Vorgehensweisen angewendet werden, die als Sprühtrocknen
("spray drying") bezeichnet werden.
In allen diesen Fällen
kann die auf diese Weise erhaltene trockene Zusammensetzung zu Pastillen oder
Tabletten verpreßt
werden.
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Als
Variante kann die Zusammensetzung nach Auflösen ihrer Bestandteil in einer
geeigneten Menge Wasser und ggf. Zugabe eines stabilisierenden Füllstoffes
vom Typ Bentonit oder Diatomeenerde und/oder eines oder mehrerer
bakterizider oder fungizider Mittel, die geeignet sind, den Abbau
der in ihr enthaltenen Verbindungen zu verhindern, in Form einer
Flüssigkeit
oder als Gel vorliegen.
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Unabhängig von
der Form, in der die Zusammensetzung vorliegt, weist ihre Verwendung
als oberflächenaktives
Mittel zahlreiche Vorteile auf:
- – sie ist
sehr gut wasserlöslich;
weiterhin ist sie in trockener Form leicht wasserlöslich, während sie sich
in flüssiger
Form problemlos verdünnen
läßt;
- – sie
besitzt eine äußerst geringe
bzw. gar keine Schaumbildungstendenz;
- – sie
besitzt einen neutralen oder sehr schwach alkalischen pH-Wert; daher
hat sie gar keine oder praktisch keine korrosive Wirkung;
- – sie
schützt
die Umwelt aufgrund ihrer optimalen biologischen Abbaubarkeit.
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Ferner,
bei ihrer Verwendung als Detergens:
- – ist sie
durch eine starke Verkrustungslösungs- und
Dispergierfähigkeit
gegenüber
Schmutzstoffen gekennzeichnet, obgleich sie kein Tensid enthält; die
Schmutzstoffe lösen
sich problemlos von der Oberfläche
der zu reinigenden Gegenstände ab
und werden im Reinigungsbad dispergiert; dennoch weist sie im Gegensatz
zu den herkömmlichen
Detergenzien keine Emulgierwirkung auf, wodurch verhindert wird,
daß die
Schmutzstoffe, sobald sie dispergiert sind, sich wieder aneinandersammeln
und sich auf den Gegenständen
bei deren Herausnehmen aus dem Reinigungsbad ablegen, und dementsprechend
die Notwendigkeit entfällt,
diese abzuspülen;
- – besitzt
sie einen starken Weichmachereffekt für Textilien und insbesondere
für Textilien
auf Wollbasis, in diesem letzteren Fall mit einem zusätzlichen
Antiverfilzungseffekt.
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Ferner
weist die Zusammensetzung den Vorteil auf, daß sie ausschließlich aus
Verbindungen bereitet werden kann, deren Unschädlichkeit gegenüber Mensch
und Tier weitgehend aufgezeigt worden ist, wie etwa Gelatinen, Gummiarabicum
und Polyethlenglycolen, wodurch es in diesem Fall möglich ist,
selbst im Fall einer massiven Einnahme jegliches Risiko einer akuten
Vergiftung auszuschließen
und ihr eine ausgezeichnete Hautverträglichkeit zu verleihen.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Maßnahme
der Erfindung wird die Zusammensetzung als Detergens verwendet.
Als Verwendungsbeispiele auf dem Gebiet des Reinigens lassen sich
ohne jegliche Einschränkung
nennen:
- – Reinigen
im öffentlichen
Sektor wie manuelles oder maschinelles Waschen von Geschirr und Wäsche, einschließlich empfindlicher
Wäsche, Reinigen
von harten Oberflächen
von der Art von Böden,
Wänden
oder Decken, Naßzellenverkleidungen,
Gläsern
und Spiegeln, Oberflächen
von Möbeln
wie etwa Küchenelementen,
oder auch Reinigen von Wandbespannungen und Teppichböden;
- – industrielles
Reinigen wie etwa das Entfetten von Metallteilen, Dekontaminieren
von Oberflächen,
Säubern
von Motorteilen, von Flugzeugkabinen und -cockpits, von Fließbandvorrichtungen zur
Herstellung oder zum Transport von Lebensmitteln (Fässern, Tanks,
usw.), von Molkereieinrichtungen oder Milchvieh, oder auch Reinigen von
elektronischen Schaltungen;
- – Säubern von
Kunstwerken wie Gemälden
und Skulpturen, Schmuck und Juwelen;
- – Schützen der
Umwelt, wie etwa Säubern
von durch Kohlenwasserstoffe verunreinigten Oberflächen (Boote
und Schiffe, Küsten
usw.).
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Maßnahme
der Erfindung wird die Zusammensetzung als solche als Dispergiermittel
verwendet. Beispielhaft für
eine solche Verwendung lassen sich ohne jegliche Einschränkung das
Suspendieren von mineralischen oder organischen Teilchen im wäßrigen Milieu,
das Bereiten von selbstdispergierenden Produkten (für die Herstellung
z. B. von Pflanzenschutzmitteln) und zur Formulierung von Benetzungsmitteln
für den
Offsetdruck nennen.
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Gemäß wieder
einer weiteren bevorzugten Maßnahme
der Erfindung wird die Zusammensetzung zum Deemulgieren von Rohöl oder zur
Rückgewinnung
von Rückständen der
Mineralstoffindustrie verwendet.
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Ein
besseres Verständnis
der Erfindung ergibt sich unter Zuhilfenahme der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf Beispiele der Bereitung von Zusammensetzungen,
die erfindungsgemäß als Detergenzien
und Dispergiermittel verwendbar sind, und für die Verwendung dieser Zusammensetzungen.
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Selbstverständlich werden
diese Beispiele nur zur Veranschaulichung der Erfindung gegeben und
stellen keine irgendwie geartete Einschränkung dar.
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BEISPIEL 1: Herstellung
einer als Detergens verwendbaren Zusammensetzung sowie ihre Anwendungen
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1.1 – Herstellung
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Es
wird eine in Pulverform vorliegende Zusammensetzung bereitet durch
inniges Vermischen von:
- – 33 Gewichtsteilen Gelatine
aus Schweinehaut, vom Typ A und einer Gelierkraft von gleich 280 Bloom
BS (Fa. WEISHARDT INTERNATIONAL – Bezugsnr. F8),
- – 33
Gewichtsteilen atomisiertem Gummiarabicum mit einem mittleren MG
von gleich 5·105 (Fa. ALLAND & ROBERT – Bezugsnr. 396A), und
- – 34
Gewichtsteilen eines Polyethylenglycols mit einem MG von gleich
4600 (Fa. ALDRICH – Bezugsnr.
37 000-1).
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Das
auf diese Weise hergestellte Pulver ist als solches als Detergens
verwendbar. Als Variante kann es vorausgehend zu Pastillen oder
Tabletten verpreßt
oder in Wasser aufgelöst
werden, beispielsweise in einer Konzentration in einem Bereich von 0,5
bis 5% (GN), wodurch eine gebrauchsfertige Detergens-Zusammensetzung
erhalten wird.
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1.2 – Anwendungen
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a) Manuelles Waschen von
Geschirr
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Das
unter dem vorausgegangenen Punkt 1.1 bereitete Pulver wird in einer
Menge von (mindestens 40°C)
heißem
Wasser, die auf geeignete Weise entsprechend dem zu waschenden Geschirr
gewählt wurde,
in einer Dosierung von 2 ml (bzw. ca. ein halber Teelöffel) von
diesem Pulver pro Liter Wasser aufgelöst. Es wird einige Minuten
lang stehengelassen, um ein vollständiges Auflösen des Pulvers zu erzielen.
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Die
Geschirrstücke
werden in das somit hergestellte Bad gelegt und dort einige Minuten
lang eingeweicht, daraufhin die Verschmutzungen mit einem Schwamm
oder einer Bürste
von den Stücken
abgelöst.
Die Geschirrstücke
werden aus dem Bad entnommen.
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Angesichts
der dispergierenden und nicht-emulgierenden Eigenschaften des Pulvers
einerseits und seiner Eignung für
den Kontakt mit Lebensmitteln andererseits läßt man die Geschirrstücke ohne
vorheriges Abspülen
abtropfen und trocknen. Falls gewünscht, ist es jedoch möglich, sie
mit klarem Wasser abzuspülen.
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b) Manuelles Waschen von
Wollartikeln
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Das
unter dem vorausgegangenen Punkt 1.1 bereitete Pulver wird in einer
Menge von (mindestens 40°C)
heißem
Wasser, die auf geeignete Weise entsprechend dem Volumen der zu
waschenden Wollartikel gewählt
wurde, in einem Verhältnis
von 2 ml von diesem Pulver pro Liter Wasser aufgelöst. Es wird
einige Minuten lang stehengelassen, um ein vollständiges Auflösen des
Pulvers zu erzielen.
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Um
den Weichspül-
und Antiverfilzungseffekt des Pulvers nutzen zu können, ist
es wünschenswert, die
Wollartikel abtropfen zu lassen und ihnen dann manuell oder in der
Maschine das Wasser zu entziehen, ohne sie zu spülen. Wohlgemerkt ist es dennoch möglich, sie
zu spülen,
falls dies gewünscht
wird.
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BEISPIEL 2: Herstellung
einer als Dispergiermittel verwendbaren Zusammensetzung sowie ihre
Anwendungen
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2.1 – Herstellung
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Es
wird eine in Pulverform vorliegende Zusammensetzung bereitet durch
inniges Vermischen von:
- – 20 Gewichtsteilen Gelatine
aus Schweinehaut, vom Typ A und einer Gelierkraft von gleich 150 Bloom
BS (Fa. SKW BIOSYSTEMS – Bezugsnr. PS
150),
- – 50
Gewichtsteilen atomisiertem Gummiarabicum mit einem mittleren MG
von gleich 5·105 (Fa. ALLAND & ROBERT – Bezugsnr. 396A), und
- – 30
Gewichtsteilen eines Polyethylenglycols mit einem MG von gleich
4600 (Fa. ALDRICH – Bezugsnr.
37 000-1).
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Das
auf diese Weise hergestellte Pulver ist als solches in Formen analog
zu den vorausgehend unter Punkt 1.1. genannten als Dispergiermittel
verwendbar.
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2.2 – Anwendungen
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a) Pastieren von Calciumcarbonaten
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Unter
gemäßigtem Rühren werden
0,75 Gewichtsteile des unter dem vorausgegangenen Punkt 2.1 bereiteten
Pulvers in 38,1 Gewichtsteilen von (mindestens 40°C) heißem Wasser
gelöst,
daraufhin unter lebhaftem Rühren
100 Gewichtsteile einer Mischung (50/50: G/G) von gemahlenen Calciumcarbonaten
mit Korngrößen von
jeweils gleich 2 und 5 μm (Mikhart® 2 & 5 der Fa. PROVENCALE
SA) zugegeben.
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Innerhalb
mehrerer Minuten erhält
man eine Suspension ("slurry") von 72,5% oder
mehr Trockenxtrakt mit geringer Viskosität und ausgezeichneten Fließeigenschaften.
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b) Pastieren von Diatomeenerden
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Unter
gemäßigtem Rühren werden
1,5 Gewichtsteile des unter dem vorausgegangenen Punkt 2.1 bereiteten
Pulvers in 200 Gewichtsteilen von (mindestens 40°C) heißem Wasser gelöst, daraufhin unter
lebhaftem Rühren
100 Gewichtsteile natürliche Diatomeenerden
mit einem D50 von gleich 12 μm (Primisil® 30A
der Fa. WORLD MINERALS EUROPE) zugegeben.
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Innerhalb
mehrerer Minuten erhält
man eine Suspension von 35% oder mehr Trockenxtrakt mit ausgezeichneten
Fließeigenschaften,
deren Teilchen vollständig
bis ins Innere benetzt sind.
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c) Bereitung einer selbstdispergierenden
Mischung von Calciumcarbonat und Talk
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Unter
gemäßigtem Rühren wird
1 Gewichtsteil des unter dem vorausgegangenen Punkt 2.1 bereiteten
Pulvers in 43,5 Gewichtsteilen von (mindestens 40°C) heißem Wasser
gelöst,
daraufhin unter lebhaftem Rühren
100 Gewichtsteile einer Mischung (80/20: G/G) von gemahlenem Calciumcarbonat
und Talk mit Korngrößen von
jeweils gleich 2 und 8 μm (Feria® 2
der Fa. BLANCS MINERAUX DE TUNISIE und Westmin® 8
von WESTMIN TALC) zugegeben.
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Innerhalb
mehrerer Minuten erhält
man eine Suspension von 70% oder mehr Trockenxtrakt mit einer niedrigen
Viskosität
und ausgezeichneten Fließeigenschaften,
die durch einfaches Trocknen bei ca. 80°C (z. B. in einem Ofen oder
Tunnelofen) die Herstellung eines Trockenproduktes ermöglicht,
das vollständig
und sehr einfach zu mehr als 70% in Wasser ohne besondere Zusätze redispergierbar
ist.