:Fleckentfernungsmittel und Verfahren zu s
einer Herstellurw-.
Die -Erfindung betrifft ein leicht zu handhabendes und stets gebrauchsfertiges Fleckentfernungsmittel,
das frei von Randbildungen ist, sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung. Die bekannten
Fleckentfernungsmittel lassen sich in zwei Gruppen einteilen, und zwar einmal die
flüssigen Mittel, die zum großen Teil aus Lösungsmitteln in den verschiedensten
Abmischifigen, z.13. Tetrachlorkohlenstoff, Äthylacetat usw. bestehen und andermal
die pastenförmigen Mittel, bei welchen saugfähige Körper mit Lösungsmitteln getränkt
sind. Die erstgenannten Mittel sind wohl die ältesten Fleckentfernungsmittel, die
aber die Nachteile haben, daß sie sehr flüchtig und randbildend sowie zum Teil brennbar
und gesundheitsschädlich sind. Ferner können sie bei vielen Stoffarten nicht verwendet
werden. Die zweite Gruppe von-Lösungsmitteln sind Pasten, die auf den Fleck aufgetragen
werden und nach dem Abtrocknen, zwecks Entfernung der saugenden Zusätze, ausgebürstet
worden müssen. Diese Gruppe hat den Nachteil, daß die Lösungsnoittel sehr flüchtig
sind und bei der geringsten Unachtsamkeit
der Inhalt in den Tuben
schnell austrocknet. Ferner lassen sich die saugenden Zusätze mitunter sehr schlecht
aus den Stoffen entfernen. Schließlich sind auch die pastenförmi,-en Lösungsmittel
nicht bei allen Stoffarten verwendbar. Bei vielen Fleckenarten müssen-Vor- oder
Nachbehandlungen vorgenommen werden. Die Nachteile werden bei einem Fleckentfernungsmittel
dadurch vermieden, daß waschaktive, Lösungsmittel enthaltende Detergentien kapillaraktiven
Stoffen natürlicher oder künstlicher Herkunft einverleibt werden. In diesem Sinne
werden gemäß der Erfindung als Träger der Detergentlen Zellstoffwatteröllchen von
etwa 1 cm Durchmesser und 4 - 8 cm Länge verwendet, die an einem oder beiden Enden
mit den in flüssiger Phase vorliegenden Detergentien getränkt werden. Die Imprägnierung
des Kopfendes der Watteröllchen kann durch Tauehen in eine Lösung, durch Einträufeln
in eine Vertiefung am Kopfende oder durch Aufträufeln auf ein Kopfende erfolgen,
so daß ein Kopf ähnlich wie bei Zündhölzern entsteht. Diese Präparierung kann natürlich
auch an beiden Enden erfolgen. In einer Weiterbildung cies Erfindungsgedankens kann
als Träger der Detergentien auch Zellstoff in feinst zerkleinertem Zustand, z.B.
VTikrozellstoff, verwendet werden, der mit einer Mischung der Detergentien zu einem
pulverförmigen, körnigen., Stab- oder pastenförmigen Körper vereinigt oder in dieser
-iischung zum Zwecke des Versprühens, gegebenenfalls unter Zusatz einer Flüssigkeit
suspendiert .wird. In diesem -Falle erhält man also eine
pulver-
oder pastenförmige Masse, die in üblicher Weise auf den Fleck aufgetragen wird.
Erfindungsgemäß kann aber als Träger der Detergentien auch ein offenzelliger Schaumstoff,
vorzugsweise Kunststoff-Schaumstoff, oder ein Faservlies Verwendung finden. SoWohl
-die Detergentien als auch die wasserlöslichen Kittel, die
Emulgiermittel und die Reinigunös- und Waschmittel, die Verdik- |
kunps- und Bindemittel können verschiedenster Art sein. In
einer |
vorteilhaften Zusammensetzung des Fleckentfernungsmittels gemäß |
der Erfindung wird als wasserlösliches, hochsiedendes Lösungs- |
mittel I4iethoxybutylacetat, Glykolätheracetate, z.B. Glyko-Imethyl- |
ätheracetat oder Glykoläthylätheracetat, Glykolsäurealkylester |
und auch Ester hochsiedender hydrophiler, aliphatischer zum Teil ungesättigter Säuren
verwendet. Als Emulgiermittel kommen erfindungsgemäß hydrophile, nichtionogene öllösliche
Fettsäureester, z.B. äthoxylierter, hydrophiler Fettsäureester, wasserlösliches
nichtionogenes Pettalkoholderivat, Fettalkoholpolyglykoläther, Zeucin, Cholesterine,
yecithin, Casein und andere Lipoide oder deren Abkömmlinge in Frage.
Die Reinigungs- und W?schmittel bestehen gemäß der Erfindung
aus |
Arylalkylsulfönaten, Fettalkoholsulfonaten, Alkylarylpolyglykol- |
äther, Fettsäurekondensation-produkte aus ungesättigten Fett- |
säuren und %@ethyltaurin-Glsäuresarkosid-Katriumsalz. |
Die Verdiczurlgs- und Einczeirittel bestehen gemäß der Erfindung
aus |
Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Hydroäthylcellulose und
deren Mischäther, Polyvinyläthyläther, Johannisbrotkernmehl, Traganth, Konjaku und
dergl. Pflanzenschleime oder deren-Abkömmlinge. Schließlich werden als weitere Zusätze
gemäß der Erfindung Antistatika vorgeschlagen, wie Propylenoxyd-Äthylenoxydpolyglykoläther,
z.B. fluronic Z 44 der Wyandotte Chemical Corporation in Wyandotte USA und als Hilfsmittel
Triäthanolamin oder Amino-Gruppen tragende Verbindungen. Alle die angegebenen bzw.
vorgeschlagenen Zusätze und Bestandteile sind weder flüchtig noch gesundheitsschädlich.
Die Verwendung er- , folgt in der Weise, daß frische, noch nasse Flecken sofort
mit dem präparierten Ende des Stoffröllchens eingerieben werden. Nachdem das Präparat
etwas eingewirkt hat, wird das unpräparierte Ende des Stiftes mit Wasser leicht
angefeuchtet und damit der Fleck gut abgerieben. Eine saugende Unterlage (Papiertaschentücher,
-Papierservietten; Tuchservietten oder Handtücher) unter den Fleck gelegt, erhöht
die Wirkung. Bei alten trockenen Flecken ist es vorteilhaft, dieselben mit Wasser
anzufeuchten und dann. wie vorstehend weiterzubehandeln. Wenn man die fleckenaktive
Masse nicht in Form eines präparierten Kopfes eines Zellstoffröllchens verwenden
will, dann kann man auch die Pulverform benutzen. In diesem Falle wird der (einst
zerkleinerte Zellstoff oder andere (einst zerkleinerte saugfähige Faser-
Stoffe
als pulvrige saugfähige Substanz benutzt, die eine gute Saugwirkung hat und sich
sehr schnell und gut aus dem Gewebe entfernen läßt. Man kann aber auch so vorgehen,
daß die saugfähigen, feinst zerkleinerten Fasern je nach Anwendungsart mit den wirk-Samen,
in den Ansprüchen 3 - 11 aufgezählten Substanzen gemischt werden, wobei ein rieselfähiges
Pulver entsteht, daß auf die Flecken aufgestreut werden kann. In diesem Falle wird
in der praktischen Anwendung der frische Fleck sofort mit Pulver bestreut und das
Pulver gut eingerieben, worauf man eine Zeit trocknen läßt und dann abbürstet. Bei
alten Flecken ist es zweckmäßig, diese erst mit Wasser anzufeuchten und dann wie
vorstehend zu behandeln. Es hat sich bei den Versuchen gezeigt, daß mit dem neuen
Fleckentfernungsmittel behandelte Flecken sich leicht und gut entfernen lassen.
Es ist möglich, eine weitaus größere Anzahl Stoffarten zu entflecken, als dies bisher"mit
den bekannten Fleckentfernungsmitteln auf Basis von Lösungsmitteln möglich war.
Besonders die Röllchen oder Stäbchen haben viele Vorteile gegenüber den anderen
Methoden, da das Stäbchen sofort gebrauchsfertig ist. und gleichzeitig die wirksamen
Substanzen aufträgt sowie die gelösten Verschmutzungen zum größten Teil aufsäugt.
Praktische Versuche haben ergeben, daß das neue Fleckentfernungsmittel wirksam ist
bei Baumwollshirting, Baumwollgewebe, Kunstseidestrickware, modernem f-_ischgewebe
aus Wolle und Polyesterfasern, Polyacrylnitrilfasern
resp. Polyamidgeweben
(Perlon). Die Flecken selbst bestanden aus Autoölschmutz, Bratensauce, Coca-Cola,
Margarine, frische Ölfarbe, schwarzer Johannisbeersaft, Tinte, frisches Blut, Rotwein,
Tonatenmark, Marmelade etc. .Alle diese fleckenbildenden Stoffe konnten einwandfrei
aus den vorgenannten Geweben entfernt werden.
Beispiel 1
Aus einem 20 g/qm
Zellstoffkrepp-Papier und 30 g/qm hochsaugfähigem sogenannten mercerisierten Baumwoll-Kardenvlies
wird ein Zellstoffwatteröllchen von etwa 0,5 g Gesamtgewicht und 1 cm äußerem Durchmesser
mit 4 cm Länge durch Wickeln geformt und dann an einem Ende ca. 0,3 g einer Mischun-
aus:
5 Gewichtsteilen Glykolsäurebutylester, z.B. Polysolvan 0 (170e) |
10 " Yethylbutylacetat, z.B: Butoxyl (Hoe) |
i- 5 " Fettalkylpolyglykoläther, z.B. Emulphor P |
70 " Ölsäuresarkosid, z.B. Arcopon T (Hoe) |
3 '° Propylenoxyd-Äthylenoxydpolyglykoläther, |
z.B. Pluronic L 44 |
2 " Triäthanolamin (BASF) |
5 " Carboxymethylcellulose, z.B. Tylose MIGC 600 |
(Kalle) |
-95 "-. Wasser |
aufgebracht und trocknen gelassen. Der fertige Stift wird in
Poly- |
äthylenschlauch verpackt und ist direkt verwendungsbereit.
BeislPiel 2 |
Zu 100 Gewichtsteilen Nikrozellstoff, z.B. Pulver-Cellulose
Type |
402-2 W der Firma Mikro-Technik G.m.b.H., Miltenberg-Burgstadt/M, |
wird eine Mischung aus; 10 Gewichtsteilen Hexachloräthan (A. Wacker)
25
n Diisopropylphenylsulfonat, z_B. HSR 66% (Hoe) 5 " Nonylphenolpolyglykoläther mit
15 1Iol Äthy-
lenoxyd pro Mol Phenol, z.B. Acropol N 150 (Hoe) |
10 " Natrium-Tripolyphosphat (Benckiser) |
60 " einer lja Carboxymethylcellulose, z.B. Tylose |
MGG 2000 (Kalle) |
gegeben und im Taumelmischer zu einem gleichmäßigen Pulver aufgeschlagen. Das fertige
Pulver wird in kleine 2 g 2olyäthylenbeutelehen verpackt und ist sofort verwendungsbereit.
Beispiel
3
Verwendung des folgenden Detergent als Entfleckungshilfsmttel in
Verbindung mit den in Beispiel 1 genannten Zellstoffwatteröllchen oder der in Beispiel
2 genannten Pulver-Cellulose. Detergent bestehend aus: 25 Gewichtsteilen Triäthanolaminsalz
des Laurylschwefelsäure-
esters, z.B. Genapol ZRT (Hoe) |
25 Gewichtsteilen Oleylmethyltauridz;B. Arcopon T(Hoe) |
2 " Harnstoff (BASF). |
1.n- äthylendiamntetraessigsaures Natrium - |
Trilon B f1. konz. (BASF) |
10 " Hexachloräthan (A. Wacker) |
30 " EIydroxäthylcellulose 5% (UCC, Cellusize TIP 40). |
Beispiel 4 |
Verwendung des folgenden Detergent als Entfleckungshilfsmittel |
in Verbindung- mit en in Beispiel l genannten Zellstoffwatteröll- |
chen oder der in Beispiel 2 genannten Pulver-Cellulose. |
Detergent bestehend aus:
25 Gewichtsteilen Phenylsulfonat E.SR konz. 66% - |
5 ## Honylphenylpolyglykoläther, z.B. Arcopal 1V 150 |
(Hoe) |
I |
10 " Natriumtripolyphosphat |
50 " Carboxymethylcellulose 0 Lösung, z.-L. v. |
Tylose MGC 2000 (Kalle). |
BelSpel @ Detergent einsetzbar, wie in Beispiel 1 und 2 beschrieben, bestehend aus:
50 Gewichtsteilen Alkylarylsulfonat 75%, z.B. Stockopol
NB konz. |
\ (Stockhausen) |
20 Gewichtsteilen Tributylphenylpolyglykoläther, z.$. Sapogenat |
T 180 (Hoe) |
5 ff Fettaminoxäthylat, z.B. Genamin S 150 (Hoe) |
10 " Hexachloräthan (A. Wacker) |
10 " Natriumtripolyphosphat |
2 " Fettalkoholpolyglykoläther, z.B. Emulphor 1' |
(BASF) |
3 " Carboxymethylcellulose, z.B. Tylose MGC 25 |
(Kalle) |
97 " Wasser. |