DE3811360A1 - Verfahren zum entfernen von flecken aus textilien und mittel zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum entfernen von flecken aus textilien und mittel zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von Flecken aus
Textilien oder dgl., insbesondere zum Entfernen von Kugel- oder
Filzschreiberflecken.
Für das Entfernen von Flecken aus Textilien oder dgl. lassen sich
grundsätzlich zwei Grundstoffe einsetzen, nämlich einmal die sogenannten
waschaktiven Substanzen, die im Zusammenwirken mit Wasser die Ver
schmutzung von der Faseroberfläche lösen, so daß diese von der Wasch
flotte aufgenommen werden. Sogenannter Fettschmutz wird hierbei in
der Waschflotte emulgiert und sogenannter Pigmentschmutz wird in der
Waschflotte suspendiert. Bei wasserempfindlichen Geweben, kleinen
Flecken auf Fettbasis oder auch auf Lackbasis werden anstelle von wasch
aktiven Substanzen Lösungsmittel eingesetzt, die ggf. auf die chemische
Struktur des betreffenden Fleckes abgestimmt sein müssen. So wird bei
spielsweise 1.1.1-Trichloräthan als sogenanntes Fleckenwasser für die
Einzelbehandlung, aber auch zum Detachieren von Textilien in der chemi
schen Reinigung eingesetzt. Daneben ist die Verwendung von sogenanntem
Waschbenzin, Lacklösungsmittel, wie beispielsweise sogenannte Nitrover
dünnung etc., bekannt. Die Verwendung derartiger Lösungsmittel, die
alle leichtflüchtig und z. T. entflammbar sind, ist wegen der inzwischen
bekannt gewordenen Gefahr von Gesundheitsschädigungen nur unter
besonderen Vorsichtsmaßnahmen zulässig. Hinzu kommt noch, daß mit
zunehmendem Einsatz von Kunstfasern unterschiedlichster chemischer
Zusammensetzung allein oder auch in Mischungen untereinander oder
in Mischungen mit Naturfasern bei der Verwendung von Lösungsmitteln
Vorsicht geboten ist, da u. U. die Gefahr besteht, daß durch das betref
fende Lösungsmittel eine Faserkomponente in einem derartigen Mischgewebe
angelöst und damit das Gewebe z. T. zerstört wird. Ebenso ist es möglich,
daß durch ein derartiges Lösungsmittel die Farbpigmente bei gefärbten
Fasern angegriffen werden können, so daß neben der Fleckbeseitigung
auch eine Ent- oder Verfärbung der behandelten Stelle auftritt. Ein beson
derer Nachteil der Verwendung derartiger Lösungsmittel, die allesamt
in hohem Maße flüchtig sind, besteht darin, daß bei der Fleckenbehandlung
keine ausreichende Behandlungszeit möglich ist, so daß beispielsweise
bei einem Farbfleck mit Bindemittel, wie beispielweise einem Lackfleck
oder einem Kugelschreiberfleck, das Bindemittel zwar gelöst wird, jedoch
die an der Faser anhaftenden Pigmentteilchen nicht vollständig von der
Faser getrennt werden können, so daß eine Restverfärbung bleibt. Ein
weiteres Problem ist hierbei eine randfreie Fleckentfernung, die nur
bei vollständigem Eintauchen des betreffenden Textilstückes in das Lö
sungsmittel möglich wäre. Da im täglichen Leben eine Vielzahl von fleckenden
Substanzen unterschiedlichster chemischer Zusammensetzung verwendet
werden, die den Einsatz der unterschiedlichsten Lösungsmittel erfordern,
ist man seit einiger Zeit dazu übergegangen, Spezial-Fleckentfernungsmittel
herzustellen und anzubieten, die als geschlossenes Sortiment abgegeben
und dann nach entsprechender Wahl im Haushalt eingesetzt werden können.
Da diese Spezial-Fleckentfernungsmittel allesamt auf der Basis flüchtiger
Lösungsmittel aufgebaut sind, war eine befriedigende, randfreie Fleckent
fernung nur bedingt möglich, wobei die Gefahr einer Gesundheitsgefährdung
durch die verwendeten Lösungsmittel nicht in allen Fällen ausgeschlossen
werden konnte.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Fleckent
fernen zu schaffen, das aufgrund der gewählten Mittel lange Einwirkungs
zeiten und eine randfreie Fleckentfernung ermöglicht.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die verschmutze
Stelle in wenigstens einer ersten Fleckentfernungskomponente, bestehend
aus einer Mischung von Glykolsäure-n-butylester, Diätylenglykolmono
n-butyläther und Fettamin-Derivat mit Betainstruktur und/oder einer
zweiten Fleckentfernungskomponente, bestehend aus einer Mischung
von Kokosfettsäuremonoethanolamid mit 4,5-6 Mol EO, 97-98%ige
Dodecylbenzolsulfonsäure, reines Triäthanolamin und Essigsäure -
(diäthylenglykolmono-n-butyläther)-ester, getränkt und nach einer
vorgebbaren Einwirkungszeit die getränkte Stelle zusätzlich mit einer
geringen Wassermenge getränkt, gewalkt und anschließend mit Wasser
ausgewaschen wird. Beide Fleckentfernerkomponenten sind nicht toxisch,
praktisch nicht flüchtig und wasserlöslich. Es hat sich gezeigt, daß je
nach Art der fleckenden Substanz die Behandlung der verfleckten Stelle
mit nur einer Fleckentfernerkomponente ausreicht, daß jedoch für die
Behandlung von bisher nicht zu entfernenden Flecken der Einsatz beider
Komponenten notwendig ist. So reicht es beispielsweise aus, Flecken
von Obstsäften nur mit der ersten Fleckentfernerkomponente zu tränken
und nach einer Einwirkungszeit von etwa 10 bis 15 Minuten unter der
Zugabe von einer geringen Wassermenge mechanisch zu reiben bzw. zu
walken und anschliessend die getränkte Stelle mit Wasser auszuwaschen.
Durch Anstrichmittel verursachte Flecke können in einer Vielzahl von
Fällen durch die Behandlung mit der zweiten Fleckentfernungskomponente
in der vorstehend beschriebenen Weise entfernt werden. Insbesondere
Flecken, die von Kugelschreiber oder Filzschreiber oder die
von sogenannten Markierstiften verursacht sind, müssen in der Weise
behandelt werden, daß zunächst die verfleckte Stelle je nach Grad der
Verschmutzung über mehrere Stunden getränkt wird, dann anschließend
die zweite Fleckentfernerkomponente zur ersten Fleckentfernerkomponente
hinzu gegeben wird, so daß beide Komponenten über eine weitere Einwir
kungszeit von beispielsweise 10 Minuten bis zu einer Stunde auf die Ver
schmutzung einwirken können. Anschließend wird unter Zugabe von
etwas Wasser das Gewebe mechanisch bearbeitet, beispielsweise gewalkt
oder gegeneinander gerieben und anschließend die aus den
beiden Fleckentfernerkomponenten und Wasser bestehende Tränkung
ausgespült. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die erfindungsgemäßen
Mittel nicht kennzeichnungspflichtig im Hinblick auf die Entflammbarkeit
sind, da der Flammpunkt der ersten Komponente 75°C und der zweiten
Komponente 108°C beträgt. Ferner ist von Vorteil, daß hinsichtlich der
Raumluftbelastung die Lösungsmittelanteile beider Komponenten in den
MAK-Werten cm3/m3 (ppm) und mg/m3 Luft in Kennwert-Tabellen nicht
aufgeführt sind und somit die Anwendung in geschlossenen Räumen möglich
ist.
Erfindungsgemäß besteht die erste Fleckentfernungskomponente zur
Durchführung des Verfahrens aus einer Mischung von
10-80%, vorzugsweise 39-40% Glykolsäure-n-butylester,
19-80%, vorzugsweise 39-40% Diäthylenglykolmono-n-butyläther,
1-40%, vorzugsweise 19-20% Fettamin-Derivat mit Betainstruktur.
10-80%, vorzugsweise 39-40% Glykolsäure-n-butylester,
19-80%, vorzugsweise 39-40% Diäthylenglykolmono-n-butyläther,
1-40%, vorzugsweise 19-20% Fettamin-Derivat mit Betainstruktur.
Erfindungsgemäß besteht die zweite Fleckentfernerkomponente zur
Durchführung des Verfahrens aus einer Mischung von
35-85%, vorzugsweise 45% Essigsäure- (diäthylenglykolmono-n butyläther)ester,
65-15% wenigstens eines mit dem Essigsäure- (diäthylenglykolmono n-buthyläther)esteranteil emulgierbaren anionaktiven Tensides, welches wenigstens ein Amin als Kation enthält.
35-85%, vorzugsweise 45% Essigsäure- (diäthylenglykolmono-n butyläther)ester,
65-15% wenigstens eines mit dem Essigsäure- (diäthylenglykolmono n-buthyläther)esteranteil emulgierbaren anionaktiven Tensides, welches wenigstens ein Amin als Kation enthält.
Hierdurch ist gewährleistet, daß bei der Anwendung sich die in der Mi
schung enthaltenen Tenside nicht von dem als Lösungsmittel dienenden
Essigsäure- (diäthylemglykolmono-n-butyläther)ester trennen und so
die volle Einwirkung auf das zu reinigende Gewebe erhalten bleibt.
Erfindungsgemäß kann dieses emulgierbare Tensid auch durch
Triäthanolaminalkylsulfat gebildet werden, das ein Amin als Kation enthält.
Erfindungsgemäß können wahlweise die im Anspruch 5 angegebenen Amine
eingesetzt werden.
Der anionische Teil der Tenside kann wahlweise einzeln oder in einer
entsprechenden Mischung bestehen aus Fettalkylschwefelsäureester oder
Fettsäuren. Sie können auch als Salze eingesetzt werden, wobei dann
diese Verbindungen auch als wasserhaltige Verbindungen zum Einsatz
kommen können.
Ferner können die anionischen Tenside in Form ihrer freien Säure, wie
beispielsweise Fettsäuren, insbesondere Dodecylbenzolsulfonsäure in situ
mit den im Anspruch 5 angegebenen Aminen hergestellt und eingesetzt
werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß als emulgierbare anionaktive Tenside eine Mischung eingesetzt wird
aus
1-25%, vorzugsweise 16% Kokosfettsäuremonoethanolamid mit 4,5-6 Mol Ethylenoxid Addukte,
1-40%, vorzugsweise 20% Dodecylbenzolsulfonsäure, 97-98%ig,
1-20%, vorzugsweise 9,2% reine Triäthanolamin.
1-25%, vorzugsweise 16% Kokosfettsäuremonoethanolamid mit 4,5-6 Mol Ethylenoxid Addukte,
1-40%, vorzugsweise 20% Dodecylbenzolsulfonsäure, 97-98%ig,
1-20%, vorzugsweise 9,2% reine Triäthanolamin.
Die beiden Bestandteile Dodecylbenzolsulfonsäure und Triäthanolamin
werden als wasserhaltige Mischung eingesetzt, wobei der Wasseranteil
vorzugsweise 9,8% beträgt.
Die vorstehend angegebenen Anteile der einzelnen Mischungsbestandteile
für die beiden Fleckentfernerkomponenten sind als Gewichts-Prozente
definiert.
Der Vorteil der beiden Fleckentfernerkomponenten besteht darin, daß
zum Fleckentfernen nur die verschmutzte Stelle in einer flachen Schale
getränkt zu werden braucht, wobei eine längere Einwirkungszeit von
mehreren Stunden möglich ist, da beide Fleckentfernerkomponenten praktisch
nicht flüchtig sind. Die Auswahl, ob jeweils die erste oder die zweite
Fleckentfernerkomponente allein oder im Zusammenwirken miteinander
eingesetzt werden, richtet sich im wesentlichen nach der den Fleck verur
sachenden Substanz. Bei der Verwendung beider Fleckentfernerkomponenten
nacheinander richtet sich auch die Reihenfolge der Anwendung im wesent
lichen nach der den Fleck verursachenden Substanz. In der Regel erfolgt
jedoch die Tränkung zunächst mit der ersten Fleckentfernerkpomponente,
dann wird die zweite Fleckentfernerkomponente zugegeben und nach
einer kurzen Einwirkungszeit etwas Wasser zugegeben und nach einer
weiteren Einwirkungszeit unter mechanischem Walken oder Reiben der
verschmutzten Stelle die Tränkung mit Wasser insgesamt ausgeschwemmt.
Anstelle einer Tränkung in Badform, wie dies insbesondere für die Anwen
dung im Haushalt erfolgt, ist es für den gewerblichen Bereich möglich,
die verschmutzte Stelle jeweils mit den Fleckentfernerkomponenten zu
bedampfen, bzw. in der im gewerblichen Bereich üblichen Detachiertechnik
zu behandeln.
Claims (7)
1. Verfahren zum Entfernen von Flecken aus Textilien oder dgl.,
insbesondere von Entfernen von Kugel- oder Filzschreiberflecken, mit
Hilfe von Wasser, dadurch
gekennzeichnet, daß die verschmutzte Stelle in wenigstens
einer ersten Fleckentfernerkomponente, bestehend aus einer Mischung
von Glykolsäure-n-butylester, Diäthylenglykolmono-n-butyläther und
Fettamin-Derivat mit Betainstruktur und/oder einer zweiten Fleckentfernerkompo
nente, bestehend aus einer Mischung von Kokosfettsäuremonoethanolamid
mit 4,5-6 Mol Ethylenoxid Addukte, 97-98%iger Dodecylbenzolsulfonsäure,
reinem Triäthanolamin und Essigsäure- (diäthylenglykolmono-n-butyläther)ester,
getränkt und nach einer vorgebbaren Einwirkungszeit die getränkte Stelle
zusätzlich mit Wasser getränkt, gewalkt und anschließend mit Wasser
ausgeschwaschen wird.
2. Fleckentfernerkomponente zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Fleckentfernerkompo
nente aus einer Mischung von
10-80%, vorzugsweise 39-40% Glykolsäure-n-butylester,
10-80%, vorzugsweise 39-40% Diäthylenglykolmono- n butyläther,
1-40%, vorzugsweise 19-20% Fettamin-Derivat mit Betainstruktur besteht.
10-80%, vorzugsweise 39-40% Glykolsäure-n-butylester,
10-80%, vorzugsweise 39-40% Diäthylenglykolmono- n butyläther,
1-40%, vorzugsweise 19-20% Fettamin-Derivat mit Betainstruktur besteht.
3. Fleckentfernerkomponente zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Fleckentferner
komponente aus einer mischung von
35-85%, vorzugsweise 45% Essigsäure- (diäthylen glykolmono-n-butyläther)ester,
65-15% wenigstens eines mit dem Essigsäure- (diäthylen glykolmono-n-butyläther)esteranteil emulgier baren anionaktiven Tensides, welches wenig stens ein Amin als Kation enthält,
besteht.
35-85%, vorzugsweise 45% Essigsäure- (diäthylen glykolmono-n-butyläther)ester,
65-15% wenigstens eines mit dem Essigsäure- (diäthylen glykolmono-n-butyläther)esteranteil emulgier baren anionaktiven Tensides, welches wenig stens ein Amin als Kation enthält,
besteht.
4. Fleckentfernerkomponente nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil an emulgierbaren anionaktiven Tensiden durch
Triäthanolaminalkylsulfat mit einem Amin
als Kation
gebildet wird.
5. Fleckentfernerkomponente nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß als Amine wahlweise eingesetzt werden:
Monoäthanolamin Diäthanolamin und Triäthanolamin
oder
Monoisopropanolamine, Diisopropanolamine und Triisopropanol amine
oder
Methylamine, Athylamine, Propylamine oder Isopropanolamine.
Monoäthanolamin Diäthanolamin und Triäthanolamin
oder
Monoisopropanolamine, Diisopropanolamine und Triisopropanol amine
oder
Methylamine, Athylamine, Propylamine oder Isopropanolamine.
6. Fleckentfernungskompnente zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als emulgierbare anionaktive
Tensid eingesetzt wird eine Mischung aus
1-25%, vorzugsweise 16% Kokosfettsäuremonoethanolamid mit 4,5-6 Mol EO,
1-40%, vorzugsweise 20% Dodecylbenzolsulfonsäure, 97-98%ig,
1-20%, vorzugsweise 9,2% reines Triäthanolamin.
1-25%, vorzugsweise 16% Kokosfettsäuremonoethanolamid mit 4,5-6 Mol EO,
1-40%, vorzugsweise 20% Dodecylbenzolsulfonsäure, 97-98%ig,
1-20%, vorzugsweise 9,2% reines Triäthanolamin.
7. Fleckentfernungskomponente nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Mischung jeweils Parfümöl zugesetzt ist.
Priority Applications (4)
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DE3811360A DE3811360A1 (de) | 1988-04-02 | 1988-04-02 | Verfahren zum entfernen von flecken aus textilien und mittel zur durchfuehrung des verfahrens |
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