Sitz für Automobile Die Erfindung betrifft einen Sitz für Automobile, mit dessen Sitz- und Lehnenflächen abdeckender, bahn artig ausgebildeter Auflage und deren vorgegebene Lage aufrecht erhaltenden. Haltemitteln.
Zum Überziehen von Sitzen bzw. Bänken in Auto mobilen sowie deren Lehnen sind Schonbezüge bekannt, die jeweils für einen Sitz sowie deren zugehörige Lehne getrennt ausgeführt werden und diese jeweils an fünf bzw. sechs Seiten umfassen. Zur Erzielung eines exakten Sitzes sind diese jeweilig zweiteiligen Garnituren inner halb enger Toleranzen passend zu fertigen, und auch das Aufbringen auf Sitze bzw. Lehnen erfordert sowohl Zeit als Geschicklichkeit. Es sind daher zur Senkung des Aufwandes Auflagen bekannt, die, decken- bzw. bahnartig ausgebildet, einstückig über Lehne und Sitz fläche gelegt werden und zweckmässig in deren Breite ausgeführt sind.
Auch zur Sicherung hohen Komforts ist man ähnliche Wege gegangen und hat aus Pelzen gefertigte Auflagen geschaffen, die sich nicht nur als äusserst strapazierfähig erwiesen haben und über lange Zeit ihr gutes Aussehen behalten, sondern die darüber hinaus insbesondere bei der Wahl sorgfältig nach Spe zialverfahren gegerbter Felle nicht nur wärmeisolierend wirken, sondern weiterhin durch ihre Fähigkeit, Feuch tigkeit aufzunehmen bzw. durchzulassen, angenehmer wirken als die meisten, für Sitze bzw. Rückenflächen verwendeten Bezugsmaterialien.
Darüber hinaus ergibt die Behaarung der Pelze eine weitere Federung bzw. weiche Auflage und, die ent sprechende Gerbung vorausgesetzt, erweisen sich der artige Pelze als ausserordentlich hygienisch, da sie leicht abnehmbar sind und ohne die Gefahr von Beeinträch tigungen in üblichen Waschmaschinen gewaschen wer den können.
Im Falle beider Arten von Auflagen hat es sich als zweckmässig erwiesen, besondere Vorkehrungen für die Sicherung von deren Lage zu treffen; das einfache Auflegen auf Sitze und Überschlagen über die Lehne befriedigt in der Regel nicht, da die Auflage sowohl beim Draufsetzen als auch während der Fahrt selbst verrutschen kann. Zur Sicherung des Sitzes sind bereits mit Metallösen v-,rstärkte Löcher der Auflagen geschaf fen worden oder diese mit entsprechende Löcher auf weisenden Laschen verbunden, mittels deren die Auf lage durch Verschnüren gesichert werden kann.
Eine nachgiebige Halterung in Verbindung mit einer weit gehenden Anpassungsfähigkeit wurde durch die Ver wendung von elastischen Gummischnüren geschaffen, und bei deren Ausstattung mit den Rand der Auflage durchdringenden oder erfassenden Haken bzw. Klam mern kann auf besondere Löcher bzw. Ösen verzichtet werden. Derartige Verschnürungen sind nur in begrenz tem Masse zuverlässig, und auf der Rückseite der Vor derlehne bietet sie dem rückwärtig Sitzenden ein un schönes Bild. Wenn auch den Mittelbereich der Sitz fläche oder der Lehne überfangende Bereiche der Auf lage gehalten werden können, so ist der Halt der Auf lage im Bereiche des Überganges zwischen Sitzfläche und Rückenlehne nur mangelhaft.
Zur Verbesserung der Halterung sowie zur Vermeidung eines unschönen Anblickes sind auch schon Auflagen mit den freien Enden der Sitzfläche und insbesondere der Lehne um fassenden Kappen ausgestattet worden. Auch hier er gibt sich ein nur mangelhafter Halt im kritischen Be reiche des Überganges von der Sitzfläche zur Rücken lehne, und bei mangelhaftem Halt und unvorsichtigem Setzen können die Haltcmittcl, insbesondere die das freie Ende der Lehne umfassende Kappe, überbean sprucht werden, falls nicht für die Fertigung der Kappen besonderes, elastisches und im Falle der Überbelastung nachgebendes Material verwendet wird.
Selbst bei zu sätzlicher Verwendung von im mittleren Bereiche der Auflage angreifenden, elastischen Schnüren muss emp fohlen werden, vor der jeweiligen Belastung des Sitzes die Auflage relativ weit in die Trennfuge zwischen Sitz- und Lehnenfläche zurückzustreichen, um eine Überla stung beim Setzen zu vermeiden.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, den Halt einer Rückenlehne und Sitzfläche überfangenden Auf lage im kritischen, mittleren Bereich zu verbessern. Erreicht wird dies dadurch, dass auf der Rückseite der Auflage in einem in Höhe der Trennungsfuge zwischen Sitz- und Lehnenfläche vorgesehenen Querbereich band artige, durch die Trennfuge hindurchführbare und am Sitzrahmen befestigbare Spannmittel vorgesehen sind. Die freien Enden dieser bandartigen Spannmittel wei sen z. B. am Sitzrahmen befestigbare Verbindungsmittel auf.
Die freien Enden der bandartigen Spannmittel können aber auch am sitzseitigen freien Ende der Auf lage befestigbare Verbindungsmittel aufweisen. Schliess lich ist es auch möglich, dass die freien Enden der bandartigen Spannmittel am lehnenseitigen freien Ende der Auflage befestigbare Verbindungsmittel aufweisen.
Als strapazierfähig und in der Benutzung vorteilhaft sowie angenehm haben sich aus Fellen bzw. Pelzen be stehende Auflagen bewährt, wobei besonders günstige Eigenschaften mit Schaf- bzw. Lammfellen erreicht werden. Es können zur Befriedigung geringerer An sprüche jedoch auch andere bzw. die üblicherweise für Schonbezüge und Auflagen verwendeten Materialien Anwendung finden.
Als vorteilhaft wurde gefunden, auf der Innenseite der Auflage vor mindestens einem ihrer freien Enden Befestigungsmittel zur Aufnahme der Verbindungsmittel vorzusehen.
Die Spannmittel können als Bahnen ausgeführt sein, deren Breite mindestens die Hälfte derer der Auflage beträgt. Ferner können die Spannmittel schmale Gurte aufweisen. Mit Vorteil werden an die Auflage und an eine mit ihr verbundene, über die Breite der Auflage durchgehende Bahn anschliessende, trapezförmige Zwi schenstücke verwendet, die sich von einer die An schlusskante bildenden Basis gleichschenklig verjüngen und deren der Basis gegenüberliegende Seiten Spann mittel aufweisen. Als nachahmenswert wurde gefun den, an die der Basis gegenüberliegende Seite Gurte anzuschliessen. Schliesslich ist es vorteilhaft, wenn die Gurte elastisch ausgebildet sind.
Im einzelnen sind die Einzelheiten der Erfindung anhand der folgenden Beschreibungen von Ausführungs beispielen erläutert. Es zeigen hierbei jeweils in der nach dem Aufbringen auf Sitzfläche und Lehne ein genommenen Lage:
Fig. 1 Line aus Pelz gefertigte Auflage, deren Mittel bereich durch die Spannmittel gegen den freien, sitz flächenseitiaen Endbereich verspannt ist, Fig. 2 eine Auflage, die den rückwärtigen Abschluss der Sitzfläche durch eine den Spannmitteln zugehörige Bahn in voller Breite abdeckt und Fig. 3 eine Auflage, deren beide Endbereiche frei herabhängend ausgebildet und gegen den Mittelbereich verspannt sind.
In Fig. 1 ist eine Auflage 1 gezeigt, deren Sitz fläche und Rückenlehne eines Automobilsitzes über ziehende Fläche aus einem Pelz 2 gefertigt ist, der mit einer Kappe 3 das freie Ende der ihn tragenden Lehne aufnimmt.
Zur Erzielung eines sicheren Sitzes sowie zur Vermeidung übergrosser Beanspruchungen sind die Sei tenteile 4 der Kappe 3 aus einem elastischen Gewebe gefertigt. Im mittleren Querbereich 5, der nach dem Aufbringen der Auflage auf Sitz und Lehne über deren Trennfuge liegt bzw. in diese eingreift, sind mit der Unterseite des Pelzes 2 trapezförmige Zwischenstücke 6 mit ihren Basiskanten verbunden. Die der Basis gegen überliegenden Schmalseiten weisen als Spannmittel 7 Gurte auf.
Das sitzseitige freie Ende des Pelzes 2 ist ebenfalls mit trapezförmigen Zwischenstücken 8 ver- bunden, die in Gurte 9 übergehen. Die Spannmittei 7 und/oder die Gurte 9 sind mit Verbindungsmitteln 10 ausgestattet, die als Schnallen, Haken, Spangen oder dergleichen ausgebildet sein können. Im Ausführungs beispiel sind die Spannmittel 7 mit üblichen Dornschnal len verbunden, deren Dorne in Löcher bzw. Ösen der Gurte 9 einzugreifen vermögen.
Zum Aufbringen der aus Pelz gefertigten Auflage 1 ist es nur erforderlich, die Kappe 3 über die Lehne zu ziehen und die Spannmittel 7 mit den trapezförmigen Zwischenstücken 6 zwischen Lehne und Sitz hindurch zuführen, worauf sie mittels ihrer Verbindungsmittel 10 mit den Gurten 9 unter der gewünschten Vorspannung verbunden werden.
Das obere Ende der Auflage wird mittels der Kappe 3 von der Lehne sicher gehalten, und beim Auftreten eventueller überbeanspruchungen ver mag die Kappe 3 dank ihrer elastischen Seitenteile 4 im erforderlichen Umfange nachzugeben. Im mittleren Querbereich 5 wird der Pelz 1 gegen die Fuge zwischen Sitz und Lehne hin vorgespannt bzw. mehr oder weniger in diese Fuge hineingezogen, so dass die Rückenlehne glatt überspannt wird. Die über die Spannmittel 7 bzw. Zwischenstücke 6 ausgeübten Zugspannungen wirken anderseits auf die Gurte 9 ein, die mittels der Zwischen stücke 8 auch die Sitzbespannung straff halten.
Da die Auflage 1 sich praktisch in ihrer ganzen Länge straff auf Sitzfläche und Rückenlehne auflegt, können Be einträchtigungen des Sitzes, Verschiebungen oder Ver lagerungen praktisch nicht auftreten. Äussere, tangen- tial an die Auflage angreifende Kräfte vermögen Ver schiebungen nur zu bewirken, wenn auch entsprechende Normalkräfte die übertragung der Tangentialkräfte ge statten. Derartige Normalkräfte aber pressen gleich zeitig den Pelz 2 fester auf seinen Untergrund und si chern ihn daher weitergehend gegen Verlagerungen.
In Fig. 2 ist ein leicht abgewandeltes Ausführungs beispiel dargestellt, bei dem die Auflage 11 aus Texti lien, Plastikbahnen, Kunstleder und/oder Leder gefer tigt ist. Auch hier erfolgt das Festlegen des oberen, freien Endes durch eine die Lehne überziehende Kappe 12.
An den mittleren Querbereich 13 ist zunächst eine sich durchgehend über die Breite des Sitzes erstreckende Bahn 14 angeschlossen, die ihrerseits in zwei trapez- förmige Zwischenstücke 15 übergeht, an die sich Spann mittel 16 anschliessen. Das Festlegen des über die Vor dersitzkante fallenden Bereiches der Auflage 11 er folgt in der bereits anhand der Fig. 1 erläuterten Weise.
Gegenüber dieser Figur werden nicht nur andere Mate rialien für den Aufbau der Auflage vorgeschlagen, die an den mittleren Querbereich 5 anschliessende durch gehende Bahn 14 umschlingt, die hintere Fläche des Sitzes in ihrer vollen Ausdehnung und bietet damit den in den Rücksitzen Sitzenden den ästhetischen Anblick einer geschlossenen, ihren Verwendungszweck nicht auf dringlich zeigenden Fläche.
Beim Ansatz der Bahn 14 an den mittleren Querbereich kann es sich ebenso wie beim Anschluss der trapezförmigen Zwischenstücke 6 bzw. 8 der Fig. 1 empfehlen, die an die Auflage an greifenden Kanten nicht streng gearde aus zu führen, sondern vorzugsweise leicht nach aussen durchgebogen. Hierdurch kann eine gleichmässige Verteilung der über die Gurte 7, 9 übertragenden Kräfte entlang der Basis linie erreicht werden.
Durch entsprechende Formung der Basislinie ist es auch möglich, nach Wunsch die Spannung im mittleren Bereiche der Auflage gegenüber der in den Randbereichen herrschenden nach Belieben anzuheben oder zweckmässigerweise abzusenken. In Fig. 3 ist eine wiederum aus Pelz gefertigte Auf lage 17 gezeigt, deren freie Endbereiche 18 und 19 frei hängend ausgebildet sind. Die Festlegung der Auf lage innerhalb dieser Bereiche kann nach einem älteren Vorschlag durch Klettenverschlüsse bewirkt werden.
Im Ausführungsbeispiel ist nicht nur der im Bereich der Trennungsfuge zwischen Sitz und Lehne aufzubringende mittlere Querbereich 20 mit trapezförmigen Zwischen stücken 23 sowie an diese anschliessenden Spannmitteln 26 ausgestattet, auch die die freien Endbereiche 18 und 19 begrenzenden Querbereiche 21 und 22 sind mit trapezförmigen Zwischenstücken 24 und 25 sowie an diese anschliessenden Gurten 27 und 28 versehen. Nach dem Aufbringen der aus Pelz gzfertigen Auflage werden die Spannmittel 26 und Zwischenstücke 23 zwischen Sitz und Lehne hindurchgeführt und die freien Enden sämtlicher Gurte unter der Sitzfläche miteinander ver bunden.
Auch hier wird ein einwandfreier Sitz der Auf lage erreicht, die sich über Sitzfläche und Rückenlehne straff spannt, mit ihren freien Endbereichen 18 und 19 aber über diese frei herabhängt.
Die Erfindung lässt sich weitgehend variieren. So können zum Festlegen der Enden der Auflage andere Vorkehrungen getroffen sein oder diese frei über Lehne bzw. Sitz gelegt werden. Die zum Fixieren gezeigten Gurte können durch Schnüre oder Seile ersetzt werden, die durch entsprechende Ösen der Zwischenstücke fassen oder in diese eingehakt werden. Die Gurte können auch elastisch ausgebildet sein bzw. durch elastische Schnüre ersetzt werden, so dass die sich ergebende Spannung der Auflage nicht allzu stark von der Einstellung der Ver bindungsmittel bzw. Verbindungsvorrichtungen abhängt. Es ist auch nicht erforderlich, Gurte gegeneinander zu verspannen: Sie können jeweils am Polsterrahmen bzw. Federkern beispielsweisse des Sitzpolsters befestigt wer den.
So können auch Auflagen verwendet werden, die beidseitig mit Kappen ausgestattet sind, so dass der Halt der Endbereiche sowohl an der Lehne als auch am Sitz durch solche Kappen gesichert ist. Im mittleren Quer bereich angreifende Verbindungsmittel werden auch in diesem Falle am Federkern bzw. Polsterrahmen der Sitzunterseite verankert. Zur gleichmässigen Spannung sowohl des die Rückenlehne als der Sitzfläche überzie henden Bereiches der Auflage können auch Spannmit tel innerhalb zweier querliegender Linien des mittleren Querbereiches vorgesehen werden, so dass die Spannung des die Lehne überziehenden Bereiches der Auflage un abhängig von der des den Sitz überziehenden einstellbar ist.
Die getrennten, hintereinander am in den Trennungs spalt zwischen Sitz und Lehne gezogenen mittleren Querbereich angebrachten Spannmittel können entweder getrennt verankert bzw. gespannt werden oder aber in Form einer Schlaufe ausgebildet sein, in die weitere Spannmittel eingreifen, so dass in beiden Trummen der Schlaufe gleiche Zugspannungen herrschen. Eine ge meinsame Verankerung lässt sich auch dann vorneh men, wenn die beiden kurz hintereinander angreifenden Spannmittel stark elastisch ausgebildet sind, so dass bei entsprechendem Spannen in beiden etwa gleich gedehn ten Trummen auch gleiche Spannungen entstehen. Wei tere Varianten ergeben sich, indem die Spannmittel mit elastisch ausgebildeten Gurten bzw.
Bändern ausgestattet werden, die mittels an ihren Enden vorgesehener Ver bindungsvorrichtungen, z. B. mit Zwischenstücken 6, verbunden werden können. Bei einem bevorzugten sol chen Ausführungsbeispiel werden Gummibänder ver wendet, die vermittels von Haken und Ösen bzw. Klemmvorrichtungen mit trapezförmigen Zwischenstük- ken 6 verbunden werden, während ihre freien Enden vermittels Klemmvorrichtungen bzw. Klips an den über die Sitzfläche herabhängenden Endbereich der Auflage angeschlossen werden.
In allen Fällen wird mit einfa chen, innerhalb weiter Toleranzen erstellbaren, kaum bemerkbaren Spannmitteln ein einwandfreier Sitz ge rade des kritischen Mittelbereiches der Auflage erzielt. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht nur für ein zelne Automobilsitze, sondern z. B. auch für Bänke in Automobilen verwendbar.