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Fahrzeugsattel Bei Sätteln für Fahrräder, Motorräder und ähnliche
Fahrzeuge, bei denen das Sattelgestell von einer mit dem Gestell fest verbundenen
Decke aus Leder oder ähnlichem Material bekleidet ist, bietet die Decke infolge
ihrer Starrheit dem Fahrenden einen unbequemen Sitz. Es ist deshalb mehrfach vorgeschlagen
worden, auf den Sitz des Sattels noch eine mehr oder weniger elastische Decke aufzubringen
und durch Unterzüge, Riemen o. dgl. zu befestigen.
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Diese Satteldecken sind zwar in gewissem Sinne nachgiebig, zeigen
aber andererseits den Nachteil, daß sie sich sehr leicht während des Fahrens verschieben.
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Die geschilderten Nachteile vermeidet der Sattel nach der Erfindung,
der aus einem Sattelkörper und einer leicht auf diesen aufzubringenden Decke besteht.
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Die Decke kann zum Verstellen und zur Ausbesserung des Sattels abgenommen
werden, liegt jedoch während des Gebrauchs unverrückbar auf dem Sattel auf. Sie
ist mit dem Sattelkörper fest verbunden, kann aber trotzdem unter dem Gewicht des
Fahrenden in der Weise nachgeben, daß sie sich vorteilhaft spannen läßt, wodurch
der Sattel federnd und stark polsterartig wirkt. Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstandes wiedergegeben, und zwar zeigt: Abb. i die Unteransicht
des Sattels, Abb. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt
nach Linie 3-3 der Abb. i, in Richtung der Pfeile gesehen, in vergrößertem Maßstabe
und Abb. q. eine Unteransicht des Sattels ohne die Deckplatte.
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Mit i ist der Sattelkörper bezeichnet, der Verstärkungslagen aus geeignetem
Material, wie z. B. aus starkem Leder, besitzt. Diese mit 2 und 3 benannten Verstärkungslagen
sind mit einer Steppnaht ¢ zusammengehalten. Der Sattel hat die übliche, etwa dreieckige
Form mit einer vorderen Verlängerung 5. Die Seiten dieser Verlängerung sind bis
zu einem gewissen Grade nach innen gewölbt. Der Sattelkörper i besitzt außerdem
an seinem rückseitigen Rande eine Platte 6. Die Verstärkungslagen 2 und 3 sind durch
Niete 7 an den Seiten und an der Rückseite der Platte 6 befestigt. Die Platte hat
an dem Rückenteile abgerundete Kanten und ist nach außen ,gewölbt, um sich der Form
der Verstärkungslaen 2 und 3 anzupassen. Die vor-#z
dere Kante der
Platte 6 kann etwas gebogen und in der Mitte mit einer Verstärkungsrippe 8 versehen
sein, wie dies aus Abb.4 ersichtlich ist. Die Platte 6 ist ferner am oberen Ende
vertieft oder ausgehöhlt; sie dient dazu, die Verstärkungslagen 2 und 3 in, seitlicher
Richtung zu spannen und zu versteifen. Die Verstärkungslagen sind in der Mitte mit
Einbuchtungen 9 versehen, und durch beide Verstärkungslagen sind innerhalb dieser
Einbuchtungen t- ">ffnungen i o angebracht. Die Einbuchtungen 9 können durch Pressen
oder Drücken des Leders in der in den Abb. 1, 2 und 4 gezeigten Form gebildet werden.
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Die Platte 6 besitzt mit Gewinden versehene Bolzen i i, die an ihren
gegenüberliegenden Seiten vernietet oder auf andere Weise befestigt sind. Die Bolzen
haben, um eine Verdrehung zu verhindern, in Öffnungen der Platte 6 hineinpassende
Köpfe 12. Außerdem besitzt die Platte 6 an ihrem rückseitigen Ende in der Mitte
und an beide, Seiten mit Gewinde verseh°ne Öffnungen 13. An dem vorderen Teile der
Verlängerung 5 ist eine Ankerplatte 14 vorgesehen, die mittels durch die beiden
Verstärkungslagen 2 und 3 und diese Ankerplatte 14 hindurchgehender Niete 15 befestigt
ist. Die Verlängerung 5 ist (s. Abb.3) seitlich gebogen, und zwar ist sie an ihrer
Spitze konvex und etwas tiefer konkav gebogen. Dementsprechend ist auch die Platte
i-1 uncl deren Ansätze 16 geformt.
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Der aus den Verstärkungslagen 2 und 3 mit der starren Platte 6 bestehende
Sattelkörper wird auf einem Gestell in Form eines aus einem gebogenen Stab bestehenden
Spannrahmens 17 befestigt, wobei dieser Rahmen, wie in Abb. i gezeigt, eine etwa
dreieckige Form aufweist. Die Seiten des. Rahmens haben Ausbuchtungen 18 zur Aufnahme
der Bolzen i i, so daß der hintere Teil des Rahmens an sich gegenüberliegenden Stellen
an dem Sattel befestigt werden kann, während die Seitenteile des Rahmens sich nach
vorn nähern und so abgebogen sind, daß sie an den mit i9 bezeichneten Enden angenähert
parallel verlaufen. Diese Enden legen sich an die unteren konkav gebogenen Flächen
der Ansätze 16 an und sind mit ihren äußersten Enden mittels einer Kaype 2o, durch
die eine Schraube 21 zwischen den Enden 19 hindurchgeht, zusammengehalten. Die Schraube
21 hat einen geschlitzten Kopf; sie geht durch die Kappe und liegt zwischen den
Enden i g des Rahmens 17 und ist mit einem mit Gewinde versehenen Bolzen 2 verschraubt,
der als Kupplungsstück dient. Dieser Bolzen liegt ebenfalls zwischen den äußersten
Enden 19 der Seiten des Rahmens 17 und hat einen Bund 23 zwischen der unteren Verstärkungslage
3 des Sattelkörpers und den Ansätzen 16. Auch der Bolzen 22 ist an seinem Ende 24
mit Gewinde zur Aufnahme einer Unterlagscheibe 25 und einer Mutter 26 versehen.
Es ist ohne weiteres klar, daß beim Anziehen der Mutter 26 die Enden i9 der Seiten
des Spannrahmens 17 zwischen der Unterlagscheibe 25 und den Ansätzen 16 der Ankerplatte
14 in ihrer Lage festgehalten werden. Durch Drehen der Schraube 21 kann die. Entfernung
des Bolzens 22 von dem vorderen Ende der Seiten des Spannrahmens nach Wunsch eingestellt
werden. Die Schraube 21 legt den Abstand zwischen der Kappe am vorderen Ende des
Spannrahmens und dem Bolzen 22 fest. Die Mutter z6 kann angezogen werden, um die
Enden ig des Spannrahmens gegen die Ansätze 16 auf der ganzen Länge festzuklemmen.
Die Verstärkungslagen 2 und 3 des Sattelkörpers i können also mehr oder -weniger
in der Längsrichtung gespannt werden. Den Grad der Spannung der Verstärkungslagen
2 und 3 des Sattelkörpers zwischen der hinteren Stützplatte 6 und der vorderen Ankerplatte
1.1 ist demnach einstellbar.
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Ähnliche Muttern 26 und Unterlagscheiben 2 5 können bei den mit Gewinde
versehenen Bolzen i i verwendet werden. um die Teile 18 des Rahmens 17 festzuklemmen
und den Sattellz:örper an diesen Stellen auf dem Rahmen zu befestigen.
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Die Decke des Sattels wird von einem Lederstück 27 o. dgl. gebildet,
das als eigentliche Sitzfläche dient. An der Unterseite des Lederstückes 27 und
an dessen Rand wird ein Streifen 28 aufgesteppt, dessen Steppnaht mit 29 bezeichnet
ist. Die Decke des Sattels wird über das Sattelgestell gestülpt. Die Decke hat die
übliche Form des Sattelkörpers i, und ihr vorderer schmaler Teil ist an der Unterseite
mit einem mit Löchern 31 versehenen Riemen 3o und an der gegenüberliegenden Seite
mit einem Befestigungsriemen 32 ausgerüstet, der einen Druckknopf 33 trägt. Der
vordere Teil der Decke kann dadurch um die Verlängerung 5 des Sattelkörpers herum
befestigt und beliebig fest angezogen werden, indem der Knopf 33 in entsprechende
Löcher des Befestigungsorgans 31 eingedrückt wird. Unterhalb der Decke kann eine
Polsterung 34 aus Filz oder anderem Material vorgesehen werden, deren Ränder durch
Streifen 28 verdeckt werden. Diese Polsterung besitzt in der Mitte -einen Ausschnitt,
um in der Form mit den Einbuchtungen g der Verstärkungslagen 2 und 3 übereinzustimmen.
Die Decke 27 der Sattelplatte hat Öffnungen 35, die den Durchbohrungen io
entsprechen. Der Streifen 28 kann an der
breitesten Stelle der Decke
mit seitlichen Einschnitten 36 versehen werden. Der Streifen wird an beiden Seiten
der Schlitze 36 zur Aufnahme der Bolzen i i durchbohrt. In gleicher Weise wird der
Streifen 28 unterhalb der Decke durchbohrt, um die an den mit Gewinde versehenen
Öffnungen 13 zu befestigenden Bolzen hindurchstecken zu können. Das Vorhandensein
der Einschnitte oder Schlitze 36 erleichtert das überstreifen der Satteldecke auf
das Gestell und teilt den Streifen 28 in mehrere Teile, die nach außen gebogen werden
können, damit der Sattelkörper von allen Seiten unter die Ränder der Satteldecke
geschoben werden kann. Soll die Satteldecke befestigt werden, dann ist es zweckmäßig,
den Spannrahmen zu entfernen. Daraufhin kann die Decke übergezogen werden, indem
die Teile des Streifens 28 soweit wie möglich nach außen gebogen werden, so daß
dieser Streifen über die einzelnen Teile der Ränder des Sattelkörpers gestreift
werden kann. Alsdann wird der Streifen 28 gegen die untere Verstärkungslage
3 gedrückt, und die Bolzen i i werden durch die neben den Schlitzen 36 vorhandenen
Öffnungen des streifens 28 geschoben, Der Rahmen 17 kann nunmehr angebracht
und die Unterlagscheiben und Muttern auf die Bolzen i i aufgeschoben bzw. aufgeschraubt
werden. Die Befestigungsriemen 3o und 32 können dann miteinander unterhalb der vorderen
Verlängerung 5 verbunden, und die Schraube 21 und der Bund 22 nach Wunsch eingestellt
werden. Die Satteldeckplatte 27 ist demnach nicht mit den Rändern des Sattelkörpers
zusammengesteppt, sondern sitzt lose, um sich nach jeder Richtung verschieben zu
können. Die Decke kann demnach unter der Wirkung des Gewichtes des Fahrers sich
flach legen und bildet so einen bequemeren Sitz.
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Wenn es gewünscht wird, können die mit Gewinde ausgestatteten Öffnungen
13 mit Stiften 37 versehen werden, und mittels dieser Stifte zusammen mit Unterlagscheiben
-- 5 und Muttern ? 6 kann eine Rückenlehne von zweckmäßiger Form und Höhe an der
hinteren Seite des Sattels angebracht werden. Diese Rückenlehne kann je nach Wunsch
des Fahrenden befestigt oder abgenommen werden.
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Der Sattel wird durch geeignete Mittel an dem Motorradrahmen angebracht.
Die Einstellung des Sattelkörpers i mit den Enden ig der Seitenteile des Spannrahmens
kann in gewünschter Weise erfolgen. Obwohl die Deckplatte einwandfrei befestigt
ist, kann sie trotzdem eine für den auf dem Sattel Sitzenden geeignete Form annehmen.
Durch die angegebene Art des Zusammenbaues des Sattels wird die Herstellung, das
Zusammenfügen und das Auseinandernehmen der einzelnen Teile des Sattels bedeutend
erleichtert.