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Feld der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Reitsattelanordnung von der Art,
die einen Metallsattelbaum, zwei Sattelkissen und einen Sitz aufweist,
wobei der Sattelbaum aus einer Struktur aus Metallstangen aufgebaut
ist und aufweist: (a) zwei gebogene Träger, die gleich und symmetrisch
zu einer Mittelebene sind, wobei an jedem Träger ein Sattelkissen befestigt
ist, und (b) ein Vorderzwiesel und ein Hinterzwiesel, die in bogenförmiger Weise
zwischen den Trägern
verlaufen. Der Sitz ist an dem Sattelbaum befestigt und trägt direkt
das Gewicht des Reiters. Die Erfindung bezieht sich auch auf die
Verwendung eines einzelnen Lederstückes.
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Stand der
Technik
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Reitsattelanordnungen
der eingangs beschriebenen Art sind bekannt. Insbesondere beschreibt
das Spanische Patent Nr. ES 2 152 876, das durch denselben Anmelder
am 8. Februar 1999 angemeldet wurde, eine Reitsattelanordnung dieser Art.
Das Patent beschreibt die Verwendung eines Lederstücks, das
zwischen dem Vorderzwiesel und dem Hinterzwiesel verläuft und
das den Körper
des Reiters trägt.
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Jedoch
hat dieses Lederstück
verschiedene Nachtteile. Auf der einen Seite ist es zu hoch in Bezug
auf den Pferderücken
angehoben. Ein Fachmann weiß,
dass es wünschenswert
ist, dass der Abstand zwischen dem Pferd und dem Reiter minimal ist
(obwohl sie sich nicht berühren
sollten, um so dem Pferderücken
das Schwitzen zu ermöglichen
und Reibung und Druck auf das Rückgrat
des Pferdes zu vermeiden). Ein anderer Nachteil liegt in der Tatsache,
dass das Lederstück
zu elastisch ist und einen "Federeffekt" bewirkt, der den
Reiter im Sitz zu sehr zum Hüpfen
bringt. Ein anderer Nachteil ist, dass das Lederstück beim
Gebrauch beginnt, sich allmählich zu
verformen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Ziel
der Erfindung ist es, diese Nachteile zu überwinden. Dieses Ziel wird
durch eine Reitsattelanordnung der eingangs bezeichneten Art erreicht,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine anatomische Sitzfläche befestigt
an dem Metallsattelbaum aufweist, wobei diese Sitzfläche steif
und dazu geeignet ist, dem Gewicht des Reiters unbegrenzt zu standzuhalten,
ohne dabei permanent verformt zu werden.
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Tatsächlich verhindert
eine steife Sitzfläche dieser
Art, dass der Reiter in dem Sattel übermäßig springt. Außerdem kann
ihre Geometrie weniger von Materialanforderungen abhängen und
stärker
an die Bedürfnisse
des Reiters angepasst sein. Das in dem Patent ES 2 152 876 beschriebene
Lederstück
verläuft
von dem Vorderzwiesel zu dem Hinterzwiesel, wobei es einem im Wesentlichen "geradlinigen" (in Längsrichtung)
Verlauf folgt. Das hat zwei Konsequenzen: Auf der einen Seite ist
der Reiter zu weit von dem Pferderücken entfernt, insbesondere,
wenn er auf dem vorderen Teil des Lederstücks sitzt. Die anatomisch geformte
Sitzfläche
kann jedoch an dem Vorderzwiesel befestigt sein und dann relativ
schnell abfallen, so dass der Reiter viel näher an dem Pferderücken ist.
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Das
Konzept der Steifheit, wie es in dieser Beschreibung verwendet wird,
ist dahingehend zu verstehen, dass es bedeutet, dass die Sitzfläche ihre Form
beibehält
ohne dass sie gespannt werden muss. Mit anderen Worten muss Steifheit
in Bezug auf Unflexibilität
und nicht auf Unelastizität
verstanden werden. Flexible Materialien, wie Seile, Leinen, Gewebe
oder organische Materialien, wie Leder, können gefaltet werden und bleiben
mehr und minder gefaltet, und daher müssen sie an den Enden mit einer
gewissen Spannung befestigt werden, um eine bestimmte Form zu behalten.
Dies verursacht einen "Federeffekt" oder "Trommelfelleffekt", der für den Reiter
unbequem ist.
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Vorzugsweise
hat die anatomische Sitzfläche
einen Hohlraum in dem Bereich, der den Genitalien des Reiters entspricht.
Tatsächlich
kann dieser Hohlraum im Fall von regelmäßigen Reitern oder Reitern,
die viele aufeinanderfolgende Stunden im Sattel verbringen, verschiedene
medizinische Probleme im Genitalgebiet, die durch Reibung, Druck
und Schweiß verursacht
werden, vermeiden.
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Vorzugsweise
hat die Reitsattelanordnung wenigstens eine Höheneinstelleinrichtung für wenigstens
eines von dem vorderen oder dem hinteren Ende des Sitzes. Vorzugsweise
hat sie eine Höheneinstelleinrichtung
für das
hintere Ende des Sitzes. Wie bekannt ist, kann die Tatsache, dass
der Reiter weiter vorwärts
oder rückwärts in Bezug
auf das Kreuz des Pferdes sitzt, seine Kontrolle über das Pferd
beeinflussen. Auf der einen Seite hat der Reiter, wenn er weiter
vorne sitzt, bessere Kontrolle über das
Pferd, obwohl das Pferd leichter ermüdet. Auf der anderen Seite
hat der Reiter, wenn er weiter hinten sitzt, weniger Kontrolle über das
Pferd, aber das Pferd ermüdet
weniger. Der Reiter kann beide Arten der Kontrolle kombinieren,
und sie gemäß den Anforderungen
des Geländes
und der Art von Manövern, die
er ausführen
will, anpassen. Mittels der Höheneinstelleinrichtung
der Erfindung kann die Geometrie der Sitzfläche verändert werden, indem sie an
bestimmten Punkten angehoben oder abgesenkt wird, was die Position
des Reiters auf dem Pferd vorwärts oder
rückwärts bewegt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
einer Höheneinstelleinrichtung
besteht darin, dass eine Schraube vorgesehen wird, die durch ein
erstes Loch in der Sitzfläche
und ein zweites Loch in dem Sattelbaum verläuft und auf die eine Mutter
aufgeschraubt ist, die zwischen dem ersten und dem zweiten Loch bleibt.
Eine weitere Möglichkeit,
eine Höheneinstelleinrichtung
zu realisieren, besteht darin, eine Gewindeschraube in einer Gewindebohrung
in dem Sattelbaum vorzusehen, die an einer unteren Oberfläche der
Sitzfläche
anliegt. Vorzugsweise ist die Sitzfläche auch mit ersten Schlitzen
versehen, die vorzugsweise in einem mittleren Teil davon angeordnet
sind und in Längsrichtung
verlaufen und die zweiten Schlitzen entsprechen, die in dem Sattelbaum
vorgesehen sind. Irgendein Befestigungsmittel, z. B. eine Gewindeschraube,
kann an irgendeiner Stelle der Schlitze vorgesehen sein. Auf diese
Weise verändert
die Variation der Position des Befestigungspunktes die Geometrie
der Sitzfläche,
wodurch der niedrigste Punkt auf der Oberseite der Sitzfläche (der
Teil, der in Berührung
mit dem Reiter ist) in einer weiter vorne oder hinten liegenden
Position, abhängig
von der Position des Befestigungspunktes, verbleibt.
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Die
Sitzfläche
ist vorzugsweise mit einem ergonomischen Material bedeckt, auf dem
der Reiter sitzt. Vorzugsweise ist die Oberseite der Sitzfläche, die
dasjenige Teil ist, das in Kontakt mit dem Körper des Reiters ist, mit einem
einzigen Stück
bedeckt. Auf diese Weise kann die Gleichmäßigkeit und Glätte der
Oberfläche
in Kontakt mit dem Reiter sowie die Bequemlichkeit des Reiters sichergestellt
werden.
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Wenn
die Höhe
der Sitzflächenenden
eingestellt wird, verformt sich die Sitzfläche, um sich an die neue Stellung
anzupassen. Es ist vorteilhaft, dass die einteilige Abdeckung der
Oberseite der Sitzfläche sich
plastisch verformt und die geometrische Änderung, die durch die Höheneinstelleinrichtung
bewirkt wird, absorbiert. Ein Material, das besonders für die Abdeckung
der Oberseite der Sitzfläche
geeignet ist, ist Leder. Tatsächlich
hat Leder den Vorteil, dass, wenn es feucht gehalten wird, oder
einfach durch das Gewicht des Körpers
des Reiters, es sich plastisch verformen kann und an die neue Geometrie
anpassen kann. Es ist jedoch besonders wichtig, dass das Lederstück, dass
die Oberseite der Sitzfläche
bedeckt, ein einzelnes Stück
ist. Auf diese Weise kann es sich auf jede Sitzflächengeometrie
anpassen, ohne dass sich Falten oder Risse bilden, was geschehen
würde,
wenn das Lederstück
Nähte hätte, weil
Nähte nicht
plastisch verformbar sind.
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Ein
anderes Ziel der Erfindung ist die vorzugsweise Verwendung von einem
einzelnen Lederstück
zur Abdeckung der ganzen Oberseite der Sitzfläche gemäß der Erfindung. Lederbedeckte
Sättel sind
bekannt, aber das den Sitz bedeckende Material ist aus mehreren
Lederstücken
hergestellt, was für die
Produktion einfacher ist. Es ist jedoch, wie oben beschrieben, besonders
interessant, dass die Abdeckung aus einem einzelnen Lederstück hergestellt ist.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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Andere
Vorteile und Merkmale der Erfindung können aus der folgenden, nicht
beschränkenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung eingeschätzt
werden, wobei Bezug auf die zugehörigen Zeichnungen genommen
wird, in denen:
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1 eine
Draufsicht auf einen Sattelbaum gemäß der Erfindung ist;
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2 eine
perspektivische Ansicht des Sattelbaums aus 1 ist;
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3 eine
perspektivische Ansicht eines Sattelbaums mit entsprechenden Sattelkissen
ist;
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4 eine
perspektivische Ansicht einer anatomisch geformten Sitzfläche gemäß der Erfindung
ist;
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5 eine
Draufsicht auf den Sattelbaum mit der Sitzfläche aus 4 ist;
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6 eines
perspektivische Ansicht des Sattelbaums aus 5 ist;
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7 eine
seitliche Draufsicht des Sattelbaums aus 5 ist, wobei
die Sitzfläche
durch ein einzelnes Stück
gemäß der Erfindung
bedeckt ist, wobei entsprechende Sattelkissen vorhanden sind;
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8 eine
perspektivische Ansicht des Sattelbaums aus 7 ist;
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9 einen
Längsschnitt
des Sattelbaums aus 7 zeigt, wobei eine Höheneinstelleinrichtung auf
ihre nierige Höhe
eingestellt ist;
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10 der
Ansicht von 9 entspricht, wobei aber die
Hoheneinstelleinrichtung auf ein höheres Niveau eingestellt ist.
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Detaillierte
Beschreibung einiger Ausführungsformen der
Erfindung
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Der
in den Figuren gezeigte Sattelbaum ist aus einer Struktur aus Metallstangen
aufgebaut und weist zwei gebogene Träger 1 auf, die gleich
sind und symmetrisch in Bezug auf eine Mittelebene sind, welche
im Wesentlichen mit dem Rückgrat
des Pferdes zusammenfällt,
das eine Längsachse
definiert. Ein Kissen 3 ist an jedem der Träger 1 befestigt.
Der Sattelbaum hat ein Vorderzwiesel 5 und ein Hinterzwiesel 7,
die bogenförmig
zwischen den beiden Trägern 1 verlaufen.
Jeder Zwiesel 5 und 7 ist wiederum aus einer Reihe
von Metallstangen gebildet. Der Sattelbaum hat Tragplatten 9 mit
Gewindebohrungen 11, die Teil von Höheneinstelleinrichtungen sind.
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4 zeigt
eine Sitzfläche 13 gemäß der Erfindung.
Die Sitzfläche 13 hat
einen vorderen Teil 15, der zur Anbringung an den Vorderzwiesel 5 geeignet ist,
und einen hinteren Teil 17, der zur Anbringung an dem Hinterzwiesel 7 geeignet
ist. Insbesondere sind die Befestigungspunkte des Hinterzwiesels 17 drei Höheneinstelleinrichtungen.
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Die
Sitzfläche 13 hat
erste Schlitze 18, die im mittleren Bereich angeordnet
sind. Wenn die Sitzfläche 13 auf
dem Sattelbaum befestigt ist, sind die ersten Schlitze 18 zweiten
Schlitzen 20 im Wesentlichen zugewandt, die im mittleren
Bereich des Sattelbaums angeordnet sind. Einige Befestigungsmittel 22 umfassen
Schrauben mit entsprechenden Muttern, so dass die Schrauben entlang
der ersten und zweiten Schlitze 18, 20 in die
gewünschte
Position bewegt werden können.
Durch Anziehen der Muttern auf den entsprechenden Schrauben wird
die Sitzfläche 13 verformt,
so dass der Punkt der Oberseite der Sitzfläche mit minimaler Höhe gemäß der gewählten Position
eingestellt werden kann, wie beispielsweise in 9 und 10 gezeigt.
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Die
Sitzfläche
kann auch einen Hohlraum 19 in dem Bereich aufweisen, der
den Genitalien des Reiters entspricht.
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5 und 6 zeigen
die aus Sattelbaum und Sitzfläche 13 gebildete
Anordnung, während 7 und 8 die
Anordnung zeigt, die aus dem Sattelbaum, den beiden Sattelkissen 3,
der Sitzfläche 13 und
einem einzelnen Stück 21 gebildet
ist, das die Oberseite der Sitzfläche 13 bedeckt. Die
Sitzfläche 13 und das
einzelne Stück 21 bilden
im Wesentlichen den Sitz, auf dem der Reiter sitzt. Wie insbesondere
in 7 gezeigt, lässt
der Sattel gemäß der Erfindung
den Reiter auf einer viel geringeren Höhe in Bezug auf den Pferderücken sitzen.
Auch ist zu sehen, dass die Geometrie des Sattels besonders geeignet
ist, mittels der Höheneinstelleinrichtung
und der Befestigungsmittel 22, zum Variieren des Punktes,
auf dem der Reiter sitzt. Bei einem sehr flachen mittleren Abschnitt 23 variiert
eine kleine Variation in der Höhe
des hinteren Teils 17 der Sitzfläche 13 signifikant
den Punkt, wo der Reiter sitzt. Auf diese Weise ist es möglich, die
Kontrolle, die der Reiter über das
Pferd hat, zu beeinflussen.
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9 und 10 zeigen
einen Längsschnitt der
in 7 gezeigten Anordnung. Die Höheneinstelleinrichtung, die
eine in eine Gewindebohrung 11, welche in einer Trägerplatte 9 vorgesehen
ist, eingeschraubte Schraube 25 aufweist, ist in 9 in
ihrer niedrigen Position eingestellt. Die Sitzfläche 13 liegt auf dem
Kopf der Schraube 25 auf, und das einzelne Stück 21 bedeckt
die Oberseite der Sitzfläche 13.
Die Schraube 25 hat an ihrem freien Ende eine Mutter oder
einen Anschlagpunkt 27, die das Herausfallen verhindert
und es gegebenenfalls ermöglicht,
die Schraube 25 zu schrauben, ohne dass man auf diese von
der Oberseite aus zugreifen muss. 10 zeigt, wie
sich die Schraube 25 in einer höheren Position befindet, was
die Sitzfläche 13 dazu
zwingt, sich in einer Richtung nach oben zu verformen. Das einzelne Stück 21 kann
diese Verformung praktisch absorbieren, wodurch ihre Oberflächenbearbeitung
glatt und für
den Reiter ergonisch bleibt. Durch Kombinieren der Wirkung der Schrauben 25 mit
der Wirkung der Befestigungsmittel 22, die oben beschrieben
wurden, ist es möglich,
die Reiterposition mit großer
Genauigkeit und auf einfache Weise einzustellen.
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Die
Sitzfläche 13 ist
vorzugsweise aus Kunststoffmaterial hergestellt, vorzugsweise aus
verstärktem
Kunststoff, wie z. B. Kevlar oder Kohlenstofffasern.
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In
dem in den Figuren gezeigten Beispiel ist nur ein zweiter Schlitz 20 auf
jeder Seite des Baums vorhanden. Daher wird in diesem speziellen
Fall nur einer der Schlitze 18 auf jeder Seite der Sitzfläche 13 dem
entsprechenden Schlitz 20 am Sattelbaum zugewandt sein
und wird für
die Anbringung der Befestigungsmittel 22 verwendet. Die übrigen Schlitze
haben einen anderen Zweck: Durch Vorsehen dieser Schlitze 18 ist
es möglich,
die Flexibilität
des mittleren Teils der Sitzfläche 13 zu
erhöhen,
was bedeutet, dass sie sich leichter an die geometrischen Änderungen,
die sie durchmacht, anpasst.