Gitterbewehrtes Folienmaterial und Verfahren zum Herstellen desselben Folien aus Kunststoff, Papier oder dergleichen weisen für viele Verwendungszwecke, wie beispielsweise für spezielle Verpackungen, keine hinreichende Festigkeit auf; für andere Verwendungszwecke, wie beispielsweise für Abschirmungen gegen Wind, Regen, Sonne oder Sicht, haben sie keine ausreichende Steifigkeft. Aus diesem Grunde ist schon Folienmaterial hergestellt worden, das durch eine metallische Gitterbewehrung künstlich verfestigt oder versteift ist. Es ist insbesondere auch schon bekannt, eine Folie aus Kunststoff, Papier oder dergleichen zwischen zwei metallischen Drahtscharen anzuordnen und die beiderseits der Folie liegende Drähte an ihren Kreuzungspunkten durch eine die Folie durchsetzende Verschweissung miteinander zu verbinden.
Gitterbewehrte Folien, die in bekannter Weise zwischen zwei gekreuzten Scharen von Einzeldrähten eingefügt sind, zeigen die Nachteile, dass die seitlichen freien Enden der Querdrähte der Folienbahn die Folie leicht verletzen, wenn sie nicht bündig an den äussersten Längsdrähten abgeschnitten werden, was einen besonderen Arbeitsvorgang erfordert und daher verteuernd wirkt, und dass sie ferner nicht, wie dies meist erwünscht ist, auf einfache Weise randseitig miteinander verbunden werden können, ohne dass bei diesem Verbindungsvorgang die Gefahr einer Verletzung der Folienränder besteht.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäss bei einem gitterbewehrten Folienmaterial, bei dem zwischen zwei gekreuzten Drahtscharen eine Folie aus biegsamem Material, vorzugsweise aus Kunststoff, eingefügt ist und die Drähte an ihren Kreuzungspunkten unter örtlicher Perforation der Folie miteinander verschweisst sind, dadurch vermieden, dass die Drähte der einen Drahtschar durchgehende Längs drähte sind, wogegen die die andere Drahtschar bildenden Querdrähte durch die längeren Abschnitte eines mäanderförmig gebogenen Drahtes gebildet sind, wobei die kurzen Abschnitte des mäanderförmig gebogenen Drahtes bügelartig über die äussersten Längs drähte vorstehen.
Auf diese Weise werden freie Drahtenden an den Seiten der Folienbahn vermieden; die bügelartig an den Seitenrändern der Folienbahn vorstehenden Drahtteile ermöglichen es in einfacher Weise, beliebig viele Folien nebeneinander zu reihen und miteinander zu verbinden, wodurch grossflächige Abdeckungen hergestellt werden können.
Der maschinelle Aufwand, der zum Herstellen eines erfindungsgemässen bewehrten Folienmaterials erforderlich ist, übersteigt nur wenig den Aufwand, der für die Gitterherstellung selbst notwendig ist; es braucht nämlich die Gitterschweissmaschine nur mit einer Einrichtung zum Zuführen von Folienmaterial in der Vorschubrichtung der Längsdrähte ausgestattet zu werden.
Ein zusätzlicher Zeitaufwand ist überhaupt nicht erforderlich, weil das Bewehren der Folie mit dem Gitter gleichzeitig mit dem Herstellen des Gitters erfolgen kann.
Das erfindungsgemässe Herstellungsverfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass Längs drähte und eine unperforierte Folie in im wesentlichen parallelen Ebenen in Bahnform in einer Vielpunkt-Gftterschweissmaschine vorgeschoben und die Querdrähte zusammenhängend in Mäanderform an die Folie angelegt werden und jeder Querdraht sofort nach dem Verlegen durch eine Schweisspunktreihe mit den Längsdrähten verbunden wird.
Bei Einfügung dünner Folien aus Kunststoff, Papier od. dgl. zwischen den einander kreuzenden Drähten, die an den Kreuzungsstellen einer Widerstandsschweissung unterworfen werden, ist eine vorhergehende Perforation der Folie im Bereich der Kreuzungspunkte der Drähte zwecks Herstellung eines metallischen Kontaktes zwischen diesen Drähten nicht erforderlich, weil das dünne Folienmaterial, das durch den Druck der Schweisselektroden örtlich verdrängt wird und infolge der von der Schweissspannung erzeugten hohen elektrischen Feldstärke elektrisch durchgeschlagen wird, so dass selbsttätig die für eine stromleitende Berührung der gekreuzten Drähte notwendige Perforation der Folie stattfindet.
Es hat sich gezeigt, dass diese Perforation an jedem Drahtkreuzungspunkt praktisch durch die beim Schweissvorgang gebildete Schweisslinse wieder ausgefüllt wird, so dass die so erhaltene gitterbewehrte Folie dicht bzw. nahezu dicht ist.
Die Materialwahl für die Längs- und Querdrähte und die Dimensionierung des Gitters hängen im wesentlichen vom beabsichtigten Verwendungszweck der bewehrten Folie ab. Eines der Hauptanwendungsgebiete der erfindungsgemäss bewehrten Folie sind Abschirmungen zum Schutz gagen Wind, Regen, Sonne und Sicht od. dgl. Ferner sind erfindungsgemässe bewehrte Folien besonders als Verpackungsmaterial geeignet. In allen diesen Fällen sollen die bewehrten Folien möglichst geringes Gewicht haben, weshalb der Durchmesser der Längs- und Querdrähte vorzugsweise unter 1 mm liegt und eine relativ grosse lichte Maschenweite angewendet wird, etwa im Bereich von 2 bis 10 cm. Die Maschen werden vorzug. wei e quadratisch ausgebildet.
Falls die bewehrte Folie zur Bildung gewünschter Raumformen plastisch deformiert werden soll, wie dies insbesondere auch bei Verpackungsmaterial der Fall ist, werden Längs- und/oder Querdrähte aus weichem Metall, insbesondere weichem Kohlenstoffstahl, verwendet. In anderen Anwendungsfällen kann es erwünscht sein, dass die bewehrte Folie eine erhebliche Eigenelastizität aufweist, wobei dann für die Längs- undloder Querdrähte elastisches Metall, insbesondere Federstahl, verwendet wird.
Als Folienmaterial kommen verschiedene Kunststoffe, aber auch Papier oder dergleichen in Betracht.
Von den Kunststoffen haben sich besonders Polyvinylchlorid und Polyäthylen bewährt. Dem Kunststoffmaterial kann durch geeignete Beimengung eine gewünschte Eigenschaft verliehen werden. Beispielsweise können die Folien selektiv für ultraviolette Strahlen oder für das sichtbare Spektrum durchlässig gemacht bzw. in gewünschte Farben eingefärbt werden.
Die Folien können in gewünschte Formate zugeschnitten, anderseits aber auch raumsparend zu Rollen aufgewickelt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen die Fig. 1 und 2 eine erfindungsgemässe bewehrte Kunststoffolie in perspektivischer Ansicht von gegenüberliegenden Seiten und Fig. 3 eine Seitenansicht der gleichen Folie; die Fig. 4 und 5 stellen im grösseren Massstab je einen Drahtkreuzungspunkt dar.
Das bewehrte Folienmaterial nach den Fig. 1 bis 3 umfasst eine Kunststoffolie 1, die auf der einen Seite mit einem durchgehenden mäanderförmig gewundenen Draht 2 belegt ist, dessen querverlaufende Abschnitte als Querdrähte dienen, während auf der gegenüberliegenden Seite der Folie zueinander parallele Längsdrähte 3 angeordnet sind. Die Längs- und Querdrähte 2, 3 sind an ihren Kreuzungspunkten 4 durch die Folie 1 hindurch miteinander verschweisst. Die Querdrahtendteile können, wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, über den Folienrand vorstehen und so Verbindungsbügel 2a bilden. Mit unterbrochenen Linien 1' ist in Fig. 1 aber auch eine Ausführungsform angedeutet, bei welcher die Folie breiter ist und die Querdrahtenden überdeckt.
Wie Fig. 4 erkennen lässt, umschliesst der Öffnungsrand la der Folie 1 die sich bei der Widerstandsschweissung zwischen den Querdrähten 2 und den Längsdrähten 3 ausbildende Schweisslinse 5 so eng, dass die durch den Schweissvorgang entstehende örtliche Perforation der Folie 1 durch diese Schweisslinse praktisch abgedichtet wird.
Gemäss Fig. 5 kann erforderlichenfalls an dieser Kreuzungsstelle einseitig oder beidseitig der Folie Abdichtungsmaterial 6, z. B. in Form einer Kunststoff Kittmasse oder einer kleinen Klebfolie, aufgebracht werden.
Das bewehrte Folienmaterial nach den Fig. 1 bis 3 umfasst eine Kunststoffolie 1, die auf der einen Seite mit einem durchgehenden mäanderförmig gewundenen Draht 2 belegt ist, dessen querverlaufende Abschnitte als Querdrähte dienen, während auf der gegenüberliegenden Seite der Folie zueinander parallele Längsdrähte 3 angeordnet sind. Die Längs- und Querdrähte 2, 3 sind an ihren Kreuzungspunkten 4 durch die Folie 1 hindurch miteinander verschweisst. Die Querdrahtendteile können, wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, über den Folienrand vorstehen und so Verbindungsbügel 2a bilden. Mit unterbrochenen Linien 1' ist in Fig. 1 aber auch eine Ausführungsform angedeutet, bei welcher die Folie breiter ist und die Querdrahtenden überdeckt.
Wie Fig. 4 erkennen lässt, umschliesst der Öffnungsrand la der Folie 1 die sich bei der Widerstandsschweissung zwischen den Querdrähten 2 und den Längsdrähten 3 ausbildende Schweisslinse 5 so eng, dass die durch den Schweissvorgang entstehende örtliche Perforation der Folie 1 durch diese Schweisslinse praktisch abgedichtet wird.
Gemäss Fig. 5 kann erforderlichenfalls an dieser Kreuzungsstelle einseitig oder beidseitig der Folie Abdichtungsmaterial 6, z. B. in Form einer Kunststoff Kittmasse oder einer kleinen Klebfolie, aufgebracht werden.