Transportwagen mit einer Vorrichtung zum selbsttätigen Aufladen und Entladen von Gütern
Die Erfindung bezieht sich auf einen Transportwagen mit einer vorzugsweise vom Wagen wegnehmbaren Vorrichtung zum selbsttätigen Aufladen von Gütern vom vom Transportwagen befahrenen Boden, insbesondere von Massengütern, wie z. B. auf dem Felde liegendem Heu, Gras, usw., in der Landwirtschaft, sowie zum Entladen dieser Güter vom Wagen, welche Vorrichtung von Kettenrädern getragene Rechenzinken zum Aufnehmen des Gutes vom Boden und von verschwenkbaren Ketten getragene, im gleichen Drehsinn wie die Rechenzinken umlaufende Förderzinken zum Weiterbefördern des vom Boden oder Wagen aufgenommenen Gutes aufweist.
Ziel der Erfindung ist die Schaffung eines Ladeund Entladegerätes für einen Transportwagen, das nicht nur für das Flachland, sondern auch für Berggegenden geeignet ist, wo an oft sehr steilen Hängen gearbeitet werden muss. Da es sich in Berggegenden zudem meist um kleinbäuerliche Betriebe handelt, in welchen die Verminderung von Anschaffungskosten eine Notwendigkeit ist, galt es, die Konzeption auch so zu treffen, dal3 dank derselben in besonderer Ausführungsform ein ein- tiges Mehrzweckfahrzeug in solchen Betrieben genügt.
Dieses Ziel wird gemäss der (Erfindung dadurch erreicht, dass die ein Aggregat bildende Vorrichtung zum selbsttätigen Aufladen und Entladen ein schwenkbar am Transportwagen montiertes, flaches, längliches, korbähnliches Gehäuse hat, in welchem sowohl die die das Gut weiterbewegenden Förderzinken tragenden Ketten als auch ihre Kettenräderpaare eingeschlossen sind, wobei das eine dieser Kettenräderpaare die Rechen- zinken trägt.
Dadurch ist es im Gegensatz zu bekannten Lösungen der eingangs erwähnten Art gelungen, die ganze Vorrichtung für die Rechenzinken und für die Förder- zinken in einem flachen, länglichen, korbähnlichen Ge häuse unterzubringen, wo das ganze Aggregat z. B. nur ein Gewicht von 150 kg haben kann, in besonderer Ausführungsform auch durch den Landwirt auf einfachste Weise an seinem Mehrzweckwagen anbringbar und mit dem Antrieb des Wagens verbindbar ist und wo der Schwerpunkt des Entlade-und Ladeaggregates sehr nahe beim Boden liegen kann, was gerade beim Arbeiten an Steilhängen von grösster Wichtigkeit ist.
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausfüh- rungsform des Erfindungsgegenstandes.
Fig. 1 ist ein Vertikalschnitt durch den hintern Teil des Transportwagens und durch das Ladeaggregat.
Fig. 2 ist in grösserem Massstab ein Schnitt durch das Aggregat nach der Linie 11-11 der Fig. 3.
Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 2.
Fig. 4 ist in grösserem Massstab ein Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2.
Fig. 5 bis 7 sind in grösserem Massstab Schnitte nach den Linien V-V bzw. VI-VI bzw. VII-VII der Fig. 3.
Bevor auf Details eingegangen wird, soll zuerst zur Erleichterung des Verständnisses in grossen Zügen der Grundaufbau des Aggregates 1 anhand der Fig. 2 und dessen Anordnung am Transportwagen 2 geschildert werden.
Das Aggregat 1 hat ein korbartiges Gestell oder Gehäuse 3. Schwenkbar an diesem Gehäuse 3 sind für die Führung des Aggregates 1 längs des zu befahren- den Bodens 4 Gleitkufen 5 montiert, deren Höhenlage mittels eines geschlitzten Lenkers 6 verstellt und mittels des Hebels 7 am Gehäuse 3 festgestellt werden kann.
Im Gehäuse 3 sind je zwei Paare von Kettenrädern 8 und 9 gelagert, über welche Ketten 10 laufen. In Fig. 2 ist nur je einer der Teile 8,9 und 10 sichtbar. Auf die Ketten 10 miteinander verbindenden, federnd schwenkbaren Achsen 11 sind je zwei sich über die ganze Breite des Aggregats 1 erstreckende Reihen von Förderzinken 12 montiert, deren Verschwenkung gegenüber den Ketten 10 auf weiter unten beschriebene Weise mittels Steuerkurven 13 des Gestells 3 erfolgt.
Die Kettenräder 9, die mittels der Ketten 10 von den Kettenrädern 8 angetrieben werden, sind durch zwei einander gegenüberliegende, federnd schwenkbar gelagerte Winkeleisen 14 miteinander verbunden, welche je eine sich tüber die ganze Braite des Aggregats 1 erstreckende Reihe von Rechenzinken 15 tragen, deren Lage relativ zu den Kettenrädern 9 während des Umlaufs durch eine Steuerkurve 16 des Gestells 3 bestimmt wird. Fest durch Seitenwände 17 mit dem Gestell 3 verbunden ist eine Kanalwand 18. Durch den so gebildeten Kanal 19 treten bei ihrem Umlauf die Förderzinken 12.
Obige Beschreibung zeigt, dass das korbartige Aggregat 2 sowohl die das Gut vom Boden 4 aufnehmen- den Rechenzinken 15 als auch die das Gut zum Wagen 2 transportierenden Förderzinken 12 enthält, wobei die Rechenzinken 15 längs einer andern Umlaufbahn, nämlich einer zu den Kettenrädern konzentrischen Kreisbahn laufen als die Förderzinken 12, die mit den Ketten 10 umlaufen. Die Zinken 12 laufen im gleichen Dreh- sinn um wie die Zinken 15.
Fig. 1 veranschaulicht, wie das oben in den wichtigsten Zügen beschriebene Aggregat 1 an der Hinterseite des Transportwagens 2 montiert ist. Dies könnte auch an der Vorderseite oder seitlich des Wagens 2, je nach der Art desselben, geschehen. Am Chassis 20 des Wagens 2 mit dem um Räder 21 umlaufenden, bekannten Kratzboden 22 sind zwei Konsolen 23 befestigt (wovon in Fig. 1 nur eine sichtbar ist). Mittels der weiter unten näher beschriebenen Achse 24 der Kettenräder 8 ist das ganze, in Fig. 1 gezeigte Aggregat 1 verschwenkbar an den Konsolen 23 gelagert. Zur Ver schwen1zung des Aggregats 1 dienen über Führungsbleche 25 des Aggregats (in Fig. 1 ist nur eines sichtbar) zum Führersitz laufende Seile 58.
Der Antrieb der Achse 24, d. h. der Kettenräder 8, erfolgt durch eine über ein Kettenrad 26 der Achse 8 laufende Kette 27, die weiter über ein auf einem Arm 28 des Chassis 20 gelagertes Kettenrad 29 läuft, das entweder von der Vorderseite des Wagens 2 durch eine Kette 30 oder eine Welle mit Kegelradgetriebe, oder auf nicht dargestellte Weise über ein Wendegetriebe vom Kratzboden 22 angetrieben wird. An den Enden der Konsolen 23 des Chassis 20 sind U IEisen 31 vorgesehen, in welchen die Achse 24 und damit das ganze Aggregat 1 weg- nehmbar gelagert ist. Die Achse 24 wird in ihrer Lage in den U-Eislen 31 durch Deckel 32 gesichert, die mit den U-Eisen leicht wegnehmbar versplintet sind.
Die Förderwirkung des Aggregats zum Laden und Entladen des Wagens 2 und die Rolle des Leitrechens 33 und der Teile 18 und 34 sowie der Rückwand 35 des Wagens 2 bilden Gegenstand unseres Patentes Nummer 461 161 mit dem Titel Transportwagen mit Kratzboden und einem LadXe-und Entladegerät zum selbst tätigen Aufladen und Abladen von Güternp. Es erübrigt sich daher hier eine nähere diesbezügliche Beschreibung und es werden im folgenden nun die Details des Aggregats 1 näher beschrieben.
Die Achse 24 (Fig. 4) hat an beiden Enden einen in Kugellagern 36 des Gestells 3 drehbar gelagerten Zapfen 37. Fig. 4 zeigt nur das eine Ende der Achse 24 mit dem Zapfen 37, auf welchem das Antriebs-Kettenrad 26 sitzt (siehe auch Fig. 1). Je eine Hülse 38 des Gestells 3 ist schwenkbar in die U-Eisem 31 (siehe auch Fig. 1) der Konsolen 23 eingesetzt,-so dass also das ganze Aggregat 1 gegenüber dem Wagen 2 verschwenkt werden kann. Die Zapfen 37 greifen in einen rohrförmi- gen Mittelteil 39 der Achse 24 und sind zusammen mit der Nabe 40 der Kettenräder 8 durch einen Querstift 41 fest miteinander verbunden.
An den Ketten 10 sind die beiden, je eine Reihe von Förderzinken 12 tragenden Achsen 11 schwenkbar gelagert. Diese Achsen sind am einen Ende (links in Fig. 3) durch eine Schraubenfeder 42 mit dem in den Ketten 10 drehbar gelagerten Teil der Achsen 11 verbunden.
An beiden Enden tragen die Achsen 11 Laschen 43 mit Tasterrollen 44, die zur Steuerung der Lage der Zinken 12 in bezug auf die Ketten 10 längs der Steuerkurven 13 laufen. Auf den Enden der Achsen 11 sitzen weiter Kugellager 45, die zwischen den beiden Kettenrädern 8 und 9 längs der U-Führung 46 laufen, um den Ketten 10 zusammen mit den unter Wirkung der Federn 42 an die Steuerkurve 13 angedrückten Tasterrollen 44 den nötigen Halt zu geben. An den Stellen, wo die Lager der Achsen 11 in den Ketten 10 in den Bereich der Kettenräder 8 und 9 kommen, haben diese Räder Ausschnitte 47 (Fig. 5).
Die von den Rädern 8 über die Ketten 10 mitgenommenen Kettenräder 9 sitzen mittels Kugellagern 48 auf den hohlen Achseteilen 49, die von mit dem Gestell 3 verstifteten Zapfen 50 gehalten sind. Die beiden Kettenräder 9 sind auf einander diametral ge genüberliegenden Seiten durch die Winkeleisen 14 miteinander verbunden. Zapfen 52 an beiden Enden der Winkeleisen 14 sind drehbar in den Kettenrädern 9 gelagert. Auf der einen Ssite (links in Fig. 3) sind die Winkeleison 14 durch Schraubenfedern 53 mit dem einen Kettenrad 9 verbunden. Die Winkeleisen 14 sind also gegenüber den Rädern 9 nur so weit drehbar, als es die Federn 53 zulassen. Ober die ganze Breite des Aggregats 1 sind an den Winkeleisen 14 die gabelförmigert Rechenzinken 15 mittels Schrauben 54 (Fig. 6) befestigt.
Auf den Winkeleisen 14 sitzen, wie Fig. 7 zeigt, zwei Arme 55 mit einer Fühlerrolle 65, die durch die Feder 53 an die Steuerkurve 16 des Gestells 3 angepresst wird.
Wie insbesondere Fig. 3 veranschaulicht, treten die Zinken 12 und 15 zwischen Abdeckblechen 57 des Gestells 3 hindurch.
Durch entsprechende Wahl der Steuerkurven 13 und 16 kann man den Zinken 12 und 15 die durch Versuche zu bestimmenden günstigsben Relativstellungen zu den Ketten 10 bzw. den Rädern 9 längs ihrer Umlaufwege geben.
Werden die Ketten 10 im Uhrzeigersinn (Fig. 1) angetrieben, so nehmen Rechenzinken 15 nach richtiger Einstellung der Höhenlage der Gleitkufen 5 das Gut, z. B. Heu, vom Boden 4 auf und bringen es gegen den Kanal 19, wo es von den Zinken 12 ergriffen wird und längs des Leitrechens 33 und nachher längs der Rück- wand 35 gestossen wird, bis es auf den Kratzboden 22 abfällt, worauf man diesen in Richtung des Pfeiles A in Bewegung setzt. Im Kanal 19 könnten auch nicht dargestellte Schneidmesser eingebaut sein, die das Gut wahrend des Fördervorganges zusätzlich schneiden. Damit das Gut von den Rechenzinken 15 nicht zum Teil auf dem Boden einfach nach vom gestossen wird, hat die Kanalwand 18 am untern Ende eine Verdickung 59, die solches ungewünschtes Vorstossen des Gutes verhindert.
Zum Transport des beladenen Wagens 2 schwenkt man das Aggregat 1 im Gegenuhrzeigersinn (Fig. 1) um die Achse 24 nach oben, wodurch die Wände 18 und 34 in eine solche Stellung zueinander kommen, dass kein Gut durch die Erschütterung des Gefährts nach unten fallen kann, wie dies im obgenannten Patentgesuch des gleichen Tages eingehend beschrieben ist. Will man den Wagen 2 auf dosierte Weise entladen, so belÅasst man das Aggregat 1 in der obern Schwenklage und kehrt die Bewegungsrichtung des Kratzbodens 22 um.
Das von diesem nach hinten gestossene Gut legt den schwenkbaren Leitrechen 33 im Uhrzeigersinn um, so dass er auf dem Aggregat 1 aufliegt und ein Herunter- fallen des Gutes zwischen Kratzboden 22 und Aggregat 1 verhindert und das Gut durch die im gleichen Dreh- sinn wie beim Beladen umlaufenden Zinken 12 nach hinten gefördert werden. Auch dies ist im obgenannten Patentgesuch des gleichen Tages eingehend gezeichnet und beschrieben.