CH453289A - Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Textilmaterialien mit Schwefelfarbstoffen - Google Patents

Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Textilmaterialien mit Schwefelfarbstoffen

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CH453289A
CH453289A CH1524765A CH1524765A CH453289A CH 453289 A CH453289 A CH 453289A CH 1524765 A CH1524765 A CH 1524765A CH 1524765 A CH1524765 A CH 1524765A CH 453289 A CH453289 A CH 453289A
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    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
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Description


  Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Textilmaterialien mit     Schwefelfarbstoffen       Aus der     schweizerischen    Patentschrift Nr. 388 257  ist ein Verfahren     zur    Verbesserung der     Echtheitseigen-          schaften    von Färbungen und Drucken mit Schwefelfarb  stoffen bekannt, welches dadurch gekennzeichnet ist,  dass die gefärbten oder bedruckten     Textilien    im reduzier  ten Zustand, also vor der Oxydation, mit polyfunktionel  len Substanzen, welche mit den Farbstoffen stabile     Um-          setzungsprodukte    liefern, d. h.

   mit     Polyepoxyverbindun-          gen    oder deren unmittelbaren Vorprodukten, den ent  sprechenden     Poly-a,ss        halogenhydrinen,    zusammen     mit     einer ihrem Halogengehalt zumindest äquivalenten  Menge Alkali imprägniert und sodann     fertiggestellt    wer  den.  



  In der, holländischen Auslegeschrift Nr. 6 413 327  ist ein     Verfahren        zum    Färben von     Cellulosetextilmate-          rialien    mit in Wasser löslichen     Thioschwefelsäureestern     von     Schwefelfarbstoffen    beschrieben, welches dadurch  gekennzeichnet ist, dass man die zu färbenden Mate  rialien mit     Lösungen        imprägniert,    die ausser den in Was  ser löslichen     Thioschwefelsäureestern    von Schwefelfarb  stoffen oder Salzen davon noch bis- oder polyfunk  tionelle Verbindungen enthalten,

   die mit den Schwefel  farbstoffen stabile     Umsetzungsprodukte    bilden können  und, ohne     Reduktionsmittel        zuzusetzen,    die so imprä  gnierte Ware zur Fixierung dämpft oder einer trockenen  Hitzebehandlung unterwirft. Als mit den Schwefelfarb  stoffen stabile Umsetzungsprodukte bildende bis- oder  polyfunktionelle Verbindungen sind in dieser Auslege  schrift auch     Di    oder     Polyepoxyde        erwähnt.     



  Es wurde nun gefunden, dass man bedeutend echtere  Färbungen und     Drucke        nicht    nur auf     Cellulosetextil-          materialien,    sondern auch auf Textilmaterialien aller       Arten    erhält, wenn man die Fixierung der Farbstoffe     mit          Polyepoxydverbindungen,    z. B.     Bisepoxydverbindungen,     oder deren Vorprodukten     in    Gegenwart von Thioharn-    Stoffen oder     thioharnstoffbildenden    Verbindungen vor  nimmt.  



  Als Textilmaterialien, die nach vorliegendem Ver  fahren gefärbt oder bedruckt werden können, seien bei  spielsweise Fasern aus natürlicher und regenerierter       Cellulose,    Wolle, Superpolyamid- oder     Superpoly-          urethanfasern    sowie     Fasern    aus     hydrophoben        Materialien,     wie Glasfasern,     Polypropylenfasern,        Polyvinylchlorid-          fasern,    lineare     Polyesterfasern,        Acrylnitrilfasern,    Fasern  aus     Celluloseester,

          wie        Cellulosetriacetat    oder     Acetyl-          cellulose        (21/2-Acetat),    und deren Gemische erwähnt.  Das Textilgut kann in Form von losen Fasern, Fäden,  Flocken, vorzugsweise aber von Geweben oder     Gewir-          ken        vorliegen.     



  Als     Polyepoxyde    kommen vor allem wasserlösliche       Polyepoxyde    in Betracht. Als geeignete     Polyepoxyde     seien beispielsweise erwähnt:       Diglycidyläther     
EMI0001.0064     
         Diglycidylformal     
EMI0001.0066     
    und vor allem wasserlösliche     heterocyclische        Poly-          epoxyde    wie     Triglycidylcyanurat    und die Verbindungen  der Formel    
EMI0002.0001     
    worin X einen     Epoxygruppen    enthaltenden oder in       Epoxygruppen        überführbare        

  Substituenten    und Y eine  Gruppe     -CH-CHYO-X,    eine     CH#.,=CH-Gruppe    oder  
EMI0002.0008     
    einen in derartige Gruppen     überführbaren        Substituenten     bedeuten.  



  Als :in     Epoxygruppen        überführbare        Substituenten     seien diejenigen erwähnt, die     Halogenhydringruppen       oder die Gruppen  
EMI0002.0015     
    enthalten.

    Als geeignete     Thioharnstoffe    sind vor allem die Ver  bindungen der Formel  
EMI0002.0017     
    zu erwähnen, worin n eine ganze positive Zahl, R einen       Alkyl-    oder     Acylrest    oder ein Wasserstoffatom,     R1    und       R2    je einen     Alkyl-,        Aralkyl-    oder     Arylrest,    insbesondere  aber je ein Wasserstoffatom, oder zusammen eine     ali-          phatische    Kette bedeuten, die mit der     -N-CS-N-Brücke     einen     heterocyclischen    Ring bildet. Als solche Verbin  dungen kommen z.

   B. folgende in Betracht:         N-Acetyl-    oder     N-Benzoylthioharnstoff,          N-Methyl-    oder     N-Äthylthioharnstoff,          N-Benzyl-    oder     N-Fhenylthioharnstoff,          N,N'-Dimethyl-    oder     N,N'-Diisopropylthioharnstoff,          Tetramethylthioharnstoff,          Thiohydantoin,          Thiobarbitursäure,

            Äthylenthioharnstoff       und insbesondere der     unsubstituierte        Thioharnstoff     selbst sowie das     Ammoniumrhodamd,    welches beim Er  hitzen in     Ihiohamstoff    übergeht.  



  Als Farbstoffe kommen beim vorliegenden Verfah  ren die wasserlöslichen Schwefelfarbstoffe in Betracht.  Sie sind im     Color-Index    unter der Bezeichnung       , < C.    I.     solubilized        sulfur        Dyes     aufgeführt.

   Die meisten  sind     Schwefelfarbstoffe,    die durch     Veresterung    wasser-    löslich gemacht wurden, und sie enthalten die     Thio-          schwefelsäureestergruppe        -S-SO"X,    worin X ein Was  serstoffatom oder ein     Alkalimetallkation    bedeutet, wel  che durch das zweiwertige Schwefelatom an einen aro  matischen Kern des     Farbstoffmoleküls    gebunden ist.  



  Nach der einfachsten Ausführungsform des vorlie  genden Verfahrens werden die zu färbenden Textil  materialien mit einer Lösung imprägniert oder mit einer  Druckpaste bedruckt, die     gleichzeitig    den Farbstoff,       Thioharnstoff    und die     polyfunktionelle        Epoxyverbindung     enthält, und die so     imprägnierte    bzw. bedruckte Ware  wird zur Fixierung der Farbstoffe einer Wärmebehand  lung unterworfen oder nass längere Zeit gelagert. Die  Fixierung kann durch ein längeres Dämpfen erfolgen.

    Zweckmässig fixiert man jedoch die Farbstoffe in übli  cher Weise durch trockenes Erhitzen bei Temperaturen  zwischen 100 und 300  C, vorzugsweise zwischen<B>160</B>  und 240  C, sofern das zu färbende und/oder zu be  druckende Gut die Anwendung dieser Temperaturen er  laubt. Die Dauer des Fixiervorganges kann in weiten  Grenzen schwanken, da sie von der Natur der jeweils  verwendeten Farbstoffe, der ungefärbten polyfunktionel  len Verbindungen sowie von der Fixiertemperatur ab  hängig ist; sie lässt sich jedoch durch Versuche leicht er  mitteln. Vorteilhaft fixiert man die Farbstoffe auf Textil  gut aus     Cellulose    durch trockenes Erhitzen bei 100 bis  200  C. In diesem Temperaturbereich ist die Fixierung  in der Regel innerhalb von ungefähr 1 bis 5 Minuten  beendet.  



  Nach einer anderen Ausführungsform des Verfah  rens kann man das zu färbende oder zu bedruckende  Gut zuerst     mit    einer     Farbstofflösung        foulardieren    oder  mit einer Druckpaste bedrucken, die einen wasserlös  lichen     Schwefelfarbstoff    und eine     Thioharnstoffverbin-          dung    enthalten, die bedruckte bzw.

   imprägnierte Ware  nach einer eventuellen     Trocknung    mit einer wässerigen      Lösung, die eine Verbindung enthält, welche 2 bis 3       Epoxygruppen    oder 2 bis 3 in     Epoxygruppen        überführ-          bare        Substituenten    aufweist,     foulardieren    und, nach  eventueller Trocknung, einer Hitzeeinwirkung oder     Nass-          lagerung        unterwerfen.     



  Man kann das erfindungsgemässe Verfahren also     ein-          badig    oder     zweibadig    durchführen, d. h. indem man       Farbstofflösung,        Thioharnstoff    und gleichzeitig die poly  funktionelle Verbindung     aufklotzt    und zur Fixierung die       aufgeklotzte    Ware nass lagert oder erwärmt, oder indem  man das zu färbende und/oder zu bedruckende Gut mit  einer     Thioharnstoff    enthaltenden     Farbstofflösung    und  dann mit einer     Polyepoxyverbindung    der oben gekenn  zeichneten Art nacheinander und in der angegebenen  Reihenfolge behandelt.  



  Die Menge der zu verwendenden     Polyepoxy-    und       Thiohamstoffverbindungen    lässt sich in weiten Grenzen  variieren. Im allgemeinen erhält man schon mit Lösun  gen, die 5 bis 50 g, vorteilhaft 20 bis 30 g,     Polyepoxyd     im Liter enthalten, interessante Effekte. Mit höheren  Mengen, z. B. mit Lösungen, die     100=200    g/1     Poly-          epoxyde        enthalten,    werden     Steifeffekte    erzielt. Auch das  Verhältnis     Thioharnstoff/Polyepoxyverbindung    kann in  weiten Grenzen variiert werden, ohne dass     prinzipielle     Unterschiede in den erzielten Effekten auftreten.

   Mit  20 bis<B>80%</B>     Thioharnstoff    (bezogen auf die     verwendete     Menge     Polyepoxyd)    ist immer der gewünschte Effekt er  zielt worden. Es empfiehlt sich etwa doppelt soviel       Ammoniumrhodanid    zu verwenden, um den gleichen  Effekt wie mit     Thioharnstoff    zu erreichen.  



  Die zu     foulardierenden    Lösungen können neben den       erwähnten        Thioharnstoffen    und     Polyepoxyden    verschie  dene Zusätze enthalten, wie z. B.     migrationsverhindernde     Verbindungen (Salze,     Alginate),        löslichkeitsfördernde       Mittel (Soda,     Alkalilaugen)    oder Netzmittel, wie     Poly-          äthylenoxydkondensationsprodukte.     



  Die     Fixierung    erfolgt wie angegeben durch nasse  Lagerung während längerer Zeit, z. B. 2 bis 48 Stunden,  durch Dämpfen oder durch trockene Erhitzung     (Thermo-          fixierung).     



  Die Fixierung durch Dämpfen erfolgt auf dem       Mather-Platt,    auf der     Kontinue-Dämpfanlage    bei etwa  <B>103</B> bis 105  C oder im Sterndämpfer bei etwa 100 bis  105  C.  



  Die     Thermofixierung    kann beispielsweise auf dem  Spannrahmen     erfolgen    und wird beispielsweise bei etwa  160 bis 240  C durchgeführt.  



  Nach dem vorliegenden Verfahren können wasser  lösliche     Schwefelfarbstoffe    auch auf     hydrophobe    Fasern  (Glasfasern,     Polypropylenfasern),    für die sie keine Affi  nität aufweisen, echt fixiert werden.

   Die so erhaltenen  Färbungen und Drucke zeigen ausgezeichnete     Nassecht-          heitseigenschaften.    Neben dem Vorteil, dass auch     hydro-          phobe    Fasermaterialien nach vorliegendem Verfahren  echt gefärbt werden können, weist das Verfahren den  weiteren Vorteil auf, dass nach erfolgter Fixierung in  der Regel kein Auswaschen nötig ist, da die Fixierung  nahezu quantitativ ist und da keine Hilfsmittel, wie Soda  und dergleichen, verwendet werden müssen.  



  Die im nachfolgenden Beispiel genannten Teile und  Prozentzahlen sind Gewichtseinheiten. Die Tempera  turen sind in Celsiusgraden angegeben.  



  <I>Beispiel</I>  30 Teile des Farbstoffes C. I.     solubilized        sulfur          yellow    5 werden in 935 Teilen Wasser gelöst. Nach Zu  gabe von 25 Teilen der Verbindung der Formel  
EMI0003.0062     
    und 10 Teilen     Thioharnstoff    imprägniert man ein unter  dem Handelsnamen      Dacron -Spun    Typ 54 bekanntes  Polyestergewebe in dieser Lösung, quetscht auf 60  Gewichtszunahme ab, trocknet während 60 Sekunden bei  180  und härtet anschliessend während 60 Sekunden bei  200 . Es resultiert eine kochwaschechte gelbe Färbung.

    Lässt man den     Thioharnstoff    weg und     verfährt    im übri  gen wie oben beschrieben, dann erhält man eine     trübe     waschunechte Färbung.  



  Ähnlich gute Resultate werden auch nach obigen  Angaben auf einem     Glasfasergewebe,    auf einem     Poly-          propylengewebe,    auf einem     Poly-(hexamethylenadipin-          säure)-amidgewebe    und auf     mercerisiertem        Baumwoll-          satin    erhalten.  



  Ähnlich gute Resultate werden mit folgenden Farb  stoffen erhalten:  C. I.     ;solubilized        sulfur        blue    10  C. I.     solubilized        sulfur        green    19  C. I.     solubilized        sulfur        brown    12  C.

   I.     solubilized        sulfur        black    1    Ersetzt man in obigem Beispiel die     Triepoxyverbin-          dung    durch gleiche Mengen     Triglycidylcyanurat,        Di-          glycidy1formal    oder     Diglycidyläther    und verfährt aber  im übrigen wie beschrieben, dann erhält man ähnliche  gute Ergebnisse.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zum Färben oder Bedrucken von Textil materialien, dadurch gekennzeichnet, dass man auf diese Materialien wasserlösliche Schwefelfarbstoffe mittels Polyepoxydverbindungen oder deren unmittelbaren Vor produkte durch Wärmebehandlung oder Nasslagerung in Gegenwart von Thioharnstoffen oder thioharnstoff- bildenden Verbindungen fixiert. UNTERANSPRÜCHE 1.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Textilmaterialien mit Lö sungen imprägniert oder mit Druckpasten bedruckt, die als wasserlösliche Schwefelfarbstoffe Schwefelfarbstoff thioschwefelsäureester oder deren Salze enthalten. 2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man Thioharnstoff oder Ammonium- rhodanid enthaltende Lösungen oder Druckpasten ver wendet. 3.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man die Textilmaterialien mit Lösun gen imprägniert oder mit Druckpasten bedruckt, die gleichzeitig Thioschwefelsäureester von Schwefelfarb stoffen, Thioharnstoff oder Ammoniumrhodanid und wasserlösliche Polyepoxydverbindungen enthalten.
    4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass man als Polyepoxydverbindungen heterocyclische Verbindungen der Formel EMI0004.0015 verwendet, worin X einen Epoxygruppen enthaltenden oder in Epoxygruppen überführbaren Substituenten und Y eine Gruppe -CH2-CH2-O-X, eine CH2-CH- Gruppe oder einen in derartige Gruppen überführbaren Substituenten bedeuten.
    PATENTANSPRUCH 1I Anwendung des Verfahrens nach Patentanspruch I auf hydrophobe Fasermaterialien.
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