Bremsvorrichtung für Rollenbahn bei Paletten-Fliessiager, Walzenstrasse, Transportbahn od. dergL
Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung für Rollenbahn bei Paletten-Fliesslager, Walzenstrasse, Transportbahn o. dgl.
Das Beladen von Transportpaletten erfolgt in zunehmendem Masse durch spezielle Maschinen, die entsprechend den Erfordernissen voll- und halbautomatisch arbeiten. Jede neue Schicht einer Palettenladung muss möglichst genau auf die vorhergehende aufgesetzt werden, um eine weitere Sicherheit gegen Auseinanderfall der Palettenladung zu gewährleisten. Das Beladen von Walzenstrassen, Rollen-Transportbahnen 0. dgl. kann gleichfalls maschinell, aber auch von Hand durchgeführt werden.
Das Einzel-Ladegut - meist Transportkisten, z. B. für Flaschen, oder Versandkartons für Glas, Porzellan, Waschmittel oder andere Verbrauchsgüter - ist je nach Art der Erzeugnisse unterschiedlich gross. Demzufolge ergeben sich naturgemäss bei jedem Erzeugnis andere Dimensionen für die Ladeschicht, zwar fast immer rechteckig geformt jedoch sowohl in Länge und Breite unterschiedlich als auch in der Höhe und im Verhältnis Länge zu Breite.
Gleichgültig, ob das Einzel-Ladegut mit Hilfe von Paletten auf einer Rollenbahn oder auf einer Walzenstrasse bzw. Rollen-Transportbahn weiter transportiert wird, ist es erforderlich, dass der Abstand des einzelnen Ladegutes zueinander gewährleistet ist, wobei der Abstand der einzelnen Ladegüter je nach Grösse des Ladegutes variabel sein muss. Der Abstand der einzelnen Ladegüter voneinander ist dabei einmal abhängig von der Längenabmessung und zum anderen von der Aufnahme des Gerätes, welches den weiteren Transport übernimmt.
Paletten-Fliesslager, Walzenstrassen oder Rollen Transportbahnen können dabei schräg im Raum angeordnet sein, so dass das Einzel-Ladegut ohne Antrieb auf Grund der Schwerkraft sich vorbewegt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, einzelne Walzen anzutreiben.
Hierdurch entfällt die Schräganordnung der Walzenstrasse bzw. der Rollen-Transportbahn. Ob die eine oder andere der vorbenannten Ausführungen gewählt wird, hängt einmal von den Raumverhältnissen und zum anderen davon ab, was transportiert werden soll. Auf alle Fälle ist es erforderlich, dass das Einzel-Ladegut an der Endstation nicht zu schnell aufläuft, d. h., dass die Einzelteile, so wie sie transportiert werden, vorher soweit abgebremst werden, damit sie nur langsam auflaufen können und nicht weiche Zusammenstösse des Einzel-Ladegutes vermieden werden. Dieses ist besonders dann von Bedeutung, wenn das zu transportierende Ladegut in Form von Kisten oder Kartons zerbrechliche Waren oder Verbrauchsgüter beinhaltet. Ausserdem muss unter allen Umständen vermieden werden, dass durch Verschieben, z. B. einer Kartonladung auf einer Palette die Ladung an seitl. Stützen aneckt.
Es ist bekannt, bei Walzenstrassen bzw. Rollen Transportbahnen gewisse Abbremseinrlchtungen vorzusehen, um das ankommende Ladegut vor der Endstation soweit abzubremsen, dass es mit geringer Geschwindigkeit an das vorliegende Ladegut sich heranbewegt. Der Erfinder hat sich nun die Aufgabe gestellt, eine Abbremseinrichtung für eine Rollenbahn zu entwickeln.
Zu diesem Zweck ist die Erfindung gekennzeichnet durch ein in einem Halter gelagertes, mit Innenbremsfläche und Innenverzahnung ausgebildetes Laufrad, ein mit der Innenverzahnung in Wirkverbindung stehendes, mit einem Zwischenzahnrad fest verbundenes Zahnritzel und ein mit dem Zwischenzahnrad über ein weiteres Zahnritzel in Wirkverbindung stehendes, mit Fliehkraftbremsbacken ausgerüstetes Bremsenteil.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemässe Bremsvorrichtung in Seitenansicht mit abgenommener Deckplatte
Fig. 2 einen Schnitt durch die Bremsvorrichtung nach Linie II-II in Fig. 1.
Fig. 3 eine Rollen-Transportbahn, bei der beidseitig die erfindungsgemässe Bremsvorrichtung eingebaut ist, in perspektivischer Darstellung.
Gemäss den Fig. 1 bis 3 ist die Bremsvorrichtung 1 in einer Halterung 2, 3 gehaltert. Die Halterung 2, 3 ist durch Stifte 4 miteinander fest verbunden. Die Bremsvorrichtung 1 besteht dabei aus einem Laufrad 5. Das Laufrad 5 sitzt drehbeweglich auf einer Achse 6, welche in den Haltern 2, 3 gehaltert ist. Das Laufrad 5 weist eine elastische Ummantelung 7 auf. Die elastische Ummantelung kann aus Gummi o. dgl. Material bestehen. Das Laufrad 5 besitzt auf der einen Innenseite eine Innenverzahnung 8. Im Anschluss daran befindet sich eine Bremsfläche 5'. Auf der Achse 6 ist gleichzeitig die Fliehkraftbackenbremse 9 montiert. Die Fliehkraftbakkenbremse 9 besteht aus einer Scheibe 10, die auf der einen Seite Zapfen 11, 12 aufweist. Hierbei sind die Zapfen 11, 12 um 1800 gegeneinander versetzt angeordnet. Auf den Zapfen 11, 12 sind die Bremsbacken 13, 14 schwenkbeweglich angeordnet.
Die Backenbremsen 13, 14 besitzen Bremsflächen 13', 14'. Das freie Ende der Bremsbacken 13, 14 steht über Zugfedern 15, 16 mit Festpunkten in Form von Zapfen 17, 18 in Wirkverbindung. Die Nabe der Fliehkraftbackenbremse 10 weist eine Verzahnung 19 auf. Die Verzahnung 19 greift in ein Zwischenzahnrad 20. Mit dem Zwischenzahnrad 20 ist ein Ritzel 21 fest verbunden, welches in die Innenverzahnung 8 eingreift. Das Zwischenzahnrad 20 und das damit fest verbundene Zahnritzel 21 sind auf einer Welle 22 drehbeweglich gelagert. Die Welle 22 wird im Halter 3 gehaltert. Damit das Zwischenzahnrad 20 mit fest angeordnetem Ritzel 21 durch Einwirkung von aussen geschützt ist, ist ein Abdeckblech 23 vorgesehen.
Gemäss Fig. 3 ist die Rollen-Transportbahn mit 24 bezeichnet. Die Rollen-Transportbahn 24 besteht aus zwei im gewissen Abstand nebeneinanderliegenden Leitschienen 25, 26. Zwischen den Leitschienen 25, 26 sind im gewissen Abstand voreinander die Rollenwalzen 27 angeordnet. Die Rollenwalzen 27 sind frei drehbar ohne Antrieb. Zwischen zwei Rollenwalzen 27 ist beidseitig die erfindungsgemässe Bremsvorrichtung 1 angeordnet.
Die Bremsvorrichtung 1 ist dabei so eingebaut, dass sie mit ihrer elastischen Ummantelung 7 etwas über die Laufflächen der Rollenwalzen 27 hervorsteht, so dass das Ladegut 28, wenn dieses über die Rollenwalzen 27 hinweggleitet, auf die beidseitig angeordnete Bremsvorrichtung 1, da dieses einige Millimeter höher steht, als die Rollenwalzen 27, aufläuft.
Die Wirkungsweise der Bremsvorrichtung ist dabei folgende:
Läuft das Ladegut 28 auf den Mantel 7 des Laufrades 5, welcher aus elastischem Material besteht, auf, so dreht sich das Laufrad 5. Dadurch setzt sich das Laufrad 5 mit der Innenverzahnung 8 in Drehung und das Ritzel 21 mit dem Zwischenzahnrad 20 überträgt die Drehung des Laufrades 5 auf das Ritzel 19, wodurch sich die Bremsvorrichtung 9 in Rotation setzt. Durch die Rotation der Fliehkraftbackenbremse 9 werden die Bremsbacken 13, 14 mit ihren Bremsflächen 13', 14' nach aussen geschwenkt und legen sich gegen die umlaufende Bremsfläche 5'des Laufrades 5, wodurch dasselbe 5 abgebremst wird. Die Bremskraft steht im proportionalen Verhältnis zur Umlaufgeschwindigkeit des Laufrades 5, d. h. je grösser die Umlaufgeschwindigkeit des Laufrades 5, desto stärker die Bremskraft.
Die Bremsvorrichtung weist gegenüber dem Bekannten den Vorteil auf, dass sie unkompliziert und mit geringen Kosten herstellbar ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Bremseffekt abhängig ist von der Umlaufgeschwindigkeit des Laufrades, wobei die Bremsvorrichtung es erlaubt, nicht nur in Mitlaufrichtung - gesehen vom Aufhängepunkt der Bremsbacken einen Bremseffekt, sondern auch in Gegenlaufrichtung - gesehen vom Aufhängepunkt - zu wirken, und bei Gegenlaufrichtung sogar ein stärkerer Bremseffekt erzielbar ist, als bei Mitlaufrichtung.