CH427625A

CH427625A - Verfahren und einrichtung zum verschränkten Paketieren von gefalzten Druckprodukten

Info

Publication number: CH427625A
Application number: CH1117165A
Authority: CH
Inventors: Heimlicher Paul
Original assignee: Winkler Fallert & Co Maschf
Priority date: 1964-08-25
Filing date: 1965-08-10
Publication date: 1966-12-31
Also published as: US3390508A

Description

Verfahren und Einrichtung zum verschränkten Paketieren von gefalzten Druckprodukten
Die meisten Vorgänge in den Druckereien, insbesondere Zeitungs- und Zeitschriftendruckereien, sind heute stark mechanisiert. Einzig die Weiterverarbeitung der gefalzten Druckprodukte zu speditionsfähigen Paketen ist noch weitgehend der Arbeit von Menschenhänden überlassen.

Die Erfindung beabsichtigt, die gefalzten Exemplare zu transportieren, in Exemplarserien von wählbarer Anzahl aufzuteilen und die einzelnen Serien zu gebundenen Paketen zusammenzufügen, wobei jeweils ein Teil der Serie auf den anderen Teil verschränkt aufgelegt wird.

Es bestehen schon Einrichtungen, die teilweise dasselbe beabsichtigen. Diese weisen aber beträchtlich Mängel auf; einerseits sind wegen ungünstigen Bewegungsabläufen die zulässigen Geschwindigkeiten beschränkt, andererseits weisen die Anlagen zwischen den einzelnen, zur Bildung von Paketen nötigen Funktionen beträchtliche Transportwege auf.

Das Problem des genauen Abteilens zweier Pakete wird allgemein noch durch ruckartiges Bewegen eines Abteilers zwischen zwei Exemplare zu lösen versucht. Wenn man sich vorstellt, dass heute per Sekunde zwanzig und mehr Exemplare auf demselben Ausleger aus den Falzapparaten austreten können, muss man einsehen, dass auf diesem Wege ein kontinuierlicher Bewegungsablauf nicht möglich ist.

Das Verschränken, das für die Bildung eines sauberen Paketes nötig ist, wird allgemein durch Drehen um 1800 eines Behälters vorgenommen, in welchem schon ein Teil des Paketes, z.B. die Hälfte davon, enthalten ist. Da die Drehung rasch vorgenommen werden muss und die Exemplare im Behälter frei aufliegen, wird die Stapelung infolge Massenwirkung stark gestört, und die rasche Drehbewegung erzeugt Lärm und grosse Abnützung.

Muss ein bereits in Unordnung gebrachtes Paket ungepresst und ohne jede Führung zur Bindestation transportiert werden, wird die Stapelung nur noch schlechter und, wenn dies nicht schon vorher geschehen ist, legen sich Ecken der Exemplare um oder diese zerreissen gar beim Binden.

Demgegenüber zeigt die Erfindung ein Verfahren auf zum verschränkten Paketieren von gefalzten Druckprodukten, die in einer Rotationsdruckmaschine gedruckt, gefalzt und für den Weitertransport auf verminderte Geschwindigkeit gebracht und schuppenartig übereinander angeordnet worden sind, dadurch gekennzeichnet, dass vermittels mindestens einer Greiferkette die gefalzten Exemplare dem Falzapparat entnommen, mindestens einer Verzweigungsstation zugeführt, von dieser weg je ein Teil auf mindestens einem Paar getrennter Greiferketten transportiert und gegenläufig mindestens einer Paketier- und Bindestation zugeführt werden derart, dass während dem
Zeitintervall, da die eine Paketierstation gefüllt wird, die übrige oder die übrigen Paketierstationen entleert werden.

Ausführungsbeispiele der Einrichtung nach der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 die Entnahme der Exemplare aus dem Falzapparat,
Fig. 2 einen Grundriss der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Verzweigstationen,
Fig. 4 einen Aufriss der Paketierstation,
Fig. 5 einen Seitenriss der Paketierstation.

In Fig. 1 kommen die Exemplare 1 vom Falzzylinder 2, treten durch das Falzwalzenpaar 3 und werden vom Auslegestern 4 in üblicher Weise aufgefangen. Zwischen den einzelnen Scheiben 5 des Auslegesterns 4 umschlingt, auf Kettenrad 6 aufliegend, Greiferkette 7 den Auslegestern. Greifer 8 der Greiferkette 7 werden gesteuert durch Kurve 9, welche ortsfest über Lasche 10 und Haltestange 11 an den Maschinenwänden 12 des Falzapparates befestigt ist. Die Greifer fahren in geschlossener Lage in den Stern ein, werden für die Aufnahme eines Exemplares geöffnet, und schliessen sofort wieder, so dass jeder Greifer ein Exemplar aus den von Schaufeln 13 gebildeten Taschen des Auslegesterns 4 mitnimmt Führungszungen- 14 verhindern ein Herumflattern des offenen Exemplarteils.

Anstelle von Falzapparaten mit Fazzwalzen können auch Klappenfalzapparate verwendet werden.

Diese Variante ist nicht speziell dargestellt, weil der Auslegestern solcher Falzapparate gleich ausgebildet ist und die Art des Falzapparates nicht zur Erfindung gehört.

Greiferkette 7 transportiert die Exemplare bis zur ersten Verzweigstation 15. In Fig. 2 besteht diese aus drei nebeneinanderliegenden Kettenrädern 16, 17, 18. Die vom Falzapparat kommende Kette umschlingt beispielsweise das mittlere Kettenrad 16. Die Exemplare werden darauf teils von der über Kettenrad 17 laufenden Greiferkette 19, teils von der über Kettenrad 18 laufenden Greiferkette 20 übernommen. Jedes der drei Kettenräder 16, 17, 18 weist eine nicht besonders dargestellte-Kurve, beispielsweise wie Kurve 9 des Kettenrades 6 auf, welche die Greifer 8 steuert.

Vereinfachte, aber sonst gleichwirkende Verzweigstationen sind in Fig. 3 sichtbar. Greiferkette 7 läuft auf ein Kettenrad 21 auf, neben dem ein Kettenrad 22 dreht. Greiferkette 7 läuft von hier aber nicht zum Falzapparat zurück, sondern transportiert einen Teil der Exemplare weiter. Über Kettenrad 22 läuft Kette 23. Diese übernimmt durch Steuerung der Kettengreifer, beispielsweise ähnlich wie bei Kettenrad 6 durch Kurve 9, den von Kette 7 freigelassenen Teil der Exemplare. Durch geeignete Wahl der Steuerung der Greifer kann an dieser Stelle die Paketgrösse bestimmt werden.

Ketten 7 und 23 transportieren die ihnen zugeordneten Exemplare - jeweils die zu einem Paket gehörenden Exemplare in ununterbrochener Folge je einer weiteren Verteilstation 24, 25 zu. Hier werden die zu einem Paket gehörenden, nacheinander eintreffenden Exemplare nochmals aufgeteilt. Beispielsweise bleiben die Exemplare a - h auf Kette 23, während Exemplare i - r durch Kette 26 übernommen werden. Die zum nächsten PaketgehörendenExemplare s-z bleiben auf der Kette 7. Ein Teil derselben wird durch Kette 27 übernommen. Kettenpaar 7 u, 27, sowie Kettenpaar 23 und 26 führen die ihnen zugeteilten Exemplare je einer Paketierstation 28, 29 zu.

Die Zufuhr durch das jeweilige Kettenpaar erfolgt gegenläufig, d.h. die Exemplare a - h werden von rechts zugeführt. Die beispielsweise geschlossene vorlaufende Kante liegt in der Paketierstation an den Anschlägen 30 an. Die vom nicht dargestellten Falztrichter im Falzapparat gebildete, geschlossene Kante kommt dabei beispielsweise auf die Seite des Schiebers 31 zu liegen, welche die Ablegegabeln 32 aufweist. Die Exemplare i - r werden von links zugeführt. Ihre ebenfalls vorlaufende, geschlossene Falzkante liegt an den Anschlägen 33 an, und die ebenfalls geschlossene, vom Falztrichter gebildete Kante liegt am Ende der Gabeln 32. Ein Teil, beispielsweise die Hälfte des Paketes, ist zum andern Teil verschränkt, was eine saubere Stapelung ermöglicht.

Aus Fig. 4 und 5 ist die verschränkte Ablage noch deutlich sichtbar. Hier liegen Exemplare a - h bereits auf dem Stapel, während Exemplar i eben von der Gegenseite ankommt. Damit Exemplar h Zeit hat, sich sauber auf den Stapel zu legen, bevor Exemplar i eintrifft, wird die Kettenstrecke der Kette 26 zwischen Verzweigstation 25 und Paketierstation 29 etwas länger gewählt als das entsprechende Stück der Kette 23. Die Anzahl Greifer ist damit grösser und Exemplar i kommt mit etwas Verspätung an. Bandleitungen 35 drücken die Exemplare gegen die Scheiben 36, so dass die Exemplare noch geführt sind, wenn die Greifer sich geöffnet haben.

Ablegegabeln 32 sind an Schiebern 31 und-Press- gabeln 37 an Schiebern 38 befestigt, die durch Arbeitszylinder 39 bzw. 40 bewegt werden. Die Absenkgeschwindigkeit der Ablegegabeln 32 kann beispielsweise durch Verstellen des Drosselventils 41 der Exemplardicke angepasst werden. Eine Ableitzunge 42 ist über den Pressgabeln 37 angeordnet.

Schieber 31 und 38 sind in Führungssäule 43 untergebracht. Auf der Gegenseite sind weitere Schieber 44, 45 mit Gabeln 46, 47 angebracht. Mit Arbeitszylinder 48 wird jeweils die Führungssäule 43 in die eine oder andere Endlage der Gleitbahn 49 gebracht, sobald ein Paket die volle Anzahl Exemplare erhalten hat. Ist ein fertiges Paket ausgefahren, schnürt eine an sich bekannte Schnürvorrichtung 50 das Paket zusammen. Abstreifer 51 wird durch Arbeitszylinder 52 nach unten bewegt, und wenn das nächste Paket fertig gestapelt ist und Arbeitszylinder 48 die Führungssäule 43 in die andere Endlage bewegt, wird das fertig geschnürte Paket von den Gabeln 46, 47 abgestossen. Es fällt auf Transportgurt 53 und wird seinem Bestimmungsort zugeführt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE I. Verfahren zum verschränkten Paketieren von gefalzten Druckprodukten, die in einer Rotationsmaschine gedruckt, gefalzt und für den Weitertransport auf verminderte Geschwindigkeit gebracht und schuppenartig übereinander angeordnet worden sind, dadurch gekennzeichnet, dass vermittels mindestens einer Greiferkette die gefalzten Exemplare dem Falzapparat entnommen, mindestens einer Verzweigungs station zugeführt, von dieser weg je ein Teil auf mindestens einem Paar getrennter Greiferketten transportiert und gegenläufig mindestens einer Paketierund Bindestation zugeführt werden derart, dass während dem Zeitintervall, da die eine Paketierstation gefüllt wird, die übrige oder die übrigen Paketierstationen entleert werden.

II. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Greiferkette (7) sich um den Auslegstern (4) des Falzapparates schlingt, deren Greifer (8) die in den Auslegestern (4) fallenden Exemplare fassen, eine Verzweigungsstation (15), bestehend aus mindestens zwei Kettenführungsrädern (21, 22 bzw.

16, 17, 18), über welche die vom Falzapparat kommende und dazu mindestens eine zweite, neben dieser sich befindende Greiferkette (23, bzw. 19, 20) läuft, und mindestens eine Paketierstation (28, 29) vorhanden sind, über welcher die von der Verzweigstation kommenden Greiferkettenpaare (19, 20, bzw. 7, 23) gegenläufig die gefalzten Exemplare ablegen.

UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die letzte vor der Paketierstation angebrachte Verteilstation mindestens einen Teil der ankommenden, für ein Paket bestimmten Exemplare der einen Kette, den Rest der andern Kette des Ket tenpaares zuführt.

2. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass durch gegenläufiges Antransportieren der Exemplare mindestens eine Anzahl aufein anderfolgende Exemplare zu den vorausgegangenen verschränkt abgelegt wird.

3. Einrichtung nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass jeder von der ersten Verzweigungsstation (15) kommenden Kette mindestens eine oder mehrere weitere Verzweigungsstationen (24, 25) nachgeschaltet sind, wobei die aus der jeweils letzten Verzweigungsstation kommenden Kettenpaare je auf eine Paketierstation (28, 29) geleitet werden.

4. Einrichtung nach Patentanspruch II und Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ketten eines Kettenpaares (7, 27 bzw. 23, 26) zwischen der letzten Verzweigungsstation und der Paketierstation ungleiche Anzahl Greifer aufweisen können.

5. Einrichtung nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Paketierstationen (28, 29) mindestens zwei Ablegegabeln (32) enthält, auf die die Exemplare fallen, und mindestens zwei Pressgabeln (37), welche die Exemplare pressen, und die abwechslungsweise in die Paketierstation eine und ausgefahren werden.

6. Einrichtung nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass pro Paketierstation (28, 29) eine Ablegegabel (32) gefüllt wird, während die andere (46) oder die andern ausgefahren sind zum Binden und Ausstossen des gebundenen Paketes.

7. Einrichtung nach Unteransprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablegegabeln (32) der Exemplardicke entsprechend mit einer wählbaren Geschwindigkeit unter dem sich bildenden Exemplarstapel abgesenkt werden.

8. Einrichtung nach Patentanspruch II und Unteransprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Verzweigungsstation (15) die Kettengreifer so gesteuert werden, dass die einem Paket zugedachte, wählbare Anzahl Exemplare der einen Kette (7) zugeführt wird, während die wiederum wählbare Anzahl Exemplare des nächsten Paketes der andern Kette (23) zugeführt wird.

9. Einrichtung nach Unteranspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass vor- und rückstellbare Abstreifer (51) vorhanden sind, welche in der zurückgestellten Lage das noch nicht gebundene, aber durch die Pressgabeln gepresste Paket aus der Paketierstation austreten lassen, beim Wiedereinführen der betreffenden Ablege- und Pressgabeln in die Paketierstation vorgestellt sind und das gebundene Paket von den Gabeln abstreifen.