Einrichtung zur Lagerung und zum Antrieb von Trommeln Zum Mahlen von Erz werden Mühlen verwendet, die aus einer liegenden Trommel bestehen, welche Mahlkörper in Form von losen Stangen, Kugeln oder Steinen enthält. Die Trommel hat an einer Stirnwand einen Einlass für zu mahlendes Gut und an der ande ren Stirnwand einen Auslass für das gemahlte Gut.
Sowohl der Einlass als auch der Auslass wird durch eine durchgehende öffnung oder einen Kanal in zu diesem Zweck hohlen, waagerechten Achszapfen ge bildet, welche die Trommel in Lagern tragen.
Bei bekannten Bauarten sind die Trommeln mit verhältnismässig dicken Wandungen ausgebildet und sind daher sehr schwer, so dass die Lager für die Achszapfen eine grosse Breite und auch im übrigen grosse Abmessungen haben müssen, besonders zur Erzielung einer ausreichenden Lagerfläche.
Infolge dessen werden die Lagerzapfen verhältnismässig lang. Dadurch wird sowohl die Zufuhr als auch die Entnahme :des Gutes erschwert, und es müssen besondere .Ausdösevorrichtungen auf der Entnhme- seite eingebaut werden. Auch die Einbringung ,der Mahlkörper in ,die Trommel wird erschwert.
Ein weiterer Nachteil der bekanntem Mahltrommel bestehlt ;darin, dass der Antrieb zum Drehen der Trommel aus Zahnrädern besteht, die .mit einem um den Umfang des Trommelmantels sich erstrek- kenden Zahnkranz in Eingriff stehen. Bei normalen Abmessungen der Mahltrommel erhält der Zahn kranz einen sehr grossen Durchmesser und muss in der Regel in Abschnitten angefertigt werden, die um ständlich anzubringen sind.
Es wurde versucht, diese Lagerungsschwierigkeiten dadurch zu beseitigen, dass die Trommel mit um ihren Umfang gehenden Schie nen oder Ringen versehen wird, die auf Rollen lau fen, wobei aber grosse Flächendrücke entstehen, die zu einem schnellen Verschleiss führen. Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile.
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung zur Lagerung und zum Antrieb von Trommeln mit waagerechten Achsen und mit einem Einlass für das zu mahlende Gut in der einen Stirnwand und einem Auslass für das gemahlene Gut in der anderen Stirn wand, wobei die Trommel mindestens zum Teil durch wenigstens ein endloses, über eine Antriebsscheibe geführtes Band getragen und angetrieben wird, und welche dadurch gekennzeichnet ist, dass das endlose Band über mindestens zwei in einer waagerechten Ebene im Abstand angeordnete Scheiben geführt ist, zwischen denen die Trommel auf dem Obertrum des Bandes aufliegt.
Die Erfindung ergibt mehrere Vorteile gegenüber bekannten Ausbildungen, bei denen die Trommel durch Lagerzapfen an den Stirnwänden getragen wird. Die Stirnwände brauchen nicht zur Lagerung der Trommel beizutragen und können einfacher und leichter ausgebildet werden, vor allem, wenn die Lagerzapfen vollständig entbehrt werden und die Stirnwände daher verhältnismässig weite Einlass- und Auslassöffnungen haben können.
Die Lagerstellen der Trommel können am Trommelmantel liegen und also einander näher liegen als bei einer Lagerung mittels auf den Stirnwänden angebrachter Lagerzap fen, was bewirkt, dass die Trommel weniger hohen Biegebeanspruchungen ausgesetzt wird, so dass die Trommel eine geringere Bandstärke haben kann und zur Gänze leichter und billiger ist. Ferner ergibt sich eine einfachere Zufuhr des Gutes, da keine langen Lagerzapfen vorhanden zu sein brauchen. Auch die Auslösevorrichtungen auf der Entnahmeseite können vereinfacht werden.
Im Vergleich zu den bekannten Ausführungen mit auf Rollen laufenden rundherum- gehenden Schienen ergibt sich ein wesentlich gerin gerer Flächendruck, weil eine dafür günstige Band breite gewählt werden kann und die Bandbreite wie auch die übrigen Abmessungen der Bänder keinen Einfluss auf das Gewicht der Trommel haben.
Bei gewissen Ausbildungen kann es erwünscht sein, die Trommel in üblicher Weise mit Hilfe von Lagerzapfen und Lagern an den Stirnwänden zu tra gen. Dabei können die Bänder hauptsächlich die Aufgabe haben, die Trommel zu drehen, obschon sie auch zur Lagerung der Trommel beitragen, wobei die Lagerzapfen an den Stirnwänden zum Teil entlastet werden und kürzer sein können und wobei sich aus- serdem der Vorteil ergibt, :dass keine Zahnkränze und Zahnräder zum Antrieb der Trommel erforder lich sind.
Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung wer den im folgenden anhand :der Zeichnung beschrieben. Fig. 1 ist eine Seitenansicht, Fig. 2 eine Endansicht und Fig.3 eine Draufsicht einer erfindungsgemäss gelagerten Mahltrommel, während Fig.4 eine Endansicht einer abgeänderten Ausbildung zeigt.
In Fig.5-8 sind Ausführungsbeispiele dargestellt, bei denen die Bänder hauptsächlich zum Antrieb der Trommel dienen, wobei Fig. 5 und 6 zwei rechtwink lig zueinander stehende Ansichten zeigen, während Fig. 7 eine Draufsicht und Fig. 8 in gleicher Weise wie Fig. 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel zeigt.
In Fig.9-11 ist ein Bandsystem dargestellt, das ein Lager für eine Hohlwelle bildet, und zwar zeigt Fig. 9 einen Querschnitt senkrecht zur Welle Fig. 10 eine Seitenansicht der Hauptteile und Fig. 11 einen Quer schnitt eines etwas abgeänderten Ausführungsbei spiels. Fig. 12 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel im Querschnitt.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1-3 wird eine liegende mit Stirnwänden 2 und 3 versehene Mahl trommel 1 durch eine Anzahl Bänder 4, 5 getragen, und zwar durch je zwei gleichlaufende Bänder an den beiden Enden der Trommel. Die Trommel ruht auf dem oberen Trum 6 der Bänder, die hier zwischen zwei auf gleicher Höhe zu beiden Seiten der Trommel angeordneten Scheiben 7 und 8, durchhängen.
Die Scheibe 7 ist in einem auf einem festen Fundament 9 befestigten Lagerbock 10 gelagert, während der Lagerbock 11 für die andere Scheibe 8 auf einer Platte 12 ruht, die an einem Ende um eine Achse 14 schwenkbar ist, die zu den Drehachsen der Scheiben 7 und 8 parallel ist und in einem festen Lagerbock 15 .ruht. Dias andere Ende der Platte 12 .ruht auf mehre ren Federn 16, die hier als auf der Unterlage 17 befe stigte Schraubenfedern mit vertikaler Achse darge stellt sind.
Die Scheiben 7, über welche sämtliche Bänder 4 und 5 auf der einen Seite der Trommel lau fen, sind auf Wellen 18, 19 aufgekeilt, die mit der Abtriebswelle eines beiden Bandgruppen gemeinsa men Getriebes 20 gekuppelt sind, dessen Antriebs welle 21 mit einem Antriebsmotor 22 verbunden ist. Das Getriebe kann in dieser Ausführung sowie in dem nachstehend beschriebenen Ausführungen als Differentialgetriebe ausgeführt sein, so dass die auf den Bändern wirkenden Antriebskräfte gleich wer den. Gegebenenfalls kann das Getriebe ausgelassen und jedes Band mittels seines eigenen Motors ange trieben werden.
Die somit angetriebenen Scheiben 7 setzen die Bänder in Bewegung, so dass die darauf ruhende, auf einem Teil ihres Umfangs mit den Bän dern in Berührung stehende Trommel durch Abrollen auf den oberen Trumen 6 gedreht wird. Führungsrol len 23, 24 halten die Trommel in axialer Richtung. Sie sind um senkrecht zur Trommel stehenden Ach sen drehbar und liegen den Stirnwänden 2 bzw. 3 der Trommel an.
Da die Trommel durch die beschriebene Einrich tung sowohl getragen als auch angetrieben wird, sind sowohl Lagerzapfen als auch umfängliche Zahn- kränze und Zahnräder zum Antrieb der Trommel entbehrlich.
Sowohl die Einlassöffnung 25 für das in .der Trommel zu mahlende Gut als auch die Auslass- öffnung 26 für das ,gem,ahhe Gut in :den Stirnwänden 2 bzw. 3 kann daher so gross sein wie es mit Rück sicht auf die Zufuhr und Entnahme günstig ist, so dass die Zufuhr- und Entnahmevorrichtungen wesentlich vereinfacht werden können.
Ausserdem ergibt sich eine Erleichterung des Einbringens und der Entfernung von Mahlkörpern, wie Kugeln, Stan gen, Steinen u. dgl. Die Trommel wird durch die Bänder auf einer verhältnismässig grossen Fläche und an Stellen getragen, die näher aneinander liegen als bei einer Lagerung der Trommel mit Hilfe von Lagerzapfen auf den Stirnwänden, so dass der spezi fische Lagerdruck und die Beanspruchung des Trom melmantels geringer wird und der Mantel daher eine kleinere Wandstärke haben kann.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich, kann zwecks Vergrös- serung des Umschlingungswinkels des Bandtrums 6 das andere Bandtrum 27 über Umlenkscheiben 28, 29 laufen, die das Trum 27 vom Truan 6 fernhalten. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 liegen die Wellen der Scheiben 7 auf gleicher Höhe wie die Drehachse der Trommel 1.
Diese Scheiben liegen also zu beiden Seiten diametral gegenüber der Trommel und ebenso wie die Umlenkscheiben 28, 29 symmetrisch in Be zug auf die vertikale Längsmittelebene der Trommel.
Bei Trommeln, bei denen die Zufuhr und Ent nahme nicht in der Mitte durch die Stirnwände zu erfolgen braucht, können wie in den Ausführungsbei spielen in Fig. 5-8 gezeigt, Lagerzapfen 30, 31 an den Stirnwänden 2 bzw. 3 angeordnet sein. Sie ruhen dabei in üblicher Weise in festen Lagern 32 bzw. 33. Der Mantel der Trommel 1 liegt auf dem oberen Trum 6 zweier Bänder 34, 35 die über zu beiden Sei ten der Trommel angeordnete Scheiben 36, 37 lau fen. Das andere Trum der Bänder läuft über eine Umlenkscheibe 38, die in einer Grube unterhalb der Trommel angeordnet ist.
Sämtliche Scheiben 36, 37, 38 sind in festen Lagerböcken 39 gelagert. In diesem Fall sind beide Scheiben 36 und 37 von aussen her angetrieben. Sie sind auf Wellen 40 bzw. 41 aufge- keilt, die mit den Abtriebswellen 42 bzw. 43 von Ge- trieben 44 bzw. 45 gekuppelt sind, deren Antriebs wellen 46 bzw. 47 mit der Welle eines Motors 48 bzw. 49 gekuppelt sind. Die Motoren 48 und 49 lau fen synchron und so, dass die Scheiben 36 und 37 mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit und in gleicher Richtung angetrieben werden.
Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5-7 kann die Umlenkscheibe 38 gegebenenfalls in Richtung zur Trommel und von dieser weg einstellbar sein zwecks Regelung der Spannung der Bänder 34, 35. Die Bandspannung lässt sich derart einstellen, dass die Bänder einen Teil des Trommelgewichtes tragen und daher die Lagerzapfen 30 und 31 zum Teil entlasten.
Wie sich aus einem Vergleich zwischen Fig. 6 und Fig. 8 ergibt, ist das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 durch Entfernung der Umlenkscheibe 38 vereinfacht, wobei jedoch der Umschlingungswinkel der oberen Bandtrums 6 kleiner ist. Diese vereinfachte Ausbil dung kann für kleinere Trommeln oder für Trom meln geringerer Leistung geeignet sein.
Die Erfindung umfasst auch den Fall, wo die Bänder eine Trommel, Welle o. dgl. ausschliesslich tragen und führen und also im wesentlichen wie ein Lager wirken. Zu diesem Zweck lassen sich grund sätzlich eine oder mehrere der oben beschriebenen Ausbildungen verwenden unter der Voraussetzung, dass keine Scheiben die Bänder antreiben. Besonders vorteilhafte Ausbildungen solcher Bandlager sind in Fig. 9-12 dargestellt. In den Ausführungsbeispielen nach Fig.9-11 wird eine Trommel, ein Zapfen o. dgl. 1 vom oberen Tram 6 mehrerer Bänder 50 getragen, auf denen die Trommel o. dgl. ruht.
Auf der entgegengesetzten Seite, also auf der Oberseite, steht das eine Trum 51 mehrerer Bänder 52 in Berührung mit dem Umfang der Trommel o. dgl. Die äusseren Trumme 53 bzw. 54 der beiden Bänder laufen über Umlenkscheiben 55 bzw. 56. Die beiden Bandgrup pen haben zwei zu beiden Seiten diametral gegenüber der Trommel angeordnete Scheiben 57, 58 gemein sam, so dass die mit der Trommel in Berührung ste henden Trunune 6 und 51 im wesentlichen den ge samten Umfang der Trommel umschliessen.
Wie Fig. 10 .erkennen lässt, sind die Bänder symmetrisch in bezug auf eine radiale Mittelebene der Trommel 1 angeordnet. Die Bänder 52 laufen über die Scheiben 57 und 58 im Zwischenraum zwischen den gleichlau fenden Bändern 50. Die Scheiben 55 sind ebenso wie die Scheiben 56 als Spannscheiben ausgebildet, in dem ihre Wellen 59 je auf einem Kurbelarm 60 gela gert sind, der mit einem um eine Achse 61 drehbaren Betätigungshebel 62 verbunden ist.
Alle Betätigungs hebel 62 der Spannscheiben 55 sind mittels eines Seils 63 o. dgl. miteinander verbunden und an einen gemeinsamen Spannteil 64 angeschlossen, der aus einer Feder, einem hydraulischen Zylinder o. dgl. bestehen kann und schwenkbar mit einem festen Halter 65 verbunden ist. Ähnliche Spannvorrichtun gen sind vorgesehen, um die Bänder 52 mit Hilfe der Scheiben 56 zu spannen.
Wie aus Fig. 11 ersichtlich, lässt sich das Ausführungsbeispiel nach Fig.9-10 dadurch vereinfachen, dass für das obere Band 52 eine einzige Umlenkscheibe 66 angeordnet ist. Eine weitere Vereinfachung zeigt Fig. 12, in der überhaupt keine oberen Bänder vorgesehen sind. Der Um schlingungswinkel der unteren Bänder soll in diesem Fall verhältnismässig gross sein.
Die Scheiben 57 und 58 sind daher vorzugsweise zu beiden Seiten diame tral gegenüber der Trommel angeordnet, so dass ihre Wollen waagerecht in gleicher Höhe wie die Dreh achse der Trommel oder gegebenenfalls noch höher liegen und der Umschlingungswinkel etwa 180 oder noch mehr beträgt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Aus führungsbeispiele beschränkt. So kann z. B. eine Ab weichung darin bestehen, dass die Trommel an einem Ende in an sich bekannter Weise in einem Lager, beispielsweise einem Gleit- oder Rollenlager ruht, während ,das andere Ende der Trommel in überein- stimmung mit einem der dargestellten Ausführungs beispiele durch Bänder getragen wird.
Bei den Ausführungsformen, wo es erwünscht ist, die Bänder zu spannen, kann die erforderliche Spannkraft durch Federn, Gegengewichte oder hydraulische oder pneumatische Zylinder ausgeübt werden.