Verfahren zum Schmieren von langsam sich in ihren Zylindern bewegenden Kolben und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schmieren von langsam sich in ihren Zylindern be wegenden Kolben, wobei zwischen der Kolben- und Zylinderwandung eine axiale Ölströmung besteht, ins besondere bei hydraulischen Druckumsetzern für Prüf- und Eichmaschinen.
Um eine möglichst geringe Reibung zwischen Kolben und Zylinder zu erzielen, ist es bekannt, eine Relativbewegung -zwischen diesen Bauteilen in der Weise herbeizuführen, dass dem Zylinder eine rotie rende Bewegung gegeben oder in den Zylinder eine umlaufende Büchse eingesetzt wird, während der Kolben nicht umläuft. Es ist auch schon bekannt, den Kolben bei feststehendem, also nicht rotierendem Zylinder umlaufen zu lassen, um die Reibung zu vermindern.
Solche Rotationsbewegungen zwischen Kolben und Zylinder haben aber den Mangel, dass dabei meistens auch in Längsrichtung wirkende Kräfte entstehen, die zu einer Verfälschung der Messergebnisse führen. So können derartige Längskräfte durch sich im Zylinder oder im Kolben oder in beiden dieser Bauteile bilden de Drehriefen entstehen. Auch ist meist ein nicht völlig zentrischer Lauf von Kolben oder Zylinder oder von diesen beiden Bauteilen die Ursache solcher Störun gen.
Wenn sich nämlich zwischen diesen beiden ge nannten Teilen eine Taumelbewegung einstellt, dann wird zwar eine periodische Bewegung des Öles in der Zylinderlängsrichtung erfolgen, die eine Herabsetzung der Reibung ergibt, es werden aber, da diese Ölbewe- gung von der geringen Frequenz der Umdrehungen des Zylinders oder des Kolbens herrührt, in nach teiliger Weise deutlich messbare Kräfte auf den Kol ben in Längsrichtung ausgeübt, durch die entweder die Messergebnisse verfälscht werden oder die Durch führung von Messungen überhaupt unmöglich ge macht wird.
Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe wird darin gesehen, die bei sich langsam bewegten Kolben der eingangs erwähnten Art herrschende Ölströmung in ihrer mittleren Geschwindigkeit auf einfache Weise zu steigern, um so die Reibung zwischen diesen Teilen herabzusetzen. Gemäss der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der bereits bestehenden axialen Ölströ- mung Schwingungen überlagert werden, die in dieser in beiden Kolbenlängsrichtungen im Takt der Schwin gungen wirkende, abwechselnd auseinander- und zu sammenlaufende Ölströme erzeugen.
Diese gleichzeitig und gleichmässig auseinanderstrebende und sich sam melnde Ölströmung ist so zu verstehen, dass sie ihr Geschwindigkeitsmaximum nach rechts im gleichen Augenblick hat, in dem sie auch ihr Geschwindigkeits maximum nach links hat. Es ergibt sich daraus der wesentliche Vorteil, dass sich die Längskräfte voll ständig aufheben und eine Beeinflussung der Messun gen nicht mehr stattfinden känn.' Die Einrichtung zur Durchführung des erfindungs- gemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest ein die Schwingungen erzeugende Erreger sich gleichmässig über den Zylinderumfang erstreckt und sich in einer rechtwinklig zur Zylinderlängsachse liegenden Schnittebene befindet.
Es kann mit Vorteil zur Erzeugung der Schwin gungen im Zylinder ein eine Spule aufweisender Ring körper aus magneto-striktivem Werkstoff vorgesehen werden, wobei die Spule an Wechselstrom hoher Fre quenz anzuschliessen ist. Es erfolgt somit an diesen Stellen des Kolbens und des Zylinders eine periodi sche Verdrängung und Rücksaugung des ohnehin zwischen diesen Bauteilen befindlichen Öles.
Es ist hiernach mit dem erfindungsgemässen Verfahren und der vorgeschlagenen Einrichtung zu dessen Durch führung - möglich, eine beliebige Steigerung der Öl- geschwindigkeit und eine entsprechende Herabsetzung der Reibung zwischen dem Kolben und der Zylinder wand zu erreichen: In der Zeichnung ist die erfindungsgemässe Ein richtung in zwei Ausführungsbeispielen in schemati schen Dartellungen veranschaulicht, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine mit einem Pulsator arbeitende Ein richtung, Fig. 2 eine Einrichtung mit vier getrennten Ölquel len und Fig. 3 eine nach dem magneto-striktiven Effekt wirkende Abwandlung.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 der Zylinder eines Druckübersetzers bezeichnet; während der mit diesem zusammenarbeitende Kolben mit 2 benannt ist.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist die Wandung des Zylinders 1 mit einer Ringkammer 3 versehen, die über eine Bohrung 4 oder mehrere Bohrungen und über eine Leitung 5 oder über mehrere Leitungen mit einem gesonderten, an sich bekannten, aus Kolben 6, Exzenter 7 und Zylinder 8 bestehenden Pulsator zur Erzeugung eines periodisch wechselnden Druckes verbunden sind. Mit 9 ist die der Aussenwand des Kolbens 2 benachbarte Innenwand der Kammer 3 benannt.
Diese Wand 9 presst sich im Rhythmus der vom Pulsator 6, 7, 8 ausgehenden Druckschwan- kungen periodisch stärker an die Wand, des Kolbens 2 an, was eine Verkleinerung des zwischen Kolben 2 und Zylinder 1 bestehenden Ölspieles bedeutet und eine Ölströmung in Richtung des Pfeiles 10 hervorruft.
In. gleicher Weise wird eine entsprechende periodische Entfernung der Innenwand 9 von der Mantelfläche des Kolbens 2 eine Ölströmung in Richtung des Pfeiles 11 bewirken. Es sind also die beiden Ölströmungen von einem Zentrum aus nach beiden Seiten entspre chend den Pfeilrichtungen 10 und 11 gerichtet, so dass also keine Kraftabsetzung in einseitiger Hinsicht auf den Kolben 2 stattfinden kann und Verfälschungen des Messergebnisses nicht mehr möglich sind.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 macht zur Erzeugung einer periodischen Änderung des Ölspieles von der Ausnutzung -des magneto-striktiven Effektes Gebrauch.
In diesem Falle wird an die Zylinderwand 13 im Zylinderkörper 1 ein Ring 14 aus einem Ma terial zur Anlage gebracht, welches sich bei Strom- fluss durch eine in dieses Ringmaterial eingebettete Spule 15 zusammenzieht, sich bei Aufhören des Strom- flussec jedoch wegen seiner Elastizität auf den Aus gangswert wieder ausdehnt.
Wenn nun ein Wechsel strom durch diese Spule 15 geschickt wird, so wird die gleiche Wirkung des wechselnden Ölspieles der Ölströmungen erreicht, wobei mit diesen Lösungen besonders hohe Frequenzen auf einfache Weise zu. erzielen sind.
Die beiden Ausführungsbeispiele der Fig. 1 und Fig. 3 zeigen je eine Kammer 3 bzw. je einen elasti schen Ring 14 auf der Länge des Zylinders. Es ist jedoch auch möglich, je nach den baulichen Verhält nissen mehrere dieser Kammern bzw. elastischen Ringe längs der Zylindererstreckung in der Zylinderwand unterzubringen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 sind im Schnitt der Kolben 16 und der Zylinder 17 eines Druckumsetzers dargestellt, wobei der Zylinder gleich mässig an seinem Umfang verteilte Bohrungen 18 auf weist, von denen je eine Leitung 19, 20, 21, 22 zu je einer als Pulsator gestalteten Ölquelle 23, 24, 25, 26 führt. Diese Pulsatoren laufen phasengleich und wer den von einer gemeinsamen Welle 27 angetrieben.
Es ist auch möglich, drei und zwar dann um je l20 zueinander versetzte Bohrungen dieser Art im Zylinder 17 vorzusehen, um zu verhindern, dass sich der Kolben einseitig anlegen kann und damit -die eine oder andere der Bohrungen versperrt werden könnte. Infolge eines so gleichmässig auf den Kolben erfolgen den Druckes bleibt dieser stets in der zentrischen Lage und das gleichmässige Ölspiel am Zylinderumfang bleibt ebenfalls erhalten, so dass sich die erfindungs- gemässe Ölströmung in ihrem periodischen Wechsel frei ausbilden kann.
Wie bei diesem Ausführungsbeispiel für jede Boh rung ein Pulsator Verwendung findet, so kann auch für jede Bohrungsgruppe eine- Ölquelle vorgesehen sein. Die Darstellung gemäss Fig. 2 verdeutlicht auch,
dass sich die einzelnen gleichmässig am Zylinder umfang verteilten Ausgangspunkte für die periodisch wechselnden Ölströmungen in einer senkrecht zur Zy linderlängsachse liegenden Ebene befinden und durch die einzelnen Einmündungen der Bohrungen 18 in die gemeinsame Berührungsfläche zwischen Kolben 16 und Zylinder 17 wiedergegeben sind.