Werkzeugmaschine mit geradlinig hin- und herbewegtem Tisch und Verfahren zur Herstellung derselben Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine mit geradlinig hin- und herbewegtem Tisch, bei welcher der Tisch auf dem Maschinenbett mittels zwei parallel und in Abstand angeordneter, ineinandergreifender V-förmiger Führungsleisten und V-förmiger Führungs- miten geführt ist, die<B>je</B> ein Paar von zusammenar beitenden Führungselementen bilden. Durch geeignete Fabrikationsmethoden wie Schleifen oder Schaben der Führungsbahnen kann erreicht werden, dass sämtliche Führungsbahnen der Führungsleisten und Führungs nuten einwandfrei tragen und dadurch der Maschinen tisch eine sehr genaue Längsführung erhält.
Im prak tischen Betrieb ist jedoch der Maschinentisch Wärme einwirkungen verschiedener Art ausgesetzt, z.B. Er wärmung der Tischoberfläche durch Befall von heissen Spänen, Sonneneinstrahlung oder Reibungswärme an den Tischführungen selbst. Diese Wärmeeinwirkungen können einen Verzug des Tisches verursachen, der dann ein einseitiges Tragen der Innen- oder Aussen flächen der V-Führungen zur Folge hat.
Diese Erscheinung wirkt sich nachteilig auf die Genauigkeit der Tischführung aus und beeinflusst damit auch die Arbeitsgenauigkeit der Maschine selbst in nachteiliger Weise. Dies gilt im besonderen Masse für Präzisionswerkzeugmaschinen wie z.B. Führungs bahnen- und Flächenschleifmaschinen, wo heute Ar- beitsgenauigkeiten in Längs- und Querrichtung von wenigen tausendstel Millimetern gefordert werden.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es, eine Werkzeugmaschine zu schaffen, die diese Nachteile nicht aufweist. Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass nur die Führungselemente des einen Führungspaares und ein Führungselement des an deren Führungspaares fest angeordnet sind bzw. mit dem Tisch bzw. Bett ein Stück bilden, während das andere Führungselement des letztgenannten Führungs paares am Tisch bzw. Bett querverschieblich gelagert, jedoch gegen Längsverschiebung gesichert ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung der obengeschilderten Werkzeugmaschine, und ist dadurch gekennzeichnet, dass das querverschiebbare Führungseleinent mit Schraubenbolzen am Tisch bzw. Bett festgeschraubt, dann die beiden parallelen Führungselemente mecha nisch bearbeitet und anschliessend die Schrauben bolzen durch Distanzbolzen ersetzt werden.
Weitere Vorteile sowie Einzelheiten sind anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spielen der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen: Fig. <B>1</B> eine schaubildliche Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels, teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Querschnitt durch dieses erste Aus führungsbeispiel, Fig. <B>3</B> ein zweites Ausführungsbeispiel der Er findung, Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel im Quer schnitt.
In der Zeichnung ist mit<B>1</B> das Maschinenbett, mit 2 der hin- und herbewegliche Maschinentisch be- zeichnet, der in<U>bekannter</U> Weise zum Aufspannen des Werkstücks dient. Bei dem ersten Ausführungsbei spiel weist der Tisch zwei parallele und in Abstand voneinander<B>-</B> angeordnete, im Querschnitt V-förmige Führungsleisten<B>3</B> und 4 auf. Diese V-förmige Füh rungsleisten freifen in entsprechend V-förnüge Füh- rungsmiten <B>5</B> und<B>6</B> des MaschInenbettes <B>1</B> ein.
Die Führungsleisten<B>3</B> und 4 bilden mit den Führungs nuten<B>5</B> und<B>6</B> zusammen<B>je</B> ein Paar von zusammen arbeitenden Führungselementen. Die Führungsele mente<B>3</B> und<B>5</B> des einen Führungspaares und ein Führungselement<B>6</B> des anderen Führungspaares mit dem Tisch 2 -bzw. Bett<B>1</B> bilden ein Stück, während das andere Führungselement 4 des letztgenannten Führungspaares am Tisch 2 querverschieblich gelagert ist, jedoch gegen Längsverschiebung gesichert ist.
Die Sicherung gegen Längsverschiebung erfolgt dabei zweckmässig durch mehrere in Abstand vonein ander angeordnete Passfedern<B>7,</B> die quer zur Tisch bewegungsrichtung angeordnet sind. Die für die Pass- feder <B>7</B> im Tisch 2 vorgesehene Nut<B>8</B> ist dabei länger ausgebildet als die Passfeder selbst, so dass diese eine freie Querverschiebung der Führungsleiste 4 zulässt. Es kann sich somit der Tisch infolge von Wärmeein wirkungen ungehindert ausdehnen, wobei sowohl die Führungsleiste<B>3</B> als auch die Führungsleiste 4 immer ihre normale Stellung in den Führungsnuten<B>5</B> bzw. <B>6</B> beibehalten, so dass ihre vier Führungsbahnen<B>9</B> gleich- mässig tragen.
Die Genauigkeit der Tischführung wird damit durch Wärmeeinwirkungen nicht mehr beein trächtigt <B>UM</B> den Zusammenbau von Tisch und Bett zu er leichtern, ist die Führungsleiste 4 zweckmässig durch Distanzbolzen<B>16</B> mit dem Tisch 2 verbunden. Durch diese Distanzbolzen ist die Führungsleiste 4 nur lose an den Tisch selbst angehängt, so dass ihre freie Querverschiebbarkeit gewährleistet ist. Zu diesem Zweck ist auch die Bohrung<B>17,</B> in der dieser Distanz bolzen<B>16</B> angeordnet ist, entsprechend weit ausge bildet. Es kann dabei beispielsweise ein Bolzen pro Meter Führungsleiste vorgesehen sein.
Bei dem in Fig. <B>1</B> und 2 dargestellten Ausführungs beispiel sind die Führungsleisten<B>3</B> und 4 an dem Tisch angeordnet. In Fig. <B>3</B> dagegen ist ein Ausführungs beispiel dargestellt, bei dem die Führungsleisten<B>10,</B> <B>11</B> an dem Maschinenbett 12 angeordnet sind. Der Tisch<B>13</B> weist bei diesem Ausführungsbeispiel die Führungsnuten 14 und<B>15</B> auf. Ähnlich wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel ist auch bei diesem eine der Führungsleisten, nämlich die Führungsleiste<B>11,</B> querverschiebbar am Maschinenbett 12 angeordnet und gegen Längsverschiebung gesichert.
Die Wirkungs weise dieser Anordnung bei Wärmeausdehnung ist ähnliche wie bei dem oben beschriebenen Ausfüh- rungsbeispiel Bei den <B>'</B> bisher beschriebenen Ausführungsbei- spielen ist -jeweils eine der Führungsleisten querver schiebbar angeordnet. Es ist jedoch auch möglich, wie es in Fig. 4 dargestellt ist, eine der Führungsnuten, in diesem Fal#l die Führungsnut<B>18,</B> querverschiebbar auf dem Maschinenbett 20 anzuordnen. Die Führungsnut <B>19</B> ist dabei fest mit dem Maschinenbett verbunden.
Ebenso bilden die Führungsleisten 21 und 22 mit dem Maschinentisch<B>23</B> ein Stück. Die querverschiebbare Führungsnut<B>18</B> ist wie bei den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen gegen Längsverschiebung durch Passfedern od. dgl. gesichert und kann durch Distanz bolzen gegen Abheben gesichert sein.
Anstelle der bei dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Passfedern<B>7</B> kann auch zur Sicherung des querverschiebbaren Führungselementes gegen Längsverschiebung ein Mitnehmerbolzen vorgesehen sein, der im Tisch bzw. Bett befestigt ist und in ein im Führungselement vorgesehenes Langloch eingreift.
Die Herstellung der Führungselemente der be schriebenen Werkzeugmaschine erfolgt zweckmässig in der im folgenden anhand des in Fig. <B>1</B> und 2 dar gestellten Ausführungsbeispiels erläuterten Weise. Die später querverschiebbare Führungsleiste 4 wird zu nächst mit Schraubenbolzen fest mit dem Maschinen tisch 2 verbunden. Dann werden die Führungsleisten <B>3,</B> 4 sowie die Führungsnuten<B><I>5, 6</I></B> in der üblichen Weise mechanisch bearbeitet und zum Schluss ge schabt oder geschliffen.
Darnach entfernt man die Schraubenbolzen und ersetzt sie durch die in Fig. 2 dargestellten Distanzbolzen, wodurch die Führw-igs- leiste 4 nunmehr querverschiebbar ist.<B>-</B> Bei der beschriebenen Ausführung sind zwei gleiche und symmetrisch angeordnete V-förmige Führungsbahnen in Gestalt der Führungsleisten<B>3,</B> 4 und der Führungsnuten<B><I>5, 6</I></B> vorgesehen. Durch diese genau gleiche und symmetrische Anordnung wird eine genau gleiche Belastung der beiden Führungsbahnen erzielt. Dies hat insofern eine erhebliche Bedeutung als damit in beiden Führungsbahnen ein genau gleicher Schmiereffekt bzw. in beiden Bahnen der Ölfilm die gleiche Stärke aufweist.
Damit wird nicht nur ein gleichmässiger Verschleiss erzielt, sondern vor allem auch eine sehr hohe Präzision (von wenigen tausend- stel Millimetern) bei der Bearbeitung, insbesondere bei Führungsbahnen- und Flächenschleifmaschinen erzielt. Hierbei ist zu berucksichtigendassbeisolchenSchleif- maschinen heute sehr hohe Tischgeschwindigkeiten von 40<B>-</B> 45 m/min. vorhanden sind. Im Hinblick auf diese hohe Geschwindigkeit und die Belastung der Führungsbahnen ist daher das Vorhandensein eines gleichmässigen und gleich starken Ölfilms in beiden Führungsbahnen von erheblicher Bedeutung.