Gefalteter Klarsichtbehälter, Verfahren zu dessen Herstellung sowie Zuschnitt zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft einen aus einem Zuschnitt gefalteten Klarsichtb eh älter, der ein Fensterteil aus Klarsichtfolie aus halbsteifem Kunststoff und einen das Fenster begrenzenden Karton aufweist, ferner ein Verfahren zur Herstellung des Behälters, sowie einen Zuschnitt zur Durchführung des Verfahrens. Obwohl der Einfachheit halber und zur Unterscheidung gegenüber der Folie des Fensterteiles von Karton die Rede ist, sollen hierunter zwar vorzugsweise Papier oder Pappmaterial verstanden werden, aber auch andere zur Herstellung von Faltbehältern geeignete Materialien.
Kartonbehälter mit Fenstern aus durchsichtiger Kunststoff-Folie werden vielfach verwendet, um dem Käufer den Inhalt zu zeigen und um eine grösstmögliche ästhetische Wirkung zu erzielen. Normalerweise weist der Körper dieser Behälter Fenster aus einer dünnen, hochbiegsamen Folie auf, die relativ klein gehalten sind, um eine genügende Festigkeit der Pakkung zu behalten.
Obwohl bereits einige Klarsichtbehälter mit stärkerem Kunststoffmaterial an der einen Seite des Behälters hergestellt worden sind, wurde es bisher für undurchführbar gehalten, einen Behälter zu bilden, bei dem das Fenster sich nicht nur über die gefaltete Ecke des Behälters erstreckte, sondern auch genügend steif war, um wesentlich zu der Festigkeit der Gesamtanordnung beizutragen.
Zweck der Erfindung ist es, obige Nachteile zu beseitigen und einen gefalteten Klarsichtbehälter mit einem gefalteten Fenster aus einem durchsichtigen Kunststoffmaterial zu schaffen, wobei das Fenster genügend Festigkeit besitzt, um Stössen während einer normalen Verwendung zu widerstehen und zur Gesamtfestigkeit des Behälters beiträgt, so dass ein relativ steifer, hochfester Behälter mit sehr anziehendem Äusseren zur Verfügung steht. Weiter soll ein Verfahren zur Herstellung des Behälters angegeben werden, sowie ein Zuschnitt zur Durchführung des Verfahrens geschaffen werden, der leicht und einfach bei hoher Geschwindigkeit gefaltet werden kann.
Demgemäss ist Gegenstand der Erfindung:
I. ein aus einem Zuschnitt gefalteter Klarsichtbehälter, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er aus Karton und einem aus einer Klarsichtfolie aus halbsteifem synthetischem Kunststoff gebildeten Fenster besteht, wobei letzteres auf mindestens zwei aneinanderstossenden Seiten durchgehend angeordnet ist und entlang dieser Stosskante eine geradlinige Faltung aufweist, wobei die Klarsichtfolie an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten von dem Karton überlapend begrenzt ist, wobei die Klarsichtfolie am Rand jeweils in Richtung ihrer Faltung kerbenartige Ausnehmungen und der Karton fingerartige, jeweils diese Ausnehmungen überlappende Ansätze aufweist, und wobei die Klarsichtfolie mit Ausnahme des durch die fingerartigen Ansätze bestimmten Bereiches mit dem Karton verbunden ist;
weiter
II. ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Klarsichtb ehälters, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man zunächst einen Zuschnitt aus Karton und Klarsichtfolie aus halbsteifem synthetischem Kunststoff herstellt, der alle Elemente des späteren Behälters enthält, indem man zunächst den Kartonteil herstellt, wobei man an den Rändern des Kartons, die mit der späteren Faltung der Klarsichtfolie zusammentreffen, fingerartige, gegen die einzusetzende Folie gerichtete Ansätze vorsieht und wobei man den Karton entsprechend den späteren Faltungen mit Schwächungslinien versieht, und man weiter den Klarsichtfolienteil herstellt,
wobei man den Klarsichtfolienteil grösser hält als das spätere Fenster und wobei man an den Rändern des Folienteils im Bereich ihrer späteren Faltung und in deren Richtung kerbenartige Ausnehimungen vorsieht und man die Klarsichtfolie mit dem Kartonteil entlang ihres sich berührenden Randes, jedoch mit Ausnahme des durch die fingerartigen Ansätze bestimmten Bereiches mit dem Karton verbindet und anschliessend den Zuschnitt faltet, indem man den Zuschnitt auf eine deformierbare Unterlage legt, deren Länge höchstens der Länge der Faltung der Klarsichtfolie in deren nicht vom Karton überdeckten Bereich entspricht, und man mit einem der Länge der Unterlage entsprechenden Falzkantel die Klarsichtfolie in die Unterlage drückt, derart, dass sich die Unterlage deformiert und eine dauernde Faltung in der Folie bildet,
und man dabei gleichzeitig den Kartonteil faltet; sowie
III. einen Zuschnitt zur Durchführung des Verfahrens, der dadurch gekennzeichnet ist, dass er ein Fensterteil aus einer glatten, ebenen und ungebrochenen Klarsichtfolie aus halb steifem synthetischem Kunststoff aufweist, die an mindestens zwei gegen überliegenden Seiten von Karton überlappend begrenzt ist, und der Karton entsprechend den späteren Faltungen Schwächungslinien aufweist, wobei die Schwächungslinien, die eine Faltung des Fensterteiles des fertigen Behälters angeben, die Seitenkanten der Klarsichtfolie schneiden, dass die Klarsichtfolie an ihrem Rand im Bereich ihrer späteren Faltung und sich in deren Richtung erstreckende, kerbenartige Ausnehmungen und der Karton fingerartige,
diese Ausnehmungen überlappende Ansätze aufweisen und dass die Klarsichtfolie mit Ausnahme der durch die fingerartigen Ansätze bestimmten Bereiche mit dem Karton verbunden ist, derart, dass beim Falten des Zuschnittes die Ansätze sich gegen die Klarsichtfolie frei bewegen können.
Auf den Zeichnungen sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Behälters teilweise aufgebrochen;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt des Behälters der Fig. 1 in verkleinertem Massstab,
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht in das Innere einer Ecke des Behälters der Fig. 1,
Fig. 4 eine perspektivische Teilansicht auf das Äussere einer Ecke des Behälters in Fig. 1,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht eines Falzdornes und des Zuschnittes während der Faltoperation;
Fig. 6 einen teilweisen Schnitt senkrecht zur Faltungslinie, der schematisch die Faltoperation darstellt;
Fig. 7 einen Teilschnitt entlang der Faltungslinie, der schematisch die Faltoperation darstellt;
Fig. 8 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Behälters;
Fig. 9 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt für einen Behälter der Fig. 8 in verkleinertem Massstab;
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform ;
Fig. 11 eine Draufsicht auf einen Zuschnitt für einen Behälter der Fig. 10 in verkleinertem Massstab;
Fig. 12 eine perspektivische Ansicht einer vierten Ausführungsform;
Fig. 13 eine Draufsicht auf den Zuschnitt für den Behälter der Fig. 12 in verkleinertem Massstab und
Fig. 14 eine vergrösserte perspektivische Teilansicht eines Verschlusses für einen Behälter der Fig. 12.
Es hat sich herausgestellt, dass man ein Behälter mit den obenbeschriebenen Eigenschaften leicht und schnell herstellen kann, wenn er aus einem Rahmen eines pappkartonartigen plastischen Materials und einem Fenster aus halbsteifer, synthetischer Kunststoff-Folie mit im wesentlichen geradliniger Faltung darin gebildet wird und wenn die den Rahmen überlappenden, einander entgegengesetzten Seitenränder des Fensters sich senkrecht zu der Faltungsrichtung in diesen erstreckt. An den Enden der Faltungslinien weist das Fenster Kerben an seinen Seitenrändern und der Kartonrahmen hervorragende fingerartige Teile an jedem überlappendien Seitenrand auf, die sich aufeinander zu bis über die Ränder der Kerben erstrecken, um dieselben zu verbergen, damit sie nicht von aussen gesehen werden können.
Der Kartonrahmen und das Fenster sind miteinander durch einen Klebstoff verbunden, der neben den Kerben und neben dem vorstehenden fingerartigen Teilen aufhört, so dass die überlappende Fläche der fingerartigen Teile und des Fensters neben den Kerben frei von Klebstoff sind, damit sie in bezug aufeinander gleiten können.
Auf diese Weise wird die Dicke des Kunststoff Filmes an den Faltungslinien dadurch ausgeglichen, dass sich der Plastikfilm von dem Körperteil des Rahmens an den Faltungslinien verschiebt und sich die vorstehenden, fingerartigen Teile des Rahmens nach aussen über die Faltungen im Fenster biegen können. Auf diese Weise kann relativ dicke Plastikfolie leicht und schnell, ohne zu grosse Beanspruchung des Kartons an den Faltungsstellen gefaltet und eine wirkungsvolle Packung geformt werden.
Zum Falten eines Behälters wird ein Zuschnitt verwendet, der ein Fenster aus halbsteifer, synthetischer Kunststoff-Folie aufweist, deren Oberfläche glatt und nicht unterbrochen ist. Der Kartonrahmen überlappt mindestens zwei einander entgegengesetzte Seitenränder des Fensters und weist Schwächungslinien oder Ritzen auf, die die Faltungen bestimmen, die bei der Bildung des Behälters geformt werden.
Das Plastikfenster weist an seinen überlappten Seitenrändern Kerben auf, die mit den Schwächungslinien fluchten, und der Rahmen weist hervorstehende fingerartige Teile auf, die die Ränder der Kerben so überlappen, dass sie deren eine Oberfläche überdek ken, wobei die fingerförmigen Teile und die Oberfläche des Fensters, die von diesen Teilen überlappt wird, frei von Klebstoff ist. Der Zuschnitt wird zum Falten zwischen eine Unterlage aus elastisch deformierbarem Material und einer steifen Formkante gehalten, wobei die Kartonseite neben der Unterlage liegt, die sich entlang der gewünschten Faltungslinie erstreckt und kurz vor den inneren Enden der vorragenden fingerartigen Teile endet.
Die Faltkante und das Fenster werden dann in die Unterlage so weit eingedrückt, dass das deformierbare Material der Unterlage verformt und das Fenster um die Faltkante herumgefaltet wird, wodurch in letzterem eine dauernde Faltung entsteht, während die fingerartigen Teile nach aussen ausweichen können und die Dicke des Fensters an der Faltungsstelle ausgleichen.
In den Zeichnungen sind mehrere Behälterbeispiele dargestellt. In den Fig. 1 bis 4 ist ein sechsseitiger Behälter gezeigt, der aus einem gefalteten Kunststoff-Fenster, das allgemein mit dem Bezugszeichen 2 versehen ist, und aus einem Rahmen aus Karton geformt ist, der allgemein mit dem Bezugszei chen 4 versehen ist. Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Kartonrahmen 4 aus einem Stück gebildet und mit Faltkerben 6 versehen und so ausgeschnitten, dass er eine im wesentlichen rechteckige Öffnung bildet, die von den oberen und unteren Seitenrändern 8 und 10 begrenzt ist, die durch die schmalen Seitenteile 12 und 14 miteinander verbunden sind.
Die Endlappen 16 und 18 an der Wand mit ihren Zungenteilen 20 und 22 und die Seitenlappen 24 und 26 sind schwenkbar mit dem Körper an den Faltungs- oder Schwächungslinien 7 verbunden, wodurch Endverschlüsse für den Behälter vorgesehen sind.
Das Fenster 2 ist im wesentlichen rechteckig ausgebildet und so dimensioniert, dass die einander entgegengesetzten Seitenwände der Seitenwandteile 8 und 10 und die schmalen Verbindungsteile 12 und 14 die Seitenränder desselben überlappen. Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist das Fenster 2 frei von Faltung- oder ähnlichen Schwächungslinien, so dass seine Oberfläche glatt und ungebrochen ist.
Im Bereich jeder Faltungslinie 6 des Rahmens 4 weist das Fenster 2 gekrümmte Kerben 28 auf, die tiefer sind als das überlappende Teil des Ober- und Unterteiles 10 und 12. An dem Ober- und Unterteil 10 und 12 sind im wesentlichen krummlinige, vorragende Finger 30 vorgesehen, die sich in Richtung aufeinander zu erstrecken und die Oberfläche des Fensters 2 an den Rändern mit den Kerben 28 überlappen.
Wie am besten aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, ist eine Lage 32 von Klebstoff zwischen die einander überlappenden geraden Teile des Fensters 2 und des Bodens des Kopfes und der Seitenteile 8, 10, 12, 14 gelegt und verbindet jeden miteinander, wobei der Klebstoff im wesentlichen gleichmässig zwischen den Fingern 30 verläuft, aber kurz vor diesen endet, so dass die überlappenden Oberflächen an den Fingern 30 und dem Fenster 12 neben den Kanten der Kerben 28 frei von Klebstoff sind, so dass eine Verschiebung dazwischen stattfinden kann.
Wenn der Zuschnitt in einen vollständigen Behälter gefaltet ist, verbindet zusätzlicher, nicht dargestellter Klebstoff zwischen den überlappenden Endstreifenteilen 12 und 14 die beiden Oberflächen miteinander und sichert das Ganze dadurch.
Wie am besten aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, versetzen die Kerben 28 die Faltungen, die in dem Fenster 2 gebildet werden, vom Körper oder von den geraden Kanten der oberen und unteren Seiten teile 8, 10 aus nach innen, jedoch sind die Kerben von aussen durch die vorragenden Finger 30 verdeckt, die die Ränder derselben überdecken. Auf diese Weise wird der Materialüberschuss an den Knicken in dem Kunststoff von dem relativ steifen Körper des Rahmens versetzt, so dass eine unbehinderte Faltung des Fensters möglich ist. Wie in Fig. 4 dargestellt ist, sind die vorstehenden Kartonfinger 30 relativ schwach, da sie an ihren Seiten nicht gestüzt sind, und weichen relativ schnell unter der Spannung, die durch die Dicke des Fensters an den Knickstellen hervorgerufen wird, aus oder werden nach aussen abgebogen.
Auf diese Weise kann das Fenster leicht gefaltet werden, da die gefalteten Teile frei von der inneren Oberfläche des Körpers des Rahmens aus nach aussen ohne wesentliche Behinderung federn können.
Das Verfahren zum Falten des Zuschnittes ist schematisch in den Fig. 5 bis 7 dargestellt, wobei allgemein gesagt - das Prinzip der Kaltfaltung synthetischer Kunststoff-Folien verwendet wird, das in dem amerikanischen Patent 2954 725 enthalten und beansprucht ist, welches am 4. Oktober 1960 erteilt wurde und die Bezeichnung Verfahren und Vorrichtung zum Falten von Kunststoff-Folien trägt.
Während des Faltvorganges wird das Fenster 2 des Zuschnittes zwischen einer Formunterlage 34 aus elastisch deformierbarem Material, wie z. B. Gummi und einem Faltdorn 36 gehalten, der unterschnittene Kanten aufweist, die mehrere Faltkanten 38 bilden.
Obwohl eine einzige Formunterlage verwendet werden kann, wird vorzugsweise eine Reihe von nicht dargestellten Formunterlagen 34, die drehbar an einem hin und her beweglichen Träger 35 befestigt und an jeder vorgesehenen Faltung angeordnet sind, verwendet, um einen möglichst guten und leichten Arbeitsvorgang zu haben. Vorteilhafterweise dreht sich der Dorn 36 über die Oberfläche des Zuschnittes, in dem er die Faltung bildet und sich um jede Faltung mit dem Zuschnitt dreht, wobei die Formunterlage dem Dorn folgt, bis diese durch die weitere Drehung desselben ausser Eingriff kommt. Der Dorn 36 ist so bemessen, dass seine Seiten-, Ober- und Un terfläche gleich ist dem Abstand zwischen den vorgesehenen Faltungen in dem Zuschnitt, so dass alle Faltungen von einem einzigen Dorn gebildet werden können.
Wie am besten aus Fig. 7 ersichtlich ist, verläuft die elastische Formunterlage 34 entlang der Linie der vorgesehenen Faltung und endet neben, jedoch in einem Abstand nach innen von den inneren Enden der hervorstehenden Finger 30. Wie weiterhin am besten aus Fig. 6 ersichtlich ist, werden während der Faltoperation das Fenster 2 und die Faltkanten 38 nach unten in das elastisch verformbare Material der Formunterlage 34 gepresst, das Material der Formunterlage schliesst und faltet das Fenster um die Formkante 38 des Formklotzes 36 in die unterschnittenen Teile desselben. Da das Kunststoffmaterial der Folie um einen Winkel von mehr als 90" gefaltet wird, nämlich vorzugsweise um 1200, wird das Fen ster normalerweise nach dem Falten bei 900 fixiert.
Dadurch wird die Neigung der Kunststoff-Folie, sich von der Faltung zu erholen, überwunden. Obwohl die Teile des Kunststoff-Fensters, die von den Fingern 30 überlappt werden, nicht in das Unterlagenmaterial hineingedrückt werden, hat sich herausgestellt, dass sich die Spannung und die Fixierung der Kunststoff-Folie etwas über die Kanten der Formunterlage hinaus erstreckt, und dass der relativ unbedeutende Bereich, der nicht ganz gefaltet ist, auf die Gesamtlänge der Faltung nicht störend wirkt.
Wie am besten aus Fig. 7 ersichtlich ist, werden die Finger 30 von der Formunterlage 34 nicht behindert, und sie biegen sich nach unten ab oder weichen nach unten aus, um die Dicke des Kunststoffmaterials an der Faltungsstelle auszugleichen. Der Formklotz 36 und die Formkanten 38 erstrecken sich gegebenenfalls entlang der vorgesehenen Faltungslinie 7, so dass eine Fläche vorgesehen ist, um die der Kartonrahmen gefaltet werden kann.
Durch die Verwendung eines Zuschnittes und eines Verfahrens zum Kaltfalten können Behälter sehr schnell in einer Hochgeschwindigkeitsvorrichtung mit automatischen Verpackungslinien geformt werden. Die Kartonrahmen werden entlang den Faltungslinien gepresst, eingedrückt, vorgefaltet, angeritzt o. dgl. bevor sie mit dem Kunststoff-Fenster verbunden werden und darum in einer Zeit fertiggefaltet, die benötigt wird, um das Kunststof-Fenster zu falten.
Da keine Hitze erforderlich ist, kann die Faltoperation ausserordentlich schnell vorgenommen werden, ohne den Kartonrahmen selbst in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen.
In den Fig. 8 und 9 ist eine Ausführungsform eines Behälters dargestellt, die entweder als unterteilter oder Fachbehälter oder als Schaupackung mit einem Postament oder Lagerbock für Waren, wie Mützen oder Hüte dienen kann. Der Kartonrahmen ist allgemein mit dem Bezugszeichen 50 und das Kunststoff-Fenster mit dem Bezugszeichen 52 bezeichnet. Wie am besten aus Fig. 9 ersichtlich ist, weist die Kunststoff-Folie des Fensters 52 in dem Zuschnitt im wesentlichen T-Form auf und wird so gefaltet, dass eine Kopflasche 54, Seitenwandlaschen 56 und eine Vorderlasche 58 vorgesehen sind.
Krummlinige Kerben 60 sind in gleicher Weise an den Seitenrändern jeder vorgesehenen Faltungslinie angeordnet.
Der Kartonrahmen 50 ist im wesentlichen kreuzförmig und weist einen im wesentlichen T-förmigen Ausschnitt 52 auf, der so ausgebildet und bemessen ist, dass er im wesentlichen an dem Rand des Fensters 52 entlangläuft und die Seitenkanten desselben überlappt, wobei vorragende Finger 64 die Oberfläche des Fensters an den Kanten der Kerben überdekken.
Der Rahmen 50 ist mit Schwächungslinien 66 ausgestattet und so geschnitten, dass eine Oberwand 68 mit schmalen Streifenteilen über das eine Ende 70 derselben und mit Aufreissecken 72 an den Ecken des anderen Endes vorgesehen sind, wobei die im wesentlichen U-förmigen Seitenwandteile 74 mit ihren Pfeilerteilen 76 an den Enden an dem oberen Ende mit den Aufreissecken 72 und an ihrem unteren Ende mit dem Basisstreifen 78 verbunden sind; die Stützteile 82 der im wesentlichen U-förmigen und ähnlich ausgebildeten Frontwand 80 sind mit ihren Enden ober mit den Aufreissecken 72 und unten mit dem Streifenteil 84 und der geschlossenen Rückwand 86 verbunden.
Die Bodenlaschen 88 sind schwenkbar mit den äusseren oder Bodenrändern der Seitenwandteile 74 verbunden, und die aufrechten Laschen 92 ihrerseits schwenkbar daran befestigt. Kleine Endklappen 90 sind mit den Seitenrändern der Seitenwandteile 74 verbunden. Schwenkbar an den äusseren oder Bodenrändern der Vorder- und Rückwandteile 80, 86 sind die Verschlusslaschen 94 mit länglichen Kerben 96 in ihrer Mitte angebracht, die so dimensioniert sind, um die Breite der Teilungsklappe 92 fest aufzunehmen und einen Reibsehluss zwischen diesen zu bilden, um den Behälter in seiner gefalteten Anordnung zu halten und gleichzeitig ein leichtes Öffnen zu ermöglichen.
Wie in der Ausführungsform der Fig. 1 und 4 sind das Fenster 52 und der Rahmen 50 durch nicht dargestellten Klebstoff zwischen den sich überlappenden Flächen zwischen den Fingern 64 miteinander verbunden, wobei die überlappenden Flächen der Finger selbst und des Fensters 52 in der Nähe der Kerben 60 von Klebstoff freigehalten sind, um eine relative Verschiebung und ein freies Ausbiegen der Finger 64 zuzulassen, damit diese die Dicke der Faltungslinien ausgleichen kann.
Wie am besten aus Fig. 9 ersichtlich ist gehen die benachbarten Kerben 60 an den Aufreissecken 72, die vorgesehen sind, um die Faltungen zwischen der Oberwand 54 und den Seitenwandteilen 56 und zwischen der Oberwand 54 und dem Vorderwandteil 58 auszugleichen, ineinander über. Die Ecken 72 bilden Finger 64, die beide Kerben 60 überdecken und die Stützteile 76, 82, die die Ecken 72 tragen, verstärken die Kanten des Behälters und bilden gleichzeitig einen Teil der Finger 64.
In den Fig. 10 und 11 ist ein aufhängbarer Klarsichtbehälter dargestellt, der aus einem Kartonrahmen 100, einem Kunststoff-Fenster 102 und einer Aufhängelasche 104 besteht, die aus einem Stück mit dem Rahmen 100 gebildet ist. Das Fenster 102 weist im wesentlichen rechteckige Form auf und ist mit Kerben 106 an den vorgesehenen Faltungslinien versehen. Der Kartonrahmen 100 weist eine im wesentlichen rechteckige Öffnung auf, die so dimensioniert ist, dass der Kartonrahmen die Kanten des Fensters 102 überdeckt, und ausserdem weist der Kartonrahmen 100 vorstehende Finger 108 auf, die die Oberfläche des Fensters neben den Kanten der Kerben 106 überdecken.
Schwächungs- oder Faltungslinien bilden einen Streifen 110, die Kopf-, Front- und Bodenteile 112, 114, 116 und die Rückwand 118, die länglich ausgebildet ist, so dass ein sich nach aussen erstreckender Teil 104 zum Aufhängen geschaffen ist.
Die Schnitte und die Schwächungslinien begrenzen die Endklappen 120 mit ihren Einsatzzungenteilen 122 und den Seitenklappen 124, die die Endverschlüsse für den Behälter bilden. Beim Falten wird der Streifen 110 an der inneren Oberfläche des Rückwandteiles 118 befestigt.
In der Ausführungsform der Fig. 12 bis 14 besteht der Kartonrahmen aus zwei getrennten Kappen 130, 132, die einzeln ausgeschnitten werden und mit Schwächungslinien versehen sind, die die vier Seitens wandteile 134, die überlappenden Klappen 136, die Endklappen 138 mit ihren Einsatzzungenteilen 140 und die Seitenklappen 142 begrenzen. Das Kunststoff-Fenster 144 weist Kerben 146 an den Faltungsstellen oder Schwächungslinien auf, die die Wandteile 134 begrenzen, und die Seitenwandteile 134 der Kappen 130, 132 weisen vorstehende Finger 148 auf, die die Oberfläche des Fensters neben den Kanten der Kerben überdecken.
Auf Grund des Abstandes zwischen den Kappen 130, 132 des Rahmens werden die sich überlappenden Enden des Kunststoff-Fensters 144 miteinander verbunden, um die Festigkeit zu vergrössern. Bei dem dargestellten Behälter ist das Fenster 144 mit einer inneren Klappe 150, die mit dem überlappenden Teil 136 verklebt ist, und mit einer Verschlussklappe 152 ausgebildet, die über einem Seitenwandteil liegt, das einen Verschlusseinschnitt 154 für die Aufnahme der Verschlusszunge 158 an der Verschlussklappe 154 aufweist. Nach der Faltung werden die überlappenden Teile 136 der Kappen 130, 132 mit den benachbarten Oberflächen der Kappen verklebt, und die Zunge 156 in den Einschnitt 154 eingeschoben.
Das Fenster 144 und die Kappen 130, 132 des Rahmens werden mittels Klebstoff entlang den überlappenden Seitenrändern verbunden, jedoch bleiben die Finger
148 und die Oberfläche der Fenster neben den Kerben 146 frei von Klebstoff.
Bei jeder Ausführungsform überlappt der Kartonrahmen mindestens zwei Seitenränder des Fensters, und das Fenster weist Kerben an den Faltungsstellen auf, die von vorspringenden Fingern in dem Rahmen überdeckt werden, die die Fläche des Fensters neben den Kerben überlappen. Klebstoff wird zwischen die sich überlappenden Stellen des Fensters und des Rahmens eingebracht und verklebt beide Teile miteinander, jedoch endet der Klebstoff neben den vorspringenden Fingern und Kerben, so dass der Materialüberschuss des Fensters an der Faltungsstelle von dem Körper des Rahmens verschoben ist und sich die Finger frei nach aussen biegen können, um die Faltung in dem Fenster auszugleichen. Der Rahmen kann lediglich aus Kappen an den Enden des Fensters bestehen oder auch Stützteile, Streifen oder Wände aufweisen, die sich zwischen diesen Enden erstrecken.
Wenn lediglich Klappen vorgesehen sind und zwischen diesen ein Teil grösserer Breite vorgesehen ist, kann eine grössere Festigkeit dadurch erreicht werden, dass die übereinanderliegenden Teile des Kunststoffmaterials durch einen mechanischen Verschluss, Klebstoff, Heissiegelung oder andere geeignete Mittel miteinander verbunden werden.
Das Kartonmaterial des Rahmens sollte relativ steif sein, damit ein Optimum an Festigkeit erreicht wird, wobei sich eine Dicke von (12 bis 50 Tausendstel inch) ca. 3 bis 15 Hundertstel Millimeter im allgemeinen als ausreichend für die meisten Zwecke erwiesen hat, obwohl schwereres, gewelltes Material in einigen Fällen verwendet werden kann. Da sich Karton leicht und schnell färben und bedrucken lässt, sind viele Variationsmöglichkeiten in der Erscheinungsform des Behälters möglich.
Das synthetische Kunststoff-Maberial für die Folie, das für das Fenster verwendet werden kann, sollte halb steif und genügend biegsam sein, um Spannungen und Stösse auszugleichen, die während des normalen Gebrauches auftreten. Das Material sollte ausserdem im Sinne des Verfahrens des obengenannr ten Patentes faltbar sein und die Faltungen, die darin geformt werden, im wesentlichen halten können.
Vom Standpunkt der günstigsten ästhetischen Qualitäten und der Durchsichtigkeit aus sollte die Kunststoff-Folie klar und relativ widerstandsfähig gegen Verkratzen beim normalen Gebrauch sein.
Beispielsweise können Kunststoff-Folien aus verschiedenem, im folgenden aufgezählten Material verwendet werden: zweiachsig orientiertes Polystyrol, Celluloseacetat, Celluloseacetobutyrat, Mischpolymerisat des Polyvinylacetats, Polyäthylen und Polypropylen. Beispielsweise hat sich zweiachsig orientiertes Polystyrol mit einer Dicke von (5 bis 15 Tausendstel inch (mils)) 12 bis 25 Hundertstel Millimeter wegen seiner Klarheit, der hohen Festigkeit und der Halbsteifigkeit, verbunden mit ausreichender Elastizität und Biegsamkeit, als besonders vorteilhaft und besonders wirksam erwiesen, um haltbare Faltungen zu schaffen, die widerstandsfähig gegen normale Stösse sind.
Wie ohne weiteres ersichtlich ist, erhält man einen Klarsichtbehälter mit einem aus einem Stück geformten Fensterteil aus halbsteifer Kunststoff-Folie, die gefaltet werden kann, um an mehreren Seiten des Behälters durchsichtige Stellen zu bilden, wobei das Fenster wesentlich zur Festigkeit des Behälters beiträgt, wodurch hochfeste und sehr attraktive Verpackungen geschaffen werden, bei denen das Fenster einen grossen und sogar vorherrschenden Teil der Gesamtoberfläche einnimmt. Der Materialüberschuss an den Faltkanten des Kunststoffmaterials ist ohne Verletzung der Faltungen in dem Fenster oder dem Kartonrahmen vollständig, einfach und leicht ausgeglichen.
Ausserdem können die Zuschnitte leicht und schnell in einen fertigen Behälter an Hochgeschwindigkeitsverpackungslinien durch das vorliegende Verfahren kaltgefaltet werden, so dass ein wirtschaftlicher Gebrauch und grösstmögliche Vielfältigkeit bei der Anwendung möglich sind.