Knetmaschine Knetmaschinen für den Einsatz in Bäckereien, Konditoreien oder ganz allgemein in Betrieben des Nahrungsmittelgewerbes weisen üblicherweise einen angetriebenen oder auch frei umlaufenden Knettrog auf, in welchem ein Knetarm aus verschiedenen über lagerten Bewegungen zusammengesetzte Knetbewe- gungen ausführt.
Aufgabe dieser Teigknetmaschinen ist es, vor zugsweise feste Bestandteile in Staubform und flüssige Bestandteile eines zu bildenden Teiges zu vermischen und sodann fertigzukneten, bis eine Masse gleich mässiger teigiger Konsistenz gebildet ist.
Dabei kommt es insbesondere bei der Bildung von Teigen für Backwaren darauf an, dass der Teig möglichst locker und luftig wird. Der Knetarm mit seinem als Knetschuh ausgebildeten freien Ende hat also nicht nur die Aufgabe, die festen und flüssigen Bestandteile des zu bildenden Teiges möglichst gut miteinander zu vermischen, sondern muss auch in den sich bildenden Teig möglichst viel Luft bzw. Sauer stoff einbringen. Der Verbesserung der Lufteinbrin gung in den sich bildenden Teig dient die vorliegende Erfindung.
Auf einem verwandten technischen Gebiet, näm lich bei Schlag- und Rührmaschinen, wurde schon vorgeschlagen, die Schlagruten mit einer Luftzu führung zu versehen. Zur Erzeugung der Druckluft ist ein besonderer Ventilator in, einem eigenen Ge häuse vorgesehen. Auch in Maschinen zur Bildung von zähen und steifen Teigen wurde schon Press luft zugeführt, jedoch durch gesonderte Pressluft- zuleitungen.
Die vorliegende Erfindung bezweckt nun die Schaffung einer Knetmaschine, vorzugsweise zur Bil dung von Teigen, mit einem in einem Knettrog Knetbewegungen ausführenden Knetarm, dessen Säule in einem Säulenlager eine senkrechte Aixal- Bewegung und eine dieser überlagerte waagrechte Schwenkbewegung ausführt, wobei eine Luftzufüh rung für den Teig vorgesehen ist, welche sich dadurch auszeichnet, dass zur Versorgung der Luftzuführung mit Druckluft der zwischen der in dem Säulenlager geführten Säule und einer das Säulenlager an dessen oberem Ende umgebenden Schutzhülse bestehende Raum als Luftpumpe ausgebildet ist.
Für die Luftzuführung kann ein hohl ausgebil deter Knetarm vorgesehen sein, der mit mehreren Durchbrüchen nach aussen im Knetschuh ausgerüstet ist. Die von dem als Luftpumpe ausgebildeten Raum erzeugte Druckluft kann aber auch auf andere Art und Weise dem Trog zugeführt werden.
Mit einer solchen Ausbildungsform wird zum einen grundsätzlich einmal eine gründliche Belüftung des Teiges bzw. der Teigkomponenten vor und wäh rend deren Vermischung direkt durch das Knet- werkzeug erreicht, zum anderen wird die hierzu nö tige Druckluft durch Maschinenteile erzeugt, die an sich schon vorhanden sind und nur geringfügigster konstruktiver Ergänzungen bedürfen, nämlich dem Einbau einer Dichtung und eines Rückschlagventils in der vorhandenen Schutzhülse, die das Säulenlager umgibt.
Das genannte Rückschlagventil kann ab beliebiger Stelle des als Luftpumpe ausgebildeten Raumes ange ordnet sein und diesen mit der Aussenluft verbinden.
Der die Luftpumpe bildende Raum kann weiter hin mit einem Heizkörper ausgerüstet sein, der die für die Luftzuführung für den Teig vorgesehene Luft erwärmt.
Des weiteren hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Mittel zur Unterbrechung der Luftzufuhr im Knet- arm vorzusehen, z. B. eine einfache Klappe im Be reich des Austrittes des Knetarmes aus der Säule. In den beigefügten Figuren sind verschiedene Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Knet maschine dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine allgemein übliche Ausführungs form einer Teigknetmaschine, deren Knetarm als Luftzuführung für den zu bearbeitenden Teig ausge bildet ist.
Fig. 2 zeigt den im Zusammenhang mit der vor liegenden Erfindung besonders interessierenden obe ren Teil des Säulenlagers und des Knetarmes, teil weise im Schnitt.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der Knetmaschine, bei welcher die Luftzuführung durch den Abstreifer erfolgt.
Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Knetmaschine, dargestellt mit Luftzuführung durch den Boden des Knettroges, und Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform in Abweichung zu jener nach Fig. 4.
Auf einem gegebenenfalls fahrbar ausgebildeten Untersatz 1 ist ein Knettrog 2 sowie ein Säulenlager 3 aufgesetzt. Der Knettrog 2 kann in beliebiger Weise entweder angetrieben werden, so dass er zum Beispiel in Richtung des Pfeiles 4 eine Drehbewegung ausführt, oder er kann auch frei drehend aufgebracht sein, so dass er in seiner Bewegung lediglich einer Schwenkbewegung des Knetarmes 5 folgt. Der Knet- arm 5 ist am oberen Ende einer Säule 6 befestigt, die ihrerseits in ebenfalls bekannter Art und Weise, angetrieben durch einen im Untersatz 1 angeordneten Antrieb, sich überlagernde senkrechte Axial- und Schwenkbewegungen ausführt.
Der Knetarm 5 ist mit einer Luftzuführung 7 versehen, die in einfacher Weise als den Knetarm axial durchsetzende Bohrung ausgebildet ist. Der Knetarm setzt sich an seinem freien unteren Ende auf einem Knetschuh 8 fort. Dieser Knetschuh 8 weist mehrere Durchbrechungen 9 auf, die die Luft zuführung 7 mit dem Inneren des Knettroges 2 ver binden. Der Knetschuh 8 kann vorzugsweise lösbar am unteren Ende des Knetarmes 5 befestigt sein, um ein einfaches Reinigen des Knetschuhes und der Durchbrüche 9 zu erlauben.
In den Durchbrüchen 9 sind vorzugsweise Ventile eingesetzt, die ein Ein dringen des Teiges bzw. dessen Bestandteile vor der Teigbildung in die Luftzuführung 7 verhindern. Diese Ventile können z. B. ähnlich den Ventilen aus gebildet sein, die zur Lufthaltung in Fahrradreifen und dergleichen dienen. Anstelle dieser Ventile kann aber auch ein einziges Ventil, vorzugsweise im Be reich zwischen Knetarm 5 und Knetschuh 8, ange ordnet sein.
Das Säulenlager 3, die Säule 6 und die den obe ren Bereich der Säule 6 umgebende Schutzhülse 10 werden zur Bildung einer Luftpumpe herangezogen die die zur Belüftung des Teiges notwendige Luft liefert.
Die Säule 6 führt, wie schon ausgeführt wurde, senkrechte Axialbewegungen im Säulenlager 3 aus. Der durch Säulenlager 3, Säule 6 und Schutzhülse 10 gebildete Raum 12 vergrössert und verringert sich also abwechselnd. Er wirkt also ähnlich wie eine Kolbenpumpe.
Zwischen Schutzhülse 10 und Säulenlager 3 ist am oberen Ende des letzteren eine Dichtung 11 vor gesehen, die ein Entweichen der Luft aus dem Raum 12 in die Umgebung verhindert. Bei jeder Abwärts bewegung der Säule 6 wird also Luft aus dem Raum durch die Luftzuführung 7 den Durchbrechungen 9 im Knetschuh 8 zugeführt.
Die Ansaugung von Luft aus der Umgebung in dem Raum 12 bei jeder Abwärtsbewegung der Säule 6 kann durch ein Rückschlagventil 13 erfolgen, das zum Beispiel an der in Fig.2 dargestellten Stelle angeordnet sein kann. Dieses Rückschlagventil kann aber auch an jeder beliebigen anderen Stelle der Schutzhülse oder der sonstigen den Raum 12 ein schliessenden Teile angebracht werden. So kann es z. B. auch im unteren Bereich des Raumes 12 ange ordnet werden, um gleichzeitig als Kondenswasser ablauf dienen zu können.
In modernen Bäckereibetrieben und dergleichen ist die Backstubenwärme meistens verhältnismässig niedrig. Im Gegensatz zu älteren Betrieben, wo die Temperatur in der Backstube oft erhebliche Werte annahm, ist die Backstubenwärme zur Ausbildung eines einwandfreien Teiges, der ja neben Mehl und flüssigen Bestandteilen auch Treibmittel enthält, demgemäss in modernen Betrieben, besonders im Winter, oft zu niedrig. Es besteht demgemäss die Aufgabe, den Teig bei seiner Bildung zu erwärmen. Dies kann nun in der Weise geschehen, dass ihm er wärmte Luft zugeführt wird.
Um die durch die Luftzuführung 7 dem Knet- schuh 8 zugeführte Luft gegebenenfalls erwärmen zu können, ist im Raum 12 eine Heizspirale 14 ange ordnet, die vorzugsweise als elektrischer Heizkörper ausgebildet ist.
Schliesslich kann an beliebiger Stelle, wie in Fig. 2 dargestellt, z. B. im Bereich des Knetarmhalters 15 ein Ventil oder eine Klappe 16 oder dergleichen vorge sehen sein, mit deren Hilfe die Beaufschlagung der Luftzuführung 7 mit zusätzlicher Luft unterbrochen werden kann.
Mit dem in vorbeschriebener Weise ausgebil deten Knetarm kann in einfacher Weise eine meistens ausserordentlich wünschenswerte zusätzliche Belüf tung des Teiges erreicht werden, um diesen mög lichst locker und luftig auszubilden.
Bei der vorbeschriebenen Ausführung der Knet maschine wird die für diese Teigbelüftung notwen dige Luft ohne zusätzlich notwendige Aggregate zur Erzeugung von Pressluft zur Verfügung gestellt. Die einzige zusätzlich notwendige Massnahme ist die Abdichtung des Raumes 12 gegen die Umgebungsluft.
Genau so einfach können Mittel zur Erwärmung der zusätzlich mit Teig zuzuführenden Luft vorgesehen sein, so dass demgemäss die ebenfalls meistens ausser ordentlich erwünschte Erwärmung des Teiges wäh rend seiner Ausbildung und anschliessenden Trock- nung desselben durchgeführt werden kann. Vor allen Dingen wird die Ausbildung des Teiges unabhängig von der Umgebungstemperatur.
Die Luftzuführung kann aber auch anstelle über den Knetarm 5 über andere Teile der Knetmaschine geführt werden. So ist in Fig. 3 eine Luftzuführung 17 durch einen Abstreifer 18 geführt, und zwar über eine Rohr- bzw. Schlauchleitung 19, die die Luft zuführung 17 mit der Druckluft erzeugenden An lage, im vorliegenden Fall mit dem Inneren der Säule 3, verbindet.
Der Abstreifer 18 ist in an sich beliebiger Weise an der Säule 3 oder an deren Stellen der Maschine befestigt und ist in seinem in den Knettrog reichenden Bereich an der Innenwand des Knettroges entlang geführt. Die Luftauslässe können ebenso wie beim Knetarm mit Ventilen versehen sein.
Eine weitere Möglichkeit der Luftzuführung be steht über den Trogführungszapfen. In Fig. 4 ist gezeigt, dass der Trogführungszapfen 20 eine zent- ausführenden Knetarm, dessen Säule in einem Säu lenlager eine senkrechte Axialbewegung und eine dieser überlagerte waagrechte Schwenkbewegung aus führt, wobei eine Luftzuführung für den Teig vor gesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ver sorgung der Luftzuführung mit Druckluft der zwi schen der in dem Säulenlager geführten Säule und Ende umgebenden Schutzhülse bestehende Raum als Luftpumpe ausgebildet ist. UNTERANSPRÜCHE 1. Knetmaschine nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass als Luftzuführung ein hohl aus gebildeter Knetarm vorgesehen ist, der mit mehreren Durchbrüchen nach aussen im Knetschuh ausgerüstet ist.
2. Knetmaschine nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Unterbrechung der Luftzufuhr im Knetarm vor gesehen sind.
EMI0003.0021