Verfahren und Apparat zum Vergären organischer Abfallprodukte Beim Aufbereiten organischer Abfall produkte, wie z. B. Abfall von Haushaltun gen, Hotels und Krankenhäusern, von der Müllabfuhr, von Gärtnereien, Gärten, land wirtschaftlichen sowie verschiedenen indu striellen Betrieben, z. B. Schlachtereien, je doch auch von Ab wässerschlarnrrr wie ver rottetem und nicht verrottetem Schlamm, so wie Aktivschlamm und Latrinenprodukten, hat man vorgeschlagen, die Produkte ver gären zu lassen zwecks Abbau der Abfall produkte zu Kompost.
Es ist bekannt, zu dienern Zweck die Pro dukte einer aeroben, thermophilen Vergärung, bei der eine kräftige Wärmeentwicklung vor sieh greht, zu unterwerfen.
Zur Durchführung des Gärprozesses trat man Kammern verwendet, die mit den Ab fallprodukten gefüllt werden. Im Innern der Kammern sind Luftkanäle angebracht zwecks Zufuhr der für den aeroben Gärprozess er forderlichen Luft, während die Gase, die v iihrend i des Gärprozesses entwickelt werden, die Kammern durch einen geeigneten Aus gang verlassen können.
In solchen Kammern werden die Abfall produkte somit einer thermophilen Vergärung in dem Zustand unterzogen, in welchen sie anfallen. Bekanntlich sind Abfallprodukte der angegebenen Art indessen von ungleich artiger und sieh ändernder Zusammensetzung, so dass häufig an einigen Stellen in der ein gefüllten Masse Mangel an einem oder an mehreren derjenigen Nahrungsstoffe herrscht, die für die Lebenstätigkeit der thermophilen Mikroorganismen notwendig sind, wie auch die für sie geeignete Feuchtigkeit nicht in der richtigen örtlichen Verteilung vorhan den ist. Solche Verhältnisse bringen es mit sich, dass an einigen Stellen keine thermo phile Gärung erfolgt.
Auch andere Bedingun gen können zur Folge haben, dass die thermo- phile Gärung unterbleibt, indem z. B. die zur Vergärung erforderliche Luft. nicht. die ganze eingefüllte Masse durchdringt, sondern. den leichtesten Weg zum Ausgang sucht, z. 13). den Luftkanälen entlang.
Die Abfallprodukte vergären deshalb in der Regel nicht gleichmässig, und der Abbau der Produkte nimmt längere Zeit in An sprach und ist. nicht vollständig.
Man hat daher vorgeschlagen, die Abfall produkte während ihres Vergärens dadurch in Bewegung zu halten, dass sie in einem un unterbrochen oder mit. zeitlichen Zwischen räumen rotierenden Behälter angebracht wer den. In einem solchen Behälter werden die Abfallprodukte innig vermischt und erhalten praktisch einen gleichmässigen Feuchtigkeits grad. Gleichzeitig wird eine der Voraus setzungen dafür geschaffen, dass Luft. die ge- samte Masse zwecks Erreichung einer gleich mässigen Vergärung durchdringen kann.
In bekannten rotierenden Gärbehältern wird die Luft durch Mundstücke auf oder in unmittelbarer Nähe der einen Stirnseite des Behälters zugeführt, während die Gase, die während des Gärprozesses gebildet werden, von der andern Stirnseite des Behälters weg geführt werden. Die Luft durehströmt den rotierenden Behälter somit in dessen Längs- riehtung.
Bei dieser Luftführung in Axialrich tung ist indessen die Gefahr vorhanden, dass die Masse von der Luft nicht gleich mässig durchdrungen wird. Dies hat seine U r- saehe darin, dass die Masse, selbst wenn der Behälter zu 100% gefüllt ist, während des Rotierens etwas zusammensinkt, so dass die Luft den Wänden des Behälters entlang so wie durch den obern Teil des Behälters neben der Masse v orbeiströmen kann.
Dies hat den Nachteil zur Folge, dass der G ärprozess, als Ganzes betrachtet, langsam und ungleichmässig vor sich geht, und dass der Abbau der Abfallprodukte, sofern dieser vollkommen sein soll, verhältnismässig lange Zeit beansprucht.
Durch Erhöhung des Druckes, unter dem die Luft zugeführt wird, lassen sieh diese Nachteile kaum beheben. Als erstes entsteht dadurch die Gefahr, dass die Luftausgangs öffnung im Abgangsende des Behälters von losen Abfallprodukten verstopft wird. Unzu reichender Luftabgang verursacht aber eine Aufspeicherung von GO2, das während des Gärprozesses entwickelt wurde, so dass der Gärprozess zum Stillstand kommen oder anaerob werden kann, was in höchstem Grade unerwünscht ist.
Zum andern wird die Vergärung auch an den Stellen zum Stillstand kommen, an denen auf Grund der ungleichmässigen Verteilung der Luft zu viel Luft zugeführt wird, da sieh in diesem Falle um die Teilehen der Abfallprodukte herum eine ausgetrocknete Schicht bildet, die das Fortschreiten der Vergärung verhindert.
Anderseits ist es für die praktische Dureh- führung des Gärprozesses von aussehlag- gebender Bedeutung, dass die Luft in den Be hälter unter Drueli eingeführt wird, so dass die Luft gleichmässig in der eingefüllten Masse verteilt wird zur Erreichung des voll kommenen Abbaues der Abfallprodukte.
Theoretisch könnte eine solche Verteilun g auch dadurch erreicht werden, dass die Luft in den Behälter eingesogen wird. Bei eineue solchen Einsaugen kann indessen kaum ver mieden werden, dass die Saugmündstüeke oder -öffnungen von losen Abfallprodukten verstopft werden, weshalb eine solche Ar beitsweise als unzweckmässig angesehen wer den muss.
Es ergibt sieh hieraus, dass lediglich ein richtiges Zusammenspiel zwischen sowie eine gleichmässige Verteilung von Feuchtigkeit, Wärme und Luft in den Abfallprodukten einen vollständigen Abbau derselben inner halb kürzester Zeit zur Folge haben wird, so dass die in den Produkten enthaltenen Kohle hydrate, Eiweissstoffe, Zellulose und Lignin von den thermophilen, aeroben Bakterien in Humus umgebildet werden.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren lassen sieh nun diese Nachteile beheben.
Das erfindungsgemässe Verfahren zum Vergären organische Abfallprodukte durch aerobe, thermophile Vergärung in einem ro tierenden Behälter unter Belüftung ist da durch gekennzeichnet, dass die Luft in den Behälter in radialer Richtung eingeführt wird, wobei die Luftzufuhr an mehreren, über mindestens einen Teil der Behälterlänge ver teilten Stellen erfolgt.
Verglichen mit der bekannten Luftzuililir in axialer Riehtun- wird hierdurch eine bessere Verteilung der Luft in Längsrich tung des Behälters erreicht, weil die Luft in die eingefüllte Masse über eine grössere 0bei#- fläehe eindringen kann, als dies bei der be kannten Methode der Fall ist.
Während der Rotation des Behälters kann die Luft die ;l,e- sainte Masse gleiehnrässig durchdringen, so da.ss sie in innige Berührung mit den einzel nen Teilehen der Masse kommen kann, wo- durch die Gärung in der gesamten hasse g>leiehmässig und schnell erfolgen kann.
Es ist zweckmässig, die Abgase ebenfalls durch mehrere, über mindestens einen Teil der Behälterlänge verteilte Öffnungen in axialer Richtung abzuziehen.
Infolge der auf Grund der radialen Zu fuhr gleichmässigeren Verteilung der Luft durch die gesamte Masse lässt sieh der Gär- prozess in so wesentlichem Grad beschleuni gen, dass es möglich wird, das Vergären kon tinuierlich durchzuführen. Zweckmässig wer den die Bedingungen (Länge des Behälters, Durchgangsgeschwindigkeit usw.) so gewählt, dass bei dem in Axialrichtung und kontinuier lich erfolgenden Durchgang der Hasse durch den Behälter eine Erwärmungs-, eine Ver- gärungs- und eine Trocknungszone gebildet wird und die Abfallprodukte weitgehend ver goren sind, wenn sie den Behälter verlassen.
Durch diese kontinuierliche Verarbeitung der Produkte wird das neue Verfahren den bislang bekannten Methoden überlegen, da man bislang die Produkte in einzelnen Por tionen verarbeitet hat, indem die Behälter jedesmal entleert wurden, wenn die Masse vergoren war, und danach aufs neue gefüllt wurden.
Der Luftbedarf in den einzelnen Zonen des Behälters ist in der Regel verschieden: die Erfindung bietet die Möglichkeit, die Luftzufuhr über die Länge des Behälters dementsprechend zu variieren.
Die Erfindung betrifft ferner einen Apparat zur Durchführung des Verfahrens mit einem liegenden, rotierbaren Behälter, der mit Organen für die Belüftung versehen ist. Dieser Apparat ist dadurch gekennzeich net, dass die Zufuhröffnungen für die Luft über mindestens einen Teil der Behälterlänge verteilt und mit einer Quelle für unter Uber- druck stehende Luft verbunden sind.
Die Zufuhröffnungen für die Luft kön nen z. B. im Behältermantel angebracht sein. Eine andere Möglichkeit für die Luft zufuhr besteht darin, dass ein Rohr vor gesehen ist, das sich in das Innere des Be hälters hinein in Richtung der Behälterachse erstreckt und das über einen Teil seiner Ober- fläclhe mit Öffnungen versehen ist. Erstgenannte Konstruktion hat indessen der letztgenannten Konstruktion gegenüber den Vorteil, dass die Möglichkeit der Reini gung der Zufuhröffnungen oder mundstücke besser ist, und dass die Luft in radialer Rieh- tung besser über die in den Behälter einge füllte Masse verteilt werden wird.
Die Öffnungen für die Entfernung der Abgase können ebenfalls im Mantel des Be hälters angebracht sein. Es ist verständlich, dass solche Öffnungen leicht zu reinigen sind.
Sofern die Abzugsöffnungen hauptsäch lich in der Nähe der Einfüllstelle der Masse in den Behälter angebracht werden, wird die in der Vergärungszone erwärmte Luft im Gegenstrom die neu eingefüllte Masse treffen, so dass diese erwärmt wird, wodurch das In gangsetzen des Gärprozesses beschleunigt wird.
In der Zeichnung sind einige Ausfüh- rungsformen der erfindungsgemässen Appa ratur dargestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Längs schnitt durch einen Behälter mit Luftzufuhr öffnungen im Mantel des Behälters, Fig. 2 den Behälter gemäss Fig. 1, vom Ende her und teilweise im Schnitt nach Li nie A-A in Fig. 1 gesehen, Fig. 3 einen Verteilerring, vom Ende nach Linie B-B in Fig. 1 gesehen, Fig. 1 einen Schnitt durch den Mantel des Behälters nach Linie C-C in Fig. 1, Fig. ä eine andere Ausführung der Luft zufuhrorgane, Fig. 6 einen Ausschnitt.
aus dem Mantel des Behälters nach Linie D-D in Fig. 1, Fig. 7 einen Schnitt nach Linie E-E in Fig. 6, Fi4-. 8 schematisch einen Längsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel des Behälters mit Luftzufuhr durch ein in Längs- riehtung des Behälters verlaufendes Rohr, Fig. 9 eine Kombination der in Fig. 1 und 8 gezeigten Ausführungen des Behälters,
Fig. 10 schematisch ein weiteres Ausf@iei- rungsbeispiel für den Behälter und Fig. 11 einen Querschnitt durch einen Behälter mit mehreren Gärräumen. Der Apparat gemäss Fig. 1 und 2 weist eine längliche, zylindrische Trommel 10 mit einem an dem einen Boden 12 angebrachten Zufuhraggregat in Gestalt einer Zufuhr schnecke 14 für die Abfallprodukte und einem am andern Behälterboden 16 angebrachten Entleerungsaggregat, z. B. in Gestalt einer Entleerungsschnecke 18, für den Kompost auf.
Dem Mantel der Behältertrommel ent lang sind Öffnungen 20 angebracht, durch die Druckluft in das Behälterinnere geblasen werden kann, wobei die Druckluft den Öff nungen 20 durch Kanäle 22 zugeführt wird. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, können diese Ka näle aussen am Behältermantel angebracht sein, so dass das Innere des Behälters eine glatte, ungebrochene Oberfläche darbietet.
Falls erwünscht, können die Öffnungen indessen auceh als Durchbohrungen 20a in an der Behälterinnenwand angebrachten Ka nälen 22a mit dreieckigem Querschnitt ausge bildet sein (siehe Fig. 5).
Es kann zweckmässig sein, eine Kombina tion der in Fig. 4 und 5 gezeigten Kanäle zu verwenden, wobei Kanäle der in Fig. 5 ge zeigten Art an den Enden des Behälters (innerhalb der im folgenden beschriebenen Erwärmungszone oder Trockenzone oder bei den Teilen) angebracht sind, während Ka näle, wie in Fig. 4 gezeigt, in der im folgen den beschriebenen Vergärungszone, vorge sehen sind.
Insbesondere im Mittelabschnitt des Be hälterssind weitere Öffnungen 24 vorgesehen, durch die im Behälterinnern Wasser verteilt werden kann, das den Öffnungen durch eine Leitung 26 zugeführt wird.
Die Kanäle 22 oder 22a und die Leitung 26 sind zum linken Ende des Behälters ge führt, wo sie durch ein in Fig. 2 und 3 ge zeigtes Verteilerorgan mit nicht gezeigten Quellen für die Zufuhr von Luft unter Druck bzw. von Wasser durch Leitungen 28 bzw. 30 verbunden sind. Diese Leitungen stehen durch ein in Fig. 3 schematisch ge zeigtes Verteilerorgan 32 mit Spalten 34 und 36 zum Durchgang von Druckluft lbzw. Wasser in Verbindung mit den Kanälen 22 bzw. 22a und der Leitung 26, dergestalt, dass lediglich Dracekluft denjenigen Kanälen oder Öffnungen zugeführt wird, die während des Rotierens des Behälters zuunterst zu liegen kommen, während Wasser lediglich denjeni gen Leitungen und Öffnungen zugeführt wird, die während des Rotierens des Behälters zu oberst liegen.
Im Mantel der Trommel sind weiterhin Entlüftungsöffnungen 38 ausgebildet (siehe Fig.6 und 7), welche über die Mantelfläeche verteilt sind.
Es ist vorzuziehen, jedoch nicht erforder lich, mit Rücksicht auf gewisse Betriebs verhältnisse, die im folgenden näher beschrie ben werden sollen, die grösste Zahl solcher Entlüftungslöeler in dem Teil des Behälter mantels anzubringen, der in der Nähe der Zu fuhrsehneeke 14 liegt.
Abfallprodukte, die der Behältertrommel mittels der Zufuhrsehnecke 14 zugeführt wer den, durchwandern die Trommel während des Rotierens von links nach rechts (Fig. 1). Um diese Bewegung zu fördern, kann es zweck mässig sein, die Trommel etwas schräg zu stel len, so dass die eingefüllten Produkte nach und nach infolge der Schwerkraft sich in Richtung auf die Entleerungsschnecke 18 zu bewegen.
Die in Fig. 1 gezeigte Trommel kann so betrieben werden, dass drei Zonen unterschie den werden können, nämlich eine Erwär- mnungszone I, eine Vergärungszone II und eine Trocknungszone III.
Die Erwärmungszone I dient zur Vorwä.r- ,mung der am linken Ende in die Behälter trommel 10 eingefüllten. Produkte, da. es sich darum handelt, die Vergärung schnellstmög lich in Gang und die Produkte auf eine opti male Temperatur von 35-50 C zu bringen; es hat sieh nämlich gezeigt, dass man bei die ser Temperatur die grösste Vergäi-tings- geschwindigkeit erreicht. Im allgemeinen, ins besondere wenn es sich z.
B. um Produkte der Tagesmüllabfuhr handelt, werden die Abfall produkte selbst genügend Feuchtigkeit ein halten, um eine ausreichende Feuehtigkeits- sätt.igung der eingefüllten Masse zu sichern. sofern erforderlich, können jedoch in diesen Teil der Trommel einzelne Bewä sserungs- öffnungen 24 angebracht sein, die vorzugs weise dergestalt eingerichtet sein sollen, dass sie je nach Bedarf der Wasserleitung 26 angesehlossen werden können, so da1ss die WV asserzufuhr nach Bedarf geregelt werden kann. Gleichfalls kann eventuell vorgewärmte Luft zur Vorwärmung der eingeführten Pro dukte verwendet werden.
Im Laufe ihrer Bewegunog durch die Trommel wird so die Vergärung in Gang ge bracht und eine gewisse Zeit hindurch bei praktisch konstanter Temperatur durchge führt. Die Produkte durchwandern die Ver- gärungszone II der Behältertrommel. In der Praxis hat es sieh gezeigt, dass es das Zweck mässigste ist, die die Vergärungszone durch wandernden Produkte auf der angegebenen Temperatur zwischen 35 und 50 C über einen wesentlichen Teil dieser Zone zu halten.
Wenn die Vergärung in Gang gekommen ist, wird dieses Temperaturgebiet schnell er- reielht, und die Vergärung kann darüber hinaus so kräftig werden, dass der genannte Temperaturbereich überschritten wird. Es kann deshalb erforderlich werden, die gärende Mlasse zu kühlen. Dies wird zweckmässiger weise durch eine Vermehrung der Luft zufuhr zur blasse erreicht. Vermehrte Luft zufuhr wird indessen mit siele bringen, dass die gärende Masse austrocknet, weshalb es notwendige sein kann, der Masse Wassen zuzu setzen, so dass dieser ein passender Feuchtig keitsgehalt gesichert wird.
In warmen Ländern z. B. kann es weiter hin erforderlich sein, die Behälterwände zu kühlen, unm auch dadurch die Aufrechterhal tung einer geeigneten Vergärungstemperatur im Behälter zu sichern.
In gewissen Fällen kann es wünschenswert sein, durch Einsclränkung der Abkühlung die Temperatur der Masse bis auf etwa 60 bis 70 C steigen zu lassen, so dass die Mlasse eine Pasteurisierung durchmacht. Man kann fliese Erwärmung in einem jeden Teil der Vergärungszone vor sieh gehen lassen, jedoch wird es das Zweckmässigste sein, sie an das hintere Ende der Zone zu verlegen, in der Richtung der Wanderung der Masse durch den Behälter gesehen. Sofern die Pasteurisie rung z. B. am Anfang der Vergärungszone durchgeführt würde, wäre es nach der Pasteurisierung erforderlich, die Masse wie der abzukühlen und in Verbindung damit cden Feuehtigkeitsgehalt der Masse zu ver mehren. Geht die Pasteurisierung hingegen arn Ende der Zone vor sich, so gelangt die Masse nach dem Pasteurisieren direkt in die Trocknungszone, so dass die Trocknung ge fördert wird.
Die zum Vergären erforderliche Luft wird in das Innere der Behältertrommel durch die Öffnungen 20, die während des Rotierens der Behältertrommel zuunterst in dieser liegen, zugefüihrt. Wie aus der Zeichnung hervor geht, sind solche Öffnungen über einem Teil der Behälterlänge angebracht.
Da die Öffnungen 20 im Mantel des Be hälters angebracht sind, wirkt die Masse selbst gleichsam als Ventil für den Luft abgang. Im Laufe des Durchganges der Masse durch die Trommel kommt die Masse auf allen Seiten mit der Druckluft in Berührung, so dass die: für eine ausreichende Vergärung notwendige Luft. der Masse wirksam zuge- führt und in dieser gleichmässig, sowohl in axialer wie auch in radialer Richtung in Be zug auf die Behältertrommel, verteilt wird, wodurch die Vergärung beschleunigt. wird.
Wird die radiale Luftzufuhr unter Druck, wie gezeigt, von aussen nach innen durchge führt, so erreicht man zugleich eine ver besserte Möglichkeit einer Reinigung der Luftzufuhröffnungen, da diese selbstreini gend sein werden.
-Wenn die Masse im grossen und ganzen ausgegoren ist, so kommt sie in die Trock- n.ungszone III. In dieser Zone wird durch Öffnungen 20 eine grössere Luftmenge zuge führt, als die Gärung in ihrem SehlussstaAium brauchen kann, weshalb der Trommelinhalt nach und nach einer Austrocknung und Ab kühlung unterworfen wird.
Das ausgegorene Produkt, der Kompost, wird danach durch die Entleerungssehneeke 18 entfernt.
Bei Zufuhr von Sehlamm kann der Feuch tigkeitsgehalt des Behälterinhaltes so gross sein, dass es wünschenswert sein kann, in der Erwärmungszone den Inhalt etwas zu trock nen, so dass sein Feuchtigkeitsgehalt herab gesetzt wird. Die radiale Zuführung der Luft ermöglicht es, dass die Menge der den einzelnen Zonen der Behältertronlmel zu geführten Luft zweckmässig verteilt werden kann. Dies kann z. B. dadurch erreicht wer den, dass die Öffnungen mit unregelmässigem gegenseitigem Abstand der Behälterlänge ent lang verteilt werden. Es kann auch vorteil haft sein, einen Ventilmechanismus in die Anlage einzubauen, mit dessen Hilfe be stimmte grössere oder kleinere Teile der Öff nungen oder Öffnungsflächen nach Bedarf geschlossen und geöffnet werden können.
Während des Vergärens wird Kohlensäure entwickelt, die die Behältertrommel durch die Entlüftungsöffnungen 38 verlässt. Die Kohlensäureproduktion ist von der zugeführ ten Luftmenge abhängig und kann als Mass für den Verlauf des Gärprozesses genommen werden.
Die produzierte Kohlensäure oder der Kohlensäuregehalt der abgehenden Luft kann damit als Massstab für die Menge der jenigen Luft, die der Vergärungszone zuge führt werden muss, benutzt werden, und da diese Luft sieh schnell und gleichmässig in der gärenden Masse verteilt, so dass diese praktisch gleichförmigen Vergärungscharak- ter hat, ermöglicht eine dergestalt gesteuerte Luftzufuhr die Aufrechterhaltung optimaler Vergärungsv erhältnisse, so dass die Vergä- rungszeit stark herabgesetzt werden kann.
Bei dem in Fig. 8 gezeigten Ausführungs beispiel des erfindungsgemässen Apparates wird die Luft anstatt durch Öffnungen im Behältermantel mittels eines Rohres 40, das sich in Axialrichtung durch die Trommel mitte erstreckt, zugeführt. Der Hohlraum des Rohres ist durch Öffnungen 42 mit dem Innern der Trommel verbunden und steht mit einer nicht näher gezeigten in Verbindung. Fig. 9 zeigt eine Kombination der in Fig. 1 und 8 gezeigten Ausführungsbeispiele. Die Luftzufuhr durch die Öffnungen 20 und 42 kann gleichmässig oder unterschiedlich erfolgen.
Gleichfalls kann die Verteilung der Öffnungen 20 und 42 in Längsrichtung des Behälters verschieden sein. Im Rohr 40 kön nen Öffnungen 42 auch lediglich im Gebiet der Vergärungszone aufgebracht sein.
Während des Durchganages durch die Be hältertrommel nimmt das Volumen der Masse nach und naeh ab. Es hat sieh gezeigt, dass gute Vergärungsresultate gezeitigt werden können, wenn man den Behälter zumindest in der Vergärungszone gut gefüllt hält, so dass die Produkte während des Rotierens der Trommel verhältnismässig ruhig dem Behäl ter gegenüberliegen. Zu geringe Füllung in diesem Behälterabsehnitt kann zur Folge haben, da.ss der Inhalt durch seine Relativ bewegung dem Behälter gegenüber granuliert wird, so dass in den zusammengesinterten Teilen eine anaerobe Vergärung vor sieh gehen kann.
Es kann deshalb zweckmässig sein, diese Verhältnisse bei der Ausbildung der Behäl tertrommel zu berfieksiehtigen und die Er wärmungszone des Behälters mit etwas grö sserem Durchmesser als den übrigen Teil der Trommel auszubilden, so dass in der Erwär mungszone genügend Platz dafür ist, dass die Produkte einer wirksamen Mischung und teilweiser Vermahlung (Selbstvermahlung bei gleichzeitiger Vorwärmung unterworfen werden, wonach die vorbehandelten Produkte der Vergärungszone der Trommel, die gerin geren Durchmesser hat, zugeführt. wird.
Ein Ausführungsbeispiel eines solchen Trommelbehälters ist schematisch in Fig. 10 gezeigt.
Das in Fig. 10 gezeigte Ausführungsbei spiel der Trommel wird vorteilhaft in den Fällen verwendet, wo das Einfüllen der Ab fallprodukte und die Entnahme der vergo renen Produkte mit grösseren zeitlichen Zwischenräumen erfolgt.
Bei grösseren Anlagen mit Trommeln von z. B. 10-30 m Länge kann man sieh vor- teilhaft automatischer Materialzufuhr und -abfuhr, z. B. mit Hilfe von Schneckenförde rern, bedienen.
In Anlagen, wo der Behälter grossen Querschnitt hat, kann es zweckmässig sein anstatt das Innere des Behälters als einen einzelnen, grossen Verarbeitungsraum zu ge stalten, den Innenraum des Behälters, jedoch zumindest die Vergärungszone des Behälters, mit Hilfe von Wänden in eine Anzahl von einander getrennte, zylinderförmige Räume aufzuteilen, die sich in Längsrichting, des Behälters erstrecken. Ein Querschnitt durch einen solchen Behälter ist schenmatisch in Fig. 11 gezeigt, wo der Behälter mittels Wände 44 in vier Räume unterteilt ist.
Eine solche Aufteilung des Innenraumes des Behälters führt mehrere Vorteile mit sich Als erstes streifen die Wände 44 den Mantel des Behälters ab, so dass dieser aus verhält nismässig dünnem Plattenmaterial hergestellt werden kann.
Ein anderer Vorteil besteht darin, dass der Behälter leihlter in Gang zu setzen sein wird, als wenn der Innenraum des Behälters nicht unterteilt wäre. In letzterem Fall wird eine grössere Masse im untern Teil des Behäl ters versammelt sein, als wenn der Behälter in mehrere Räume aufgeteilt ist, wo jeder Raum mit Produkten gefüllt ist, die verarbei tet werden sollen.
V eiterhin ermöglicht die Unterteilung des Behälters mit Hilfe von Innenwänden in den Wänden die Anbringung von Kanälen, durch die dem Behälterinnern Luft oder Wasser oder beides zugeführt werden kann. Vorzugsweise sind die Ecken der Räume dabei etwas abgerundet, so dass die aufeinan derstossenden Wände Begrenzungen für die Kanäle bilden. Ein in Übereinstimmung hier mit ausgebildetes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 11 gezeigt, wo mittels der Wände 14 als Begrenzungen Kanäle 46 und 48 gebildet find, wobei die letztgenannten Kanäle nach aussen hin durch den Behältermantel ge- sehlossen sind.
Falls erforderlich, können die vergorenen Produkte naelh demn Herausnehmen einem Siebprozess unterworfen werden, und even tuell nicht vergorene Bestandteile können der Behältertrommel wieder zugeführt werden.
Für gewöhnlich wird man damit rechnen können, dass das Vergären 3-5 Tage in An spruch nehmen wird, je nach der Beschaffen heit der Abfallprodukte, so dass die Behälter trommel ein passendes Volumen zur Auf nahme und Verarbeitung innerhalb eines sol chen Zeitraumes gesammelter Abfallprodukte haben sollte, so dass der Verarbeitungsprozess kontinuierlich durchgeführt werden kann.
Die radiale Zufuhr von Luft ist von aus schlaggebender Bedeutung für einen ununter brochenen Vergärungsprozess mit ausreichen dem Abbau der Abfallprodukte, da erst eine solche Luftzufuhr ein effektives Durchdrin gen des Inhaltes der Behältertrommel mit für die Durchführung der Verarbeitung not wendigen Luft ermöglicht. Es wird deshalb möglich, mit verhältnismässig hohem Liter gewicht der Abfallprodukte, bis etwa. 0,7 bis 0,8 kg/Liter, zii arbeiten.
Die Versuche, auf denen die Erfindung beruht, haben gezeigt, da.ss zur Erreichung einer schnellen Verar beitung des Trommelinhaltes überraschend grosse Luftmengen erforderlich sind, da es in der Regel notwendig ist, mindestens 1 in Luft pro 1 kg eingeführte Produkte zuzufüh ren. Bei Versuchen mit Produkten der Tages müllabfuhr war die vorteilhafteste Luftmenge etwa 3 m3 pro 1 kg eingeführtes Gut.
Die radiale Luftzufuhr ermöglicht es wei terhin, Behälter von jeglicher .erforderlichen Länge zu bauen, da. die Luftzufuhr ztnn Be hälterinhalt unabhängig von der Länge der Trommel an allen Stellen in Längsrichtung des Behälters gesehen angreifen kann, an denen Luftzufuhr erwünscht ist. Dies wäre indessen nicht. möglich, wenn die Luft axial in die Behältertrommel eingeführt würde, da die Sehicliten der Masse, welche in diesem Fall in wirksame Berührung mit dar Luft kommen könnten, nur klein sein werden.
Bei Verwendung axialer Luftzufuhr wäre es des halb unmöglich, eine kontinuierlich arbei tende Verarbeitungsanlage zu bauen, sondern man müsste sieh mit einer portiönsweise ar- beutenden Anlage begnügen, in welcher zur Erreichung der erforderlichen Kapazität eventuell mehrere Vergärungsbehälter ange bracht werden müssten.
Mit einer gemäss der Erfindung ausgeführten Anlage kann die Verarbeitung der Abfallprodukte dagegen ohne weiteres in einem einzigen Behälter und in kontinuierlichem Betrieb erfolgen, da gleichzeitig die Möglichkeit für die Errei- ehung und Regulierung der Vergärungsbe- dingungen vorhanden ist. Der erfindungs gemässe Apparat verlangt nur äusserst gering fügige mechanische Wartung, da sowohl die Luftzufuhr- wie auch die -abgangsöffnungen von solcher Art sein können, dass sie nicht verstopft werden.