Lagerbock an einem Stangenstromabnehmer für ein elektrisches Triebfahrzeug Stangenstromabnehmer für elektrische Triebfahr zeuge müssen sich um eine waagrechte Achse drehen lassen, um Höhenunterschiede der Fahrleitung aus gleichen zu können, und um eine senkrechte Achse, damit der Stangenstromabnehmer bei Kurven, Wei chen usw. seitlich ausweichen und der Fahrleitung folgen kann. Bei Strassenbahntriebfahrzeugen, die in zwei Richtungen verkehren, soll der Stangenstrom abnehmer ausserdem um 180 um die senkrechte Achse verschwenkbar sein, um das Wenden des Triebfahrzeuges an den Endhaltestellen zu vermeiden.
Die Lagerböcke, um deren senkrechte Achse sich Stangenstromabnehmer drehen können, weisen im allgemeinen einen senkrechten Zapfen auf, um den sich das die um eine waagrechte Achse schwenk bare Stromabnehmerstange tragende Element drehen kann, aas im folgenden mit Stromabnehmerstuhl be zeichnet werden soll. Meist ist dieser Zapfen als Rohr ausgebildet, durch das ein Kabel zur elektri schen Verbindung der Stromabnehmerstange mit den festen Anschlüssen der elektrischen Einrichtung des Fahrzeuges gezogen ist.
Dieses Kabel wird auf Ver drehung beansprucht und übt dadurch eine nicht erwünschte Bremskraft auf die Stromabnehmerstange bzw. den Stromabnehmerstuhl aus, wenn dieser um die senkrechte Achse gedreht wird. Durch das Kabel ist der Verdrehungswinkel um die senkrechte Achse beschränkt.
Um das Herausspringen der Rollen bzw. der Gleitschuhe der Stromabnehmerstangen aus den Fahrdrähten beim Durchfahren von Kurven, Wei chen und dergleichen zu erschweren, müssen .die Stromabnehmer um die senkrechte Achse ohne gro ssen Widerstand schwenkbar sein. Man hat daher die ursprüngliche Ausführung des Stromabnehmer stuhles mit Gleitlager aufgegeben und zu dessen Lagerung Wälzlager benutzt. Auf das senkrechte Rohr des Lagerbockes sind dann am oberen und unteren Ende zwei Wälzlager aufgezogen, um die sich der Stromabnehmerstuhl drehen kann.
Zur Ver meidung von zu grossen, auf die Wälzlager wirkenden Kräften ist es erforderlich, die Wälzlager in einem möglichst grossen Abstand voneinander anzuordnen. Die bekannten Anordnungen dieser Art besitzen da her eine relativ grosse Bauhöhe und sind aus einer grossen Anzahl von Einzelteilen aufgebaut. Sie weisen ausserdem ein hohes Gewicht auf, so dass es er forderlich ist, das Dach des Fahrzeuges, auf dem sie aufgebaut sind, sehr stark auszubilden.
Aus diesem Grunde ist es nicht möglich, eine normale Omnibuskarosserie für den Aufbau von Stromabnehmern für Oberleitungsomnibusse zu ver wenden. Die Wagenkästen von Oberleitungsomni bussen können daher nur in kleinen Stückzahlen ge fertigt werden und sind demgemäss viel teurer als die Wagenkästen von normalen Omnibussen. Leich tere Stromabnehmer würden es ermöglichen, nor male, in grossen Stückzahlen hergestellte Omnibus karosserien auch für Oberleitungsomnibusse zu ver wenden. Dies würde zu einer merklichen Senkung der Anschaffungskosten dieser Fahrzeuge führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Lagerbock an einem Stangenstromabnehmer zu schaffen, der für den Stromabnehmer einen grossen Schwenkbe reich ermöglicht und einer Verschwenkbewegung für die senkrechte Achse einen kleinen Widerstand ent gegensetzt, im abgezogenen Zustand der Stromab nehmer eine niedrige Bauhöhe aufweist und der das Gewicht der Stromabnehmereinrichtung so weit verringert, dass diese auf eine normale Omnibuskaros serie ohne Verkürzung derer Lebensdauer aufgebaut werden können.
Die Erfindung betrifft einen Lagerbock an einem Stangenstromabnehmer mit Schwenkbereich um die senkrechte Achse für ein elektrisches Triebfahrzeug. Die Lösung besteht darin, dass der um eine senkrechte Achse schwenkbare Stromabnehmerstuhl in einem einzigen Wälzlager auf dem Wagendach gelagert ist und dass die Wälzkörper nahe dem Wagendach in einer zu diesem parallelen Ebene liegen.
Im folgenden soll die Einrichtung gemäss der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. In der Zeichnung ist in der Fig. 1 ein Stromabnehmer entsprechend der Er findung in Ansicht, in Fig. 2 eine Draufsicht dessen dargestellt. In den Fig. 3 und 4 ist ein Stromabnehmer in einer weiteren Ausführungsvariante dargestellt.
In der Fig. 1 ist ein Stromabnehmer in einer Ausführung gemäss der Erfindung dargestellt. Der Lagerbock 1 ist auf dem Wagendach des Fahrzeuges befestigt. Auf einer Andrehung des Lagerbockes 1 ist das Kugellager 3, das zur Aufnahme des Schu bes in axialer Richtung als Hochschulterlager aus gebildet sein kann, aufgesetzt. Der Innenring des Wälzlagers 3 ist durch die runde Scheibe 4 und die Schrauben 5 auf dem Lagerbock 1 festgespannt.
Auf dem Aussenring des Kugellagers 3 ist der Stromabnehmerstuhl 2 aufgeschoben und durch den Ring 7, der mit nicht näher bezeichneten Schrauben an diesem befestigt ist, festgehalten. Am Stromab nehmerstuhl 2 ist in der Zeichnung rechts unten ein Lager 8 angeordnet, um dessen horizontale Achse die Stromabnehmerstange 9 schwenken kann. Die Stromabnehmerstange stützt sich in dem Lager 8 ab und wird durch mit einstellbaren Augenschrauben 12 (DIN 444) versehenen und in der Lagerstelle 11 befestigten Federn 10 angehoben und gegen die Fahr leitung gedrückt.
Die Stromübertragung erfolgt durch ein zentral in dem Stromabnehmerstuhl 2 eingepressten aus ei nem gut leitenden Material hergestellten Bolzen 6. Der Bolzen 6 steckt in einer fest mit dem Lager bock 1 in Verbindung stehenden ebenfalls aus einem gut leitenden Material hergestellten Hülse 13, in der am Umfang der Innenseite verteilt zur Stromübertra gung eine Anzahl Federkontakte 14 angeordnet sind.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in der Fig. 3 dargestellt. Der Lagerbock ist bei dieser Ausführung als Grundplatte 1 mit einem zentralen runden Aus schnitt und in auf der Ober- und Unterseite einge arbeiteten ringförmigen Laufflächen für die Kugeln 15 ausgebildet. Das bei Ausführung gemäss Fig. 2 und 3 mit Stromabnehmerstuhl bezeichnete Element besteht bei dieser Ausführung aus mehreren Ein zelteilen.
Das Rohr 16 ist an seiner Unterseite mit einem Gewinde versehen, so dass durch eine Mutter 17 die beiden tellerförmigen Scheiben 18 und 19 zusammengehalten werden können. In den teller- förmigen Scheiben 18 und 19 sind Laufflächen für die Kugeln 15 eingearbeitet. Durch die einander zugekehrten Ansätze 20 wird verhindert, dass die Kugeln 15 zu stark gegen die Grundplatte 1 an gepresst werden.
Die Lager 11 und 8 für die Hal terung der Federn 10 und die Stromabnehmerstange 9 sind an auf das Rohr 16 aufgesetzten Ringen 21 und 22 angeordnet, wozu diese entsprechende An sätze aufweisen.
Eine Anordnung in der beschriebenen Bauweise gestattet es, die Bauhöhe des Stromabnehmerlager- bockes erheblich zu verkleinern, was zu einer so erheblichen Gewichtseinsparung führt, dass der Auf bau auf eine serienmässige Omnibuskarosserie mög lich ist, ohne dass dessen Lebensdauer verkürzt wird. Durch die niedrige Bauhöhe kann die lichte Höhe der Abstellhallen verkleinert werden, so dass auch hier Einsparungen bei den Baukosten möglich sind. Durch die achslose Ausführung des Stromabnehmer bockes ist es zudem möglich, eine sehr zweckmässige und raumsparende zentrale Stromableitung vorzu sehen.
Durch diese zentrale Stromableitungseinrich- tung besitzt die beschriebene Stromabnehmereinrich- tung einen unbegrenzten Schwenkbereich.