Einrichtung zur Herstellung von Knopflöchern an einer Zickzacknähmaschine Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Her stellung von Knopflöchern an einer Zickzacknäh- maschine.
Bei einer bekannten Zickzacknähmaschine ist eine Steuereinrichtung zur Herstellung von Knopf löchern vorgesehen, deren die Nadelstangenbewegun- gen und den Vorschub steuernde Kurvenscheiben unter Vermittlung eines einstellbaren Schrittschalt- werkes selbsttätig angetrieben werden. Sobald der Nähvorgang für die Erzeugung der letzten Raupen naht seinem Ende entgegengeht, muss die Näherin optisch ermitteln, zu welchem Zeitpunkt die Ma schine angehalten werden muss, um ein Übergehen in die nächste Zierstichgruppe zu vermeiden.
Eine solche Massnahme erfordert von der Näherin grösste Aufmerksamkeit, wenn sie verhindern will, dass die neue Zierstichgruppe begonnen, d. h. die zuerst er stellte Nahtgruppe erneut übernäht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bekannten Steuereinrichtung zu ver meiden und der Steuereinrichtung zur Herstellung von Knopflöchern ein Programmschaltmittel zuzu ordnen, welches die selbsttätigen Steuermittel zur Steuerung der Nadelstangenausschwingung und des Vorschubes überwacht.
Gemäss der Erfindung ist die Einrichtung zur Herstellung von Knopflöchern mittels die Nadel stangenbewegungen und den Vorschub steuernder Mittel an einer Zickzacknähmaschine dadurch ge kennzeichnet, dass ein von Hand beeinflussbares Pro grammschaltmittel vorgesehen ist, unter dessen Ver mittlung die Steuermittel zur selbsttätigen Steuerung der seitlichen Nadelstangenbewegungen und des Vor schubes selbsttätig in ihre einzelnen Steuerstellungen überführt werden.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind der Einrichtung zur Herstellung von Knopflöchern eine von Hand in ihre einzelnen Wirkstellungen zur Steuerung der Raupen- und Riegelstiche überführ bare Steuervorrichtung sowie eine unter Vermitt lung des Programmschaltmittels selbsttätig einstell bare Steuervorrichtung zugeordnet, die wahlweise in ein und dieselbe Maschine eingesetzt werden können.
Durch die vorgeschlagenen Einrichtungen hat die Maschinenbedienerin die Möglichkeit, programmge steuerte Knopflöcher, die vorwiegend für Weiss-, oder Buntwäsche in Frage kommen, und von Hand steuer bare Knopflöcher, beispielsweise für Bekleidungs stücke, herzustellen.
Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel dargestellt und beschrieben, und zwar zeigt: Fig.l die im Nähmaschinengehäuse unterge brachten Teile im Grundriss, Fig.2 einen Schnitt nach der Linie A-B ge mäss Fig. 1, Fig.3 einen Schnitt nach der Linie E-F ge mäss Fig. 1, Fig.4 einen Schnitt nach der Linie C-D ge mäss Fig. 1,
Fig. 5 eine Einzelheit, Fig. 6 eine Einzelheit.
Die mit einer Einrichtung zur Regelung der Motivfrequenz ausgestattete, in der schweizerischen Patentschrift Nr. 369 347 ausführlich beschriebene Zickzacknähmaschine 52 weist einen Arm 77 auf, der während des Nähvorganges zur Änderung der Motivfrequenz stufenlos verstellbar ist. Zur Rege lung der Motivfrequenz von Hand dient eine Hand habe 250, die auf dem Arm 77 verschiebbar ge lagert ist. Ferner ist eine Kurvenscheibe 240 (Fig. 3) vorgesehen, die mit der Büchse 101 durch eine Keilverbindung 102 verbunden ist.
Mit der Kurven scheibe 240 arbeitet die Nase 241 eines unter dem Zuge einer Feder 252 stehenden Fühlhebels 242 zu- sammen, an dem ein Lenker 243 bei 244 angelenkt ist. Das andere Ende des Lenkers 243 ist bei 245 mit einem Hebel 246 (Fig.4) verbunden. In dem Hebel 246 ist eine Büchse 247 eingenietet, die auf der Welle 76 gelagert ist. Sein vorderes Ende ist gabelförmig gestaltet. Mit der Gabel arbeitet ein Stift 248 zusammen, der eingenietet ist in einem Schieberteil 249.
Das Schieberteil 249 trägt die Handhabe 250 und ist in dem Arm 77 verschiebbar gelagert. Ferner ist die Handhabe 250 mit einer Erhöhung 251 versehen, die mit .der Schleifbrücke 81 zusammenarbeiten kann. Der Arm 77 ist eben falls auf der Welle 76 gelagert und wird mittels Muttern 78 auf ihr gesichert.
Der Antrieb der Kurvenscheiben 103, 104, 105, 240 erfolgt durch das Schrittschaltwerk 275, dem der Antriebsexzenter 69 sowie der Gabelarm 71 zugeordnet sind. Die Kurvenscheiben 103, 104, 105 arbeiten mit Fühlhebeln <B>107,</B> 115, 124 zusammen, die, wie im eingangs genannten Patent beschrieben, auf die Einrichtungen zur Erzeugung der seitlichen Nadelstangenausschwingungen und der Vorschubbe- wegungen einwirken.
Um die Fühlhebel 107, 115, 124, 242 in eine unwirksame Lage zu bringen, die erforderlich ist, damit die Kurvenscheiben 103, 104, 105 und 240 ausgewechselt werden können, ist ein unter dem Zuge einer Feder 266 stehender Arm 253 vorge sehen, der bei 254 ortsfest gelagert ist. In dem Arm 253 ist ein Bolzen 255 eingenietet, der für jeden Fühlhebel je einen Einstellexzenter 256 (Fig. 3) trägt, die durch eine Mutter 257 gehalten werden. Der Arm 253 ist ferner mit einem Fortsatz 258 ver sehen, auf den ein Segment 259 einwirken kann, das auf der Abdeckkappe 260 (Fig.2) für das Maschinengehäuse angeordnet ist.
Unter Vermittlung des Segmentes 259 wird beim öffnen der Abdeck- kappe 260 der Arm 253 in Gegenzeigerrichtung aus geschwungen und bewirkt dadurch das Ausserein- griffbringen der Fühlhebel <B>107,</B> 115, 124 und 242 mit den Kurvenscheiben 103, 104, 105, 240. Die Abdeckkappe 260 wird in der geöffneten Lage durch eine unter der Einwirkung einer Feder 263 stehende Klinke 262 gehalten. Die Klinke ist mit einem Hand griff 264 versehen, der das Auslösen der Klinke 262 gestattet. Die Klinke 262 ist unter Vermittlung eines Bolzens 265 in der Tragplatte 16 gelagert.
Mit der Abdeckkappe 260 ist ferner ein Schaltknopf 195a (Fig.2, 3) unter Vermittlung eines Spreng- ringes 272 verbunden. Der Schaltknopf 195a weist eine Ausnehmung 270 auf, in die eine Feder 271 ein gelegt ist, die auf eine mit einer gabelförmigen Aus- nehmung versehene Scheibe 269 drückt. Die Scheibe ist unter Vermittlung zweier Schrauben 273 im Schaltknopf 195a geführt. Die Scheibe 269 wirkt als Druckscheibe für das Kurvenpaket<B>103,</B> 104, 105, 240 in der geschlossenen Lage der Abdeck- kappe 260.
Es ist bereits angedeutet worden, dass für be stimmte Nähmuster die jeweiligen Kurvenscheiben durch andere ersetzt, also ausgewechselt werden müs sen. Um beispielsweise ein Knopfloch herstellen zu können, ist ein besonderer Satz durch Handverstel lung in ihre einzelnen Wirkstellungen überführbare Steuerkurven vorgesehen, der aus vier einzelnen Steuerkurven<B>192,</B> 193, 194 und 267 (Fig.2) be steht. Die Steuerkurve 192 dient zur Steuerung der Stichbreite, die Steuerkurve 193 der Steuerung des Stichfeldes, die Steuerkurve 194 der Steuerung des Vorschubes.
Die Steuerkurve 267 hingegen bewirkt bei Handschaltung über ihren Fühlhebel 242 und den Lenker 243 das überführen des Armes 77 bzw. 250 zur Steuerung der Stichzahl in ,seine äusserste linke Lage gemäss Fig.l, welche die Ausschaltstellung für den Molettenantrieb 275 darstellt; vgl. die strichpunktierte Lage des Handgriffes 250 gemäss Fig. 1.
Die Steuerkurven 192, 193, 194, 267, die als Kurvenpaket ausgebildet sind, weisen einen Mit- nehmerstift 268 (Fig. 2) auf, der in die bereits be schriebene gabelartige Ausnehmung der Scheibe 269 eingreifen kann, die, wie ebenfalls bereits beschrie ben, als Gegendruckscheibe zwischen dem Schalt knopf 195a und dem Steuerkurvenpaket 192, 193, 194, 267 wirkt.
In der geschlossenen Lage der Ab deckkappe 260 wirkt die gabelartige Ausnehmung mit dem Mitnehmerstift 268 dann zusammen, wenn eine übereinstimmung zwischen Stift und gabelförmiger Ausnehmung erreicht ist. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, den Schaltknopf 195a im Gegenzeiger sinne so lange zu drehen, bis der Mitnehmerstift fühlbar in die gabelförmige Ausnehmung der Scheibe 269 einrastet.
Bevor mit dem eigentlichen Knopfloch-Nähvor- gang begonnen wird, werden alle Handstellmittel in die Stellung Automatic gebracht, und zwar be trifft das den nicht näher bezeichneten Kupplungs hebel für die selbsttätige Steuerung der Stichbreite, den Schieber 59 zur Aufschaltung des Molettenan- triebes für das Stichfeld sowie das nicht gezeigte Ein stellmittel für die Kupplung der selbsttätigen Steue rung der Stichlänge.
Wie bereits angedeutet, ist durch die Ausrüstung der Nähmaschine mit einer Einrichtung zur Regelung der Motivfrequenz die Zickzack-Haushaltnähma- schine mit eingebauter Molettensteuerung in der Lage, Knopflöcher mittels von Hand einstellbarer Steuerkurven herzustellen, wobei der Schaltgriff 195a (Fig.2, 3) auf der Abdeckkappe 260 drehbar an geordnet ist und unter Einwirkung einer weiteren Steuerkurve 267 (Fig. 2) das überführen des Armes 77 bzw. 250 (vgl.
Fig. 4) zur Steuerung der Motiv frequenzregelung in seine äusserste linke Lage ge mäss Fig. 1 in die Ausschaltstellung für den Kurven scheibenantrieb bewirkt wird.
Zwecks Herstellung von Knopflöchern gleicher Länge und gleicher Form, beispielsweise Wäsche knopflöchern, kann die Kurvenscheibensteuerung der art ausgebildet werden, dass das Schalten des Schalt knopfes 195a (Fig. 2) in die einzelnen Wirkstellun- gen, nicht wie zuvor beschrieben, mittels Handver stellung, sondern durch eine entsprechende Ausbil dung der Steuerkurve 267 (Fig.5) von derselben übernommen wird. Wie bereits beschrieben, wir ken die Steuerkurven<B>192,</B> 193, 194 (Fig. 2 und 3) auf den jeweils zugeordneten Fühlhebel ein.
Durch die Steuerkurve 267 bzw. den Arm 77 wird dabei die stufenlose Antriebseinrichtung (Motivfrequenz- regler 275) für die Moletten abgeschaltet. Anstelle der Steuerkurve 267 kann die Steuerkurve<I>267a</I> (Fig.2 und 5) zur Steuerung des Motivfrequenz reglers treten. Dadurch wird das gesamte Steuer kurvenpaket für die Steuerung der Stichbreite, des Stichfeldes und der Stichlänge während der Her stellung eines Knopfloches um etwa 320 verdreht und hierauf der Kurvenscheibenantrieb abgeschaltet.
Die einzelnen Steuerkurven 192a, 193a, 194a,<I>267a</I> für die Stichlänge, das Stichfeld und die Stichbreite werden dann sinngemäss so gestaltet, dass sie die jeweiligen Arbeitsabläufe entsprechend ihrer Funk tion und in der bekannten Folge des, Nähablaufs während dieser Teildrehung beeinflussen.
Durch die Steuerkurve 194a zur Steuerung des Vorschubes bzw. der Stichlänge ist in Fig.6 der Steuerkurvenverlauf für den gesamten Nähvorgang bei der Herstellung des Knopfloches gezeigt. Im Sektor 1 erfolgt das Nähen der ersten Raupe. Dabei erfolgt der Vorschub in Nährichtung. Im Sektor 2 wird der erste Riegel fertiggestellt und der Vorschub dabei abgeschaltet. Sektor 3 schaltet den Vorschub entgegen der Nährichtung zur Her stellung der zweiten Raupe.
Sektor 4 schaltet den Vorschub ab zur Herstellung des zweiten Riegels, und Sektor 5 schaltet den Vorschub in Nährichtung zum Vernähen des Knopfloches. Im Sektor S ist der Vorschub abgeschaltet.
Die Steuerkurve<I>267a</I> für .die Steuerung des Molettenantriebes schaltet denselben nach Beendi gung des letzten Nähvorganges ab, und die ganze Einrichtung kann erst wieder wirksam werden, wenn von Hand die restliche Umdrehung des Schaltknop fes 195a um etwa 40 , d. h. um 1/$ der Gesamtum drehung, weitergeschaltet wird.