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Nähmaschine
Es sind verschiedene Nähmaschinentypen bekannt, die mittels Nockenscheiben, welche entweder fest im Maschinenkopf angebracht oder abnehmbar und auswechselbar sind, der Nadelhalterstange bei ihrer seitlichen Bewegung vorbestimmte Bewegungen übertragen. Diese als"automatisch"bezeichneten Maschinen gestatten somit die automatische Ausführung praktischer und dekorativer Nähstiche, je nach dem Profil der hiebei verwendeten Nockenscheiben.
Diese als" automatisch" bekannten Maschinen werden in zwei Kategorien eingeteilt, nämlich :
Die erste Kategorie, welche die mit "indirekter Steuerung" versehenen Maschinen umfasst, d. h.
Zick-Zack-Nähmaschinen, welche im allgemeinen eine mit dreieckigem Profil versehene erste Nockenscheibe aufweisen, welche Scheibe der Nadelhalterstange, wenn die Nadel aus dem Nähgut hervortritt, eine seitliche Bewegung überträgt, die den Zick-Zack-Stich bewirkt. Diese Maschinen sind zudem mit einer zweiten Nockenscheibenvorrichtung versehen, wobei diese Scheiben fest oder auswechselbar angebracht und dazu bestimmt sind, die durch die erste Nockenscheibe übertragenen Bewegungen zu"modu- lieren", um somit den Ausschlag der seitlichen Bewegungen der durch die erste Nockenscheibe gesteuerten Nadelhalterstange zu verändern. Bei dieser zweiten Nockenscheibenvorrichtung kann ein erstes Profil den Ausschlag der Zick-Zack-Bewegung und ein zweites die Dezentrierung der Nadelhalterstange steuern.
Bei Nähmaschinen, welche zudem noch einen automatisch gesteuerten Vorschub des Nähgutes aufweisen, ist ein drittes Profil vorzusehen. Bei diesen indirekt gesteuerten Nähmaschinen ist es möglich, der zweiten Nockenscheibenvorrichtung eineveränderte Rotationsgeschwindigkeit in bezug auf die Anzahl der Stiche der Nadelhalterstange zu vermitteln, was gestattet, die durch die Nockenscheibenprofile erzeugten Muster zu verlängern oder zu verkürzen, ohne die Stichlänge von einem Nadelstich zum andern zu verändern. Dies kann bei der Ausführung gewisser Spezialmuster, z. B. bei Monogrammen, Knopflöchern usw., von Nutzen sein.
Die zweite Kategorie umfasst die mit"direkter Steuerung" versehenen Nähmaschinen, welche nur eine fest angebrachte oder auswechselbare Nockenscheibenvorrichtung aufweisen, um die seitlichen Bewegungen der Nadelhalterstange zu bewirken. Durch den Fortfall der dreieckigen Nockenscheibe, wie sie bei den Nähmaschinen mit "indirekter Steuerung" anzutreffen ist, werden die seitlichen Bewegungen der Nadelhalterstange direkt durch das Profil der Nockenscheibenvorrichtung dieser direkt gesteuerten Nähmaschinen hervorgerufen. Um den Ausschlag und die Dezentrierung der Nadelhalterstange zu verändern, genügt somit ein einziges Nockenprofil. Ein zweites Profil wird eingesetzt, wenn ein automatisch nockengesteuerter Vorschub des Nähgutes bewirkt werden soll.
Um eine seitliche Bewegung der Nadelhalterstange zu ermöglichen, wenn die Nadel aus dem Nähgut herausgezogen ist, muss das Nockenprofil mit jedem Nadelstich synchronisiert sein, und demzufolge ist die Rotationsgeschwindigkeit der Nockenvorrichtung in bezug auf die Anzahl der Stiche der Nadelhalterstange unveränderlich, was somit auch die Möglichkeit ausschliesst, die durch die Nockenprofile erzeugten Muster beliebig zu verlängern oder zu verkürzen.
Bei diesen direkt gesteuerten Nähmaschinen wird der Zick-Zack-Stich durch einbesonderes Nockenprofil erzeugt, wie auch jeder andere praktische oder ornamentale Stich, wogegen bei den indirekt gesteuerten Nähmaschinen der Zick-Zack-Stich durch eine erste dreieckige Nockenscheibe hervorgerufen wird.
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Gegenstand der Erfindung ist es, eine Nähmaschine zu schaffen, welche es gestattet, die Vorteile dieser beiden vorstehend bekannten Bauarten von Nähmaschinen, nämlich der mit direkter und der mit indirekter Steuerung, zu vereinigen.
Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine mit einem Gehäuse, welches in seinem oberen Teil eine
Antriebswelle für eine Kurbel trägt, die eine senkrecht in einer schwingfähigen Wiege gleitende Nadel- stange antreibt, einem"dreieckigen", von dieser Welle aus angetriebenen Nocken zum Schwingbewe- gungsantrieb einer ersten Gleitführung, längs der das Ende einer Stange verstellbar ist, deren anderes En- de an der Wiege angelenkt ist, um die Querbewegungen der Nadelstange zu steuern, wobei die Verschie- bungen des Stangenendes längs der ersten Gleitführung von einem Modulationsnocken für die Amplitude der Querbewegungen aus steuerbar sind.
Der Modulationsnocken wird von der Welle aus angetrieben und mit ihm steht ein Fühler in Berührung, der das Ende eines Hebels bildet, dessen anderes Ende an einen
Arm angelenkt ist, der andernteilsandiegenannte Schubstange angelenkt ist, wobei der Gelenkpunkt der ersten Gleitführung von einem Arm getragen wird, der selbst gelenkig an dem Gehäuse sitzt und dessen
Winkelstellung von einer Handzentrierung mittels Transmissionsorganen steuerbar ist, um die Zentrier- stellung der Nadelstange zu ändern.
Die Nähmaschine gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Vorrichtung auf- weist, die einen einzigen Wähler enthält, welcher kraftschlüssig mit einer Steuerwelle verbunden ist, die winkelmässig auf ihr befestigt Arbeitsverteilernocken trägt, die dazu dienen, durch Drehen des ein- zigen Wählers die kombinierte oder getrennte Wirkung der Handzentrierung der Nadelstange, des "drei- eckigen" Nockens, des Modulationsnockens und eines ersten, kraftschlüssig mit diesem verbundenen Steu- ernockens herzustellen oder auszuschalten, der dazu dient, einen Fühler einer zweiten Gleitführung zu betätigen, die am Gehäuse angelenkt ist und die verschiedene Stützpunkte für einen Zapfenfühler ermöglicht, der kraftschlüssig an einer Stange sitzt, die am Arm, der den Gelenkpunkt der ersten Gleitführung trägt,
in einem Punkt mit gleichem Radius angelenkt ist, derart, dass die dem Zapfenfühler durch den Steuernocken erteilten Bewegungen direkt an die Wiege der Nadelstange übertragen werden können, wobei eine Feder die Stange gegen einen ersten der Verteilernocken angelegt hält, die mit dem einzigen Wähler kraftschlüssig verbunden sind und wobei das Profil dieses Nockens die Stellung des Zapfenfühlers längs der zweiten Gleitführung bestimmt.
Die Zeichnung zeigt schematisch und als Ausführungsbeispiel eine Ausführungsform der Maschine nach der Erfindung. In den Zeichnungen sind Fig. 1 eine Ansicht im Aufriss und im Schnitt dieser Nähmaschine, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Nähmaschine mit teilweisen Abbrechungen, Fig. 3,4 und 5 der Fig. 2 ähnliche Ansichten, welche den Mechanismus der Nähmaschine in verschiedenen Steuerstellungen zeigen, Fig. 6 eine Draufsicht auf den einzigen Wähler der Nähmaschine.
Die Nähmaschine enthält ein Gehäuse 1, in dessen oberem Teil eine Antriebswelle 2 gelagert ist, die ihrerseits durch einen nicht dargestellten Motor angetrieben wird. Die Welle 2 trägt eine Kurbel 3, die dazu dient, eine Nadelstange 4 senkrecht hin-und hergehend mittels einer Pleuelstange 5 anzutreiben, die bei 6 an der Nadelstange 4 angelenkt ist. Die Nadelstange 4 gleitet senkrecht in den in einer Wiege 8 angebrachten Lagern 7. Diese Wiege 8 kann um eine senkrechte, vom Gehäuse 1 getragene Achse oszillieren. Eine mit einem Ende an einem Punkt 11 des Gehäuses 1 und mit ihrem andern Ende an einem Punkt 12 der Wiege 8 eingehakte Feder 10 sucht dieselbe mit Bezug auf Fig. 2 im Uhrzeigersinn zu schwenken.
Die Wiege 8 trägt ausserdem eine Gelenkachse 13 für ein Ende einer Übertragungsstange 14 für die der Wiege 8 durch den Steuermechanismus der Nähmaschine erteilten Oszillationsbewegungen. Das andere Ende dieser Stange 14 ist mit einer Walze 15 versehen, durch welche sie sich gegen eine erste Gleitführung 16 stützt. Diese Gleitführung 16 ist bei 17 an einem Arm 18 angelenkt, der selbst bei 19 am Gehäuse 1 der Maschine angelenkt ist. Die Gleitführung 16 trägt einen Fühler 20, der dazu dient, dem Profil eines"dreieckigen"Nockens 21 zu folgen. Dieser Nocken 21 wird von einer Welle 22 getragen, auf der er, durch ein Zahnrad 23 angetrieben, umläuft, welches mit einer Schnecke 24 im Eingriff steht, die kraftschlüssig mit der Welle 2 verbunden ist. Die Welle 22 läuft im Gehäuse 1.
Ein Arm 25 verbindet das Ende der Stange 14, welches die Walze 15 trägt, mit dem Ende 26 eines Hebels 27, der aus zwei Teilen 27a, 27b besteht, die durch die Schwenkachse 28 dieses Hebels 27 am Gehäuse 1 miteinander gelenkig verbunden sind. Das Gelenk 29 der beiden Teile 27a und 27b des Hebels 27 kann durch eine Verriegelungsvorrichtung blockiert werden. Diese Verriegelungsvorrichtung enthält einen Hebel 30, der um eine Gelenkachse 31 (Fig. 3) am Teil 27a des Hebels 27 schwenkbar ist. Die Gelenkachse 31. trägt ausserdem eine Walze 32, deren Aufgabe später beschrieben wird. Eine Feder 33 verbindet die beiden Teile 27a und 27b des Hebels 27 und nähert diese einander in der entriegelten Stellung.
Der Teil 27b weist eine Nase 34 auf, mit der das Ende 35 des Hebels 30 zusammenarbeitet, wenn sich
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derselbe im entgegengesetzten Uhrzeigersinn dreht, damit sein Ende 35 gegen die Nase 34 zum Eingriff kommt und das Gelenk 29 derart verriegelt, dass die Teile 27a und 27b des Hebels 27 die in den Fig. 4 und 5 gezeigte Stellung einnehmen.
Das Gehäuse 1 der Nähmaschine trägt in seinem oberen Teil eine senkrecht angeordnete Steuerwelle
36, die sich in Lagern des Gehäuses 1 dreht. Das obere Ende dieser Welle 36 trägt einen Wähler 37 in
Scheiben- oder Schwungradform (Fig. 1 und 6).
Die Steuerwelle 36 trägt mehrere Arbeitsverteilernocken, nämlich einen ersten Verteilernocken 38, einen zweiten 39, einen dritten 40, einen vierten 41 und einen fünften 42. Die Aufgabe dieser verschie- denen Verteilernocken 38 - 42 geht aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
Die Steuerung derVerriegelungs- und Entriegelungsbewegungen des Gelenkes 29 erfolgt mit Hilfe des dritten Verteilernockens 40, der dazu dient, mit einem Ansatz 43 und einer gewölbten Verlängerung 44 (Fig. 3) des Hebels 30 zusammenzuarbeiten. Die Verriegelungs- und Entriegelungswirkung des Gelenkes
29 des Hebels 27 erfolgt also von dem einzigen Wähler 37 aus.
Eine Feder 45, die mit einem ihrer Enden an der Welle 22 und mit ihrem andern Ende an das Ende
26 des Hebels 27 gehakt ist, sucht denselben mit Bezug auf Fig. 3 im Uhrzeigersinn zu drehen. Der Teil
27b des Hebels 27 trägt einen Fühler 46 (Fig. 5), der dazu dient, dem Profil eines Modulationsnockens
47 zu folgen, der von einer Antriebswelle 48 getragen wird. Diese Antriebswelle 48 ist senkrecht im Gehäuse 1 der Maschine angeordnet und angetrieben. Diese Welle trägt ausserdem ein Zahnrad 49, welches mit einer Schnecke 50 im Eingriff steht, die rund um die Antriebswelle 2 herum angeordnet ist. Die
Schnecke 50 ist nicht an die Welle 2 gekeilt, sondern kann mit derselben gemäss verschiedenen Trans- missionsverhältnissen durch eine Geschwindigkeitswechselvorrichtung 51 verbunden werden.
Diese Ge- schwindigkeitswechselvorrichtung enthält eine Reihe von Exzentern 52 verschiedener Exzentrizitäten mit Bezug auf die Welle 2, wobei diese Exzenter winkelmässig kraftschlüssig mit der Welle 2 verbunden sind, aber auf ihr gleiten können. Ein Hebel 53, der mit Bezug auf das Gehäuse der Maschine gelenkig ist, trägt eine Scheibe 54, die dazu dient, sich elastisch gegen den einen der Exzenter 52 abzustützen. Die hin-und hergehenden Bewegungen, die dieser Scheibe 54 durch den einen oder andern der Exzenter 52 erteilt werden, werden durch den Hebel 53 und den Hebel 106 an eine vom letzteren getragene Klinke 55 übertragen, die mit einem Schaltrad 56 zusammenwirkt, welches mit der Schnecke 50 kraftschlüssig verbunden ist.
Die Klinke 55 nimmt also die Schnecke 50 in stossartigen Winkelbewegungen mit, deren Amplitude von der Wahl des Exzenters 52 abhängt, der mit der Scheibe 54 zusammenarbeitet.
Die axiale Verschiebung der Exzenter 52 auf der Welle 2, d. h. die Verschiebung, die die Wahl des Transmissionsverhältnisses bestimmt, wird von dem einzigen Wähler 37 aus mittels des fünften Verteilernockens 42 gesteuert, der durch eine Warze 57 in einer Nut 58 des Exzenterblockes 52 wirkt, um denselben axial zu verschieben.
Die Welle 48 trägt einen ersten gleichzeitig mit dem Modulationsnocken 47 angetriebenen Steuernocken 59. Dieser Steuernocken 59 wirkt auf einen Fühler 60, der von einer zweiten Gleitführung 61 getragen wird, die bei 62 am Gehäuse 1 der Maschine angelenkt ist. Gegen diese zweite Gleitführung 61 soll sich ein Zapfenfühler 63 abstützen, der das Ende einer Stange 64 bildet. Die Stange 64 ist bei 65 am Arm 18 angelenkt, wobei die Gelenkachse 65 vom Schwenkpunkt 19 des Armes 18 durch einen Radius gleich dem Abstand entfernt ist, der die Gelenkachse 17 der ersten Gleitführung 16 von demselben Schwenkpunkt 19 trennt.
Die Führung dieser Stange 64 erfolgt mit Hilfe des ersten Verteilernockens 38. In Wirklichkeit zeigt dieser an seinem Profil ebene Teile 66, 67, 68,69, die auf verschiedenen Radien von der Drehmitte 36 liegen, d. h. ebene Teile, gegen welche sich die Stange 64 mittels einer von ihr getragenen Walze 70 anlegen soll (Fig. 3). Es ist verständlich, dass die verschiedenen, dem Verteilernocken 38 durch den einzigen Wähler 37 erteilten Winkelstellungen es gestatten, den Fühler 63 längs der Gleitführung 61 in verschiedene Stellungen zu führen. Wenn sich die Walze 70 gegen den Teil 66 des Nockens 38 stützt, stützt sich der Fühler 63 gegen die Gleitführung 61 über ihren Gelenkpunkt 62 hinaus ab. Dies bewirkt, dass sich der Fühler 60 vom Steuernocken 59 entfernt.
Wenn im Gegensatz dazu der Verteilernocken 38 in eine Winkelstellung geführt wird, bei der die Walze 70 sich auf seine Teile 67,68, 69 sowie auf den kreisförmigen Teil 107 stützt, stützt sich der Fühler 63 in verschiedenen Punkten der Gleitführung 61 ab und überträgt an den Arm 18 Bewegungen von verschiedenen Amplituden und so an die Stange 14, die die Wiege 8 betätigt. Jedoch findet der direkte Antrieb der Schubstange 14 vom Steuernocken 59 mittels der Stange 64 nur statt, wenn das Ende 15 der Stange 14 auf der Gleitführung 16 über ihren Gelenkpunkt 17 hinaus geführt worden ist, wobei der "dreieckige" Nocken dann auf die Gleitführung 16 unwirksam ist.
Die Stange 64wird durch ihre Walze 70 gegen den Verteilernocken 38 infolge einer Feder 71 angelegt gehal-
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ten, die einerseits an die Achse der Walze 70 und anderseits an einen festen Punkt der Maschine gehakt ist, der in diesem besonderen Falle durch eine feststehende Platte 72 dargestellt ist, die an einer durch das Gehäuse 1 getragenen Achse 73 befestigt ist. Um zu vermeiden, dass die erste Gleitführung 16 sich nicht zuviel von dem "dreieckigen" Nocken 21 entfernt, wenn das Ende 15 der Stange 14 sich über den
Gelenkpunkt 17 hinaus abstützt, zeigt diese Stange 14 eine Verlängerung 74, die einen Finger 75 trägt, der als Widerlager für die erste Gleitführung 16 dienen soll (Fig. 2).
Damit es möglich. ist, die Zentrierstellung der Nadelstange 4 zu regulieren, wenn die Querbewegun- gen derselben von dem "dreieckigen" Nocken 21 aus übertragen werden, ist die Nähmaschine mit einer
Handzentrierung 76 versehen, welche durch ein Rändelrädchen gebildet ist, das eine Nut 77 aufweist, die einen Nocken in Spiralform bildet (Fig. 2). Die Achse 78 des Rändelrädchens 76 wird von einer Pla- tine 79 getragen, die gelenkig auf der Achse 73 am Gehäuse der Maschine sitzt. Diese Platine 79 ist der
Wirkung einer Feder 80 unterworfen, welche sie in das Innere des Gehäuses 1 zurückzuschieben sucht, bis dass sie am zweiten Verteilernocken 39 mittels eines Fingers 81 anliegt, der von der Platine 79 ge- tragen wird. Ein Zwischenhebel 82 sitzt gelenkig auf der Achse 73.
Dieser Zwischenhebel 82 trägt einen Finger 83, der mit der Nut in Eingriff steht, die den Spiralnocken 77 bildet. Das andere Ende 84 des Zwi- schenhebels 82 dient als Anschlag für den abgerundeten Kopf 85 einer Schraube 86, die in eine Verlängerung 87 des Armes 18 geschraubt ist. Eine Mutter 88 sichert die Blockierung der Stellung der Schraube 86 in der Verlängerung 87 (Fig. 2).
Es ist ohne weiteres aus Fig. 2verständlich. dass es in dieser Stellung der Steuerorgane der Nähmaschine die Handbetätigung des Rändelrädchens 76 gestattet, die Winkelstellung des Armes 18, der die Gelenkachse 17 der ersten Gleitführung 16 trägt, mittels des Hebels 82 zu ändern. Diese Stellungsänderung der Gelenkachse 17 gestattet es, die Zentrierstellung der Nadelstange 4 zu ändern, sei es, wenn sich der einzige Wähler 37 in der Stellung "0" befindet, d. h. in der ersten Zone 89 des Wählers 37, sei es, wenn dieser in die eine seiner Stellungen geführt ist, die in seiner zweiten Arbeitszone 90 enthalten sind (Fig. 6) und dass die Querverschiebungen der Nadelstange 4 von dem"dreieckigen"Nocken 21 aus gesteuert werden.
Die dritte Arbeitszone 91 des Wählers 37 entspricht der Steuerung der Querbewegungen der Nadelstange 4 direkt vom Steuernocken 59 aus mittels der zweiten Gleitführung 61 und der Stange 64. Die Anordnung der Steuerorgane der Maschine, wenn der einzige Wähler 37 in die dritte Arbeitszone 91 gestellt ist, ist in Fig. 4 gezeigt. Man sieht, dass in dieser dritten Arbeitszone der zweite Verteilernocken 39 den Rückzug der Platine 79 und so des Rändelrädchens 76 in das Innere des Gehäuses 1 hervorruft (Fig. 4). Infolge dieser Winkelverstellung der Platine 79 entfernt sich das Ende 84 des Zwischenhebels 82 vom Kopf 85 der Schraube 86. So ist die Handzentrierung ausser Betrieb.
In der vierten Arbeitszone des Wählers 37 ist das Handsteuerrändelrädchen 76 für die Zentrierung ebenfalls ausser Betrieb (Fig. 5). In dieser vierten Arbeitszone führt der erste Verteilernocken 38 die Stange 64 in ihre maximale Entfernungsstellung von der Achse 36 und die Dezentrierungsbewegungen der Nadelstange 4 werden automatisch und direkt vom Steuernocken 59 aus gesteuert.
Der Hebel 27, dessen Gelenk 29 verriegelt ist, erzeugt mittels des Modulationsnockens 47 Amplitudenänderungen der an die Nadelstange 4 durch den "dreieckigen" Nocken 21 übertragenenQuerbewegungen.
In dieser vierten Zone gestattet der einzige Wähler 37 ein Anhalten (Markierung"=") der Drehung der Antriebswelle 48 oder die Wahl von verschiedenen Drehgeschwindigkeitsverhältnissen dieser Antriebswelle 48 gemäss der Markierung I, II oder III, wenn man sie der feststehenden Markierung des Gehäuses der Maschine gegenüberstellt. In einem bereits gebauten Nähmaschinenmodell schaltet die Markierung I das Geschwindigkeitsverhältnis ein, welches einhundertacht Nähstiche für eine vollständige Umdrehung der Antriebswelle 48 und der Nocken 47,59 und 93 ergibt.
Die Markierung n entspricht einhundertzweiundsechzig Nähstichen und die Markierung III zweihundertsechzehn Nähstichen für eine Umdrehung der Welle 48. AlsVergleichsangabe sticht die gebaute Maschine, wenn der Wähler 37 in seine dritte Arbeitszone 91 geführt ist, achtzehn Nähstiche für eine Umdrehung der Welle 48.
Die Antriebswelle 48 trägt ferner einen zweiten Steuernocken 93, der dazu bestimmt ist, automatisch Richtungs- und Amplítudenänderungen der Bewegungen des Stoffschiebers der Nähmasthinehervorzurufen. Dieser zweite Steuernocken 93 wirkt auf den Antriebsmechanismus des Stoffschiebers (in der Zeichnung nicht dargestellt) durch einevorrichtung, die hier im einzelnen nicht beschrieben ist, da sie den Gegenstand des Schweizer Patentes Nr. 297. 807 bildet. Es genügt, anzugeben. dass dieser zweite Steuernocken 93 auf einen Fühler 94 wirkt, der von einem Ende eines Hebels 95 getragen wird, welcher durch die Achse 96 gelenkig ist, die von einem Arm 97 getragen ist, der selbst bei 98 am Gehäuse 1 der Maschine an-
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gelenkt ist.
Das andere Ende 99 des Hebels 95 trägt einen Finger, der in eine Gleitführung 100 eingreift, die radial am oberen Ende einer Steuerwelle 101 für die Amplituden- und Richtungsänderungen des Stoff- schiebers befestigt ist. Eine Handsteuerung 102, welche in einer Führungsnut 103 gegenüber einer Grad- einteilung 104verschiebbar ist, gestattet das Einstellen der Stichlänge und der Richtung des Stoffvorschu- bes von Hand aus. Das Einschalten der automatischen Steuerung zum Ändern der Weite und der Richtung der Bewegungen des Stoffschiebers geschieht, indem man den Stellhebel 102 dem Strich, der auf der
Gradeinteilung 104 mit A markiert ist, gegenüberstellt. Durch das Einstellen des Stellhebels 102 gegen- über dem Markierungsstrich A wird der Arm 97 verstellt, der den Fühler 94 zum zweiten Steuernocken 93 führt.
Das Einstellen des Stellhebels 102 des Stoffschiebers kann in all den Arbeitszonen des einzigen Wählers
37 geschehen. So kann man auch in den ersten und zweiten Arbeitszonen 89 und 90 die automatische
Steuerung zum Ändern der Richtung und der Weite der Bewegung des Stoffschiebers einschalten.
Der"dreieckige"Nocken 21 ist ein an der Nähmaschine dauernd montierter Nocken. Im Gegensatz dazu sind der Modulationsnocken 47 ebenso wie die Steuernocken 59 und 93 austauschbare Nocken, die durch andere Nocken von verschiedenen Profilen entsprechend dem Verzierungsmuster, welches man mit
Hilfe der Nähmaschine zu erhalten wünscht, ersetzt werden können. Diese drei Nocken 47. 59 und 93 sind leicht durch Druck auf einen Steuerknopf 105 austauschbar, der eine Befestigungsvorrichtung der Nokken auf der Antriebswelle 48 betätigt. Diese Befestigungsvorrichtung ist hier nicht weiter im einzelnen beschrieben, da sie Gegenstand eines früheren Patentes der Anmelderin ist.
Die vorhergehend mit Bezug auf die Zeichnungen beschriebene Maschine vereinigt in einer einzigen die Vorteile von zwei Maschinentypen mit Nocken, d. h. der Maschinentype mit direkter Steuerung und der Maschinentype mit indirekter Steuerung der Querbewegungen der Nadelstange. Die Maschine hat den Vorteil, dass sie einfach zu benutzen ist, weil im wesentlichen ein einziger Wähler einzustellen ist, wenigstens was die Steuerung der Querbewegungen der Nadelstange betrifft. Diese Maschine ist weiters dadurch einfach zu benützen, weil sämtliche Verteilernocken derart angeordnet sind, dass sie in jedem gewünschen Augenblick und ohne irgendeine vorhergehende Vorsichtsmassnahme das Bedienen des einzigen
Wählers 37 gestatten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Nähmaschine mit einem Gehäuse, welches in seinem oberen Teil eine Antriebswelle für eine Kurbel trägt, die eine senkrecht in einer schwingfähigen Wiege gleitende Nadelstange antreibt, einem dreieckigen", von dieser Welle aus angetriebenen Nocken zum Schwingbewegungsantrieb einer ersten Gleitführung, längs der das Ende einer Stange verstellbar ist, deren anderes Ende an der Wiege angelenkt ist, um die Querbewegungen der Nadelstange zu steuern, wobei die Verschiebungen des Stangenendes längs der ersten Gleitführung von einem Modulationsnocken für die Amplitude der Querbewegungen aus steuerbar sind, der von der Welle aus angetrieben wird und mit dem ein Fühler, der das Ende eines Hebels bildet, in Berührung steht, dessen anderes Ende an einen Arm angelenkt ist, der anderseits an die genannte Stange angelenkt ist,
wobei der Gelenkpunkt der ersten Gleitführung von einem Arm getragen wird, der selbst gelenkig an dem Gehäuse sitzt und dessen Winkelstellung von einer Handzentrierung mittels Transmissionsorganen steuerbar ist, um die Zentrierstellung der Nadelstange zu ändern, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine eine Vorrichtung aufweist, die einen einzigen Wähler (37) enthält, welcher kraftschlüssig mit einer Steuerwelle (36) verbunden ist, die winkelmässig auf ihr befestigte Arbeitsverteiler- nocken (38, 39,40, 41,42) trägt, die dazu dienen, durch Drehen des einzigen Wählers (37) die kombinierte oder getrennte Wirkung der Handzentrierung (76) der Nadelstange (4), des"dreieckigen"Nockens (21), des Modulationsnockens (47) und eines ersten, kraftschlüssig mit ihm verbundenen Steuernockens (59) herzustellen oder auszuschalten,
der dazu dient, einen Fühler (60) einer zweiten Gleitführung (61) zu betätigen, die am Gehäuse (1) angelenkt ist und die verschiedene Stützpunkte für einen Zapfenfühler (63) ermöglicht, der kraftschlüssig an einer Stange (64) sitzt, die am Arm (18), der den Gelenkpunkt (17) der ersten Gleitführung (16) trägt, in einem Punkt (65) mit gleichem Radius angelenkt ist, derart, dass die dem Zapfenfühler (63) durch den Steuernocken (59) erteilten Bewegungen direkt an die Wiege (8) der Nadelstange (4) übertragen werden können, wobei eine Feder (71) die Stange/64) gegen einen ersten (38)
EMI5.1
führung (61) bestimmt.