Färbeanlage Die vorliegende Erfindung betrifft eine Färbe anlage, mit durch einen Programmgeber gesteuerten elektrischen Impulsen auf Steuerorgane, die den Ver- stelldruck von Steuerleitungen auf die zu steuernden Einstellglieder freigeben.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, für den Ablauf eines Färbeprozesses in einem offenen Färbebehälter das Auslassventil beim Spülvorgang so zu steuern, dass der Flottenstand durch abwechselndes Öffnen und Schliessen des Auslassventiles bei ständig geöffnetem Füllventil selbsttätig nahezu konstant gehalten wird.
Die erfindungsgemässe Anlage ist dadurch ge kennzeichnet, dass gegenüber einem vom Programm geber gesteuerten Füllvorgang des Färbeapparates, bei dem der ein Füllventil öffnende Druck in einer Steuerleitung durch einen Niveauregler nach Er reichen des durch die Höhenlage eines überlauf ventils bestimmten Flottenstandes aufgehoben wird, bei vom Programmgeber gesteuertem Spülvorgang dagegen der Druck in der Steuerleitung zum Füll ventil aufrechterhalten und vom Niveauregler ein Umschaltrelais beeinflusst wird, das eine Steuerleitung zum Auslassventil unter Druck setzt.
Nachfolgend wird anhand der schematischen Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der erfindungs gemässen Anlage für einen Färbeprozess in einem offenen Färbeapparat beschrieben.
Als Druckmittel für die vom Programmgeber 1 zu steuernden Arbeitsabläufe wird von einer Druck station kommende Druckluft verwendet, die in einem Wasser- und ölabscheider 2 gereinigt und deren Druck vor und hinter einem Druckminderer 3 in einem Doppelprofilmanometer 4 gemessen wird.
Der Druckminderer 3 ist so eingestellt, dass die Druckluft das Steuerleitungsnetz mit einem Druck von etwa 1,2 atü beaufschlagt. An dem Zweig 5 des Steuerleitungsnetzes sind die vom Programmgeber 1 gesteuerten Magnetventile 6, 7, 8 und 9 angeschlossen, von denen je eine Steuer leitung zu den einzustellenden Ventilen abzweigt. Bei Impulsen des Programmgebers 1 lassen die Ma gnetventile den Steuerdruck auf die einzustellenden Ventile wirksam werden.
Am Ende der Zweigleitung 5 ist eine Drossel 10 vorgesehen, die ständig etwas Druckluft auslässt. Dadurch ist es möglich, die Ventile von Hand gegen den Steuerdruck zu schliessen und den dabei anwachsenden Druck sofort wieder bis auf den Normaldruck abzubauen.
Vor der Drossel 10 führt von der Steuerleitung 5 eine Leitung 11 zu einem Temperaturregler 12 ab, der vom Programmgeber 1 seine Impulse erhält. Dem Temperaturregler 12 ist zur Kontrolle ein Tempera turschreiber 13 zugeordnet. Ferner empfängt vom Programmgeber 1 eine Motorsteuerung 14 ihre Be fehle. Schliesslich ist noch ein Leuchtschaltbild 15 vorgesehen, das die Steuerstellung der einzelnen Ven tile anzeigt.
Mit dem ersten Schaltimpuls vom Programm geber 1 wird das Magnetventil 7 für das Füllen des Färbeapparates 16 zum Färben von Garnsträhnen geöffnet. Dadurch wird die Steuerleitung 17 zum Füllventil 18 unter Druck gesetzt und das Füllventil 18 geöffnet. Mit dem Magnetventil 7 wird vom Pro grammgeber 1 zugleich das überlaufventil 19 ge öffnet.
Sobald die Füllung des Färbeapparates 16 einen Flüssigkeitsstand in. Höhe des Überlaufventiles 19 erreicht hat, fliesst aus dem Färbeapparat 16 Flotte in ein Auffanggefäss 20 eines Niveaureglers 21.
Dieser ist so ausgebildet, dass das Auffanggefäss 20 bei seiner Füllung den Niveauregler 21 so ver stellt, dass eine Luftauslassdüse der Leitung 22 ge öffnet wird. Damit fällt der Druck in dieser Leitung und ixt der mit ihr in Verbindung stehenden Leitung 17 zum Füllventil 18 ab, so dass sich das Füllventil schliesst. Das Auffanggefäss 20 ist mit einer kleinen Entleerungsbohrung versehen, so dass es nach Leer laufen den Niveauregler 21 in die Ausgangsstellung zurückführt,
wodurch die Luftauslassdüse wieder ver sperrt wird und die Leitungen 22 und 17 wieder unter Druck gesetzt werden. Dadurch wird das Füll ventil 18 wieder geöffnet. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis der Programmgeber 1 keine Impulse auf die Ventile 7 und 19 mehr abgibt. Damit ist dann während des Färbeprozesses ein weiterer überlauf von Flotte verhindert.
Nach dem Füllen des Färbeapparates 16 erhalten der Temperaturregler 12 und die Motorsteuerung 14 vom Programmgeber 1 ihre Einschaltimpulse. Der Temperaturregler 12 verbindet die Steuerleitung 11 mit einer Steuerleitung 23, welche Druckluft zum Dampfeinlassventil 24 führt, so dass dieses geöffnet wird. Die Motorsteuerung 14 schaltet den Motor 25 in bestimmten Zeitabständen um.
Sollten während des Färbeprozesses Farbstoff und Chemikalienzusätze aus den Zusatzbehältern 27 und 28 in den Färbeapparat 16 gegeben werden, so veranlasst der Programmgeber 1 ein Öffnen der Ven tile 8 und 9, so dass die Steuerleitungen 29 und 30 unter Druck gesetzt und die Ventile 31 und 32 ge öffnet werden.
Die durch das überlaufventil 19 bestimmte Füll grenze ist so bemessen, dass die Wärmeausdehnung der Flotte und der Inhalt der Zusatzgefässe 27 und 28 noch vom Färbeapparat 16 aufgenommen werden können.
Für den Spülvorgang nach Beendigung des Färbe prozesses öffnet der Programmgeber 1 wiederum die Magnetventile 7 und 19 sowie 33 und 34.
Das Drei-Wege-Ventil 35, das beim Füllvorgang die Druckluft der Steuerleitung 17 über die Steuer leitung 22 zum Niveauregler 21 freigibt, wird beim Spülvorgang vom Programmgeber 1 so umgeschaltet, dass es die Steuerleitungen 22 und 22a miteinander verbindet. Die Steuerleitung 17 bleibt daher während des Spülvorganges von der Steuerleitung 22 getrennt und somit vom Niveauregler 21 unbeeinflusst, so dass durch den Steuerdruck in der Leitung 17 das Füll ventil 18 beim Spülen pausenlos geöffnet ist. Die zum Niveauregler 21 führenden Steuerleitungen 22 und 22a erhalten nunmehr über das geöffnete Ventil 33 vom Steuerleitungszweig 38 den Steuerdruck.
Wie beim Füllvorgang fliesst auch beim Spül vorgang durch das geöffnete Überlaufventil 19 Flotte in das Auffanggefäss 20 des Niveaureglers 21, wo durch der Steuerdruck in den Leitungen 22 und 22a aufgehoben wird. Damit wird auch die von der Steuerleitung 22a zu einem Umschaltrelais 36 ab zweigende Leitung 37 drucklos. Dadurch kann der Druck in der Steuerleitung 38 auf das Umschaltrelais 36 wirksam werden und die Steuerleitung 39 mit Druckluft beaufschlagt, die über das geöffnete Ven til 34 in die Steuerleitung 40 zum Auslassventil 41 geführt wird und dieses öffnet.
Nach dem. öffnen des Auslassventils 41 fällt der Flottenstand im Färbe behälter 16 ab, so dass nunmehr der Niveauregler 21 die Luftauslassdüse wieder versperrt und die Leitung 22 wieder unter Druck setzt. Dieser Druck pflanzt sich über das Drei-Wege-Ventil 35 und die Leitung 37 in das Umschaltrelais 36 fort, das dadurch in die Ausgangsstellung zurückkehrt und die Steuer leitungen 39 und 40 zum Auslassventil 41 von der Druckluftzufuhr abschliesst, so dass das Auslassventil 41 geschlossen wird.
Das Öffnen und Schliessen des Auslassventils 41 wiederholt sich während des Spülvorganges in lau fenden Zeitabständen.
Nach ausreichendem Spülen öffnet der Pro grammgeber 1 für das Entleeren des Färbeapparates 16 das Magnetventil 6, das den Druck über die Steuerleitung 42 und das im Gegensatz zu den übrigen Magnetventilen stromlos geöffnete Ventil 43 in die Leitung 40 für das öffnen des Auslassventils 41 weitergibt. Beim Entleeren des Färbeappartes 16 bleiben die übrigen Magnetventile stromlos, d. h. also geschlossen. Damit beim Druekloswerden der Steuerleitungen 22 und 22a die Steuerleitung 38 zum Umschaltrelais 36 ihren Druck aufrechterhalten kann, ist zwischen den Leitungen 22a und 38 eine Drossel 44 vorgesehen.
Eine weitere Drossel 45 ist in die Leitung 38 eingebaut, um den über das Umschaltrelais 36 führenden Steuerdruck genau be grenzen zu können und somit eine einwandfreie Funktion des Umschaltrelais 36 zu sichern.
Um das Dampfventil 24 von Hand gegen den Steuerdruck schliessen zu können, ist in der Leitung 23 ein Umschaltküken 46 vorgesehen, das die Druck luft der Leitung 23 über die Kurzschlussleitung 47 mit der Auslassdrossel 10 verbindet.
Durch die beschriebene Programmsteuerung ist es ermöglicht, beim Füllen des Färbeapparates 16 das Füllventil 18 bei Erreichen des gewünschten Flottenstandes selbsttätig zu schliessen und beim Spü len das Füllventil 18 ständig geöffnet zu halten, während durch ein zeitweises in Abhängigkeit vom vorherbestimmten Flottenstand gesteuertes Öffnen des Auslassventils 41 ein nahezu konstanter Flotten stand beim Spülvorgang im Färbeapparat 16 auf rechterhalten wird.