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Anlage zum Rösten von Bastfaserstengeln Die Erfindung bezieht sich
auf eine Anlage zum Rösten von Bastfaserstengeln mit Hilfe von' mehreren mit Röstflüssigkeit
gefüllten, ringartig angeordneten Röstbehältern. .
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Bei den bekannten Anlagen dieser Art sind die Röstbehälter beweglich
um -eine Achse herum angeordnet.. Die Notwendigkeit der Bewegung der einzelnen Röstbehälter
um eine mittlere Achse beschränkt die Ausmaße der einzelnen Röstbehälter außerordentlich.
Für einen Großbetrieb sind daher die bekannten Vorrichtungen keinesfalls zu gebrauchen,
was sich weiter auch daraus ergibt, daß die für einen Großbetrieb erforderlichen
Röstflüssigkeitsmengen nicht in ausreichender Weise zur Verfügung stehen würden.
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Demgegenüber handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung um eine
ausgesprochene Großanlage, die für einen beliebig großen Massenbetrieb eingerichtet
werden kann. Das ist nach der Erfindung dadurch .ermöglicht, daß jeder einzelne
der ringartig angeordneten Röstbehälter .mit einem innerhalb des Behälterringes
angeordneten Warmwasservorrat und außerdem mit einem ebenfalls innerhalb des Behälterringes
angeordneten Kaltwasservorrat verbunden ist. Dabei sind die Röstbehälter örtsfest
angeordnet. Auf diese Weise ist es ermöglicht, daß der für die Röstbehälter benötigte
Wasservorrat mit der gewünschten Temperatur auf möglichst kurzem Wege in die Röstbehälter
gelangen kann. Außerdem kann trotz .des Großbetriebes die Anlage von einer Zentralstelle
aus >bequem übersehen werden.
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Auf den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsformen als Beispiele der
Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt die Röstanlage in einem senkrechten Querschnitt; Fig.
a ist ein waagerechter Schnitt durch die Röstanlage nach Fig. i ; Fig. 3 zeigt schematisch
eine Seitenansicht der Wasserbehälter und deren Verbindungen; Fig. q. ist eine schematische
Draufsicht der Darstellung nach Fig. 3;
Fig.5 zeigt in schematischer
Form die Dampfzuleitungen zu den Wasser- und Röstbassins;-Fig.6 zeigt in größerem
Maßstabe einen Querschnitt durch die Röst- und Wasserbas-; lins nach Fig.i; Fig.
7 ist eine Seitenansicht eines Schwenkrohres; Fig.8 ist die Frontansicht des Schwenkrohres
nach Fig. 7; Fig. 9 ist ein Schnitt nach der Linie A-B in Fig. 6; Fig. io zeigt.
einen Querschnitt durch eineweitere Ausführungsform der Röst- und Wasserbehälter;
Fig. ii ist die Draufsicht auf die Darstellung nach Fig. io.
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Die in allgemeiner Form in den Fig. i und 2 dargestellte Röstanlage
besteht aus im Grundriß kreisringstückförmigen bzw. trapezförmigen Röstbassins i,
einem ringartigen Warmwasserbehälter 2 und einem Kaltwasserbehälter 3. In der Mitte
der Röstanlage ist der Fabrikschornstein 4 angeordnet, dessen Fuchs 5 zum Kesselhaus
führt. Die äußere Begrenzung der Röstbassins i bildet eine äußere Ringwand 6. Die
innere Begrenzung wird von einer Ringwand 7 gebildet. Die radialen Zwischenwände
8 der Röstbassins i haben einen doppel-T-förmigen Querschnitt, wie aus Fig.9 hervorgeht.
Außen um die äußere Ringwand 6 verläuft ein Kanal 9, in dem die Abwässer aus den
Röstbassins gesammelt und abgeführt werden.
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Über der Röstanlage steht ein rundes Rösthaus io, das durch ein Glasdach
ii abgedeckt ist. Das Glasdach i i steigt nach der Mitte zu an. Dort ist ein Aufbau
12 vorgesehen, der um ein Hochbassin 13 für Kaltwasser herumgebaut ist. Der Aufbau
ist oben offen, so daß die Luft aus dem Rösthaus um das Bassin herum entweichen
kann und dieses vor Einfrieren schützt. Die Außenwand des Rösthauses io ist mit
Türen 14 und 15 versehen, und zwar sind für jedes Bassin zwei Türen 14 und eine
Tür 15 vorgesehen. Die Warm- und Kaltwasserbehälter 2 und 3 sind durch einen Boden
16 abgedeckt. Zu diesem Boden führen von- außen über die Röstbassins hinweg mehrere
Brücken 17, die auf den Seitenwänden 8 der Röstbassins i abgestützt sind. Diese
Brücken können mit Gleisen 18 versehen sein, wie dies in Fig. 2 an zwei Stellen
dargestellt ist. Diese Gleise dienen zum An- und Abfahren der Förderwagen für das
Röstgut. Das Anfahren erfolgt von außen über ein Gleis, beispielsweise das in Fig.
2 links dgrgestellte Gleis, und das Abfahren auf dem in der erwähnten Figür rechts
dargestellten Gleis, nachdem der Förderwagen auf dem Boden 16 gewendet worden ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 ist in jedem Röstbassin i ein Steigrohr i9 'vorgesehen,
das an der untersten Stelle des Bassins durch ein Kanalstück 2o mit diesem in Verbindung
steht. Vor der Öffnung des Kanalstücks 2o ist ein Gitter 21 angeordnet. Am Boden
des Steigrohres i9 befindet sich ein Ventil 22, das durch ein Handrad 23 steuerbar
ist. Unter den unteren Rosten 24 der Röstbassins i liegen Rohre 25, die mit seitlichen
Öffnungen 26 versehen sind. In die Rohre 25 mündet ein Heißwasserrohr 27, das unten
mit einer Düse 28 versehen ist. Das aus der Düse 28 austretende Heißwasser erzeugt
in dem Röstbassin eine Strömung, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist. Das Wasser tritt
aus den Öffnungen 26 aus, während anderes Wasser oben in das Rohr 25 wieder eintritt.
Da-
durch ergibt sich ein ständiger Kreislauf. Das Röstgut 29 wird durch den
oberen Lattenrost 3o des Röstbassins gehalten, der durch Querbalken 3 i an den Seitenwänden
8 der Röstbassins abgestützt ist. Die Balken 31 lassen sich in Richtung des in Fig.
6 eingezeichneten Pfeiles X leicht herausnehmen und in der umgekehrten Richtung
leicht festklemmen.
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Die Frischwasserzufuhr zu den Röstbassins erfolgt durch Schwenkrohre
32 (Fig. 7), die rechtwinklig abgebogen sind und einen Arm 33 sowie einen Arm 34
aufweisen. Der Arm 33 ist mit Hilfe einer Stopfbuchse 35 in der inneren Ringwand
7 abgedichtet und drehbar. Der andere Arm 34 weist an seinem oberen Ende einen Schlitz
36 auf. Außerdem ist dieser Arm mit einem Gegengewicht 37 versehen, das an einem
Ring 38 sitzt. Dieser Ring dient zum Verschwenken des Schwenkrohres von Hand. Steht
der Arm 34 senkrecht, dann ragt der Schlitz 36 aus dem Wasserspiegel des W.3rmwasserbehälters
heraus, so daß die Frischwasserzufuhr zu den Röstbassins unterbrochen ist. - Wird
der Arm 34 um wenige Grade geschwenkt, dann kommt der Schlitz 36 zum Teil unter
die Wasseroberfläche, so daß eine geringe Menge Wasser aus dem Warmwasserbehälter
durch das Schwenkrohr 32 in die Röstbassins i 'abläuft. Die maximale Menge läuft
dann ab, wenn der Schlitz 36 vollkommen unter den Wasserspiegel getaucht ist. Befindet
sich der Wassereintrittsschlitz 36 kurz unterhalb des Wasserspiegels, dann wird
das obenstehende, verhältnismäßig warme Wasser abgeleitet. Wird der Arm jedoch um
iSo° nach unten geschwenkt, so daß der Schlitz 36 seine unterste Lage einnimmt,
dann wird das tiefer gelegene kältere Wasser abgeführt. Ein ähnliches Schwenkrohr
39 stellt -die Verbindung zwischen dem Kaltwasserbehälter 3 und den Röstbassins
dar. Dabei sind, wie Fig. 6 zeigt, die beiden
Schwenkrohre 32 und
39 ineinandergesteckt, so daß eine gemeinsame Auslauföffnung in die Röstbassins#vorhanden
ist. Das Schwenkrohr 39 ist ebenfalls mit einem Gegengewicht 37, versehen; das Steuerrad
4o für das Schwenkrohr 39 sitzt in der Nähe des Steuerringes 38, so. daß
beide Schwenkrohre von der gleichen Stelle aus bedient werden können. Der höchste
Wasserspiegel in den Röstbassins i wird-durch die Dreiecksmarke 4t angezeigt: Der
höchste Wasserstand in den Warm-und Kaltwasserbehältern 2 und 3 wird durch die Dreiecksmarke
42 angezeigt. jedes Röstbassin i hat einen Überlauf 47 und 'einen Überlauf 47'.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. io und i i liegt der höchste
Wasserstand in den Röstbassins i und, in den Warm- und Kaltwasserbehältern 2 und
3 auf gleicher Höhe. Das -Steigrohr i9 der Ausführungsform nach Fig. 6 @ ist hier
in 'rortfall gekommen. Das Absperrventit 22 ist über ein Gestänge 43 von einer Handkette
44 aus bedienbar,. die am Bedienuizgsständ für die Schwenkrohre 32 und 39 angeordnet
ist, so daß alle drei Teile von einer Stelle aus bedient werden können. In das Schwenkrohr
32 ist noch eine Rückschlagklappe 45 eingebaut,. die . geschlossen bleibt, sobald
der Flüssigkeitsstand in den Behältern i und 2 die gleiche Höhe hat, sich jedoch
selbsttätig öffnet, sobald der Flüssigkeitsspiegel im Bassin i abgesunken ist..
Bei entsprechender Einstellung des Schwenkrohres 32 oder 39 kann dann eine
selbsttätige Füllung des Bassins i erfolgen. Auf dem Boden der Bassins i ist Wieder
eine Warmwasserleitung 25 verlegt, -die unmittelbar an eine Warm-:wasserquelle angeschlossen
ist. In diese Leitung ist außerhalb des Bassins i ein Ventil 4.6 eingebaut, das
ebenfalls von dem Bedienungsstand für die Kette @ aus. bedienbar ist. Der Überlauf
des Bassins i befindet sich bei 47, ebenso wie bei der Ausführungsform- nach Fig.
6. Dagegen fehlt hier der Überlauf 47'. Vor der Mündung des Schwenkrohres 32 in
den Röstbassins i befindet sich ein Verteiler 4.8, der die ganze Höhe des Röstbassins
einnimmt -und mit Öffnungen 49 versehen ist. Der Ablaufkanal 2ö befindet sich hier
in einer der äußeren Ecken eines jeden Röstbassins. In. die untere Außenkante eines
-jeden Röstbassins ist ein Brett So gestellt, das an seinen beiden Enden je einen
Öffnungsschlitz 51 aufweist. Durch dieses Brett wird die Strömung der Flüssigkeit
nach beiden Ecken 'hin geleitet, so daß eine gleichmäßigere Strömung des Röstbassins
'stattfindet: Über dem Boden 16 mündet ein Rohr 52, das an -den Hochbehälter 13
angeschlossen ist. Mit -dem Ende der Leitung 52 ist ein 'Schlauch-53, verbunden,
niit° dein Wasser- aus dem Hochbehälter 13 in die Bassins und Behälter der Röstanlage
zusätzlich eingefüllt werden kann; wenn dies aus irgendeinem Grunde notwendig sein
sollte.
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Die Wasseranlage und die Wasserverbindungen für die Röstanlage sind
in den Fig. 3 und 4 schematisch dargestellt. Das aus irgendeiner vorhandenen Wasserquelle,
beispielsweise einem Fluß oder Bach, entnommene Wasser gelangt zunächst in einen-
Filter 54 und von hier in einen ersten Kühlteich 55. Der Wasserspiegel im Kühlteich
55 wird durch ein Schwimmerventil 56 konstant gehalten. Von dem Kühlteich
55 fließt das Wasser in einen zweiten Kühlteich 57, in dem durch die Leitung 58
hindurch der gleiche Flüssigkeitsstand herrscht wie in denn Kühlteich 55. Von. dein
Kühlteich 57 führt eine unmittelbare Verbindung 59 in den Kaltwasserbehälter 3,
in dem somit ebenfalls der gleiche Flüssigkeitsstand vorhanden ist. Eine weitere
Verbindung 6o führt von dem Kühl-, wasserteich 57 zu einem Kaltwasserbehälter 61,
der in der Nähe der Warmwassererzeugungsänlage 62 angeordnet ist und in dem immer
noch der gleiche . Flüssigkeitsstand herrscht wie in dem bisher genannten Kaltwasserbehätter.
Von dem Kaltwasserbehälter 61 wird nun das Wasser über eine Kondensationspumpe 63
der Warmwassererzeugungsanlage 62 in einen Warmwasserbehälter 64 gefördert, der
in der -Nähe der Warmwassererzeugungsanlage angeordnet ist. Von hier aus gelangt
das Warmwasser durch eine.Leitung 65 in den Warmwasserbehälter 2 der Röstanlage.
In dem- Warmwasserbehälter 2 ist ein Überlauf 66 vorgesehen,. der auf den Wasserspiegel
in den Kaltwasserbehältern und. Kühlwasserteichen eingestellt ist. Das diesen Flüssigkeitsstand
überschreitende Wasser fließt über den Überlauf durch eine Leitung 67 zurück in
den Xühlwasserteich 55. Zwischen dem Kaltwasserbehälter 3 und dein Warmwasserbehälter
2 der Röstanlage ist ein Verbindungsrohrstück 68 vorgesehen, in dein sich ein RückschlagventiI
befindet. Diese Rückschlagklappe bleibt geschlossen, solange der Wasserspiegel in
dem Kaltwasserbehälter 3 und- dem Warmwasserbehälter 2 der gleiche ist. Sobald aber
der Wasserspiegel im Warmwasserbehälter 2 ,sinkt; öffnet sich die Klappe69 seIbttätig,
so*daß Wasser aus dem Kaltwasserbehälter in den Warmwasserbehälter nachdringt und
diesen wieder auffüllt.
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Die Leitung 65 ist in. den Fuchs 5 des Schornsteins 4 verlegt.
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Die Dainpf-.bzw. Warmwasserversorgung der Röstanlage ist in der Fig.
5 schematisch dargestellt. Zur Verfügung steht in der Röstanstalt Frischdampf und
Abdampf. Der Frischdampf wird durch die Leitung 70 und
der
Abdampf durch die Leitung 71 hindurchgeführt. Beide Leitungen sind an ein Gemischreduzier-
und Regulierventi172 angeschlossen. Der von dem Ventil 72 abgegebene Dampf strömt
durch eine Leitung 73, an die eine Zweigleitung 74 angeschlossen ist. In die Leitung
74 ist ein Regulierventil 75 eingeschaltet, das durch eine Stange 76 mit der Rückschlagklappe
69 in Verbindung steht. Sobald sich die Rückschlagklappe 69 öffnet,
wird zwangsläufig auch das Regulierventil 75 entsprechend geöffnet, so daß dem Warmwasserbehälter
2 in dem Maße Heizdampf zugeführt wird, wie Kaltwasser aus dem Kaltwasserbehälter
3 durch die Klappe 69 hindurch in den Warmwasserbehälter 2 eintritt. Auf
diese Weise kann die Temperatur des Wassers in dem Warmwasserbehälter 2 trotz der
Ergänzung durch Kaltwasser aus dem Kaltwasserbehälter 3 stets annähernd auf der
gleichen gewünschten Temperatur gehalten werden. Die Leitung 73 schließt an zwei
Absperrventile 77 und 78 an, von denen das erstere zu einer Leitung 79 und
das zweite zu einer Leitung 8o führt. Die Leitung 79 mündet in eine Ringleitung
81, von der aus die Heizmittelzuführungsleitungen27 in die Röstbassins i führen.
Über die Leitung 79 kann den Heizrohren 25 reiner Dampf zugeführt werden,
der dann aus den Düsen 28 der Heizmittelzuführungsleitungen 27 austritt und dabei
die oben bereits erwähnte Wasserströmung in den Bassins i erzeugt.
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In die Zweigleitung $o ist ein Injektor 82 eingebaut, der durch eine
Leitung 83, in die ein Hahn 84 eingebaut ist, an den Kaltwasserbehälter 3 angeschlossen
ist. An den Injektor 82 schließt sich über ein Absperrventil 85 eine Düse 86 an,
die mit einem Schnüffelventil 87 verbunden ist. Ist das Ventil 77 geschlossen
und das Ventil 78 geöffnet, dann strömt der Dampf durch den Injektor 82,
dem Kaltwasser aus der Leitung 83 zufließt. Der Dampf und das Wasser vermischen
sich hier zu Heißwasser"dem in der Düse 86 aus dem Schnüffelventil 87 noch Luft
zugemischt wird. Dieses Gemisch tritt dann in die Ringleitung 81 und die Leitung
27 und von hier in die Heizrohre 25 ein. Die Beheizung des Röstwassers mit solchem
mit Luft gemischten Heißwasser ist besonders günstig, da dadurch der Röstprozeß
stark gefördert wird.
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Die Anwendung der Röstanlage nach Fig. 6 geschieht in der folgenden
Weise: Nachdem die Röstbassins mit gebündelten Bastfaserstengeln, z. B. Flachsstroh,
vollgestellt worden sind, wird das Schwenkrohr 32 etwas gedreht. Es tritt dann eine
gewisse kleine Warmwassermenge aus dem Behälter 2 durch den Schlitz 36 in das Bassin
i ein. Das warme Wasser verteilt sich in dem Bassin, der Wasserüberschuß geht durch
das Gitter 21 hindurch in-das Steigrohr ig. Die Füllung dauert so lange, bis der
Wasserstand den Überlauf 47 erreicht hat. Danach strömt das @veitere Wasser über
den Überlauf ab in den Abwasserkanal g.
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Soll nun die Kahmhaut, die sich während des Röstprozesses oben auf
dem Röstwasser bildet, abgespült werden, dann wird das Schwenkrohr tiefer unter
den Wasserspiegel gedreht, so daß die volle Wassermenge in das Bassin einströmt.
Das Steigrohr ig ist nun so-bemessen, daß die aus dem Schwenkrohr einströmende maximale
Menge dort nicht aufsteigen kann. Die Folge .davon ist, daß sich der Wasserspiegel
in dem Röstbassin.hebt, bis die Höhe des Überlaufes 47' erreicht ist. Nachdem dieser
Wasserstand erreicht ist, schwimmt die Kahmhaut oben mit dem Überlauf 47' ab in
den Abwasserkanal g. Nach Beendigung der Spülung kann dann das Schwenkrohr 6 in
seine gewünschte normale Lage zurückgestellt werden. Das Röstwasser strömt dabei
ständig von oben nach unten, was für den Prozeß besonders günstig ist.
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Soll das Röstbassin entleert werden, dann wird das Schwenkrohr senkrecht
nach oben gestellt, so daß kein Frischwasser mehr zufließen kann, während das Ventil
22 geöffnet wird. Das Wiederfüllen der Bassins geht außerordentlich rasch, da aus
den Schwenkrohren infolge des geringen Rohrwiderstandes große Mengen Frischwasser
entnommen werden können.
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Die Anwendung der Röstanlage nach den Fig. io und i1 geschieht wie
folgt: Bei dieser Ausführungsform liegen die beiden Wasserspiegel im Frischwasserbehälter
und im Röstbassin, wie schon erwähnt, auf gleicher Höhe. Steigrohre sind hier nicht
vorhanden. Die Wasserbewegung beim Spülen erfolgt aber auch von oben nach unten.
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Um« den Wassereintritt aus dem Warm-oder Kaltwasserbehälter in das
Röstbassin zu ermöglichen, wird zunächst das Ablaßventil 22 mit Hilfe. der Kette
44 geöffnet. Die Folge davon ist, daß der Wasserspiegel im Röstbassin sinkt. Gleichzeitig
mit dein Öffnen des Ablaßventils 22 verschwenkt man das Schwenkrohr 32 bzw.
39. Es tritt nun infolge des inzwischen eingetretenen Wasserspiegelunterschiedes
im Röstbassin und den Frischwasserbehältern aus dem Frischwasserbehälter durch die
sich öffnende Klappe 45 hindurch Frischwasser in das Röstbassin. Die Schwenkrohre
können während- der ganzen Dauer der Röste unter dem Wasserspiegel bleiben, da sich
entsprechend der ausströmenden Wassermenge das Röstbassin ganz von selbst finit
Frischwasser auffüllt (nach dem Gesetz von den kommunizierenden Röhren).
Es.ist
auch bei dieser Ausführungsform ohne Belang, wenn das Auslaßventil nicht dicht hält,
da sich das Röstbassin dadurch, daß es mit dem Frischwasserbehälter ständig in Verbindung
steht, immer wieder auf den Wasserspiegel des Frischwasserbehälters, der konstant
gehalten wird, einstellt. Nur beim Ablassen des Röstwassers aus dem Röstbassin werden
die Schwenkrohre senkrecht nach oben gestellt, damit kein Frischwasser nachfolgen
kann.
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Soll die Kahmhaut abgespült werden, was nur nach Beendigung der Röste
erforderlich ist und was mit kaltem Wasser erfolgt, dann wird aus dem Hochbehälter
13 mittels des Schlauches 53 bei geschlossenem Ablaßventil 22 kaltes Wasser eingelassen,
so daß die Kahmhaut über den überlauf 47 abfließen muß. Mit dem Schlauch 53 können
alle Bassins versorgt. werden. Es kann dabei die obere Kahmschicht regelrecht abgespritzt
werden, da infolge der höhen Lage des Röstbassins das Wasser aus dem Schlauch unter
Druck- austritt.
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Der Röstbassinring braucht lein geschlossener zu sein, die Anordnung
kann auch beispielsweise in einem Halbring oder Dreiviertelring erfolgen. Der Schornstein
und der Kaltwasserbehälter können auch außerhalb der Röstanlage angeordnet sein.