Verfahren zur Entwicklung eines latenten elektrostatischen Bildes und Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entwicklung eines latenten elektrostatischen Bil des und eine Vorrichtung zur Ausführung des Ver fahrens.
In der Elektrophotographie erzeugt man ein la tentes elektrostatisches Bild auf einem photoleit fähigen Isoliermaterial, das von einer leitfähigen Schicht getragen wird. Zum Beispiel kann man die ganze Oberfläche der photoleitfähigen Isolierschicht gleichmässig mit einer elektrostatischen Ladung ver sehen und sie dann unter einer transparenten Vorlage belichten, so dass die Teile der Schicht, die dem Licht ausgesetzt waren, entladen werden, während die elektrostatische Ladung in jenen Teilen der Schicht erhalten bleibt, wo die Belichtung zur Entladung nicht ausreichte. Die noch mit einer Ladung versehenen Teile der Schicht werden dann entwickelt, indem man fein verteiltes Material darauf ablagert.
Ein für die Durchführung des vorliegenden Ver fahrens verwendbares elektrophotographisches Re produktionsmaterial kann hergestellt werden, indem man auf eine elektrisch leitende Unterlage, z. B. eine Metallfolie, eine Isolierschicht aus photoleit fähigem Material aufbringt.
Es sind verschiedene Methoden zur Herstellung photoleitfähiger Isolierschichten bekannt. So kann man z. B. Selen, Schwefel, Zinkoxyd oder organische Substanzen, wie Anthracen oder Anthrachinon, ver wenden, diese photoleitfähigen Substanzen zusammen mit einem löslichen Bindemittel in organischen Lö sungsmitteln lösen oder dispergieren und sie an schliessend auf die Unterlage auftragen. Ferner ist es bekannt, die photoleitfähigen Isolierschichten in der Weise herzustellen, dass man die photoleitfähigen Substanzen und die schichtbildenden Bindemittel in Wasser dispergiert und die wässrigen Dispersionen auf die elektrisch leitenden Unterlagen, z. B.
Metall folien, aufträgt und trocknen lässt.
Nach einer bekannten Methode zur Entwicklung latenter elektrostatischer Bilder wird ein Entwickler verwendet, der aus einem in einer stark dielektrisch wirkenden Flüssigkeit dispergierten, fein verteilten Pulver besteht. Die Entwicklung wird vorgenommen, indem man entweder das mit einem elektrostatischen Bild versehene elektrophotographische Material in die Entwickleiflüssigkeit eintaucht, die Flüssigkeit über die Bildseite des Materials giesst, oder auch die Entwicklerflüssigkeit mit Hilfe einer Walze oder einer anderen Auftragsvorrichtung auf die Bildseite des elektrophotographischen Materials aufstreicht.
Ein geeigneter flüssiger Entwickler besteht z. B. aus einer Mischung von fein verteiltem, der elek trostatischen Anziehung unterworfenem Material und Polyäthylen, dispergiert in einem flüssigen Kohlen wasserstoff als Träger, oder aus einer Mischung von fein verteiltem Pigment und einem Alkydharz, die in einer Flüssigkeit dispergiert, einen Entwickler von hohem elektrischem Widerstand bildet. Flüssige Entwickler dieser Art sind in den amerikanischen Patentschriften Nrn. 2<B>891911</B> und 2 907 674 be schrieben.
Die für die Verwendung in flüssigen Entwicklern geeigneten Lösungs- und Dispergierungsmittel sind gewöhnlich entweder feuergefährlich, giftig oder stark riechend. Flüssige Entwickler können deshalb nicht ohne Gefahr in kleinen, nicht gut ventilierten Räumen verwendet werden, und ,selbst wenn die Entlüftung gut ist, muss man mit der Gefahr der Entzündung durch Funkenbildung auf Grund statischer Elektri zität rechnen.
Beim erfindungsgemässen Verfahren können elek trophotographische Materialien, z. B. Platten, und flüssige Entwickler der oben beschriebenen Art ver wendet werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Entwick lung eines latenten elektrostatischen Bildes auf zu geschnittenen Formaten elektrophotographischen Ma terials, bei dem das elektrophotographische Material durch eine Entwicklungszone geführt und zugleich die bildtragende Seite des elektrophotographischen Materials kontinuierlich mit einem flüssigen Ent wickler in Berührung gebracht wird, während man zugleich eine elektrostatische Entladung verhindert, ist dadurch gekennzeichnet, dass das angefeuchtete Material anschliessend direkt in eine Heizzone be fördert wird, die von der Entwicklungszone isoliert ist,
dass die in der Heizzone entstehenden Dämpfe durch einen aus der Heizzone herausführenden Gas strom abgeleitet werden, dass das Bild in der Heiz- zone getrocknet und fixiert und das getrocknete elektrophotographische Material schliesslich aus der Heizzone herausbefördert wird.
Eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens besteht aus einem Gehäuse, einer mit dem Innern des Gehäuses in Verbindung stehenden Abzugsvor richtung, einer Trennvorrichtung, die das Innere des Gehäuses in mehrere Kammern unterteilt, einer in einer der Kammern untergebrachten Auftragsvorrich tung für eine Flüssigkeit, einer in einer anderen Kammer untergebrachten Heizvorrichtung und die Wände des Gehäuses durchbrechenden Durchlässen auf einer durch die Auftragskammer und die Heiz- kammer führenden Bahn.
Das Verfahren kann so ausgeführt werden, dass man eine Platte nach einem der bekannten Ver fahren oder in anderer Weise mit einem latenten elektrostatischen Bild versieht und in einem Apparat der im weiteren beschriebenen Art mit Hilfe eines flüssigen Entwicklers entwickelt.
Die Entwicklung und Fixierung des elektrostatisch erzeugten Bildes können in einem Gehäuse vorgenommen werden, welches Transport-, Entwicklungs- und Fixierungs- vorrichtungen enthält, die unter der Einwirkung ge lenkter Gasströme arbeiten, wodurch die bei der Entwicklung und Fixierung entstehenden feuergefähr lichen, giftigen oder stark riechenden Gase oder Dämpfe auf ungefährliche Weise aus dem Gehäuse entfernt werden.
Im folgenden werden das erfindungsgemässe Ver fahren und eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens anhand der Zeichnung erläutert, in wel cher beispielsweise eine Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens dargestellt ist Die Vorrichtung zur Entwicklung eines latenten elektrostatischen Bildes besteht aus einem im wesent lichen rechteckigen Gehäuse 1, das aus vier Wänden 2 besteht, die sich in ihrem oberen Teil verjüngen und als Abzug 4 weiterverlaufen oder mit einem Ab zug 4 verbunden sind, so dass sie eine Art Haube bilden, die auf einer Grundplatte 5 aufsitzt und damit den dazwischenliegenden Raum dicht um schliesst.
Eine Trennwand 6 reicht von der Grund- platte 5 in das Gehäuse 1 hinein und endet im we sentlichen unterhalb des Abzugs 4, so dass zwei ge trennte Kammern 7 und 8 gebildet werden. Die Grundplatte 5 ist mit Rinnen 9 versehen, die so ge formt sind wie die Unterkanten 10 der Wände 2, und die Unterkanten 10 der Wände 2 rasten in diese Rinnen ein. Die Kammer 7 enthält zweckmässig zwei langgestreckte, parallel zueinander verlaufende Auf tragswalzen 11 und 12, die in Längsrichtung der Kammer 7 übereinander angeordnet sind. Die Walzen sind in einem gewissen Abstand von der Wand 2 up_d der Trennwand 6 befestigt, und ihre gegenseitige Stellung ermöglicht es, die eine Walze mittels der anderen anzutreiben.
Auch zwischen den Walzen und den Wänden, die senkrecht zu den Walzenachsen verlaufen, besteht ein Abstand. Die Walze 11 besteht aus elektrisch leitendem Material, z. B. rostfreiem Stahl, und ist in geeigneter Weise entweder an dem Gehäuse 1 geerdet oder positiv oder negativ auf geladen. Die leitfähige Walze muss geerdet oder positiv oder negativ geladen sein, um zu verhindern, dass die das elektrostatische Bild tragende Oberfläche während des Entwicklungsvorganges durch den Kontakt mit der Walze entladen wird. Die Walze 12 kann aus leiten dem oder nichtleitendem Material, z. B.
Gummi, be stehen. Ferner ist eine zweckmässig längliche, im we sentlichen halbzylindrische Mulde 13 aus elektrisch leitendem Material, die die gleiche Ladung hat wie die Walze 11, in der Kammer 7 angebracht, in welche die Walze 11 zu einem Teil hineintaucht, und zwar tief genug, um den in der Mulde 13 enthaltenen flüssigen Entwickler 14 aufzunehmen.
Die Kammer 8 enthält mindestens ein, besser aber zwei längliche Heizelemente 15 und 16, z. B. zwei elektrische Widerstandsheizelemente, die par allel übereinander angeordnet sind. Die beiden Heiz- elemente sind mit Reflektoren 17 und 18 versehen, die so angeordnet sind, dass die infrarote Strahlung des einen Heizelementes auf das andere Heizelement gerichtet ist, so dass der zwischen den Heizelementen liegende Raum erhitzt wird. Wird nur ein Heiz- element verwendet, so ist der dazugehörige Reflektor so angeordnet, dass die infraroten Strahlen nach unten in die Kammer 8 gerichtet sind.
Die beiden Reflek toren haben im wesentlichen halbzylindrische Form und erstrecken sich parallel zu den Heizelementen 15 und 16. Die Heizelemente sind in Längsrichtung der Kammer 8 angebracht mit Abstand von der parallel zur Walzenachse verlaufenden Wand und der Trenn wand sowie zu den senkrecht zur Walzenachse laufen den Gehäusewänden, die zusammen die Kammer 8 bilden. Der Hauptzweck der Trennwand 6 ist es, die in der Kammer 7 untergebrachte Entwicklungsvor richtung vor der von den Heizelementen 15 und 16 erzeugten Hitze zu schützen.
In einander gegenüberliegenden Wänden des Ge häuses 1 befinden sich die Schlitze 19 und 20, und in der Trennwand 6 der Schlitz 21. Diese Schlitze sind hintereinander angeordnet, am besten waagrecht, d. h. parallel zur Grundplatte 5; sie können gemein sam aber auch eine Schräglinie zur Grundplatte bil den. Sie sind so angeordnet, dass durch diese Schlitze in die Maschine eingeführte elektrophotographische Platten zwischen den Walzen 11 und 12 und den Heizelementen 15 und 16 hindurchgeführt werden.
In dem Gehäuse 1 ist ferner eine Kühl- und Kondensierschlange 22 untergebracht, vorzugsweise im Abzug 4 des Gehäuses oder im oberen Teil der sich verjüngenden Gehäusewände 3. Die Enden 23 und 24 der Kühlschlange 22 führen durch ein ander gegenüberliegende Wände des Gehäuses ins Freie, so dass eine Kühlflüssigkeit oder ein kühlendes Gas durch die Schlange geleitet werden kann. Ein Saugventilator 25 und der dazugehörige Motor sind zweckmässig innerhalb des Abzugs 4 oberhalb der Kondensierschlange 22 angebracht. Eine erste Tropf wanne 27 befindet sich im Gehäuse 1 unterhalb der Kondensier- und Kühlschlange 22. Eine zweite, grö ssere Tropfwanne 28 ist im Gehäuse unterhalb der kleineren Tropfwanne 27 angebracht.
Während die grössere Tropfwanne, wie aus der Abbildung ersicht lich, an zwei einander gegenüberliegenden Wänden 2 des Gehäuses 1 befestigt ist, ist zwischen den beiden anderen Seiten des Gehäuses und der Tropfwanne 28 ein Abstand, um den Gasen in den unteren Teilen des Gehäuses den Abzug durch den Abzug 4 zu ermöb lichen. Die Seitenwände der Tropfwannen 27 und 28 können mit Öffnungen 29 versehen sein.
Wenn der Apparat in Gang ist, werden die Heiz- elemente 15 und 16 mit elektrischer Energie ver sehen und der Ventilator 25 und die Walze 11 werden elektrisch angetrieben. Dabei dreht sich die Walze 11 in dem flüssigen Entwickler 14. Ein Kühlmittel wird durch die Kühlschlange 22 geleitet. Ein Bogen elektrophotographischen Materials 30 von der oben beschriebenen Art, auf dem ein elektrostatisches Bild erzeugt worden, ist, wird zwischen einer oberen und einer unteren dielektrischen Leitplatte 31 und 32, die im Schlitz 19 angebracht sind, eingeführt.
Ent sprechende Leitplatten 33 und 34 sowie 35 und 36 sind in den Schlitzen 20 und 21 untergebracht. Das elektrophotographische Material wird in die Kammer 7 eingeführt und zwischen die beiden Walzen 11 und 12, wobei die sich drehende Walze 11, die mit der Entwicklerlösung aus der Mulde 13 angefeuchtet ist, unter der Einwirkung der Anpresswalze 12 die Ent- wicklerlösung auf die das Bild tragende Seite des elektrophotographischen Materials 30 aufträgt.
Da sich die Walzen 11 und 12 in entgegengesetzter Rich tung drehen, wird das elektrophotographische Ma terial von ihnen weiterbefördert zwischen die dielek- trischen Platten 35 und 36, die sich in dem Schlitz in der Trennwand 6 befinden, und von da in die Trocken- und Fixierkammer B. Während das elek trophotographische Material zwischen den Heizele- menten 15 und 16 in der Kammer 8 durchgeführt wird, wird es von der durch die Heizelemente 15 und 16 erzeugten Wärme wirkungsvoll erhitzt, getrocknet und fixiert, und das getrocknete und fixierte Material wird dann zwischen den nichtleitenden Platten 33 und 34 aus dem Gehäuse herausgeführt.
Während das elektrophotographische Material erhitzt, getrock net und fixiert wird, entstehen Dämpfe des für den flüssigen Entwickler verwendeten Lösungs- oder Dis- pergierungsmittels. Durch den Saugventilator 25 im Abzug 4 jedoch wird eine gerichtete Gasströmung bzw. ein Luftstrom aus der durch die Schlitze 19 und 20 eintretenden Luft erzeugt und nach oben durch den Abzug 4 geleitet.
Auf diese Weise werden die giftigen Gase oder Dämpfe durch den Luftzug mitgerissen und sicher aus dem Gehäuse herausge- leitet. Sobald die Dämpfe die Kühlschlange 22 pas sieren, werden sie wirkungsvoll kondensiert und die entstehende Kondensflüssigkeit tropft in die Tropf wannen 27 und 28. Hier wird sie entweder ge sammelt oder in die Entwicklermulde 13 zurückge leitet. Dies geschieht z. B. mit Hilfe der Rohrlei tungen 27' und 28', die von den Tropfwannen 27 und 28 zur Mulde 13 führen, so dass die Kondensflüssig keit automatisch in die Mulde zurückfliesst.
Die Rohr leitungen 27' und 28' befinden sich zweckmässig an der Innenwand des Gehäuses 1, um das elektro photographische Material nicht auf seinem Weg durch das Gehäuse zu behindern.