Bogengreifer an bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere in Druckmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf einen Bogengrei fer an bogenverarbeitenden Maschinen, insbesondere in Druckmaschinen, bestehend aus einem auf einer Greiferwelle befestigten, mit einem Federfusspunkt und einem Stützanschlag versehenen Haltestück und einem halbschalenförmig ausgearbeiteten Greifer, dessen eines Ende mit dem am Haltestück befindli chen Federfusspunkt über eine Feder verbunden ist,
während sich das andere Ende bei geschlossenem Greifer auf der Greiferauflage und bei offenem Grei fer auf dem Stützanschlag abstützt.
Umeine einwandfreie passerhaltige übergabe des Bogens beim Transport des Bogens durch die Ma schine zu erhalten, werden die verschiedensten Systeme von Bogengreifern angewendet.
Bei den bekannten Bogengreifersystemen tritt oft das sogenannte Schieben auf. Man versteht darun ter eine geringe Verschiebung der Bogengreiferzunge zur Auflagefläche des Bogengreifers. Das Schieben der Bogengreifer hat seine Ursache in einer funktions unsicheren Lagerung des Bogengreiferhebels.
Durch die schwingende Bewegung des Bogen greiferhebels entsteht eine meist trockene Reibung zwischen Bogengreiferwelle und den Lagerholmen des Bogengreiferhebels. Um ihre Wirkung abzu schwächen, ist ein relativ grosses Spiel zwischen der Bogengreiferwelle und den Lagerholmen erforderlich. Dieses Spiel ist die Ursache für das Schieben , das aus den nicht beherrschten bzw. unkontrollierten Bewegungen des Bogengreiferhebels während des Greifvorganges entsteht.
Um die Wirkung des Schie- beas abzuschwächen, wurde bei verschiedenen be kannten Bogengreifersystemen das Spiel dieser La gerung möglichst gering gehalten und die Gleitflächen des Bogengreiferhebels einerseits und die der Bogen greiferwelle anderseits mit hochwertigen Lagerwerk stoffen belegt.
Trotz dieser Massnahme kann nicht verhindert werden, dass auftretender Papierstaub, der durch die Bewegung des Bogens aufgewirbelt wird, sowie Teilchen des zum Trocknen des bedruckten Bogens angewendeten Bestäubungspuders in die La gerung zwischen Bogengreiferhebel und -greiferwelle gelangen und dort eine schmirgelnde Wirkung er zeugen, die das Spiel in dieser Lagerstelle in relativ kurzer Zeit bis zur Funktionsuntauglichkeit vergrö ssert.
Die Funktionsuntauglichkeit bezieht sich haupt sächlich auf das Schieben der Bogengreifer, das durch das vergrösserte Spiel ein schnelles Verschlei ssen der Greiferzunge zur Folge hat. Dieser Ver schleiss hat zur Folge, dass die abgenutzten Greifer hebel durch neue ersetzt werden müssen. Um das Auswechseln rasch durchzuführen, sind Bogengreifer entwickelt worden, die dies auf einfache Weise er möglichen. Damit ist aber noch nicht die Ursache des Schiebeas erkannt und beseitigt. Wie schon erwähnt, entsteht es durch das auftretende Lager spiel.
Das Schieben , das durch dieses Lagerspiel infolge nicht beherrschter Bewegungen des Bogen greiferhebels während des Greifvorganges entsteht, hat seine Ursache in dem Wechsel der Kraftrichtungs- komponente an der Lagerung des Bogengreiferhebels, der im Moment des Zugreifens entsteht. Die bisher bekannten Greifer sind in diesem Moment entweder völlig labil und schwimmen , oder sie führen eine Bewegung entweder in Richtung des Bogens oder ent gegengesetzt durch.
Die Grösse dieser Bewegung ent spricht dem Lagerspiel des Bogengreiferhebels. Dieses Schieben ist bisher in der Druckpraxis nicht als schädlich erkannt worden, da es sich für die Re- gisterhaltigkeit beim Druckvorgang nicht unmittel bar störend auswirkt, weil der Bogen im Moment des Zugreifens des einen Bogengreifersystems von einem anderen Bogengreifersystem noch festgehalten wird. Beim erstmaligen Erfassen des Bogens in der Maschine hat das Schieben noch keinen schädli chen Einfluss auf das Arbeitsergebnis.
Durch das Radieren der Bogengreiferzunge auf dem Bogen, was eine Auswirkung des Schiebens darstellt, wird diese, auch wenn ihr Werkstoff sehr verschleissfest ist, in kurzer Zeit blank gescheuert. Die blank gescheuerte Bogengreiferzunge hat einen geringeren Reibungswiderstand und es ist daher für das Festhalten des Bogens eine höhere Haltekraft erforderlich.
Es sind Bogengreifer in verschiedenen Ausfüh rungen bekannt, bei denen die Bogengreiferzunge oder die Greiferaufschlagfläche bzw. beide zur Er höhung des Reibungswiderstandes mit körnigen Be legen, mit Rillen oder einer durch Ätzung erzeugten rasterartigen Oberfläche mit erhöhten Punkten, ver sehen sind.
Auch diese Ausführungsarten sind, wenn der Bogengreiferhebel radiert, nur eine verhältnismässig kurze Zeit wirksam.
Aus den geschilderten Mängeln ergibt sich die Aufgabe, die Lagerung und Anordnung der Greifer teile und die auftretenden Kräfte so zu gestalten bzw. die wirksame Richtung der Kräfte zu bestimmen, d'ass ein Schieben der Greiferzunge nicht stattfinden kann.
Durch die Anordnung der Lagerung und der Greiferwelle ist ein Teil dieser Aufgabenstellung er füllt. Das schädliche Lagerspiel wird durch alle in eine Richtung weisenden Waagerechtkomponenten ausgeschaltet.
Der andere Teil der Aufgabenstellung bezieht sich auf die Grösse der Kräfte. Die wirkenden Mo mente können sich unter Erfüllung der ersten Be dingung bei entsprechender Hebelgestaltung so er geben, dass zwar die Waagerechtkomponenten alle in eine Richtung weisen, aber trotzdem eine schäd liche Relativbewegung durch Pendeln der Resultie renden beim Öffnen und Schliessen des Greifers ent steht. Die Verwirklichung d!es zweiten Teiles ist ohne den ersten Teil - alle Waagerechtkomponenten weisen in eine Richtung - nicht möglich.
Der wirk samere Effekt für die Praxis wird jedoch erzielt, wenn eindeutig die resultierende Gegenkraft in einer Rich tung bestimmt ist.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Feder so angeordnet und die Stützebene bzw. die Greiferauflagefläche so geneigt ist, d'ass die waage rechten Komponenten von Federkraft, Abstützkraft bzw. Auflagekraft bei geöffnetem und geschlossenem Greifer in die gleiche Richtung weisen und dabei die Anlagefläche zwischen Greiferwelle und Lagerholm in der gleichen Lage bleibt.
Nach einer weiteren Ausbildung ist die Anord nung der erwähnten Teile des Bogengreifers zweck mässig so gestaltet, dass die Fläche der Greiferzunge parallel zur Fläche der Stützebene des Haltestückes verläuft und die Federkraft senkrecht oder annä hernd senkrecht dazu wirkt. Dadurch nimmt die zur sicheren Lagebestimmung des Bogengreifers ent- scheidende resultierende Komponente einen Maxi malwert an, wobei die notwendige Federkraft relativ klein sein kann.
Ein anderes Ausführungsbeispiel ist an einem Bogengreifer gegeben, bei dem der Auflagepunkt des Bogengreiferhebels auf der Stützebene des Halte stückes, der Auflagepunkt der Greiferzunge sowie der Angriffspunkt der Feder auf der Geraden liegen und die Wirkungslinie der Feder diese Gerade schräg so kreuzt, dass eine Kraftwirkung in Richtung der Greiferzunge besteht. Dadurch fallen die resultie renden Waagerechtkomponenten alle auf eine Wir kungslinie, wodurch eine optimale- statische Be stimmtheit des Bogengreifers gewährleistet ist und die eingeleitete Federkraft relativ klein wird.
In den Zeichnungen sind Prinzipskizzen und Aus führungsbeispiele schematisch dargestellt. Es zeigt: Fig. 1 die Prinzipskizze eines Bogengreifers in geschlossener Stellung und die dabei auftretenden Kraftwirkungen, Fig. 2 den gleichen Greifer in geöffneter Stellung und die dabei auftretenden Kraftwirkungen, Fig. 3 die Prinzipskizze eines Bogengreifers, bei dem die Angriffspunkte der Kräfte alle auf einer Geraden liegen und die dabei auftretenden Kraft wirkungen,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel in Vorderansicht und Fig. 5 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 in Seitenansicht.
Auf den Zeichnungen ist mit 1 die Bogengreifer welle bezeichnet, auf der das Haltestück 2 befestigt ist, an dem der Bogengreiferhebel 3 durch die Bogen greiferfeder 4 zur Anlage an die Bogengreiferwelle gebracht wird. Die Anordnung der Stützebene 5 am Haltestück 2, der Bogengreiferzunge 6, der Lager holme 7 des Bogengreiferhebels 3 und der Druck feder 4 ist so gestaltet, dass die Wirkungslinie der resultierenden Gegenkraft 8 an dem Lagerholmen 7 in jeder Bewegungsphase des Bogengreiferhebels 3 unverändert bzw.
nahezu unverändert schräg zur Mittellinie, die von Mitte Bogengreiferwelle 1 zur Mitte der Greiferzunge 6 verläuft, geneigt ist.
Die Wirkungslinie der resultierenden Gegenkraft 8 ist gemäss Schema Fig. 1 und 2 so geneigt, dass an den Lagerholmen 7 des Greiferhebels 3 eine Waagerechtkomponente 9 einwirkt, die grösser oder gleich -der Waagerechtkomponente 10 an der Stütz ebene 5 des Haltestückes 2 ist und entgegen der Rich tung zur Greiferzunge 6 gerichtet ist.
Die Waage rechtkomponente 9 ist ebenfalls grösser oder gleich der Waagerechtkomponente 11, die im geschlossenen Zustand des Bogengreiferhebels 3 an der Greifer zunge 6 wirkt und entgegen der Richtung zur Grei- ferzunge wirksam ist.
Dadurch ist erreicht, dass die Lagerholme 7 des Bogengreiferhebels 3 immer spielfrei mit der glei chen Berührungsstelle an der Greiferwelle 1 anlie gen. Um optimale Effekte der statischen Bestimmtheit des Bogengreiferhebels 3 zu gewährleisten, ist nach Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3 die Fläche der Greiferzunge 6 und die Fläche der Stützebene 5 parallel zueinander angeordnet, und die Wirkungs linie 12 der Druckfeder 4 liegt senkrecht oder annä- herndsenkrecht dazu.
Um bei dieser Anordnung die eingeleitete Feder kraft möglichst klein zu halten, ist die Lage der Greiferzunge 6, die Lage der Stützebene 5, der Angriffspunkt der Feder 4 so angeordnet, dass die Angriffspunkte aller wirksam werdenden Kräfte auf einer Geraden 13 liegen, die durch den Mittelpunkt der Greiferwelle 1 verläuft und die Kraftrichtung 14 an der Greiferzunge und Kraftwirkung 15 an der Stützebene 5 sowie die Kraftrichtung 12 der Feder 4 möglichst die gleiche oder annähernd gleiche Rich tung haben.
Zu dem im Ausführungsbeispiel dargestellten Bogengreifer gehören ferner die an sich bekannten Befestigungsmittel, wie beispielsweise eine Schraube 16, die gleichzeitig das Haltestück 2 auf der Bogen greiferwelle 1 spannt und als Lager für die Druck feder 4 dient. Mittels der Schraube 16, die mit einer Gegenmutter 17 gesichert ist, ist die Vorspannung der Feder 4 einstellbar.
Am Bogengreiferhebel 3 ist in bekannter Weise eine einstellbare Anschlagschraube 19 angeordnet, die mit einer Gegenmutter 20 gesichert ist. Die Feder 4 wirkt mit ihrer Kraft über ein an dem Bogengreiferhebel 3 einhängbares Lagerblech 18 auf den Bogengreiferhebel ein und drückt die Anschlag schraube 19 gegen die Stützebene 5.
Beim Auf schlag der Greiferzunge 6 gegen den auf der Greifer aufschlagfläche liegenden Bogen wird die Berührung der Anschlagschraube 19 mit der Stützebene 5 ge löst, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, und die Kraft 12 der Feder 4 wirkt als Anpressdruck 14 auf die Greiferzunge 6.
Der Erfindungsgedanke beschränkt sich nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel. Der Bogen- greifer kann auch mit anderen Mitteln so gestaltet werden, dass die resultierende Gegenkraft 8 und die Waagerechtkomponenten 9, 10 und 11 in der glei chen oder ähnlichen Weise wirksam sind, wie es in der Beschreibung dargelegt ist.