Axiales Drueldager für einte Drehwelle Die Erfindung betrifft ein axiales Drucklager für eine in einem Medium auflaufende Welle, mit einem feststehenden Stützelement, welches eine dreh symmetrische Aushöhlung aufweist, deren Erzeu gende eine gekrümmte Linie ist und deren Drehachse mit der Mittellinie der Welle zusammenfällt, wobei die Welle ein zentrisch liegendes und im Betrieb mit dem Stützelement zusammenwirkendes Druckelement hat und die zusammenwirkenden Oberflächen der beiden Elemente die gleiche Form haben, wobei eine dieser Oberflächen wenigstens über einen Teil mit regelmässig verteilt liegenden, ununterbrochenen und einander gleichen Nuten versehen ist.
Bei einem der artigen bekannten Drucklager ist eine der Oberflä chen mit einzelnen flachen Vertiefungen versehen. Das Lager nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Nuten eine sehr geringe Tiefe haben und ihre Mittellinien einen Teil einer Spirale darstellen derart, dass im Betrieb das Medium von der Aussen seite des Lagers her, unter Aufbau eines Druckes, einwärtsgetrieben wird, wobei jede;: Nut in einem im Element vorgesehenen zentrisch liegenden Raum mündet, der im Betrieb nur durch den dann auftre tenden Raum zwischen den Elementen und durch die Nuten hindurch mit der Aussenseite des Lagers in Verbindung steht.
Ein solches Lager eignet sich besonders für eine senkrecht angeordnete Welle, die im Betrieb eine grössere Umdrehungszahl ausführt, wie zum Beispiel Wellen von Zentrifugen, Garnspulmaschinen, Draht- a'bwickelmaschinen und ähnlichen Werkzeugen. Ein Lager nach der Erfindung bietet den Vorteil, d'ass die Tragkraft viel grösser ist als bei den bekannten Lagern und der Reibungskoeffizient viel geringer ist, so dass verhältnismässig kleine Reibungsverluste ent stehen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Dammbreite zwischen zwei Nuten immer gleich der Nutbreite in demselben Punkt. Folglich ergibt sich bei einem bestimmten Lager eine maximale Tragkraft.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfin- dung ist die nicht mit Nuten versehene- Oberfläche gleichfalls mit einem im Betrieb einseitig offenen Raum versehen. Dadurch wird die Herstellung des Lagers einfacher.
Um etwa auftretende radiale Kräfte auf die Welle aufzunehmen, ist nach einer weiteren Ausführungs form der Erfindung der Drehteil der Welle nicht nur mit einem drehsymmetrischen Teil mit einer ge krümmten Linie als Erzeugende, sondern auch mit einem drehsymmetrischen Teil mit einer geraden Linie als Erzeugende versehen, der an dien ge krümmten Teil grenzt. Dieser gerade Teil kann sich dann zum Beispiel in einem Kugellager drehen.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung hat das Mittel, in dem das Lager angeordnet ist, eine geringe Viskosität. Dies ist möglich, da das Lager im Betrieb eine grosse Tragkraft hat. Das Mittel kann Luft sein, aber es ist vorteilhaft, als Mittel Öl zu wäh len.
Die Erfindung wird an Hand der einige Ausfüh rungsbeispiele der Erfindung darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Schnitt gemäss der Mittellinie eines axialen Drucklagers für eine senkrecht um- laufende Welle, wobei das Druckelement in Ansicht dargestellt ist.
Fig. 2 ist eine Unteransicht der Welle mit dem Druckelement nach Fig. 1.
Fig.3 zeigt eine weitere Ausführungsform des Stützelementes. Fig. 4 zeigt ein axiales Drucklager nach Fig. 1 mit einer Vorrichtung zur Aufnahme radialer Kräfte und Fig. 5 einen Schnitt durch ein Drucklager nach den _Fig. 1, 2, 3, jetzt aber mit einer durchgehenden Welle.
In Fig. 1 bezeichnet 1 eine senkrecht angeordnete Drehwelle, welche in der Pfeilrichtung umläuft und mit einem Druckelement 2 versehen ist, welches die Form einer Halbkugel hat. Wenn die Welle nicht umläuft, ruht das Druckelement 2 in einer gleichfalls kugelförmigen Aushöhlung 3 in einem Stützelement 4. Das Druckelement 2 ist mit Nuten 5 rechteckigen Querschnitts versehen, die regelmässig über die Ober fläche der Halbkugel aufgeteilt sind und einen spiral förmigen Verlauf haben, wie aus Fig. 2 ersichtlich.
Die Richtung der Nuten ist derart, d@ass im Betrieb beim angegebenen Drehsinn das Mittel, in dem die Welle umläuft, von aussen her einwärts getrieben wird. Die Dammbreite zwischen zwei Nuten in jedem Punkt ist gleich der Nutbreite in demselben Punkt. Die Nuten münden in einen Raum 6, der im Betrieb einseitig offen ist und, also nur über die Nuten und den im Betrieb zwischen dem Druckelement und dem Stützelement auftretenden Raum mit der Aussen seite des Lagers in Verbindung steht.
Der Raum zwi schen den Elementen entsteht dadurch, d'ass, wie ge sagt, die Nutrichtung derart ist, d'ass im Betrieb d!as Mittel von aussen nach innen strömt, und somit in den Nuten und im Raum ein Druckaufbau erfolgt, wodurch die Welle mit dem Druckelement etwas ge hoben wird.
Ein solcher Raum 6 kann, wie in Fig. 3 dargestellt, auch im Stützelement 4 vorgesehen sein, wo dieser Raum mit 7 bezeichnet ist. In diesem Falle kann die Tiefe des Raumes 6 kleiner sein. Ein Lager nach den Fig.1, 2 und 3 hat eine grössere Tragkraft, und dessen Reibungskoeffizient ist kleiner als beim entsprechenden bekannten Lager, dessen Stützfläche keine durchlaufenden Nuten hat und nicht mit einem nur einseitig offenen Raum, der ausschliesslich durch die Nuten und den im Betrieb auftretenden Raum zwischen den Elementen mit der Aussenseite des La gers in Verbindung steht, versehen ist.
Die Nuten sind nach der Zeichnung im Drehteil des Lagers vorgesehen. Sie können aber, was die Wir kung des Lagers anbelangt, ebenso gut im feststehen den Teil vorgesehen werden, wobei dann der Verlauf der Nuten umgekehrt werden muss. Selbstverständt- lieh muss dieser Verlauf stets mit dem Drehsinn in Übereinstimmung sein, so d'ass das Mittel von aussen nach innen getrieben wird. Vorzugsweise werden die Nuten dort vorgesehen, wo das Material des Lagers der geringsten Abnutzung unterworfen ist.
Bei einer Welle mit einem Durchmesser von 5 mm, welche 10 000 Umdrehungen per Minute voll führte und deren Druckelement 2 einen Durchmesser von 3 mm hatte, waren die Nuten etwa 15 Mikron tief. Der Raum zwischen dem Druckelement und dem Stützelement 5 war im Betrieb etwa 5 Mikron. Die Tiefe der Nuten ist im allgemeinen ein Vielfaches des im Betrieb zulässigen Raumes zwischen dem Druck element und dem Stützelement.
Da das Lager sich durch grosse Tragkraft aus zeichnet, eignet es sich besonders für ein Mittel ge ringer Viskosität. Hierfür kann ein Gas, wie zum Beispiel Luft, verwendet werden. Beim Lager mit den erwähnten Abmessungen wurde ein leichtes Öl mit bei normaler Temperatur geringer Viskosität ver wendet. In Fig.4 ist die Welle 1 ausser mit dem Druck element 2 mit einem Zylinderkragen 8 versehen. Der Kragen 8 läuft in einem Kugellager 9, dessen Aussenring 10 am Stützelement 4 starr befestigt ist.
Der Kragen kann sich in, einem Innenring 11 des Kugellagers schieben; gegebenenfalls auf die Welle wirkende radiale Kräfte, können aufgenommen wer den, während die Welle 1 mit dem Kragen 8 und dem Druckelement 12 im. Betrieb noch etwas heben kann, da der Innenring 11 etwas schmäler ist als der Aussenring 10.
Es ist selbstverständlich auch möglich, die kugelförmige Oberfläche, welche die Begrenzung des Druckelementes 2 darstellt, bis zur Welle 1 durchlaufen zu lassen und, denjenigen Teil der Kugel oberfläche, der aus dem Stützelement 4 herausragt, durch einen geeignet gestalteten Innenlaufring eines Kugellagers oder die Schale eines normalen Reibungs lagers zu umfassen.
In Fig. 5 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Welle 1 durch das Lager hindurchgeführt ist. Die Kugeloberfläche 3 befindet sich jetzt auf einem Druckelement 12, welches durch Schrauben 13 auf der Welle 1 befestigt ist, wobei ein Keil 14 die Dre hung des Druckelements 12 gegenüber der Welle 1 verhütet. Die Nuten 2 münden wieder in einen Raum 6 und dieser Raum ist durch einen O-Ring 15, der die Welle 1 umklemmt, an der Oberseite abgeschlos sen, so dass auch in diesem Falle der Raum 6 nur einseitig offen ist. Das Stützelement 4 besitzt gleich falls wieder einen Raum 7, der durch einen O-Ring 16 gegenüber .der Welle 1 abgedichtet ist.
Auch bei dieser Ausführungsform sind die beiden Räume im Betrieb nur einseitig offen. Die Oberfläche des aus dem Stützelement 4 herausragenden Teiles des Druckelementes 12, die nicht mit Nuten versehen ist, kann wieder dazu dienen, in Zusammenwirkung mit einem geeigneten Lager radiale Kräfte aufzu nehmen. Bei der Ausführungsform nach Fig.5 können, wenn die axialen Kräfte gross sind, mehrere solcher Lager hintereinander angeordnet werden.
Das Anbringen der manchmal sehr flachen Nuten in kugelförmigen Oberflächen mit kleineren Abmes sungen kanig nicht einfach durch eine zerspanende Bearbeitung erfolgen. Es hat sich in der Praxis erge ben, dass diese Nuten in geeigneter Weise durch Atzen geformt werden können; auch eine Bearbei tung durch Erosion, zum Beispiel Sand, Diamant pulver und Hartmetallpulver, liefert günstige Ergeb nisse.
Es ist nicht notwendig, d'ass die Oberflächen des Stützelementes und des Druckelementes Teile einer Kugeloberfläche sind; auch andere Teile drehsymme trischer Oberflächen, die eine gekrümmte Linie als Erzeugende haben, sind verwendbar.