DE3319728C2 - Dichtvorrichtung für Hydraulikkolben - Google Patents
Dichtvorrichtung für HydraulikkolbenInfo
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- F16J9/14—Joint-closures
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dichtvorrichtung für einen
starr mit einer zugeordneten Kolbenstange verbundenen
Kolben, insbesondere einen Hydraulikkolben für hohe Drücke,
wobei der Kolben in einem umgebenden Zylinder hin- und
herbewegbar sowie um einen kleinen Winkel zur Mittelachse
des Zylinders schwenkbar ist, mit mehreren Dichtringen aus
Metall.
Kolben der genannten Art, die starr mit der zugeordneten
Kolbenstange verbunden sind und deswegen während der Hin-
und Herbewegung in einem umgebenden Zylinder mit ihrer
Längsachse relativ zur Mittenachse des Zylinders um einen
kleinen Winkel neigbar oder kippbar sind, werden in
hydraulischen Axial- und Radialkolbenmaschinen, jedoch auch
in Steuerkolben o.a. verwendet. Um eine genügende
Abdichtung zwischen dem Kolben und der Zylinderwand für
sämtliche auftretenden Neigungen des Kolbens und der
Kolbenstange relativ zur Mittenachse des Zylinders zu
erreichen, sind verschiedene Dichtringanordnungen
vorgeschlagen worden. So sind in den schwedischen
Patentschriften 190, 707 und 210, 202 teilweise kugelförmige
äußere Flächen auf Kolbenringen beschrieben, welche in
Nuten in Kolben angebracht sind. Genauere Untersuchungen
des Betriebes solcher Ringe im Zusammenhang mit Erfahrungen
aus
der Herstellung und dem Betrieb von Maschinen, die mit
derartigen Dichtringvorrichtungen ausgerüstet sind, haben
gezeigt, daß diese sogenannten kugelförmigen Kolbenringe
immer noch bestimmte Nachteile aufweisen, die mit zu
nehmender Zeit immer mehr Anlaß zu Unzuträglichkeiten
geben.
Kürzlich wurde ein Vorschlag zur Überwindung dieser Unzu
träglichkeiten bei den vorbekannten kugelförmigen Kolben
ringen gemacht, in dem diese durch zwei oder mehrere
ringförmige radial geschlitzte Metalldichtringe ersetzt
wurden, die insbesondere aus Stahl bestehen und eine
zylindrische äußere Umfangsfläche aufweisen. Bei Ver
suchen zeigte sich, daß derartige Dichtungsringe ver
besserte Dichteigenschaften und Verschleißfestigkeit zei
gen sowie eine einfachere und kostengünstigere Herstel
lung ermöglichen. Der Hauptgrund hierfür scheint eine
unterschiedliche, vorteilhaftere Funktionsweise derar
tiger als Dichtungsringe oder Scheiben hergestellter
Ringe im Vergleich zu kugelförmigen Kolbenringen zu sein.
In der genannten Anmeldung (DE 33 19 729.6-12) sind die als Scheiben herge
stellten Ringe in Gruppen angeordnet, um mit ihrer äuße
ren Umfangsfläche gegen die Zylinderwand abzudichten.
Aber eine Verallgemeinerung dieses Vorschlages würde ver
nünftigerweise bedingen, daß derartige in Gruppen ange
ordnete Ringe auch eine ähnliche Dichtwirkung mit ihrer
inneren Umfangsfläche bereitstellen. Dies ist nunmehr
durch Versuche bestätigt worden, als eine Folge hiervon
wurde eine neue und überraschend einfache Möglichkeit zur
Erreichung einer vollständigen und wirkungsvollen Dich
tung durch eine strukturelle Umkehrung des vorangenannten
Konzeptes erreicht.
Für eine rein parallele oder translatorische Bewegung der
Kolbenstange im Zylinder, also ohne Auftreten einer Nei
gung des Kolbens, ist für Anwendungen bei relativ geringen
Drücken, wie in der DE-PS 24 40 037 beschrieben, eine
Kolbenringanordnung offenbart, die aus mehreren gleichen
zylindrischen Ringen besteht. Würde man versuchen, eine
solche Kolbenringanordnung bei Kolben und
Kolbenstangenanordnungen zu verwenden, die in dem Zylinder
eine Neigung aufweisen, ergäbe sich eine vollständig
unzureichende Dichtwirkung verbunden mit weiteren
Nachteilen, wie Lecks durch die Ringspalte und Anfälligkeit
gegen Beschädigung durch Erosion.
Ähnliche Probleme entstehen auch bei den Dichtungen gemäß
der US-PS 2,348,939 sowie der GB-PS 1,567,093.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Dichtvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der die bei den oben genannten Anordnungen auftretenden
Unzulänglichkeiten weitgehend beseitigt sind.
Gelöst wird diese Aufgabe mit der eingangs genannten
Dichtvorrichtung dadurch, daß die Dichtringe aus drei oder
mehreren ringförmigen, radial geschlitzten
Dichtungsscheiben aus Metallblech gebildet sind, die radial
gleitbar in einer entsprechend vertieften, gemeinsamen
Umfangsnut in der Wand des Zylinders benachbart zu dessen
kolbenstangenseitigem Ende zur selbsttätigen Justierung mit
dessen innerer Fläche in Dichtkontakt mit der äußeren
Umfangsoberfläche der Kolben-Kolbenstangenanordnung
entsprechend ihrer sich ändernden Schwenkung angebracht
sind.
Hieraus ergibt sich eine Anzahl von Vorteilen. In
beispielsweise einer Radialkolbenmaschine, in der die
Kolben bisher drehbar auf einem Kugellager am Ende der
Kolbenstange gehalten werden mußten, um die Winkeländerungen
des mit einem Kolbenring versehenen Kolbens während dessen
Bewegung in der Zylinderbohrung zu ermöglichen, können
jetzt Kolben und Kolbenstange als ein gemeinsames
zylindrisches starres Teil gleichmäßiger Dicke gefertigt
werden, das sich vorwärts und zurück in leicht
aufgeweiteten zylindrischen Kammern bewegt, an deren
Kolbenstangenende eine Gruppe von scheibenartigen Ringen
gemäß der vorliegenden Erfindung angebracht ist. Dies ist
zunächst vorteilhaft für die Herstellung und weiterhin
erleichtert
es die Schmierungsprobleme, die solche Kugelverbindungen
deswegen aufweisen, da sie nicht hydrostatisch aus
balanciert werden können.
Auch bei Steuerkolben, bei denen eine Gelenkverbindung
zwischen Kolbenstange und Kolben oder Kolbenstange und
beaufschlagendem Glied sonst zur Aufnahme von Winkelände
rungen erforderlich wäre, können solche Gelenkverbindun
gen nun weggelassen werden und die Anordnung aus Kolben
und Kolbenstange statt dessen mit einer Dichtringanordnung
gemäß der Erfindung gedichtet werden, die am kolben
stangenseitigen Ende des Zylinders angebracht ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines zeichnerisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, aus
dem weitere Vorteile und Merkmale hervorgehen.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Radialkolbenmaschine mit
Dichtvorrichtungen gemäß der vorliegenden Erfin
dung,
Fig. 2 eine Schnittansicht in vergrößertem Maßstab einer
Dichtvorrichtung gemäß der Erfindung.
In Fig. 1 ist eine Radialkolbenmaschine 1 mit einem
Gehäuse 2 dargestellt, in dem eine umlaufende Kurbel
scheibe 3 angebracht ist, die Kolben 4 trägt, welche sich
hin und her in Kolbenkammern 5 bewegen, die in einer
zentralen Zylindertrommel 6 vorgesehen sind. Die Kammern
5 sind mit Ein- und Auslässen versehen (nicht darge
stellt) für Hydraulikflüssigkeit und die dargestellten
Kolben 4 sind als zylindrische Körper gleichmäßigen Durch
messers hergestellt, wobei diese Körper durch ′einen Fuß
abschnitt 7 starr mit der Scheibe 3 verbunden sind.
Während der Drehbewegung der Scheibe 3 bewegen sich die
Kolben 4 in die Zylinderkammern 5 hinein und wieder
heraus, wobei ihre Längsachse einen sich ändernden Winkel
α mit der Mittenachse jeder Kammer 5 einnimmt. Die
Änderungen des Winkels α im vorliegenden Fall betragen
etwa ± 5°.
Um eine Dichtung zwischen der äußeren Umfangsfläche des
Kolbens und der Kolbenstange 4 und dem Inneren der Zylin
derkammer 5 zu erhalten, ist an dem kolbenseitigen Ende
dieser Kammer eine Dichtvorrichtung gemäß der Erfindung
angebracht. Wie weiter aus der Schnittansicht in ver
größertem Maßstab gemäß Fig. 2 hervorgeht, besteht die
Dichtvorrichtung aus zumindest drei, ringförmigen radial
geschlitzten Dichtungsringen 8, die aus Metall, vorzugs
weise Stahl, gefertigt sind und sich in einer gemeinsamen
Umfangsnut in der Wand des Zylinders oder der Kammer
befinden. Diese Dichtungsringe 8 weisen eine zylindrische
innere Kantenfläche 10 auf und werden in ihrer Lage
mittels eines Tragringes 11 in der Nut 9 gehalten, der
axial außerhalb der Dichtringe angebracht ist. Der Trag
ring 11 wiederum ist durch einen Haltering 12 festgelegt.
Die scheibenähnlichen Dichtungsringe 8 berühren mit ihren
zylindrischen inneren Kantenflächen dichtend die zylin
drische äußere Umfangsfläche der Anordnung 4 aus Kolben
und Kolbenstange. Da jeder Ring 8 relativ dünn ist, ist
seine Schlitz- oder Spaltbreite gering, und der Satz von
drei oder mehreren Ringen 8, die axial hintereinander
angeordnet sind, bilden eine Art von Labyrinthdichtung.
Die Scheiben oder Ringe 8 sind vorzugsweise aus Blechmate
rial, bevorzugt Stahl, mit den gewünschten Materialeigen
schaften hergestellt, und der Herstellungsvorgang umfaßt
im wesentlichen Stanzen. Die Dichtungsringe 8 jedes
Satzes liegen radial gleitend in der Nut 9, so daß sie
sich jeder selbst entsprechend der geneigten Lage der
Kolben-Kolbenstangenanordnung 4 bewegen können, wobei
diese Selbstjustierung auch dadurch erleichtert wird, daß
die scheibenartigen Dichtungsringe 8 selbst sehr glatt
sind und genügend durch den Leckfluß durch die Spalte
geschmiert werden, was auch für sehr hohe Drucke der
Hydraulikflüssigkeit oder des Hydraulikmediums in einer
Größenordnung von 300 bis 400 bar gilt.
Es ist offenbar, daß, je dünner die Dichtringe 8 sind,
desto geringer ihre maximale Spaltgröße bei Neigung ist
und desto weniger Leckage durch jeden Ringspalt auftreten
wird. Rein theoretisch sollte daher die Dicke der Ringe 8
tatsächlich gleich Null sein, in der Praxis wird jedoch
die Ringdicke abhängig von den maßgeblichen praktischen
Bedingungen gewählt. Die effektive Wirkung der Ringe kann
zumindest zu einem gewissen Grade der Bedingung zuge
schrieben werden, daß sie im Betrieb einen Serienwider
stand für das hierdurch leckende Arbeitsfluidum darstel
len, was in diesem Zusammenhang sehr vorteilhaft ist.
Sowohl der Verschleiß der Ringe und anderer Teile des
Systems und Beschädigungen auf den Ringen können infolge
dieser Reihenwiderstandswirkung um ein beträchtliches Maß
vermindert werden. Falls erwünscht können eine oder beide
Kanten der aktiven inneren zylindrischen Kantenfläche
leicht ausgekehlt werden, um etwas die maximal auf
tretende Schlitzgröße in den extrem geneigten Lagen des
Kolbens und der Kolbenstange relativ zur Mittenachse des
Zylinders zu verringern.
Claims (2)
1. Dichtvorrichtung für einen starr mit einer zugeord
neten Kolbenstange verbundenen Kolben, insbesondere
einen Hydraulikkolben für hohe Drücke, wobei der Kolben
in einem umgebenden Zylinder hin- und herbewegbar sowie
um einen kleinen Winkel zur Mittelachse des Zylinders
schwenkbar ist, mit mehreren Dichtringen aus
Metall,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtringe aus drei oder
mehreren ringförmigen, radial geschlitzten Dichtungs
scheiben (8) aus Metallblech gebildet sind, die radial
gleitbar in einer entsprechend vertieften, gemeinsamen
Umfangsnut (9) in der Wand des Zylinders (5) benachbart
zu dessen kolbenstangenseitigem Ende zur selbsttätigen
Justierung mit dessen innerer Fläche in Dichtkontakt mit
der äußeren Umfangsoberfläche der Kolben- Kolbenstangen
anordnung (4) entsprechend ihrer sich ändernden Schwen
kung angebracht sind.
2. Dichtvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die innere Kantenfläche jedes Dichtungsringes (8)
zylindrisch ist.
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