Wägeeinrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Wägeeinrichtung mit von Hand zu betätigenden Steuereinrichtungen. Sie ermöglicht einen oder mehrere Arbeitsgänge zusätzlich zu dem Abwiegen auszuführen, beispielsweise das Ausrechnen des Preises und/oder das Drucken eines Kärtchens mit sich auf die Last beziehende Angaben über Gewicht, Wert, Einheitspreis und/oder die Art der Ware. Besondere Bedeutung hat die Erfindung für Wägeeinrichtungen, die für das Vorverpacken benutzt werden, bei dem eine Reihe aufeinanderfolgender Artikel oder Pakkungen mit Nahrungsmitteln oder anderer Ware gewogen und dann mit einem geeignet angebrachten Kärtchen bezeichnet wird.
Beim Vorverpacken, bei dem beabsichtigt wird, die Produkte der Öffentlichkeit vorzulegen, ist es nicht allein wichtig, sondern in den meisten Fällen sogar gesetztlich vorgeschrieben, dass das angegebene Gewicht das Nettogewicht, das heisst ausschliesslich des Verpackungsmateriales ist. Dies wiederum macht es notwendig, dass die Waage eine Taraeinstellung aufweist, um durch entsprechende Einstellung der Nullstellung des Wägemechanismus das Gewicht des Verpackungsmaterials zu kompensieren. Als weitere Erschwernis ergibt sich aus dieser Erfordernis, dass das Verpackungsmaterial für verschiedene Produkte um einen beträchtlichen Betrag variieren kann, was ersichtlich wird, wenn man beispielsweise das für Hackfleisch oder das für ein grosses Lendensteak mit gleichem Gewicht notwendige Verpackungsmaterial in Betracht zieht.
Es ist allgemein üblich, beim Vorverpacken eine Mehrzahl gleicher Mengen von einer Ware abzuwiegen und zu bezeichnen und dann auf eine andere Ware überzugehen usw. Wenn aber nicht bei jedem Übergang von einer Ware auf eine andere der Taraeinstellung die richtige Aufmerksamkeit gewidmet wird, können die gesetzlichen Vorschriften verletzt werden und auch entweder der Kunde oder das Geschätzt durch eine sich ergebende zu grosse oder zu kleine Nettogewichtszahl geschädigt werden.
Die e Erfindung befasst sich daher mit der Vermei- dung solcher möglicher unrichtiger Arbeitsbedingungen.
Die Erfindung ermöglicht in Wägeeinrichtungen der oben genannten Art eine oder mehrere wesentliche Tätigkeiten auszuführen, um die Einrichtung zum Arbeliten einzustellen. Beispielsweise enthält die Waage selbst in der Mehrzahl solcher Systeme elektrische Teile, die bei Beginn einer Reihe von Wägungen eingeschaltet werden müssen. Typische Teile dieser Art sind eine elektrische Beleuchtung und ein oder mehrere Elektromotoren.
Wenn die Einrichtung ausserdem einen Preisrechner enthält, muss es auf den richtigen Einheitspreis für jede Ware eingestellt werden, und wenn in ähnlicher Weise die Einrichtung dazu ausgerüstet ist, eine Warenóezeich- nung auf jedes Kärtchen oder Zetteichen zu drukken, muss für jede Ware eine entsprechende Sande rung in dem Druckmechanismus vorgenommen werden.
Die mit von Hand zu betätigenden Steuereinrichtungen ausgerüstete Wägeeinrichtung kennzeichnet sich erfindungsgemäss dadurch aus, dass eine von der Betätigung der Steuereinrichtungen abhängige Signalgebervorrichtung, und dass eine Taraeinstellvorrichtung zum Einrichten des Wiegemechanismus vorgesehen sind, und dass von der Betätigung der Taraeinstellvorrichtung abhängige Elemente zum Stoppen des, Signals dienen.
Ein Ausführungsbeispiel des Erf, indungsgegen- standes ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer vollständig elektrisch betriebenen Wägeeinrichtung nach der Erfindung, die eine Waage, ein von der Waage betätigtes Gerät zum Ausrechnen des Wertes der abgewogenen Last und eine Registriereinrichtung zum Drucken und Ausgeben eines Kärtchens enthält, das die Art jeder abgewogenen Last, ihr Gewicht, den Einheitspreis und den Wert wiedergibt,
Fig. 2 ein Kärtchen der Art, wie es von einer Einrichtung nach Fig. 1 ausgegeben wird,
Fig. 3 eine Teildarstellung im wesentlichen nach der Linie 3-3 der Fig. 1, die die Tarneinstelleinrich- tung wiedergibt,
Fig. 4 einen Teilschnitt nach der Linie 4-4 der Fig. 3,
Fig.
5 eine Unteransicht der Taraeinstellwelle und der ihr zugeordneten Teile,
Fig. 6 ein Schaltbild, das die Arbeitsweise der Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 1-5 wiedergibt,
Fig. 7 ein anderes Schaltbild, das auf die Fig. 1 bis 5 anwendbar ist, und
Fig. 8 und Fig. 9 Schaltbilder, die zusätzliche Anwendungen der Erfindung erläutern.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 eine vollständige Wägeeinrichtung, die in weitem Masse entsprechend den Merkmalen aufgebaut ist, wie sie im Schweizer Patent Nr. 367992 niedergelegt sind, die im folgenden der Einfachheit halber als Fall A bezeichnet wird. Diese Einrichtung enthält eine kraftangetriebene Waage, die allgemein mit 10 bezeichnet ist und eine Platte 11 zur Aufnahme der Packung oder eines anderen zu wiegenden Artikels enthält. Der Wägemechanismus der Waage 10 arbeitet mit einem Rechengerät zusammen, das allgemein in Fig. 1 durch das Gehäuse 12 wiedergegeben ist, um das Gesamtgewicht in Kilogramm und Gramm abzulesen. Die Recheneinrichtung 12 rechnet auch den Wert der Last entsprechend einem vorher eingestellten Preis pro Pfund aus.
Die Waage 10 und die Recheneinrichtung 12 sind mit einer Registrier- und Druckeinrichtung, die allgemein mit 13 bezeichnet ist, verbunden und von der eine eingehende Beschreibung teilweise im Fall A und auch in der USA-Patentanmeldung Nr. 548148 vom 21. November 1955, die im folgenden als Fall B bezeichnet wird, enthalten sind. Die Registrier-und Druckeinrichtung 13 ist zum Zusammenarbeiten mit der Waage und der Recheneinrichtung ausgebildet, um aufeinanderfolgend gedruckte Kärtchen zu drucken und auszugeben, die das Gewicht, den Eintrittspreis und den Wert Jeder von der Waage gewogenen Last anzeigen.
Ein Beispiel eines solchen von der Druckeinrichtung 13 hergestellten Kärtchens ist bei 15 in Fig. 2 gezeigt. Wie dargestellt, enthält die Waage 10 einen Hauptschalter 20 in der Stromzufuhrleitung zu allen arbeitenden Teilen der Einrichtung und die Registrier- und Druckvorrichtung 13 ist mit Handbedienungsknöpfen 21, 22 und 23 versehen, die einer Franken- und Rappeneinstellung pro Kilo der Ware entsprechen und auf der Aussenseite des Gehäuses der Druckeinrichtung angeordnet sind, um den Einheitspreis der zu wiegenden Ware einzustellen.
Zusätzlich enthält die Registrier- und Druckeinrichtung einen auswechselbaren Schlüssel 25 oder ein entsprechendes Glied zum Zusammenwirken mit der Druckeinrichtung, um die Warenbezeichnung auf jedes Kärtchen zu drucken, und der Arm 26 hält den Schlüssel 25 an seinem Platz und muss betätigt werden, wenn der Schlüssel ausgewechselt werden soll.
In dem normalen Gebrauch dieser Wägeeinrichtung, wie es im Fall A beschrieben ist, benötigt die anfängliche Betriebsvorbereitung das Eindrehen des Hauptschalters 20, das Elinsetzen eines geeigneten Warenschlüssels 25 und das Einstellen der Knöpfe 21 bis 23 auf die richtige Einheitspreiseinstellung.
Die Einrichtung arbeitet dann automatisch, jedesmal wenn eine Packung oder andere Last auf die Platte 11 gelegt wird, um die Last zu wiegen, ihren Wert auszurechnen und das entsprechende Kärtchen zu drucken und es auszugeben. Wie bereits erwähnt, ist es bei solchen Vorverpackungsarbeiten üblich, eine beträchtliche Anzahl von Lasten der gleichen Ware zu behandeln und dann zu einer Menge von Lasten einer anderen Ware überzugeben und so weiter. Wenn ein solcher Übergang vorgenommen wird, muss der Bedienungsmann wissen, dass der Warenschlüssel ausgewechselt werden muss und auch die Preisknöpfe eine Änderung ihrer Einstellung erfordern können. Es ist bereits auch, wie im Fall B, beschrieben, Vorsorge getroffen, um eine fortgesetzte Betätigung der Einrichtung nach einem Auswechseln des Warenschlüssels ohne Änderung der Preiseinstellung zu verhindern.
Die Erfindung richtet sich jedoch auf einen Aufbau der Einrichtung in solcher Weise, dass keine solche Anderung des Preises oder der Ware vorgenommen werden kann, ohne dass eine anschliessende Betätigung der Taraeinstellung der Waage erfolgt und dass ferner sogar die erste Betätigung der Einrichtung verhindert wird, bevor die Taraeinstellung betätigt wurde.
Nach Fig. 1 und 3 enthält die Taraeinstelleinrichtung einen Handbetätigungsknopf 30, der an der Frontseite des Waagengehäuses 10 angeordnet ist.
Dieser Knopf 30 betätigt eine Welle 31, die in den oberen Teil einer Säule 33 eingeschraubt ist, wie sie teilweise in Fig. 4 gezeigt ist. Das innere Ende der Welle 31 greift an einem Arm 35 an, der bei 36 am oberen Ende der Säule 33 schwenkbar gelagert ist. Der Arm 35 weist einen Ansatz 37 auf, an dem ein Aufhänger 38 aufgehängt ist, der die oberen Enden der Gegengewichtsfedern 40 der Waage trägt.
Die Schraubeinstellung der Welle 31 hat dementsprechend zur Folge, dass der Aufhänger 38 angehoben oder abgesenkt wird, um eine entsprechende Einstellung der Freilaststellung der Waage zu erzielen.
Der Knopf 30 ist nicht auf der Welle 31 befestigt, sondern hat eine aufgesplintete Lagerung, die eine Gleitbewegung zwischen der Welle und dem Knopf zulässt. Wie insbesondere aus Fig. 5 hervorgeht, ist der Knopf 30 unmittelbar auf eine Verlängerung 44 der Welle 31 angebracht, die einen hohlen inneren Endteil aufweist, der teleskopartig über das äussere Ende der Welle 31 greift. Das innere Ende der Wellenverlängerung 44 ist bei 45 geschlitzt, um zum Antrieb in einen radial vorstehenden Stift 46 einzugreifen, der auf der Welle 31 befestigt ist. Zwischen der Wellenverlängerung 44 und einem auf der Welle 31 befestigten Kragen 51 ist eine Feder 50 angebracht, um die Wellenverlängerung 44 nach dem Äusseren des Waagegehäuses zu drücken.
Die äussere Grenziage der Wellenverlängerung wird durch einen zurückzieht baren Stift 52 festgelegt, der in eine radiale Bohrung in der Wellenverlängerung 44 eingesetzt ist und mit seinem inneren Ende in eine ringsumlaufende Nut 53 in der Welle 31 eingreift. Der Stift 52 ist durch einen Sprengring 55 in seiner Lage gehalten.
Wiie ausgeführt, ist die normale Lage des Knopfes 30 und der Wellenverlängerung 44, deren aus- wärtige Endlage unter der Wirkung der Feder 5 & .
Der Knopf 30 und die Wellenverlängerung 44 können aber nach innen gedrückt werden, bis der Stift 46 mit dem axialen Schlitz 45 in Eingriff kommt.
Ein mechanischer Schalter 51 ist auf dem Profilstück 33 angebracht, und die Kontaktarme 61 und 62 dieses Schalters erstrecken sich in den Bewegungsweg der Wellenverlängerung 44 in solcher Weise, dass diese Arme ausser Berührung sind, wenn der Knopf 30 sich in seiner Normallage befindet, aber durch die Einwärtsbewegung des Knopfes entgegen der Feder 50 in Berührung gebracht werden. Der Schalter 60 kann für eine Vielfalt von elektrischen Schaltungsanordnungen benutzt werden, um die Zwecke der Erfindung, wie im folgenden beschrieben, zu erfüllen.
In dem schematischen teilweisen Schaltbild der Fig. 6 steuert der Hauptschalter 20 die Hauptleitungen L, und L2 des Wechselstroms für den Waage motor 65. Ein schematisch bei 66 angedeuteter Gleichrichter führt Gleichstrom zum Betrieb der Steuerrelais der Einrichtung zu, die das Gleichge wichtsreiais B, das Steuerrelais C und das Umkehrrelais R des Falles A enthalten. Der Schalter 70 entspricht dem mechanischen Schalter 623 des Falles A, der jedesmal geöffnet wird, wenn einer der Knöpfe 21 bis 23 oder der Arm 26 betätigt wird, um den Warenschlässel 25 zu ersetzen.
Die Lampe 71 in Fig. 3 und 6 entspricht der Lampe 153 des Falles A und ist neben einer zu sätzlichen Lampe 62 hinter der Ableseöffnung 73 in der Frontwand 74 des Waagengehäuses, wie es in Fig. 1 und 3 gezeigt ist, angebracht. Die Lampe 71 gibt weisses Licht zum Erleuchten der Gewichtsteilscheiben, wie es in Fig. 6 angedeutet ist, während die Lampe 72 vorzugsweise rot oder in anderer auffallender Farbe gehalten ist, um das Vorliegen einer unrichtigen Arbeitsbedingung anzuzeigen.
Diese Lampen sind so geschaltet, dass sie abwechselnd über die Arbeits- bzw. Ruhekontalcte eines Relais A mit Strom beschickt werden, das zweckmässig, wie in Fig. 3 gezeigt, am oberen Ende der Säule 33 in der Nähe des mechanischen Schalters 60 angebracht und zur Steuerung durch diesen als einen Hinweis auf die Betätigung der Taraeinstelleinrichtung geschaltet.
Wenn im normalen Betrieb der Einrichtung mit den teilweise in Fig. 6 dargestellten Steuerstromkreisen der Hauptschalter 20 geschlossen wird, schliesst sich unmittelbar das Relais C über die Ruhekontakte des Relais A und auch, wenn sich die Waage im Gleichgewicht befindet, iiber den Schaltmechanismus 75, der die Gleichgewichtsstellung des Wägemechanismus abtastet. Wie schaubildlich in Fig. 6 dargestellt, enthält der Abtastschaiter 75 einen Schalterarm 76 mit einem Erdkontakt 77, der beide Relais C und R schliesst, wenn die Waage sich im Gleichgewicht befindet.
Der Schalterarm 76 bewegt sich nach unten, um diese beiden Relais abfallen zu lassen, wenn die Waage sich unter Last aus ihrer Nullstellung bewegt und bewegt sich nach oben, um nur das Relais C zu öffnen, wenn sich die Waage auf Null zu bewegt. Da aber das Relais C geschlossen gehalten wird, sind seine Ruhekontakte in der Stromzufuhrleitung für den Waagenmotor 65 geöffnet und die Waage kann sich nicht bewegen, selbst wenn der Abtastschalter 75 durch Aufliegen einer Last auf die Waagschale betätigt würde. Zusätzlich wird die rote Lampe 72 erleuchtet, um dem Bedienungsmann das Vorliegen dieser unrichtigen Arbeitsbedingungen anzuzeigen.
Um die Einrichtung zum Betrieb vorzubereiten, ist es daher für den Bedienungsmann notwendig, die Taraeinstelleinrichtung hinreichend zu betätigen, um den mechanischen Schalter 60 zu schliessen, und für eine bequeme Betätigung ist die Feder 50 verhältnismässig schwach, so dass ein entsprechend leichter Druck auf den Knopf 30 eine hinreichende Axialbewegung erzeugt, um einen Kontakt zwischen den Schalterarmen 61 und 62 hervorzurufen. Sobald diese eintritt, schliesst sich das Relais A und verriegelt sich selbst über den mechanischen Schalter 70, und in ähnlicher Weise geht die rote Lampe 72 aus und die weisse Lampe 71 wird erleuchtet.
Ausserdem öffnen sich die in Reihe mit dem Relais C liegenden Ruhekontakte des Relais A, so dass das Relais C abfallen kann, wie dies für den Betrieb des Abtastschalters 75 notwendig ist, und das Relais B kann sich schliessen, sobald das Relais C abfällt.
Wenn der Wägemechanismus, wie im Fall A beschrieben, seine Gleichgewichtslage erreicht, schliesst sich das Relais C wieder, um den Waagemotor 65 anzuhalten, und das Relais B fällt ab, um den Arbeitsgang des Rechengerätes 12 in Gang zu setzen, wie dies schaubildiich durch die Leitung 80 angedeutet ist. Dieser Kreislauf kann so oft wie erwünscht, ohne weitere Einstellung wiederholt werden, solange der Einheitspreis und die Ware die gleichen bleiben. Jeder neue Arbeitskreislauf wird dann durch das Aufliegen der Last auf die Waag schale eingeieltet, während das Relais A fortgesetzt erregt bleibt.
Wenn irgend eine Änderung in der zu wiegenden Ware vorgenommen werden soll, muss der Bedienungsmann den Schlüssel 25 ersetzen und auch eine richtige Einstellung der Knöpfe 21 bis 23 vornehmen, und während dies getan wird, wird der mechanische Schalter 70 für einen hinreichenden Zeitraum geöffnet, um das Relais A abfallen zu lassen. Sobald dies erfolgt, stellen sich die Arbeits bedingungen in diejenigen ein, wie sie vorliegen, wenn der Hauptschalter zuerst eingeschaltet wird, nämlich das Relais C wird geschlossen gehalten, die weisse Lampe 71 geht aus und die rote Lampe 72 leuchtet auf.
In positiver Hinsicht erhält der Bedienungsmann hierdurch einen Hinweis auf die Notwendigkeit, eine neue Taraeinstellung in Betracht zu ziehen, da der Wägevorgang erst wieder aufgenommen werden kann, wenn der Knopf 30 hinreichend betätigt worden ist, um den Schalter 60, wie bereits beschrieben, zu betätigen.
Der Schalter 60 und sein zugeordnetes Relais kann an einer Vielfalt von gewählten Stellen in der Einrichtung vorgesehen sein. Sie wirken stets dahingehend zusammen, den gesamten Arbeitsablauf der Einrichtung zu blockieren, wenn eine Lage eintritt, die es erforderlich macht, eine Taraeinstellung in Betracht zu ziehen. So zeigt Fig. 7 einen Teil von Steuerkreisen, nach Fig. 6, die insofern eine abgewandelte Anordnung enthalten, als es die Anord nung der Blockierungskontakte des Relais A im System betrifft. Wie dargestellt, ist anstelle der Ruhekontakte des Relais A in Reihe mit dem Relais C ein Paar von Arbeitskontakten des Relais A in die Leitung 80'eingeschaltet, die das Startsignal auf die Rechenvorrichtung 12 überträgt.
Wenn es bei einer solchen Schaltanordnung beabsichtigt ist, die Waage nach einer Änderung des Preises oder des Warenschlüssels ohne Betätigung der Taraeinstellung und trotz des von der roten Lampe 72 gegebenen Signals zu betreiben, wird die Einrichtung so lange arbeiten, bis sich der Wägemechanismus in Gleichgewichtslage befindet, aber dann, wenn das Relais B als Ergebnis des erneuten Schliessens des Relais C abfällt, bleiben die Arbeitskontakte des Relais A in der Leitung 80' geöffnet, so dass das Startsignal die Recheneinrichtung nicht erreichen kann. Diese Steuerkreisanordnung ist besonders in Verbindung mit einer Einrichtung nützlich, wie es im Fall A gezeigt ist, aber nicht eine mit Kraft angetriebene Waage enthält.
Fig. 8 zeigt einen teilweisen Steuerkreis, der bei einer rechnenden Waage solcher Art anwendbar ist, bei der das Rechnen, mechanisch, automatisch in Übereinstimmung mit der Gleichgewichtsstellung einer Gewichtstabelle in bezug auf den geeignet ge wählen Preis pro Kiloindex erfolgt. Die Schaltan ordnung der Fig. 8 ist t so bei einer Vielfalt solcher Waagen verwendbar, bei denen eine Lampe 100 zum Beleuchten der Gewichts- und Werttabelle vorhanden ist. Der Schalter 101 entspricht in einer Wirkung dem Schalter 70 und kann entsprechend dem Aufbau der jeweiligen Waage in solcher Weise angebracht sein, dass er betätigt wird, wenn immer die Preise pro Kiloeinstellung geändert werden.
Das Relais A und der Schalter 60 entsprechen den gleichen Teilen, wie sie bereits in Verbindung mit Fig. 1 bis 7 beschrieben wurden, und die Lampe 102 stellt ein rotes Licht gleicher Funktion wie die Lampe 72 dar.
Wenn bei einer Schaltanordnung nach Fig. 8 der Hauptschalter 105 zuerst eingeschaltet wird, leuchtet anstatt der weissen Lampe 100 die rote Lampe 102 auf und die Vorbereitung der Waage zum Betrieb erfordert daher die Betätigung der Taraeinstellung zum teilweiliigen Schliessen des Schalters 60. Die gleichen Bedingungen treten als ein Ergebnis der gleichzeitigen Betätigung des mechanischen Schalters 101 ein, wenn irgend eine Änderung in der Preiseinstellung vorgenommen wird. Die Schaltanordnung der Fig. 8 ist besonders bei einer optischen Waage anwendbar, beispielsweise einer solchen, wie sie in der USA-Patentschrift Nr. 2 723 113 beschrieben ist.
In solchem Fall würde die weisse Lampe 100 der Hauptlichtquelle 200 des Patentes entsprechen und würde ausgeschaltet werden, um die vollständige Betätigung der Waage zu unterbinden, bis die Taraeinstellung vorgenommen worden ist.
Fig. 9 zeigt ein weiteres Teilscllaltbild, nach dem das Relais A veranlasst wird, eine mechanische Anhaltsvorrichtung zu steuern, die die Betätigung der Waage verhindert, und die rote Lampe 110 und der mechanische Schalter 111 nach Fig. 9 entsprechen der Lampe 72 und dem Schalter 70 nach Fig. 6. Ein Teil des Waagenmechanismus ist in Fig. 9 schaubildlich durch einen Abschnitt des Hebels 113 wiedergegeben, der normalerweise an einer Abwärtsbewegung in einem Wägevorgang durch das Zwischensetzen eines mechanischen Haltegliedes verhindert wird.
Dieses mechanische Halteglied enthält eine Rolle 115, die auf einem Arm 116 getragen ist, welcher bei 117 schwenkbar am Hauptgestell gelagert und durch eine Feder 118 in seine Betriebs stellung gedrückt wird. In dieser Anordnung steuert das Relais A eine Magnetwicklung 120, deren Kern bei 121 mit dem Arm 116 in solcher Weise verbunden ist, dass, wenn das Relais A unter Strom gesetzt ist, die Magnetwicklung 120 den Haltearm gegen die Wirkung der Feder 118 in die in Fig. 9 gestrichelt dargestellte Stellung zieht, um freie Wägebewegung des Armes 113 zu gestatten.
Es ist zu verstehen, dass die Erfindung nicht auf eine rechnende Wägeeinrichtung beschränkt ist, sondern sie ist in gleicher Weise auch auf eine Wägeeinrichtung anwendbar, die ein Kärtchen druckt, das nur das Nettogewicht jeder Last und die jeweilige Ware wiedergibt. Beispielsweise in solchen Fällen, in denen Nahrungsmittel abgewogen und dann eingefroren werden um zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sie verkauft werden sollen, mit einem Preis ausgezeichnet zu werden. Jede beliebige der oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung kann bei einer solchen Wäge- und Bezeichnungseinrichtung benutzt werden.
Der mechanische Schalter, beispielsweise der Schalter 70 kann dann zur Betätigung auf Grund jedes Wechsels in der Warenbe zeichnung angeordnet werden und der Schalter entsprechend dem Schalter 60 wird dann geeignet angeordnet, um zusammen mit der Einstellung der Tara betätigt zu werden.
Die dargestellte Konstruktion der Taraeinstelleinrichtung, die es ermöglicht, den Schalter 60 zu betätigen, ohne die Welle 31 zu verdrehen, ist besonders vorteilhaft, weil im Gebrauch solcher Wiegeeinrichtungen oft Fälle eintreten, bei denen ein Übergang auf eine andere zu wiegende Ware keine Änderung der Tara notwendig macht. Während zwar eine Anordnung des Schalters 60 in solcher Weise, dass seine Betätigung eine wirkliche Verdrehung der Welle 31 erforderlich machte, in den Rahmen der Erfindung fiele, wäre dies aber weniger zweckmässig, weil dieses Verdrehen unter Umständen unnötig Zeit und Anstrengung für den Bedienungs- mann zum Verstellen und Zurückstellen der rich tigen Taraeinstellung erforderlich machte, wenn tatsächlich überhaupt keine Taraverstellung notwendig wäre.
Bei der gezeigten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es nicht notwendig, die Taraeinstellung zu verändern, aber es ist notwendig, dass der Bedienungsmann eine Handbetätigung an dem Taramechanismus, beispieisweise das Eindrükken des Knopfes vornimmt, wenn irgendwie die Möglichkeit einer Taraänderung besteht. Hierdurch wird unnötiger Zeitverlust vermieden, aber die Möglichkeit einer Notwendigkeit für die Taraeinstellung kann nicht übersehen werden.