Schermesser für Trockenrasierapparate Trockenrasierapparate weisen in der Regel einen indirekt schneidenden Siebscherkopf auf, bei welchem innerhalb der gewölbten Siebfolie ein Schermesser angeordnet ist, welches eine Mehrzahl von Messer lamellen aufweist. Das Schermesser wird meistens als Ganzes in federnder Weise von innen her an die gewölbte Siebfolie angedrückt. Mittels eines im Trockenrasierapparat eingebauten Antriebes wird dem Schermesser eine hin und her gehende Bewe gung erteilt, so dass die Messerlamellen in oszillieren der Weise längs der Siebfolie und über deren Löcher hinwegbewegt werden.
Die erzielbare Rasierleistung hängt nun in hohem Mass von der Bauart des Schermessers ab, und es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Scher messer eine hohe Anzahl von geeignet dünnen und nicht zu weit voneinander entfernten Messerlamellen aufweist.
Bekannte nach diesen Gesichtspunkten entwor fene Schermesser besitzen eine rechteckige kompakte oder brückenjochförmig ausgeführte Grundplatte aus Metall oder Kunststoff, die an ihren beiden Schmal seiten abgewinkelte Stirnteile aufweist. Zwischen diesen Stirnteilen sind die aus Stahlblech gefertigten Messerlamellen parallel zueinander angeordnet. Dabei sind die Messerlamellen mit ihrem nicht schneiden den Fussteil in der erwähnten Grundplatte einge gossen, so dass ein einstückiger Messerblock entsteht.
Das Eingiessen der Messerlamellen kann jedoch auch bei Verwendung von Kuntstoffen häufig nur bei er höhter Temperatur erfolgen, und es besteht daher die Gefahr, dass die vorher gehärteten Messerlamellen unzulässig stark anlaufen. Da bei dieser Bauart ein- stückiger Messerblöcke eine gewisse Dicke der Grundplatte oder der brückenjochförmigen Längs verbindungen nicht unterschritten werden kann, so fern eine zuverlässige Befestigung der Messerlamellen erreicht werden soll, ergeben sich weitere Nachteile.
Einerseits bekommt der Messerblock ein grosses Ge wicht, das wegen der dann ebenfalls hohen Beschleu nigungskräfte, die zur Ausführung der oszillierenden Bewegung aufgebracht werden müssen, einen dem entsprechend kräftig bemessenen Antrieb benötigt. Anderseits bieten solche Grundplatten, auch wenn sie brückenjochförmig ausgebildet sind, dem beim Rasieren anfallenden Haarstaub einen nur ungenü genden Durchlass. Der Haarstaub setzt sich dann zwischen den Messerlamellen fest und die Folge davon ist eine erhebliche Verminderung der Rasier leistung.
Eine weitere bekannte Bauart der Schermesser verwendet lediglich zwei Endplatten, zwischen wel chen die einzelnen Messerlamellen gehalten sind. Diese Endplatten und auch die Messerlamellen haben Durchtrittsöffnungen für eine Mehrzahl von Längs stegen, auf welchen die Messerlamellen unter Zwi schenlage von ringförmigen Distanzstücken auf gereiht sind. Die über die beiden Endplatten vor stehenden Enden der Längsstege sind mit den End- platten vernietet, so dass die Messerlamellen und die meistens ebenfalls gelochten Distanzstücke ver mittels der Längsstege zusammengespannt sind.
Da bei liegen die Endplatten direkt an den äussersten Messerlamellen an und aus Gründen der erforder lichen mechanischen Festigkeit wurden die Längs stege als dünne Rohre ausgebildet. Gegenüber der vorerwähnten Bauart mit durchgehender oder brückenjochförmiger Grundplatte ergibt die Verwen dung solcher Längsstege ein zwar etwas geringeres Gewicht des ganzen Schermessers. Infolge der Ver wendung von Distanzstücken zwischen den Messer lamellen ist jedoch auch bei dieser Bauart der Durch lass für den anfallenden Haarstaub ungenügend, und es ergeben sich Verstopfungen.
Zudem erfordert das abwechslungsweise Aufreihen von Messerlamellen und Distanzstücken, das Zusammenspannen und Ver nieten der Längsstege in den Endplatten, und über haupt die ganze Herstellung des Schermessers einen erheblichen Aufwand an Werkzeugen und Maschinen, sofern noch tragbare Herstellungskosten erreicht werden sollen. Schliesslich sind die solchermassen ge bauten Schermesser als Ganzes betrachtet, nicht ge nügend verwindungsfest und das Fertigschleifen des, Schermessers benötigt dementsprechende Vorsichts massnahmen.
Die vorliegende Erfindung befasst sich nun mit einem Schermesser für Trockenrasierapparate, wel ches aus einer Mehrzahl von einzelnen mit Löchern versehenen Messerlamellen und aus einem oder meh reren durch die Löcher der Messerlamellen hindurch geführten Längsstegen besteht, vermittels welchen die Messerlamellen gehalten sind. Die vorerwähnten Mängel können dabei erfindungsgemäss dadurch be hoben werden, dass zwischen je zwei benachbarten Messerlamellen die Längsstege mit Einpressungen in solcher Weise versehen sind, dass jede der Messer lamellen an den verformten Längsstegen einzeln in der gewollten Lage fixiert und befestigt ist.
Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfin dung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 die Seitenansicht eines nur aus Messer lamellen und Längsstegen hergestellten Schermessers, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht alle Messerlamellen des fertigen Schermessers gezeigt sind, Fig. 2 einen Schnitt an der Stelle 2-2 der Fig. 1 mit Ansicht auf eine Messerlamelle, wobei nur in zwei Löchern derselben die Längsstege eingeführt sind und im Gegensatz zur Fig. 1 noch keine Einpressun gen an den Längsstegen vorgenommen wurden,
Fig. 3 eine gegenüber der Fig. 1 mehrfach ver grösserte Ansicht auf den Scheitelteil von zwei be nachbarten Messerlamellen und den zwischen ihnen befindlichen mit Einpressungen versehenen Teil eines Längssteges und Fig. 4 einen Schnitt an der Stelle 4-4 der Fig. 3 mit Ansicht auf den Scheitelteil einer Messerlamelle, wobei im Gegensatz zur Darstellung der Fig. 2 der betreffende Längssteg Einpressungen aufweist.
Das Schermesser gemäss der Fig. 1 setzt sich aus einer grösseren Anzahl von dünnen Messerlamellen 5 aus Stahlblech und aus drei Längsstegen 6 zusam men, welche durch die im wesentlichen kreisrunden Löcher 7 der Messerlamellen 5 hindurchgeführt sind. Schermesser gebräuchlicher Abmessungen haben etwa zwischen 35 und 45 Messerlamellen 5. Die kreis runden Löcher 7 der Messerlamellen 5 haben noch eine zusätzliche Ausnehmung 8, wie dies die Fig. 2 und 4 erkennen lassen. Die Längsstege 6 bestehen im unverformten Zustand (Fig. 2) aus Stangen von kreisrundem Querschnitt, so dass sie knapp durch die Löcher 7 hindurchgeführt werden können.
Für die Längsstege 6 haben sich massive dünne Stangen aus einem kalt verformbaren Werkstoff, z. B. aus einer Aluminium- oder Kupferlegierung, als vorteil haft erwiesen.
Nachdem die erforderliche Anzahl von Messer lamellen 5 auf den drei Längsstegen 6 ohne Ver wendung von Distanzstücken aufgereiht worden ist, werden zwischen je zwei benachbarte Messerlamellen 5 Pressstempel eingeführt, deren Dicke ungefähr gleich dem gewünschten Abstand zwischen benach barten Messerlamellen 5 entspricht. Die Pressstempel sind an ihrer Stirnfläche vorzugsweise abgeschrägt, so dass in den Längsstegen 6 Einpressungen 9 her gestellt werden können, deren Abmessungen - in einer Richtung senkrecht zu den Messerlamellen be trachtet - geringer sind, als der Abstand zwischen benachbarten Messerlamellen 5.
Für jeden Längssteg 6 werden versetzt angreifende Pressstempel vorge sehen, so dass nach vollzogener Verformung der Längsstege 6 dieselben am Ort der Einpressungen 9 einen im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt erhalten, wie dies die Fig. 4 zeigt. Durch Werkstoff verdrängung entstehen im Bereich der Ecken dieses dreieckartigen Querschnittes ausgepresste Nasen 10, welche in radialer Richtung betrachtet, über die kreisrunden Löcher 7 hinausragen (Fig. 3 und 4).
infolge der konischen Abschrägung der Pressstempel findet ferner eine Werkstoffverdrängung in Richtung auf die Messerlamellen 5 hin statt, und es bilden sich abgeschrägte mondförmige Wulste 11, die in radialer Richtung betrachtet ebenfalls über die kreisrunden Löcher 7 hinausragen und gleichzeitig an den Messerlamellen 5 anstehen. Durch die Nasen 10 und Wulste 11 wird jede Messerlamelle 5 einzeln an den Längsstegen 6 fixiert und befestigt. Da der am Ort der zusätzlichen Aussparung befindliche Wulst 11 auch noch in diese Aussparung 8 eingedrückt wird, ergibt sich eine verwindungsfeste Verstemmung jeder Messerlamelle 5.
Selbstverständlich werden alle Messerlamellen 5 des Schermessers gleichzeitig und im selben Arbeitsvorgang an den Längsstegen 6 be festigt. Werden mehrere Längsstege 6 verwendet, so werden sie ebenfalls im gleichen Arbeitsvorgang und gleichzeitig verformt, das heisst mit den gewünschten Einpressungen 9 versehen. Im Bereich der beiden äussersten Messerlamellen 5' des Schermessers (Fig. 1) könnten die beschriebenen Einpressungen 9 beidseits der Messerlamellen 5' und an den über sie hinaus vorstehenden Enden der Längsstege 6 ange bracht werden.
Es hat sich aber als besser erwiesen, die über die äussersten Messerlamellen 5' vorstehen den Enden der Längsstege 6 zu Nietköpfen 12 (Fig. 1) zu verformen, die ohne Verwendung von Endplatten oder dergleichen direkt an den äussersten Messerlamellen 5' anliegen. Die Herstellung dieser Nietköpfe 12 kann gleichzeitig mit der Ausführung der Einpressungen 9 erfolgen.
Im fertigen Schermesser sind die Längsstege 6 weder auf Druck noch auf Zug beansprucht, da jede Messerlamelle 5 bzw. 5' an den Längsstegen 6 ein zeln befestigt ist. Der Querschnitt der Längsstege 6 braucht daher nur so gross gewählt zu werden, dass sich ein hinreichend starres Schermesser ergibt, und dies lässt sich mit zwei oder drei dünnen und massi ven Längsstegen 6 von vergleichsweise geringem Querschnitt leicht erreichen. Das Gewicht des Scher messers fällt dementsprechend gering aus, und man erhält zudem einen optimalen Durchlass für den an fallenden Haarstaub.
Wenn man ausserdem nach Fig. 4 eine Ecke des dreieckförmigen Querschnittes der verformten Längsstege 6 zum Scheitel der ge wölbten Schneidenkante der Messerlamellen 5 hin weisen lässt, wird ein noch besseres Abführen des Haarstaubes gewährleistet, so dass Verstopfungen praktisch nicht mehr auftreten. Da die Verformung der Längsstege 6 bei Normaltemperatur vorgenom men werden kann, dürfen die Messerlamellen 5 und 5' schon vorher gehärtet worden sein. Infolge der verdrehungsfesten Verstemmung der Messerlamellen 5 an den Längsstegen 6 bereitet zudem das Fertig schleifen des ganzen Schermessers keine Schwierig keiten. Die Herstellungskosten für solche Schermesser fallen dementsprechend gering aus.
An sich wäre es möglich, die Einpressungen 9 nur an zwei etwa einander diametral gegenüber stehenden Stellen der Längsstege 6 anzubringen. Ferner können die Löcher 7 in den Messerlamellen 5 sowie auch die un.verformten Längsstege 6 einen ovalen oder vieleckigen Querschnitt haben, wobei die Einpressungen 9 in geeigneter Anzahl und verteilt vorgenommen werden. Gegenüber diesen und ähn lichen Abwandlungen hat sich indessen die an Hand der Zeichnung erläuterte Ausführungsform gemäss den Fig. 1 bis 4 sowohl aus Gründen der höheren Wirksamkeit als auch infolge herstellungstechnischer Vorteile als überlegen erwiesen.