Klimatisierungsanlage für Textilmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine Klimatisie- rungsanlage für Textilmaschinen, insbesondere Spinn maschinen mit Fadenbruchabsaugung.
Viele Verarbeitungsprozesse von Textilmaterialien verlangen die Aufrechterhaltung von gleichmässigen klimatischen Bedingungen, die bei den einzelnen Ma terialien verschieden sein können. Bisher hat man die Luft in den ganzen Maschinensälen diesen Erforder nissen angepasst und dabei z. B. einen Kompromisswert der Luftfeuchtigkeit zwischen den Anforderungen des Fabrikationsprozesses, den wirtschaftlichen Erforder nissen und der Aufrechterhaltung eines erträglichen Klimas für das Bedienungspersonal der Maschinen gewählt. Weiterhin sind dadurch sämtliche Maschinen eines Saales den gleichen klimatischen Bedingungen unterworfen.
Diese Klimatisierung der Luft innerhalb des ge samten Saales bringt verschiedene Nachteile mit sich. So müssen Wände und Decken des Saales besonders gut isoliert werden, um einen Wasserniederschlag aus der Luft zu vermeiden. Werden in einem Saal ver schiedene Materialien, die verschiedene Luftfeuchtig keit benötigen, gleichzeitig verarbeitet, so lassen sich mit den bekannten Klimatisierungsanlagen die opti malen Bedingungen für die einzelnen Fasermaterialien nicht erreichen.
Es ist daher schon vorgeschlagen worden, zusätzlich zur Klimatisierung des Maschinen saales die einzelnen Maschinen mit einer Sonderklima anlage auszurüsten, in der die Rückluft der Fadenab- sauganlage aufbereitet wird und von oben über die Ma schine hinwegströmen kann. Da sich diese ausge blasene Luft ungehindert mit der Raumluft vermischt, lassen sich mit den so ausgerüsteten Maschinen weder an den einzelnen Maschinen unterschiedliche Luft feuchtigkeiten erzeugen, noch können die für das Personal zum Teil nur schwer erträglichen optimalen Bedingungen für die Fasermaterialien eingehalten wer den.
Um die geschilderten Nachteile zu vermeiden, besteht die Erfindung deshalb darin, dass der das zu verarbeitende Textilmaterial enthaltende Raum der Maschine im wesentlichen durch Luftschleier gegen die Umgebung abgeschlossen und von, gegebenenfalls separat zugeführter, klimatisierter Luft durchsetzt ist.
Damit wird erreicht, dass jede Maschine für sich individuell klimatisiert werden kann, ohne dass die klimatisierte Luft nach aussen dringt oder der unbe hinderte Zugang in das Innere der Maschine gestört wird. Denn mit der Erfindung wird erstmalig der über wiegende Teil der Oberfläche eines abzuschliessenden Raumes durch Luftschleier gebildet.
Neben der vor teilhaften Möglichkeit, in jeder Maschine das für das einzelne Material günstigste Klima zu erzeugen, be steht ein zusätzlicher Vorteil darin, dass die üblichen Messungen für die Steuerung der Klimatisierungs- anlage individuell innerhalb der einzelnen Maschinen vorgenommen werden können und somit jede Klima tisierungsanlage für sich in bekannter Weise gesteuert werden kann. Weiterhin müssen die Arbeitsräume dann nur noch mit einer üblichen Komfortklimatisie rung versehen werden, ohne dass dabei die besonderen Erfordernisse der Textilmaterialien bei der Raum klimatisierung berücksichtigt werden müssen.
Dabei kann es zweckmässig sein, dass die Luft schleier mindestens teilweise aus klimatisierter Luft gebildet sind, wobei für die klimatisierte Luft und die Luftschleier eine gemeinsame Fördereinrichtung vor gesehen ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ergibt sich daraus, dass die klimatisierte Luft und die Luft schleier getrennte Fördereinrichtungen besitzen, wobei die Luftschleier z. B. an dem nicht klimatisierten Luft kreislauf der Fadenbruchabsaugung angeschlossen sind. Denn der Kreislauf des Luftschleiers und der Fadenbruchabsaugung benötigt einen relativ hohen Druck, z. B. 150 mm Wassersäule, während für den Kreislauf klimatisierter Luft nur ein Druck von bei spielsweise 20 bis 30 mm Wassersäule erforderlich ist.
Ferner bringt es Vorteile, wenn die Luftschleier aussen durch einen in der Höhe verstellbaren Vorhang aus durchsichtiger Kunststoffolie geführt sind, der zur Erleichterung der Maschinenbedienung aus schmalen Streifen zusammengesetzt sein kann. Schliesslich kann man auch den in an sich bekannter Weise zentral an der Oberseite der Maschine entlanglaufenden Luft bläser mit klimatisierter Luft beschicken.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammen hang mit der Zeichnung, die zwei Ausführungsbei spiele darstellt, beschrieben.
Die Fig. 1 bis 3 geben in schematischer Darstel lung ein Ausführungsbeispiel mit einer gemeinsamen Fördereinrichtung für Luftschleier und klimatisierte Luft. Dabei zeigen Fig. 1 und 2 die Luftwege inner halb der Klimatisierungsanlage senkrecht zur und in Richtung der Längsachse der Maschine gesehen. Fig. 3 stellt einen Schnitt senkrecht zur Längsachse der Maschine an einer beliebigen Stelle dar.
Die Fig. 4 bis 6 zeigen ebenfalls schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel, in dem die Kreisläufe für die Luftschleier und die klimatisierte Luft ge trennte Fördereinrichtungen besitzen, wobei die Luft schleier mit der Fadenbruchabsaugung in einem Kreis lauf zusammengefasst sind, während die Luft für die Klimatisierung von einer gesonderten Fördereinrich tung am Boden der Maschine angesaugt wird.
Fig. 5 zeigt den Kreislauf der durch die Klimatisierungs- anlage strömenden Luft und entspricht in ihrer Dar stellung derjenigen von Fig. 1.
Der Schnitt von Fig. 4 ist der gleiche wie der jenige von Fig. 3, während Fig. 6 - in ähnlicher Weise wie Fig. 5 - die Fördereinrichtung und den Kreislauf für die Fadenabsaugung und die Luftschleier zeigt. Fig. 7 gibt ein Detail aus Fig. 2 bzw. Fig. 6 im Grund- riss wieder.
Die vom Ventilator 1 (Fig. 1 und 2) geförderte klimatisierte Luft gelangt über eine Leitung und das Hosenrohr 2, dessen Ausbildung mit den beiden Armen 2a und 2b rein schematisch Fig. 7 zeigt, in die Nachfilter 4. Die z. B. gemäss dem Schweizer Patent Nr. 317070 ausgebildeten Nachfilter 4 werden von sich über die Länge der Maschine erstreckenden Roh ren 3 umschlossen, die an der Aussenseite nach unten gerichtete Austrittsdüsen 5 (Fig.3) für die Luft schleier 6 besitzen.
Im inneren, oberen Quadranten der Wandung des Rohres 3 sind Schlitze 7 über die ganze Länge der Rohre 3 verteilt, aus denen die für das zu verarbeitende Fasermaterial optimal klimati sierte Luft in den Innenraum 8 zwischen den beiden Schleiern 6 eindringt. Nach oben wird der Innenraum 8 durch ein Abdeckblech 9 begrenzt. Zur besseren Reinigung der Spulen und der anderen Teile läuft in bekannter Weise ein Luftbläser 10 innerhalb des Innenraumes 8 hin und her, der einen Teil der aus den Schlitzen 7 austretenden Luft - durch einen nicht dargestellten, durch einen Motor angetriebenen Venti lator - ansaugt und mit einer erhöhten Geschwindig keit nach unten bläst.
Die für die Klimatisierung und die Schleier 6 be nötigte Luft wird auf zwei Wegen an die Saugseite des Ventilators 1 befördert. Einmal saugt der Ventilator 1 die Luft aus dem Schleier 6 und teilweise aus dem Innenraum 8 durch die Düsen 12 der Fadenbruch absaugvorrichtung am Ende des nur angedeuteten Streckwerkes 13 in den Kanal 14. Aus diesem Kanal gelangt die Luft über ein Vorfilter 15 durch die Öff nung 16 in die Waschkammer 17 (Fig. 1 und 2).
Zum anderen wird zusätzlich zu dem vom Bläser 10 erzeugten Luftstrom im Innenraum 8 eine gleich mässige Abwärtsströmung der klimatisierten Luft auf rechterhalten; denn durch den Absaugkanal 18, der längs der ganzen Maschine am Boden verläuft, saugt der Ventilator 1 die verbrauchte und verschmutzte Luft aus dem Innenraum 8 über ein weiteres Vor filter 19 ab. Die am Boden abgesaugte Luft gelangt aus dem Kanal 18 in ein Verteilstück 20 (Fig. 1) und von dort entweder durch die Öffnung 21 in die Wasch kammer 17 oder durch die Öffnung 22 in die Bypass- leitung 23 (Fig. 2).
Diese Bypassleitung 23 besitzt eine Regulierklappe 24 unmittelbar vor der Saugseite des Ventilators 1. Diese Anordnung hat den Zweck, die Luftfeuchtigkeit der klimatisierten Luft zu regulieren, indem je nach Stellung der Klappe 24 ein kleinerer oder grösserer Teilstrom der am Boden abgesaugten Luft an der Waschkammer 17 vorbei direkt in den Ventilator 1 geführt wird.
Die Temperatur der durch die Waschkammer 17 und den anschliessenden Trop- fenabscheider 25 zur Saugseite des Ventilators 1 strömenden Luft und damit auch der Feuchtigkeits gehalt der gesamten, klimatisierten Luft lässt sich durch eine Variation der Temperatur des in der Waschkammer 17 zerstäubten Wassers beeinflussen.
Im Innenraum 8 innerhalb der Schleier 6 sind die Ablagebretter 26 für Vorratsspulen angebracht, so dass auch diese von klimatisierter Luft umspült wer den.
In Fig.5 wird die klimatisierte Luft für das Innere der Maschine vom Ventilator 51 über die Leitung 52 in einen Mittelkanal 53 gefördert, der sich über die Maschine in der ganzen Länge erstreckt. Er ist mit einem perforierten Boden 54 versehen, aus dem die klimatisierte Luft in den Innenraum 58 ge langt (siehe Fig. 4).
In Fig. 4 ist der Bläser 60 gezeigt, der in gleicher Weise arbeitet wie bei dem ersten Ausführungsbei spiel. Die Luft des Innenraums 58 wird wiederum am Boden über den Saugkanal 68 nach Passieren des Vorfilters 69 dem Verteilstück 70 (Fig. 5) zugeführt. In schon beschriebener Weise gelangt sie entweder durch die Öffnung 66, die Waschkammer 67 und den Tropfenabscheider 75 oder durch einen Bypass und die Regulierklappe 74 in die Ansaugöffnung des Ventilators 51.
Die Einstelluna konstanter klima- tischer Bedingungen geschieht in der schon beschrie benen Art durch die Regulierung der durch den Bypass strömenden Luftmenge und durch Variation der Temperatur des in die Waschkammer strömenden Wassers. Weiterhin sind in Fig. 4 wiederum Ablage bretter 76 für die Vorratsspulen gezeigt, so dass auch diese bereits von klimatisierter Luft umspült werden.
Es ist ohne weiteres möglich, unter Umständen die Klimatisierung einzelner Maschinen in gemein samen Anlagen zusammenzufassen.
Während sich die Einrichtung für die klimatisierte Luft auf der einen Stirnseite der Maschine befindet, ist z. B. die Fördereinrichtung für den zweiten, die Fadenbruchabsaug-Anlage und die Luftschleier ent haltenden Kreislauf an der anderen Schmalseite der Maschine angebracht. Hier fördert der Ventilator 8'1 (Fig. 6) über die Leitung 82 und ein Hosenrohr - wie in Fig. 7 als 2a und 2b angedeutet - die Luft in die die Nachfilter 84 umschliessenden Rohre 83 (Fig. 4). Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel besitzen diese einen geschlossenen Mantel, in dem lediglich aussen die Schlitzdüsen 85 für die Luftschleier 86 angebracht sind.
Die Luft der Schleier 86 wird wiederum im wesentlichen von den Absaugdüsen 92 der Faden bruchabsauganlage, die sich in der Nähe des nur an gedeuteten Streckwerks 93 befinden, abgesaugt und über den Kanal 94 durch ein Vorfilter 95 zur Saug seite des Ventilators 81 zurückgeführt.
Der Luftschleier 86 wird an seiner Aussenseite von einem durchsichtigen Kunststoffband 98, das längs der Maschine auch in einzelne Abschnitte unter teilt sein kann, geführt, das in der Höhe verstellbar angeordnet ist. Dieses Kunststoffband bringt auch besondere Vorteile bei einer Maschine nach dem er sten Ausführungsbeispiel, da ein Austausch der min destens teilweise klimatisierten Schleierluft mit der Raumluft durch einen solchen Vorhang stark behin dert wird.