Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen In der französischen Patentschrift Nr.<B>1111620</B> ist ein Verfahren zum Färben von synthetischen Fa sern, u. a. auch solchen aus Polyestern, mit Kon densationsprodukten aus 1,8 -Naphthalindicarbon- säure bzw. deren Anhydrid und unsubstituierten oder substituierten aromatischen o-Diaminen beschrieben.
Die in den Beispielen dieser Patentschrift angeführ ten Farbstoffe enthalten als Substituenten in dem Benzolkern des o-Diamins eine Chlor-, Methyl- oder Methoxygruppe.
Die Nacharbeitung dieser Beispiele ergab, dass die beschriebenen Farbstoffe zwar eine gute Affini tät zur Polyesterfaser besitzen und die erhaltenen Färbungen gute Nass- und Bügelechtheiten aufwei sen, dass aber die Echtheit bei der Heissluftfixierung (Thermofixierechtheit) nur sehr gering ist. Dieser Mangel macht die Farbstoffe für einen breiteren textilen Einsatz unbrauchbar, weil der grösste Teil der Färbungen in der Praxis einer Heissluftfixierung unterworfen wird.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von hervorragend thermofixierechten Farbstoffen mit einem Kern der Formel
EMI0001.0023
worin der Benzolkern z. B. durch Halogenatome, Alkyl-, Alkoxy-, Hydroxyl-, ss-Hydroxyäthoxy- oder Carboxylgruppen und der Naphthalinkern z. B.
durch Hydroxyl- oder Carboxylgruppen substituiert sein können, wobei mindestens einer der beiden Kerne mindestens eine freie Hydroxyl- oder Carb- oxylgruppe enthält.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man entsprechende 1,8-Naphthalindicarbonsäuren oder deren Anhydride mit entsprechenden o-Pheny- lendiaminen kondensiert.
Das Verfahren kann derart durchgeführt wer den, dass man 1,8-Naphthalindicarbonsäuren oder deren Anhydride mit o-Phenylendiaminen konden siert, die im Benzolkern Hydroxyl- oder Carboxyl- gruppen oder in Seitenketten Hydroxylgruppen ent halten.
Ferner kann man auch 1,8-Naphthalin- dicarbonsäure oder deren Anhydrid, die im Naph- thalinkern durch Hydroxyl- oder Carboxyl\- gruppen substituiert sind, mit unsubstituiertem oder einem substituierten o-Phenylendiamin kondensieren. Wesentlich ist, dass in dem Farbstoffmolekül min destens eine freie Hydroxyl- oder Carboxylgruppe vorhanden ist.
Die Herstellung der Farbstoffe kann in sieden den organischen Lösungsmitteln, wie Pyridin, Eis essig, Chlorbenzol oder o-Dichlorbenzol oder auch in Wasser unter Druck \erfolgen.
Die neuen Farbstoffe färben Fasern und Folien aus aromatischen Polyestern, insbesondere Polyäthy- lenterephthalaten, aus wässeriger Flotte bei Zusatz eines Übertragers (Carriers), wie o Phenylphenol oder andern bei Temperaturen nahe dem Kochpunkt, vorteilhafter ohne Zusatz eines Überträgers bei Temperaturen über 100 unter Druck in grünstichig gelben bis goldorangen Farbtönen,
die sich durch sehr gute Echtheitseigenschaften, insbesondere durch eine hervorragende Thermofixierechtheit, auszeich nen. Auch zum Bedrucken von Polyestergeweben sind die erhaltenen Farbstoffe gut geeignet. <I>Beispiel 1</I> Ein Gemisch aus 19,8 Gewichtsteilen Naphthal- säure-anhydrid, 16,5 Gewichtsteilen 3,4-Diamino- benzol-l-carbonsäure und 150 Gewichtsteilen Eis essig wird 3 Stunden zum Sieden erhitzt. Der beim Abkühlen auskristallisierende Farbstoff wird abge saugt, mit Methanol gewaschen und -getrocknet.
Er färbt Polyesterfasern aus wässeriger Dispersion in grünstichig gelben Tönen von hervorragender Thermofixierechtheit. <I>Beispiel 2</I> 19,8 Gewichtsteile Naphthalsäure-anhydrid wer den mit 19 Gewichtsteilen 3,4-Diamino-phenyl-ss- hydroxyäthyl-äther in 300 Gewichtsteilen Chlor benzol mehrere Stunden zum Sieden erhitzt. Der aus der Lösung sich ausscheidende Farbstoff ist so wohl zum Färben als auch zum Bedrucken von Poly estergeweben in leuchtend grünstichig gelben Tönen geeignet.
Er zeichnet sich gegenüber dem aus Naphthalsäureanhydrid und 3,4-Diamino-l-äthoxy- benzol erhältlichen Farbstoff durch seine völlig ein wandfreie Thermofixier- und Bügelechtheit aus.
<I>Beispiel 3</I> 21,4 Gewichtsteile 3-Hydroxy-naphthalsäure- anhydrid werden mit 16 Gewichtsteilen 3,4-Diamino- benzol-l-carbonsäure in 200 Gewichtsteilen Eisessig 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Beim Erkalten schei den sich schön ausgebildete, gelbe Blättchen ab, die sich aus einem Gemisch von Dimethylformamid und Wasser umkristallisieren lassen. Polyesterfasern wer den aus wässeriger Dispersion in grünstichig gelben Farbtönen von sehr guten Echtheiten gefärbt.
<I>Beispiel 4</I> Verwendet man anstelle der in Beispiel 3 an gegebenen 3,4-Diamino-benzol-l-carbonsäure 16 Gewichtsteile 3,4-Diamino-l-chlor-benzol, so erhält man einen Farbstoff, der Polyesterfasern in grün stichig gelben Farbtönen von hervorragender Thermo- fixierechtheit färbt.
Die Umsetzung von 3-Hydroxy-naphthalsäure unter den gleichen Bedingungen, wie im Beispiel 3 angegeben, mit 3,4-Diamino-l-brom-benzol liefert ebenfalls einen grünstichig gelben Farbstoff mit hervorragenden Echtheitseigenschaften.
<I>Beispiel 5</I> 21,4 Gewichtsteile 3-Hydroxy-naphthalsäure- anhydrid und 17 Gewichtsteile 3,4 - Diamino- phenyl-ss hydroxyäthyl-äther werden in 200 Ge- wichtsteilen Eisessig 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Der nach der Aufarbeitung erhaltene kristalline grünstichig gelbe Farbstoff ist auf Grund seiner aus gezeichneten Echtheitseigenschaften hervorragend zum Färben und Drucken von Polyestergeweben ge eignet.
<I>Beispiel 6</I> Ersetzt man im Beispiel 5 den 3,4-Diamino- phenyl - ss - hydroxyäthyl-äther durch 3,4-Diamino- 1-äthoxy-benzol, so erhält man ebenfalls einen grün stichig gelben Farbstoff, der die gleichen hervorra genden Echtheiten zeigt. <I>Beispiel 7</I> 10 Gewichtsteile Naphthalin -1,4,5 - tricarbon- säureanhydrid werden mit 5 Gewichtsteilen o-Pheny- lendiamin in 50 Gewichtsteilen Pyridin einige Stun den zum Sieden erhitzt.
Nach dem Erkalten wird der gebildete Farbstoff mit verdünnter Salzsäure aus der braunen Lösung ausgefällt. Zur Reinigung kann man den Farbstoff in verdünnter Natronlauge lösen und dann mit einer Mineralsäure nach Klären der Lösung wieder ausfällen. Polyesterfasern werden aus wässe riger Dispersion in grünstichig gelben Farbtönen von hervorragenden Echtheiten gefärbt.
<I>Beispiel 8</I> 30 Gewichtsteile Naphthalin-1,4,5-tricarbonsäure werden mit 23 Gewichtsteilen 3,4-Diamino-phenyl-ss- hydroxyäthyl-äther in 300 Gewichtsteilen Wasser in einem Autoklaven 5 Stunden auf 150-160 erhitzt.
Der nach dem Abkühlen leicht zu isolierende Farb stoff ergibt auf Polyäthylenglykolterephthalatfasern gelbe Färbungen von ausgezeichneter Thermofixier- echtheit. Verwendet man anstelle von 3,4-Diamino-phenyl- ss-hydroxyäthyl-äther 21 Gewichtsteile 3,4-Diamino- 1-äthoxy-benzol, so erhält man eine schöne gold gelbe Färbung von gleicher Echtheit. Die Verwen dung von 3,4-Diamino-l-methoxy-benzol führt eben falls zu goldgelb färbenden Farbstoffen.