Abgefedertes Fahrgestell Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein ab gefedertes Fahrgestell mit zwei je auf einer Chassis seite angelenkten Halbachsen, die z. B. als Parallelo- grammgestänge ausgebildet sein können.
Das Erfindungsziel ist darin zu erblicken, dass auch extrem starke einseitige Stösse auf die eine Halbachse noch federnd aufgenommen werden sol len, ohne dass die Federung der betreffenden Halb achse diesen extremen Belastungen entsprechend dimensioniert sein muss.
Erfindungsgemäss ist vorgesehen, dass die beiden Halbachsen durch eine Querfederanordnung derart gegeneinander abgestützt sind, dass mindestens ein Teil des die eine Halbachse nach oben auslenkenden Stosses auf die andere Halbachse übertragen wird.
Die Querfederanordnung kann durch eine ela stisch verbiegbare Blattfeder gebildet sein, die in der Mitte gefasst und um die Fahrzeuglängsachse pendel bar gelagert ist.
Es kann aber mit grösserem Vorteil eine in ihrer Längsrichtung elastische Federsäule, beispielsweise eine Schraubenfeder, eine Federteller-Säule, eine pneumatische Federsäule oder eine Kombination sol cher Elemente als Querfeder verwendet sein. In bei den Fällen kann es vorteilhaft sein, um ein Auf- richtmoment für das Chassis zu erhalten, die Feder mitte durch symmetrisch angeordnete, vorgespannte Hilfsfedern elastisch gegen das Chassis abzustützen.
Ausführungsbeispiele erfindungsgemässer Fahr gestelle sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit frei beweglicher Federmittelebene, Fig. 2 .eine Variante zu Fig. 1 mit federnd am Chassis abgestützter Federmittelebene, und Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel mit in der Mitte am Chassis schwenkbarer Blattfeder.
Alle dargestellten Fahrgestelle zeigen einen mitt- leren Chassisteil 10. Beidseitig sind an diesem Chas- sisteil Halbachsen auf- und absohwenkbar angelenkt. Sie sind als Gelenk-Parallelogramme ausgebildet. So sind in den Gelenken 12a bzw.
12b die oberen Arme <I>22a</I> bzw.<I>22b</I> dieser Gelenkparallelogramme am Chassisteil 10 angelenkt. Die Gelenkparallelogramme werden vervollständigt durch die Radträger 23a bzw. 23b, an denen die Laufräder 24a bzw.<I>24b</I> gelagert sind. Die Schwenkbereiche der Halbachsen sind nach unten begrenzt durch Anschläge 210a bzw. 210b an den Armen 21a bzw. 21b. Diesen Anschlägen stehen Anschläge 110a bzw. 110b am Chas!sisteil 10 gegen über.
Die Auslenkbewegungen der Halbachsen nach oben werden gemäss Fig. 1 durch eine Federsäule 3 zwischen den Armen 21a und 21b mit frei beweg licher Mittelebene elastisch aufgefangen. In Schwenk lagern 211a bzw. 211b der Parallelogrammarme 21a bzw. 21b sind Führungszylinder <I>212a</I> bzw.<I>212b</I> für Stosstangen 312n bzw. 312b gelagert, welche Stosstangen an dem inneren Enden Platten 313a bzw.
313b und an den äusseren Enden Anschlagmuttern 311 a bzw. 311 b tragen. Zwischen einwärisverschieb- baren Abschlussdeckeln. 314a bzw. 314b des Feder zylinders 30 und den genannten Platten 313a bzw. 313<I>b</I> sind die Federsäulenteile 31<I>a</I> bzw. 31<I>b</I> einge setzt. Sie können als Schraubenfedern ausgebildet sein, sind aber vorzugsweise aus. Federtellern zu sammengesetzt.
Das Federgehäuse 30 mit der Mittel- platte 30' zwischen den Platten 313a und 313b ist im übrigen vollständig freibeweglich angeordnet.
Im normalen Fall der Lastverteilung auf beide Räder der Achse werden die beiden Federsäulentelle durch die statische Last und die dynamischen Stösse je von aussen gegen innen zusammengepresst. Die besonderen Vorteile der dargestellten Federanord nung mit frei beweglicher Mittelebene zeigen sich im Falle der einseitigen Belastung des einen Rades., wäh rend das andere Rad, beispielsweise weil es über eine Bodenvertiefung rollt, entlastet ist.
Für diesen Fall ergeben sich extrem starke dynamische Bela- stungsstösse auf die belastete Halbachse. Wenn die Federmittelebene starr am Chassis abgestützt wäre, müsste jeder der beiden Federsäulenteile so dimen sioniert sein, dass er allein diese extrem starken Stösse aufnehmen könnte, oder es müsste die Fahr geschwindigkeit des Fahrzeuges bei holperigem Ge lände entsprechend klein gehalten werden.
Da aber gemäss Fig. 1 die Mittelebene der Federsäule 3 frei beweglich ist, übertragen sich die genannten Stösse über die ganze Federsäule auf die andere, im An schlag stehende Halbachse, so dass also der an sich entlastete Federsäulenteil mithilft, die Stösse federnd aufzufangen. Die Feder wird doppelt so lang und die auffangbaren Stösse werden .entsprechend grösser, ohne dass die Federsäulenteile stärker dimensioniert werden müssen.
Bei der Variante nach Fig. 2 ist vorgesehen, dass die Federmittelplatte 30' des Federgehäuses 30 radial abstehende Fortsätze trägt, die zwischen die inneren Abstützplatten von symmetrisch vorgespannten Hilfs federn 41<I>a, 41b, 42a, 42b</I> in chassisfesten Zylinder gehäusen 41 und 42 eingelegt sind.
Die Mittelebene der Federsäule ist also nicht frei beweglich, sondern federnd gegen den Chassisteil 10 abgestützt. Dem- gemäss wird nur ein Teil der die eine Halbachse nach oben auslenkenden Stösse auf die andere Halb achse übertragen, und es ergibt sich ein aufrichtendes Federmoment für das Chassis.
In der Variante nach Fig. 3 wird als Federanord nung zwischen den beiden Halbachsen eine Blatt feder 5 verwendet, die in der Mitte durch eine Fas sung 50 gebündelt ist und dort mit Hilfe eines Zap- fengelenkes 51 drehbar im Chassisteil 10 gelagert ist. Ihre Enden sind über Hilfslenker 52a bzw. 52b mit den Verbindungslenkern der Parallelogrammarme 21a und 22a bzw. 21b und 23b gelenkig verbunden.
Die Fassung 50 enthält in zwei Ausnehmungen sym metrisch vorgespannte Hilfsfedern 53a bzw. 53b, deren innere Enden sich am chassisfesten Teil 13 abstützen. Es ergibt sich also eine federnde Abstüt zung des Federzentrums am Chassis wie nach Fig. 2, ohne dass der Vorteil der beweglichen Federanord nung zwischen den beiden Halbachsen verloren geht.