Hilfsgerät zum Umzeichnen einer Vorlage in grösserem oder kleinerem Masstab Das Verfahren zum Vergrössern oder Verklei nern einer Zeichnung, mit Hilfe von Quadraten ver schiedener Grösse, ist zur Genüge bekannt und be darf keiner theoretischen Erläuterung. Dieses Verfah ren ist in Fig. 1 schematisch gezeigt und besteht in der Wahl der Dimensionen zweier Serien von Qua draten im gewünschten Verhältnis und im Aufzeich nen einer Kopie der Vorlage nach den Führungs- linien der Quadrate, so dass eine entsprechende Ko pie des Originals in vergrössertem oder verkleinertem Masstab entsteht.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Hilfsgerät zum Umzeichnen einer Vorlage in grösserem oder klei nerem Masstab, das dazu dient, obengenanntes Ver fahren auf einfache Weise auszuüben.
Gemäss der Erfindung besteht das Hilfsgerät aus einer zum Anlegen eines Hilfslinien-Netzes dienenden Schablone, welche mit geraden, parallel zueinander verlaufenden Stift-Führungsschlitzen versehen ist, de ren Achsen gleiche Abstände voneinander aufweisen.
In den Fig. 2-15 der Zeichnung ist der Erfin- dungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht.
Fig. 2-5 zeigen Zeichnungen mit verschieden grossen Quadrateinteilungen.
Fig. 6 zeigt einen Teil einer Schablone.
Fig. 7, 8 und 9 zeigen drei verschiedene Teil querschnitte der Schablone nach Fig. 6.
Fig. 10, 11 und 12 zeigen weitere Ausführungs formen der Schablone.
Fig. 13 zeigt einen Teilquerschnitt einer Scha blone mit Verstärkungsrippen, und Fig. 14 ist eine schematische Gesamtansicht einer Schablone.
Die z. B. in Fig. 6 teilweise gezeigte Schablone gestattet durch Führung eines Bleistiftes längs der Schlitze S voneinander getrennte, parallele Linien zu ziehen, und zwar so, dass, wenn alle Schlitze S verwendet werden, die Linien gleiche Abstände von einander haben. Gesetzt der Fall, es sei eine Vorlage in einem gegebenen grösseren Masstab zu zeichnen Der erste Schritt besteht dann darin, die Schablone nacheinander in zwei genau rechtwinklig zueinander versetzte Lagen zu bringen und jedes.
Mal die Linien längs aller Schlitze zu ziehen (Fig. 2). Auf der Zeich nungsfläche der Kopie werden je nach dem ge wünschten Masstabsverhältnis nur längs einzelner Schlitze, z. B. nur längs jedem zweiten Schlitz, Linien gezogen (Fig. 3), oder es wird eine Linie durch jeden achten Schlitz gezogen (Fig. 4) oder durch jeden sechzehnten Schlitz (Fig. 5).
Je nachdem wird dann eine Zeichnung in anderem Masstab erzielt (gemäss den Beispielen 2-, 8- oder 10mal grösser). Die Mög lichkeiten für die masstäbliche Vergrösserung sind vielfältig, da jedes, beliebige Schlitzverhältnis gebil det werden kann.
Werden sämtliche Schlitze und nur alle diejeni gen, die einem Vielfachen von 2 entsprechen, mit einander kombiniert, dann ist der Vergrösserungs- faktor 2 ; werden erstere mit allen denjenigen kom biniert, die einem Vielfachen von 3 entsprechen, dann ist der Vergrösserungsfaktor 3 ; mit denjenigen, die einem Vielfachen von 4 entsprechen, wird der Vergrösserungsfaktor 4, usw.
Werden geradzahlige Schlitze mit Schlitzen, die einem Vielfachen von 3 entsprechen, kombiniert, dann ist der Vergrösserungsfaktor 1,5 ; mit solchen von 4 ist er 2 ; mit solchen von 5 beträgt er 2,5, usw.
Werden Schlitze entsprechend einem Vielfachen von 3 mit solchen entsprechend einem Vielfachen von 4 kombiniert, dann ist der so erhaltene Mass stabfaktor 1,33 ; mit solchen entsprechend einem Vielfachen von 5 ist er 1,66 ; mit Vielfachen von 6 ist er 2 ; mit Vielfachen von 7 ist er 2,33, usw.
Aus dem Obenstehenden geht hervor, dass durch eine geeignete Wahl der Kombination der Basis zum Einzeichnen der Linien der Vergrösserungsfaktor praktisch beliebig gewählt werden kann.
Soll der Vergrösserungsfaktor beispielsweise ungefähr 1,15 sein, so kann nach dem obigen das Original durch Schlitze, die einem Vielfachen von 7 entsprechen, in Quadrate geteilt werden und es können für die Re produktion Schlitze, die einem Vielfachen von 8 ent sprechen, verwendet werden, wodurch ein Faktor f = 1,143 erreicht wird.
Die gleichen Resultate las sen sich auch mit grösseren Quadraten erzielen, wenn die Schlitze 13 :> für die Basis und die Schlitze 15 für die Reproduktion verwendet werden, wo durch sich ein Faktor von 1,154 ergibt; oder wenn es erforderlich ist, kann die Kombination 20 und 23 verwendet werden, in welchem Fall die Vergrösse- rung genau 1,15 ist.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Scha blone, die in Fig. 7 im Schnitt dargestellt ist. Wie ersichtlich, sind Schlitze S vorgesehen, in welchen eine Bleistiftspitze zum Ziehen der Linien geführt werden kann.
Die Fig. 8 und 9 zeigen zwei andere Ausfüh- rungsformen der Schlitze im Querschnitt. Bei der in Fig. 8 dargestellten Ausführung sind die Schlitze mit einer abgeschrägten Randfläche R zur Führung des Bleistiftes versehen. Fig. 9 dagegen ist eine Variante, bei welcher der Steg zwischen den Schlitzen jedes zweiten Schlitzpaares weggelassen ist, und bei wel cher der Bleistift beim Ziehen der Linien der einen bzw.
der andern schrägen Randfläche R jedes der verbleibenden Stege folgt. Dieses Verfahren ist mög licherweise etwas weniger genau als das erstgenannte, es kann aber billiger hergestellt werden und dient z. B. zur Verwendung durch Kinder.
Selbstverständlich können mit der beschriebenen Schablone Vorlagen für die Industrie wie Knöpfe, Phantasieartikel usw. in verschiedenem Masstab, so wie Karten, Tierbilder usw. vergrössert bzw. ver kleinert oder auch nur reproduziert werden, denn die vorstehende Erläuterung gilt auch, wenn masstab- getreu verkleinerte Zeichnungen verlangt werden ; es muss dann lediglich der Verhältnismasstab umge kehrt werden.
Das Hilfsgerät kann noch verbessert werden, wenn der Schablone zwei oder mehr kleine, mit dem letzten Schlitz parallel verlaufende Markierungen M beigefügt werden (Fig. 10). Diese Markierungen M sind so angeordnet, dass der Abstand, welcher sie von der mittels des letzten Schlitzes gezogenen Linie trennt, dem halben Achsabstand der Schlitze S ent spricht.
Auf diese Weise ist es möglich, die Anzahl der mit der Schablone verwendbaren Masstäbe zu verdoppeln, ohne dass dazu die Schlitze näher zu- sammengebracht werden, was der Festigkeit der zwi- schenliegenden, trennenden Stege schaden würde.
Im folgenden ist das Verfahren beschrieben, wenn von den obengenannten Markierungen M Ge brauch gemacht wird<B>:</B> Nachdem die Linien mit Hilfe der gewöhnlichen Schlitze gezogen sind (Fig. Il), wird die Schablone verschoben, bis die genannten Markierungen M sich mit einer der gezogenen Linien decken.
Danach wird das Ziehen der Linien wieder holt (Fig. 12) und es wird auf diese Weise zwischen je zwei benachbarten schon gezogenen Linien eine neue Linie eingefügt, die von den beiden gezogenen Linien gleich weit enfernt ist.
Die Schablone kann ausserdem noch runde Lö cher L aufweisen (Fig. 10), deren Minenabstand gleich dem Abstand der Schlitze ist. Diese Löcher L gestatten, Kreise zu zeichnen und Messungen be züglich der auszuführenden Zeichnung vorzunehmen. Das Zufügen eines Loches L, dessen Abstand vom letzten einen halben Achsabstand der Schlitze be trägt, verdoppelt die Möglichkeiten in dieser Hin sicht.
Den selben Zweck erfüllt ein einziges Loch, das sich im halben Achsabstand von einem der Schlitze auf der gleichen Geraden befindet, an der alle Schlitze enden. Der Mittelpunkt dieses Loches würde sich also an der Stelle A in Fig. 12 befinden. Wird der Bleistift am Ende der Schlitze in diese eingeführt, so lassen sich dieselben Resultate erzielen.
Die Schablone kann auch mit Markierungen an den Rand-Kanten, in Form einer Zentimetereintei lung und andern nützlichen Angaben für den Zeich ner versehen werden, wie sie üblicherweise auf Mass- stablinealen und dergleichen angebracht werden.
Die Markierung kann auch in Form eines halb kreisförmigen Gradbogens bzw, eines Transporteurs ausgebildet sein, mit dessen Hilfe auch radiale bzw. polare Hilfs-Netze angelegt werden können.
Gemäs Fig. 13 kann die Schablone am Rand mit Verstärkungsrippen V versehen sein.
Ist die Schablone aus durchsichtigem Material hergestellt, so können die Markierungslinien M an der Unterseite angeordnet sein, um auf diese Weise die Fehlermöglichkeit zu verringern. Gemäss Fig. 13 sind die Markierungen M für den halben Achsab- stand der Schlitze S so ausgeführt.
Beispielsweise ist in Fig. 14 eine vollständige Schablone schematisch dargestellt.