Verfahren und Druckwalzeneinrichtung zur Erzeugung von Mustern auf hahnenförmigem nichttextilem Material Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Druckwalzeneinrichtung zum Erzeugen von sich in Längsrichtung ständig abwandelnden Mustern aus sich wiederholenden Motiven auf hahnenförmi- gem nichttextilem Material, z. B.
Papiertapeten, Folienbahnen oder dergleichen.
Die üblichen Muster auf bedrucktem, bahnen- förmigem Material, wie z. B. Tapeten, erstrecken sich über die ganze Breite und wiederholen sich nach einer Strecke längs der Bahn, die der Länge der Abwicklung der Druckwalzen entspricht.
Die ge druckte Abwicklungsfläche der Druckwalze bzw. das Muster oder Ornament, das auf dieser Abwicklungs- fläche enthalten ist, wird ass Rapport bezeichnet. Beim Nobeneinanderfügen mehrerer bedruckter Bah nen zu einer Fläche, z.
B. beim Tapezieren einer Wand, erfordern die üblichen Muster ein genaues Anpassen der Bahnen an ihren Rändern. Auf einer grösseren Fläche ergibt sieh dann regelmässig ausser dem Rapport in Längsrichtung auch eine regelmässige Wiederholung der Motive, aus denen das Muster besteht,
in vorwiegend diagonaler Anordnung. Die Regehnässigkeit eines solchen Musters wird vielfach als eintönig empfunden.
Der Erfindung liegt hauptsächlich der Gedanke zugrunde, die Voraussetzung für die Erzeugung von Mustern zu schaffen, die sich zwar aus sich wieder holenden Motiven zusammensetzen,
aber sich in Längsrichtung der Bahn ständig abwandeln. Statt der ständigen Wiederkehr eines die gesamte Bahn- breite einnehmenden Rapports soll also längs der Bahn ein ständiger Wechsel der Kombinationen aus den wiederkehrenden <RTI
ID="0001.0089"> Motiven erfolgen, wobei auch die frühere diagonale Ordnung der Motive beim Nebeneinanderfügen mehrerer fertiger Bahnen ver- schwinden soll und eine weitgehend freie Umregel- mässigkeit, gewissermassen eine rhythmische An ordnung der Motive, erzielt werden soll.
Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, das Nob:eneinanderfügen mehrerer Bahnen zu einer grösseren Fläche von der Notwendigkeit einer genauen Anpassung in Längsrichtung der Bahn zu befreien und auf diese Weise die Arbeit des Nebeneinander-
fügens zu vereinfachen.
Nach denn Verfahren gemäss der Erfindung wird das hahnenförmige nichttextile Material mit mehre ren, in Längsrichtung der Bahn nebeneinander ver laufenden Rapporten bedruckt, derart,
dass die Rap- portlängen mindestens der unmittelbar nebeneinander auf einer Bahn liegenden Rapporte unterschiedlich sind.
Die Rapportlängen der beiden an den Längs rändern der Bahn zu druckenden Rapporte werden ,dabei vorzugsweise unterschiedlich gewählt, so dass beim Nobeneinanderfügen zweier Bahnen jeweils Streifen mit unterschiedlicher Rapportlänge neben- einander zu liegen kommen.
Bei einem nach dem Verfahren gemäss der Erfin- dung hergestellten Gesamtmuster einer Bahn tritt eine Wiederholung der Motive zwar in mehreren,
in Längsrichtung der bedruckten Bahn verlaufenden Reihen entsprechenden Abwicklungen der Umgänge der jeweiligen Druckrollen auf, aber praktisch kaum jeweils in einer quer zur Bahn verlaufenden Reihe.
Für eine Druckwalzeneinrichtung zur Durchfüh- rung des Verfahrens sind verschiedene Ausführungs- formen möglich.
,Beispielsweise können mehrere nebeneinander an- geordnete, unabhängig voneinander drehbare Druck- walzen mit unterschiedlichen Durchmessern vorge sehen sein.
Die Druckwalzen mit verschiedenen Durch- messern können auch in Umfangsrichtung der mit ihnen zusammenarbeitenden Gegendruckwalze sowie in seitlicher Richtung zueinander versetzt angeordnet sein.
Eine weitere Ausführungsform kann darin be stehen, dass in Längsrichtung der zu bedruckenden Bahn hintereinander mehrere Druckwalzen angeord net sind, die sich über die ganze Breite der Bahn erstrecken können, aber erhebliche Durchmesserunter- schiede aufweisen,
und bei denen jeweils nur sich gegenseitig im Abdruck ergänzende und gegebenen falls überschneidende Teile ihrer Gesamtbreite für den Druck ausgenutzt sind.
Bei den vorerwähnten Ausführungsformen kön nen die Druckwalzen gewünschtenfalls als Rollten ausgebildet sein, das heisst lediglich über das zu bedruckende, bahneiförmige Material von der Gegen- druckwal:ze aus angetrieben werden;
es kann aber auch von Vorteil sein, die Walzendrehzahlen in an sich bekannter Weise durch ein die Walzen mit einander verbindendes Zahnradgetriebe oder derglei chen in Abhängigkeit voneinander zu bringen.
Im folgenden ist die Erfindung anhand der Zeich nungen beispielsweise näher erläutert: Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Druckwalzeneinrich- tung gemäss der Erfindung im Aüfriss und im Seiten riss.
Die Fig. 3 und 4 zeigen eine Abwandlung dieser Ausführung.
Die Fg. 5 und 6 zeigen eine weitere Ausführungs form einer Druckwalzeneinrichtung gemäss der Er- findung.
Die Fig. 7 bezieht sich auf eine weitere Aus gestaltung der Druckwalzeneinrichtung, mittels deren ein oder mehrere der auf einer Bahn nebeneinander verlaufender Rapporte mit in regelmässigen oder un regelmässigen Abständen befindlichen Unterbrechun- gen bzw. Lücken gedruckt <RTI
ID="0002.0068"> werden können.
In Fig. 1 und 2 ist 10 eine Ge;gendruckwalze, die zum Teil von der zu bedruckenden Bahn 11 um- schlungen wird. 12, 13, 14, 15, 16 sind nebeneinander angeordnete, unabhängig vomei@nande@rdrehbare Druck- :
walzen. Sie liegen in der tangential zu allen Rollen verlaufenden Druckebene 17 bündig auf der die Gegendruckwalze 10 umschlingenden Bahn 11. Zur Führung der Druckrollen dient ein schematisch ange deutetes Gestell 18, dessen Arme, in denen die Achsen der frei drehbaren Druckrollen gelagert sind, sich zwischen die Druckrollen 12 bis 16 erstrecken.
Die Gegendruckwalze 10 besteht gewöhnlich aus Stahl. Die Druckwalzen 12 bis 16 bestehen im allge- meinen aus Hartholz, gegebenenfalls mit einer Be schwerung in Form einer Füllung. Normalerweise genügt das eigene Gewicht der Druckwalzen zur Bereitstellung der für das Drucken erforderlichen Kraft.
Der für den Druckvorgang erforderliche An pressdruck zwischen Druckwalzen und Druckzylinder kann auch durch eine Spindel, eine Federeinrich- tung, eine pneumatische, hydraulische, elektromagne- tische Einrichtung oder dergleichen erzeugt werden.
Die für die Erfindung nicht wesentlichen Kon- struktionseinzelheiten sind in der Zeichnung nicht mit dargestellt. Die auf den Umfängen der Druckrollen 12 verteilt angeordneten Druckmotive, die sehr ver- sch nedenartig sein können, sind ebenfalls nicht mit .dargestellt.
Bei der in den Fi.g. 3 und 4 dargestellten, abge- wandelten Ausführungsform sind die Druckwalzen 22 bis 26 längs des Umfanges der Gegendruckwalze versetzt angeordnet. Dadurch wird es möglich, ge- wünschtenfalls die Lücken zu vermeiden,
die bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 und 2 für die Rollen- führungsarme des Gestells 18 benötigt werden. Es wird also, wie ersichtlich, möglich, gewünschtenfalls ,die ganze Breite der Papier- oder sonstigen Bahn ohne Unterbrechung zu bedrucken. Bei dieser zuletzt erwähnten Ausführungsform hat jede Walze oder Rolle ihre eigene,
tangential zu .ihr und zu der Gegen druckwalze verlaufende Druckebene, während die Druckebenen für alle Druckrollen bei der Ausfüh- rungsfonm gemäss Fig. 1 in einer gemeinsamen Ebene 17 zusammenfallen.
Bei der in den Fig. 5 und 6 dargestellten Au s- führungsform sind mehrere, in Längsrichtung der zu bedruckenden Bahn hintereinander angeordnete, er heblich unterschiedliche Durchmesser aufweisende Druckwalzen 31, 32, 33, 34, 35 vorhanden. Diese erstrecken sich in an sich bekannter Weise über die ganze Breite der Bahn.
Jedoch sind jeweils nur Teile ihrer Gesamtbreite, die sich im Abdruck gegenseitig ergänzen und - abweichend von der Darstellung gegebenenfalls auch Überschneiden können, für den Druck ausgenutzt. Brei dem dargestellten Ausführungs beispiel ist je<B>d</B>e der Druckwalzen 31, 32, 33, 34, 35 ausserdem zum Bedrucken zweier Streifen der Bahn ausgenutzt.
Der links und der rechts aussen liegende Streifen haben ebenfalls unterschiedliche Rapport längen bzw. es werden auf diesen Streifen Abwick lungen zweier Walzen mit unterschiedlichen Durch messern @abgedruckt. Die einzelnen Druckwalzen können miteinander und mit der Gegandruckwalze 10 durch Zahnradgetriebe oder dergleichen verbunden sein,
so dass die Walzendrehzahlen in zwangläufige Abhängigkeit voneinander gebracht sind.
Die auf die verschiedenen Walzen bei der Aus führungsform gemäss Fig. 5 und 6 entfallenden Muster teile können so angeordnet sein, dass im Prinzip die Ausführung des Absatzes erzielt wird, das heisst, dass die einzelnen Motive im Abdruck nebeneinander stehen; es kann aber auch zwischen ihnen eine Lücke verbleiben, oder sie können einander berühren;
die Musterteile können aber auch so angeordnet sein, dass ein beabsichtigtes Ineinandergrenfen der einzelnen Motive bzw. Musterteile erfolgt, etwa derart, dass<BR> ein streckenweises Sichüberdecken der einzelnen Musterteile mit einem Neb@eneina@nderstehen der Motive längs der bedruckten Bahn abwechselt.
Mit Hilfe des Verfahrens und der Druckwalzen- e'nrichtung gemäss der Erfindung gelingt es, nicht nur, wie bei den in der Tapetenbranche schon üblichen Effekt-Druck"ens>, eine dem Auge mehr oder minder als einheitlich erscheinende Fläche von Kleinmustern ohne jede gegenseitige Abhängigkeit zu erhalten, son dern vielmehr bewusst und auf Grund eines zeich nerisch durchdachten Entwurfes ein Muster mit Figu rengruppen,
Farbengegenüberstellungen und Farb- differenzierungen zu schaffen.
Fig. 7 zeigt schematisch die wesentlichen Teile einer Druckwalzeneinrichtung gemäss der Erfindung nebst der Vorrichtung zum An- und Abrücken und der dazugehörigen Steuereinrichtung.
Mit 41 ist die zu bedruckende Bahn bezeichnet, die zwischen dem in Richtung des Pfeiles 42 umlau- fenden Gogendruckzylinder 43 und den Druckwalzen, die verschiedene oder gegebenenfalls auch gleiche Durchmesser haben können, und von denen der Ein fachheit halber nur eine dargestellt und mit 44 be zeichnet ist, durchläuft. Die Druckwalze 44 steht mit einem umlaufenden Farbband 45 in Berührung, das mittels einer in einen Farbbehälter 46 tauchenden Rolle 47 mit Farbe versehen wird.
Die Druckwal-, ruht in einem gabelähnlichen Lager am vorderen Ende einer Kolbenstange 48, die von der Kolben- und Zylindereinrichtung 49, 50 aus verstellbar ist. In der Druckmittelzuleitung 51 zu der einen Kolben seite befinden sich ein Manometer 52 und ein durch einen Nocken 54 steuerbares Steuerventil 53. Der Nocken läuft mit dem Gegendruckzylinder 43 um. 55 ist eine zur anderen Seite des Kolbens 49 füh rende Druckmittelleitung.
Die Anlage ist nur schematisch d'argestell't. Prak tisch wird es erforderlich sein, den Zuführungsdruck in der Leitung 55 in ähnlicher Weise wie den Zu führungsdruck in der Leitung 51 durch ein Ventil zu steuern. Beispielsweise kann das Steuerventil 53 als Umschaltventil ausgebildet und die Leitung 55 über dieses Umschaltventil an die gemeinsame Zu führungsleitung 51 angeschlossen sein.
Zweckmässig befinden sich auf beiden Seiten der Druckwalze 44 an deren Achsstümpfen angreifende Kolbenstangen, die mit getrennten, aber synchron ge steuerten Kolben- und Zylindereinrichtungen ver bunden sind.
Die Einrichtung arbeitet folgendermassen: Der auf dem Umfang der Druckwalze 44 befind liche Rapport wird auf der mit gleichförmiger Ge schwindigkeit vorbeilaufenden Bahn 41 abgedruckt. Dabei wirkt in dem Zylinder 50 ständig ein durch die Leitung 55 kommender Druck von rechts auf den Kolben 49 ein. Sobald der Nocken 54 gegen den Anschlag 56 am Steuerventil 53 läuft und diesen anhebt, wird das Steuerventil geöffnet und das Druck mittel, z. B. Druckluft, wirkt in dem Zylinder 50 überwiegend von der rechten Seite auf den Kolben 49 ein, so dass die Druckwalze 44 von der zu be druckenden Bahn abgehoben wird.
Ist der Nocken 54 an dem Anschlag 56 vorbeigelaufen, so. geht das Steuerventil auf Grund einer (nicht dargestellten) Rückstellkraft in seine ursprünglich eingenommene Sperrstellung zurück, und der ständig auf den Nocken 49 von der Zuführungsleitung 55 her einwirkende Druck stellt die Druckwalze 44 wieder gegen die Bahn 41 und den Gegendruckzylinder 43 an, so dass der Vorgang des Bedruckens fortgesetzt wird.
Die Möglichkeiten zur Anwendung und Aus führung der Erfindung beschränken sich nicht auf die hier im einzelnen beschriebenen und dargestell ten Beispiele; diese sollen vielmehr nur zur Erläute rung der Erfindung dienen.