Verfahren zur HersteRung von Pudergrundlagen und deren Verwendung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Pudergrundlagen und deren Ver wendung zur Herstellung von kosmetischen Gesichts- und Körperpudern.
Bei der Herstellung von Pudern, wie sie in der Körper- und Wundpflege Verwendung finden, war man bisher bestrebt, als Pudergrundlage solche Stoffe auszuwählen, die sich möglichst feinkörnig herstellen lassen. Es sind Vorschriften bekanntgeworden, in denen die verschiedensten Gemische von Stoffen vor geschlagen werden. Bel einigen dieser Grundlagen wurde auch Kieselsäuregel als BegleIter genannt. Letzteres zeichnet sich durch ein hohes Saugvermö- gen aus.
Die Abstimmung auf den jeweiligen Verwen dungszweck ist jedoch nicht einfach, weil der Ad- sorptionsvorgang nicht langsam und stetig, sondem mehr stossweise oder zu schnell erfolgt. Damit sind aber Unannehmlichkeiten bei der praktischen Anwen dung verknüpft.
Nach bekannten Erkenntnissen der Physik hängt die Grösse der Oberfläche von dem Grad der Zertei lung ab. Diese Oberfläche bestimmt aber auch den Grad der Adsorption, die für einzelne Stoffe, hier für die Gele, in sogenannten Adsorptionsisot-herinen ex perimentell festlegbar sind (siehe Hollemann-Wiberg, Lehrbuch der anorganischen Chemie ,<B>1953,</B> Seite <B>291).</B> Dieses Adsorptionsvermögen hängt nun von den Darstellungsbedingungen ab, wie das oben zitierte Lehrbuch der anorganischen Chemie von Hollemann- Wiberg auf Seite<B>330</B> darlegt.
Je nach der bei der Reaktion vorhandenen Konzentration der Silikat- lösungen, Artdes Fällungsmittels, der Reaktionstem peratur, Art des Auswaschens und Trocknens ent stehen in ihren Eigenschaften sich unterscheidende Gele. Sie zeichnen sich neben ihrer geringen Teilchen grösse nochdurch ihre Oberflächenbeschaffenheit aus. .Die Adsorptionsisotherrnen werden jeweils in dem an sich bekannten Enslinapparat (Chemische Fabrik <B>1933,</B> Seite 147]148), ermittelt.
Dieser besteht im wesentUchen aus einem zur Aufnahme der Probe be stimmten Glasfiltertiegel, der durch ein Rohr und einen Dreiweghahn mit einer genaucingeteilten und horizontal liegenden Messpipette verbunden ist. Nach #üBung mit einer Prüfflüssigkeit wird nun die Menis- kusänderung in Abhängigkeit von der Zeit verfolgt. Das Ergebnis wird graphisch aufgetragen. In dieser #Vei,se sind die anliegenden Kurven gewonnen wor den.
Je nach der Porigkeit gibt es aber steilen oder mehr oder minder flachen Verlauf der Adsorptions- Isothermen. Es ist sonach wesentlich, dass zwischen den Steigungen in den Kurven erhebliche Unterschiede bestehen.
Neben der Teilchengrösse kommt es aber in glei- chern Umfange auf die Oberflächenbeschaffenheit an. Es ist dies einmal die äussere Oberfläche jedes Teil chens, die<B>je</B> nach dem Herstellungsgang der Gele mehr oder weni#ger rauh -und zerklüftet und mit Spit zen und Vertiefungen versehen ist. Daneben trifft noch den Adsorptionsumfang erheblich beeinflussend die innere Oberfläche jedes Teilchens hinzu, die sich in einer Art von Kapillaren darstellen lässt.
Die Adsorption ist aber für Puder bmanders be deutungsvoll bei der Anwendung in der Kosmetik, um unerwünschte Ausscheidungen der Haut zu be seitigen.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Pudergrundlagen aus Kiesel- säuregel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens zwei Kieselsäuregele mit verschiedenen, zeitabhängigen Adsorptionsisothermen bis zur Homo genität miteinander genüscht werden.
Nach einer be sonderen Ausbildungsforrn wird das Verfahren noch in der Weise ergänzt, dass dem Gemisch der Kiesel- säuregele noch zusätzlich ein Aluminiumoxygel in hydratisierter Form zugesetzt und bis zur Homo genität vermischt wird.
Die so hergestellten Pudergrundlagen können Ver wendung finden als Grundlage für die Herstellung von kosmetischen Gesichts- oder Körperpudern und fer ner als Grundlage für Wundpuder und medizinische Puder.
Bemerkenswert andieser Pudergrundlage ist, dass sie in der Lage ist, durchaus gleichmässig Sekrete oder Schweissabsonderungen aufzusaugen, Toxine und Ge ruchsträger in sich aufzunehmen.
Je nach Verwendungszweck können die Mengenan teile der Gele gleich oder ungleich gewählt werden. Es ist beispielsweise möglich, von der Gelsorte, die eine steile, stark zeitabhängige Adsorptionskurve auf weist, nur etwa<B>10</B> bis 20 % zu verwenden, während man als Rest eine oder mehrere Gele mit flacherer Kurve verwendet.
Die zur Anwendung kommenden Gele werden yorzugsweise in hydratisierter Form eingesetzt. Es ist zweckmässig, dass die eingesetzten Gele nahezu gleiche Teilchengrösse von unter<B>3</B> p aufweisen. <I>Beispiel<B>1</B></I> Es wird ein Kieselsäuregel <B> A </B> wie folgt her gestellt: <I>a)<B>100</B></I><B> g</B> Ammoniumchlorid werden irr<B>600</B> cm33 Wasser gelöst und auf<B>180 C</B> gebracht.
<B><I>b) 500</I> g</B> Kaliwasserglas werden mit Wasser auf <B>1000</B> cm- veidünnt und gleichfalls auf<B>180 C ge-</B> bracht. In die Lösung a) wird in einem Guss unter kräftigem Rühren die Lösung<B>b)</B> ein-getragen. Die sich nach einigen Sekunden bildende Gelfällung wird unverzüglich von der Mutterlauge abgetr-.nnt und mit reinem Wasser auf den pH-Wert<B>7</B> ausgewaschen.
Die gereinigte Gelfällung wird nach bekannten Methoden entwässert und anschliessend bei langsam steigender Temperatur im Luftstrom bis auf einen Feuchtigkelits- gehalt von 12 bzw. <B>18</B> 1/o freies Wasser getrocknet. Anschliessend kann das Kieselgelhydrat <B>-</B> das eine Teilchengrösse unter<B>1 /1.</B> besitzt<B>-</B> gesichtet oder aber gemahlen werden.
Das nach diesen Vorschriften hergestellte Kiesel gel<B> A </B> hat ein Schüttgewicht von<B>160</B> bis<B>180</B> g:11 ,und nimmt in<B>5</B> Minuten bis zu<B>270</B> % Wass#-r auf; es zeigt eine steil verlaufende Adsorptionsisotherme. In dem anliegenden Blatt zeigt Kurve<B>1</B> den Verlauf im einzelnen.
Es wird ein Kieselsäuregel B wie folgt her gestellt: <I>a)<B>100</B></I><B> g</B> Ammoniumchlorid werden in<B>1000</B> cm3 Wasser gelöst und auf<B>1</B> gc, <B>C</B> gebracht.
<B><I>b) 500</I> g</B> Natronwasserglas werden mit Wasser auf<B>1000</B> cm3 verdünnt und gleichfalls auf l81' <B>C</B> gebracht. In die Lösung a) wird in einem Guss unter kräftigem Rühren die Lösung<B>b)</B> eingetragen. Die sich nach einigen Sekunden bildende Geffällung wird gleich wie<B> A </B> weiterbehandelt.
Das so hergestellte Kieselgel B hat ein Schüttgewicht von<B>125</B> gil und nimmt in<B>50</B> Minuten bis<B>320</B> 1/o Wasser auf und hat somit eine flachverlaufende Adsorptionsisotherine. Kurve II bringt diese Abhängigkeit zur Darstellung.
Die Kieselsäuregele <B> A </B> und B werden bis zur Homogenität gemischt. Dann hat die Adsorptionsiso- therine den in Kurve Ill gezeichneten Verlauf. Es er gibt sich somit, dass diese Kurve in einer für den Fachmann überraschenden Weise einen besonderen Verlauf nimmt, die sich damit erklären lässt, dass durch das Behandlungsverfahren als Folge die Bil dung und Umschaffung der Kapillarräume eintritt.
<I>Beispiel 2</I> Es werden saures Aluminiumsulfat und Natrium- aluminat (Na,.,OAI.,0.) im stöchiometrischen Verhält nis unter Erwärmen zur Reaktion gebracht. Es wird zunächst etwa<B>90</B> 1/o der für den Reaktionsablauf er forderlichen Natriumaluminat-Menge zugesetzt. Nach Abklingen der Ausschieidungsreaktion wird das Er zeugnis abgesaugt und zerkleinert. Nun erst wird der Rest des erforderlichen Natriumalum-Inats zuigesetzt und mit der Masse verrührt.
Sodann wird das Fäl- lungsprodukt mit reinem Wasser gut ausgewaschen und abgesaugt. Daran schliesst sich eine vorsichtige ,und schonende Trocknung an. Je nach der Trock- nungsweise wird der Verlauf der Adsorptionskurve beeinflusst.
Das so gewonnene Erzeugnis wird mit dem in Beispiel<B>1</B> gewonnenen Kieselsäuregelgemisch bis zur Homogenität gemischt.