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Beschreibung
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zur Patentanmeldung betreffend Verfahren zur Herstellung eines als
Adsorbens brauchbaren kugelförmigen >-Aluminiumoxydes mit hoher mechanischer
Festigkeit Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung eines zur
Adsorption von Dimpfen, Gasen und Flüssigkeiten sowie ferner zur Befreiung der Luft
von Dunst und deren Reinigung geeigneten kugelförmigen '-Aluminiumoydes mit hoher
mechanischer Festigkeit.
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Im Schrifttum sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung von granuliertem
aktivem Aluminiumoxyd bekannt. So sind solche, bei welchen ein Aluminiumhydroxydgel
oder -hydrosol als Ausgangsmaterial dient und das Gel mit einem Peptisierungsmittel,
zum Beispiel mit Salpetersäure, Salzsäure oder einer organischen Säure, vermischt
wird und das Sol einer Ammoniaklösung, auf deren Oberfläche sich eine Öl- oder Petroleumschicht
befindet, zugetropft wird, bekannt. Nach der DDR-Patentschrift 119 026 wird aus
Aluminiumsulfat mit Natronlauge ein Gel bereitet und dieses wird gewaschen, getrocknet
und gemahlen und dann mit einem Aluminiumchloridhydrosol zum Sieden erhitzt. Nach
dem Abkühlen wird zum Gel Acrylsäure, Dihydroxyäthylen-bis-acrylamid, Ammoniumpersulfat
und Natriumbisulfit zugegeben und das Gemisch wird einer Ammoniaklösung, über die
vorangehend Paraffinöl geschichtet wurde, zugetropft. Die Reaktion verläuft bei
95°C. Auch nach der britischen Patentschrift 1 487 664 wird auf eine solche Weise
verfahren. Es sind auch viele solche Verfahren, nach welchen Hexamethylentetramin
(Urotropin) oder Harnstoff (Carbamid) in das Gel oder Hydrosol eingeführt wird und
das Gemisch heißem Öl zugetropft wird, worin das Urotropin oder der Harnstoff zersetzt
und das Gel verfestigt wird, bnnt.
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Nach der US-Patentschrift 2 798 050 wird in der Weise vorgegangen,
daß Aluminiummetall in n-Pentylalkohol (Amylalkohol) gelöst wird, aus dieser Lösung
mittels Essigsäure ein Hydrosol bereitet wird, zum Sol eine Harnstofflösung zugegeben
wird und das Gemisch heißem bl zugetropft wird.
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So wurden mikrosphärische Kugeln, die als Katalysatorträger verwendet
werden können, erhalten.
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Gemäß der deutschen Patentschrift 1 172 247 wird in der Weise vorgegangen,
daß aus Aluminiumsulfat mit Ammoniushydnzyd basisches Aluminiumsulfat abgeschieden
wird.
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Dieser Niederschlag wird abfiltriert, gewaschen, mit Aluminiumchloridhydrosol
und Hexamethylentetramin vermischt und heißem Öl zugetropft und das Granulat wird
20 Stunden lang in Öl und 2 Stunden lang in Ammoniak enthaltendem Wasser von 95°C
behandelt und dann bei 2000C getrocknet und bei 5000C aktiviert.
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Nach der deutschen Patentschrift 1 032 728 kann ein kugelförmiges
Produkt in der Weise hergestellt werden, daß ein bei 5000C aktiviertes normales
im Betrieb erhaltenes Aluminiumoxydhydrat in einer Kugelmühle zusammen mit einer
Aluminiumchloridhydrosollösung vermahlen wird und das Gemisch nach Zugabe einer
HexamethylentetraminIösung Paraffinöl von 950C zugetropft wird. Das Produkt wird
nach einer 90-stündigen Alterung mit Ammoniakgas behandelt und dann bei 3000C getrocknet
und bei 5000C aktiviert.
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Auch ein Verfahren, nach welchem Aluminiumhydroxyd mit Salpetersäure
oder Aluminiumnitrat vermischt und in einer Granulierpfanne granuliert wird, ist
bekannt.
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Nach der deutschen Patentschrift 1 193 487 wird durch das Bayer-Verfahren
hergestelltes Aluminiumoxydhydrat mit 10 bis 25 Gew.-% Böhmit vermischt und dann
mit Salpetersäure oder einer Aluminiumnitratlösung vermischt und granuliert. Das
Granulat wird bei 110 bis 1500C getrocknet und daraufhin bei 350 bis 5500C in einem
Gasstrom aktiviert.
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Gemäß der deutschen Patentschrift 1 592 150 wird ein Aluminiumhydroxydgel
aus einer Natriumaluminatlösung mit Salpetersäure gefällt, gründlich gewaschen,
der Zerstäubungstrocknung bei 2000C unterworfen und getrocknet, das erhaltene trockene
Pulver mit Ammoniumhydroxyd benetzt und granuliert und das Granulat 24 Stunden lang
bei 800C getrocknet und dann aktiviert.
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Nach der deutschen Patentschrift 1 269 113 wird unter Vakuum oder
in einem inerten Gasstrom bei 150 bis 5000C aktiviertes technisches Aluminiumoxydhydrat
vermahlen, durch Zugabe einer größeren Menge (28 bis 35 Gew.-%) von Wasser beziehungsweise
Naphthalin zu einer Paste verarbeitet und granuliert. Das Granulat wird einige Tage
lang reifen gelassen, bei 1000C getrocknet und bei 4000C in einem Gasstrom aktiviert.
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Die vorangehend erörterten Verfahren stellen nur die Haupttypen der
Verfahren zur Herstellung von Aluminiumoxydhydratgranulaten dar. Außer diesen sind
noch zahlreiche Verfahren, die auf einem ähnlichen Prinzip beruhen und bei denen
nur einige Parameter oder die Ausführungsform von solchen der erwähnten abweichen
beziehungsweise abweicht, bekannt.
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Die oben erwähnten Verfahren haben den Nachteil, daß sie umständlich
sind und meistens die Verwendung von korrodierend wirkenden und gesundheitsschädlichen
Materialien (zum Beispiel von Salpetersäure und Ammoniak) erfordern.
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Die Widerstandsfähigkeit der durch die bekannten Verfahren erhaltenen
Produkte gegen mechanische Wirkungen ist sehr unterschiedlich. Diese mechanische
Festigkeit wird im
allgemeinen durch Messen der Abriebfestigkeit
beziehung6-weise Verschleißfestigkeit und der Druckfestigkeit bestimmt.
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Die Abriebfestigkeit wird mittels einer dynamischen Beanspruchung
in solcher Weise gemessen, daß das Granulat in einer Kugelmühle von gegebenen Abmessungen
und konstanter Umdrehungszahl für eine bestimmte Zeit einem Abrieb beziehungsweise
Verschleiß ausgesetzt und der Materialverlust gemessen wird. Die Messung der Druckfestigkeit
ist eine statische Verfahrensweise, sie liefert aber ein genaueres ErgeD-nis für
das Maß der Festigkeit.
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Es ist allgemein bekannt, daß die Festigkeit und die Adsorptionsfähigkeit
von Aluminiumoxydgranulaten sich in einem einander entgegengesetzten Sinne ändern.
Je höher die Festigkeit des Granulates ist, um so geringer ist seine Adsorptionsfähigkeit,
das heißt seine Porosität und sein Porenvolumen. Die nach den bekannten Verfahren
hergestellten Aluminiumoxydgranulate haben den Nachteil, daß ihre Festigkeit ziemlich
gering ist beziehungsweise im Falle einer höheren Festigkeit ihreÄdsorptnsfähigkeit
gering ist.
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Es ist auch ein Verfahren, nach welchem versucht wird, die mechanische
Festigkeit durch eine nachträgliche komplizierte Behandlung zu erhöhen, bekannt.
So wird nach der ungarischen ißatentschrift 169 266 das Granulat mit organischen
Siliciumverbindungen (zum Beispiel mit einer Methylorthosilikat- oder hthylorthosilikatlösung)
imprägniert, die organische Siliciumverbindung bei 2000C mit Wasserdampf hydrolysiert
und dann das Granulat 24 Stunden lang bei 1 1000C geglüht. Beim Abschleifen der
so behandelten Proben beträgt der Materialverlust 1 bis 2 Gew.-96. Die Druckfestigkeit
der nach den bekannten Verfahren erhaltenen Produkte erreicht einen Wert von höchstens
9 bis 10 kg/mm².
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Behebung der Nachteile
des Standes der Technik ein einfacheres Verfahren zur Herstellung eines als Adsorbens
brauchbaren kugelförmigen γ-Aluminiumoxydes, das bei hoher Adsorptionsfähigkeit
eine höhere mechanische Festigkeit als die nach den bekannten Verfahren erhaltenen
&-Aluminiumoxd-Adsorbentien hat, zu schaffen.
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Auf Grund von langdauernden Forschungen wurde nun überraschenderweise
ein neues Verfahren zur Herstellung eines als Adsorbens brauchbaren kugelförmigen
&-Aluminiumoxydes, durch welches solche Granulate, deren Druckfestigkeit auf
kg/mm2 20 bis 22 kg/mm² gegenüber dem bei den nach den bekannten Verfahren hergestellten
Produkten erreichbftren Höchstwert von 9 bis 10 kg/mm2 erhöht ist und gleichzeitig
deren Adsorptionsfähigkeit bedeutend, nämlich 22 bis 32 Gew.-%, ausgedrückt als
Wasseraufnahmefähigkeit, ist, erhalten werden können, festgestellt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines
als Adsorbens brauchbaren kugelförmigen g-Aluminiumoxydes mit großer mechanischer
Festigkeit durch Granulieren von aktiviertem Hydrargillit oder Bacrit oder deren
Gemischen mit Wasser unter Anwendung einer Wärmebehandlung bei 90 bis 950 und Trocknen
und Reaktivieren des erhaltenen Granulates, welches dadurch ,ekennzeichnet ist,
daß das Granulieren des aktivierten Hylrargillites oder Bayerites oder von deren
Gemisch als Ausgangsmaterial mit einer durchschnittlichen Korngröße von 15 bis 20
mit Körnern mit Größen von mindestens 1 pm bis höchstens 100 Fm mit einer unter
einem Druck von 1,8 bis 2,2 atü eingesprühten Wassermenge von insgesamt 0,15 bis
0,35 Gew.--Teil, bezogen auf sein Gewicht, in solcher Weise durchgeführt
wird,
daß nach einem Vorbenetzen des festen Ausgangsmateriales mit Wasser das feste Ausgangsmaterial
und das Wasser unter fortwährendem Rühren abwechselnd in 4 bis 6 Portionen in konstanten
engen zugegeben werden, dann die Zugabe unter stufenweisem Erhöhen der Menge der
Portionen bis zum Erreichen der gewünschten Korngröße fortgesetzt wird, daraufhin
das Granulat unter Einsprühen der bis zur vorsihend genannten gesamten Wassermenge
fehlenden, höchstens 3 Gew.-% derselben betragenden Wassermenge 45 bis 60 Minuten
lang verdichtet beziehungsweise gestaucht wird und danach die Wärmebehandlung bei
der Temperatur von 90 bis 950C unter einem Druck von 1,5 bis 2,5 atü 8 bis 18 Stunden
und schließlich das Trocknen und Reaktivieren durchgeführt werden.
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Die Qualität des Endproduktes wird durch die Eigenschaften des Ausgangsmateriales
stark beeinflußt. Der durch das bekannte Verfahren aktivierte Hydrargillit oder
Bayerit oder ihre Gemische erwies beziehungsweise erwiesen sich als ein geeignetes
Ausgangsmaterial. Die Granulierbarkeit des Ausgangsmateriales im erfindungsgemäßen
Verfahren wird in erster Linie durch die Phasenzusammensetzung und Rorngrößenverteilung
des Ausgangsstoffes bestimmt.
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Vorzugsweise wird als Ausgangsmaterial ein solcher aktivierter Hydrargillit
oder Bayerit oder ein solches Gemisch derselben, der beziehungsweise des Körner
mit Größen von 63 bis 100 jun in einer Menge von höchstens 6 Gew.-% und Körner mit
Größen von 1 bis 5 z in einer Menge von höchstens 15 Gew.-O/o enthält, verwendet.
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Es ist besonders bevorzugt, als Ausgangsmaterial einen solchen aktivierten
Hydrargillit oder Bayerit oder ein solches Gemisch derselben, dessen Glühverlust
bei 1 1000C in 2 Stunden 1 bis 6 Gew.-%, insbesondere 3 bis 5 Gew.-6/Ó, beträgt,
zu verwenden.
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Im erfindungsgemäßen Verfahren wird nach dem Aktivieren nur dann
ein eine hohe mechanische Festigkeit und gute Adsorptionsfähigkeit aufweisendes
Produkt erhalten, wenn die Korngröße des Ausgangsmateriales den erfindungsgemäßen
Festlegungen entspricht. Dies kann in bekannter Weise, bs spielsweise durch Vermahlen
in einer Kugelmühle, erreicht werden.
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Die optimale Korngröße hängt vom Verhältnis der Mahlkörper zum Mahlgut
und von der Mahldauer ab. Nur dann wird ein optimal granulierbares Ausgangsmaterial
erhalten, wenn das Verhältnis des Mahlgutes zu den Mahlkörpern 1 : 1,2 und die Mahldauer
2 bis 3 Stunden betragen. Zum Vermahlen werden zweckmäßig Mahlkörper mit einer Größe
von 22 mm x 24 mm verwendet.
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Als Ausgangsmaterial optimaler Korngröße wird im erfindungsgemaßen
Verfahren vorteilhaft ein solches aus den folgenden FraktiorZn verwendet:
63
bis 100 µm 1,5 bis 6 Gew.-% 56 bis 63 P 0,2 bis 2,0 Gew.-% 45 bis 56 P 1,7 bis 5
Gew.-% 30 bis 45 e 0,1 bis 1 Gew.-°m 20 bis 30 µm 29 bis 35 Gew.-% 10 bis 20 µm
29 bis 30 Gew.-% 5 bis 10 Mm 18 bis 22 Gew.-% 1 bis 5 µm höchstens 15 Gew.-% Durchschnittliche
Korngröße 15 bis 20 Falls die Korngrößenverteilung des Ausgangsmateriales von diesen
Werten wesentlich abweicht, werden Granulate mit wesentlich geringerer Festigkeit
erhalten. Wenn das Material übermahlen wird, dann kann vom Mahlgut kein Granulat
hergestellt werden.
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Das Granulieren kann in allgemein bekannten Granuliert kesseln beziehungsweise
-trovlmeln durchgeführt werden. Der Ressel beziehungsweise die Trommel wird zweckmäßig
mit einer Drehzahl von 45 bis 50/Minute, insbesondere 44/Minute, betrieben.
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Hinsichtlich des Granulierens ist eine wichtige Feststellung, daß
die Qualität des Produktes durch die Menge des während des Granulierens zugesetzten
Wassers und durch
die Art der Zugabe bedeutend beeinflußt wird.
Es zeigte sich, daß das beim Beginn und bei der Fortsetzung des Granulierens eingeführte
Wasser den erfindungsgemäßen Festlegungen entsprechend gesprüht in einer erfindungsgemäß
festgelegten bestimmten Menge dem Ausgangsmaterial zugesetzt werden muß.
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Das Sprühen kann mit irgendeiner bekannten Vorrichtung, zum Beispiel
einer handbetriebenen Spritzdüse, durchgeführt werden, der Druck des Wassers muß
aber den erfindungsgemäßen Festlegungen entsprechend auf 1,8 bis 2,2 atü gehalten
werden.
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Zweckmäßig wird wie folgt vorgegangen.
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Beim Beginn des Granulierens wird eine bestimmte Menge aktivierter
Hydrargillit oder Bayerit oder eines Gemisches derselben von optimaler Korngröße
als Ausgangsmaterial in den Granulierkessel beziehungsweise in die Granuliertrommel
eingeführt und dann wird eine entsprechende Menge Wasser auf das Ausgangsmaterial
gesprüht, worauf gegebenenfalls das feste Ausgangsmaterial in geringerer Menge als
danach und das Wasser ebenfalls in geringerer Menge als danach, vorzugsweise in
derselben Menge wie vorher, noch einmal zugegeben werden. Nach diesem Vorbenetzen
werden das feste Ausgangsmaterial und das Wasser in 4 bis 6 Portionen von höheren
Mengen als bei vorherigen Zugaben (das erste Vorlegen des festen Ausgangsmateriales
nicht gerechnet) abwechselnd in den Granulierkessel beziehungsweise die Granuliertrommel
eingebracht und dann werden nach dem Einführen dieser 4 bis 6 Portionen die Mengen
vergrößert. Dieses Vorgehen wird bis zum Erreichen eines Granulates der gewünschten
Größe wiederholt. Da das feste Ausgangsmaterial und das Wasser in regelmäßigen Zeitabständen
in
bestimmten Mengen eingebracht werden, kann die Zugabe automatisiert werden. Es kann
die folgende zweckmäßig korrigierbare fahrplanmäßige Steuerung verwendet werden:
Wasser-Programm - Pause - festes Ausgangsmaterial--Programm - Pause - Wasser-Programm
- Pause, usw. Die Zugabeperioden können auch während des Programmes verändert werden.
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Nach dem Erreichen der gewünschten Granulatgröße wird die Zugabe
des festen Materiales beendet, das Granulat wird jedoch noch 45 bis 60 Minuten im
Granulierkessel beziehungsweise in der Granuliertrommel gedreht und es wird zeitweise
Wasser in den Granulierkessel beziehungsweise die Granuliertrommel eingesprüht.
Zu dieser Behandlung kann aber den erfindungsgemäßen Festlegungen gemäß nur höchstens
3 Gew.-% der gesamten Wassermenge verwendet werden. Das fertige Granulat ist zweckentsprechend,
wenn sein Wassergehalt 18 bis 22 Gew.-% beträgt. Dann wird das Granulat unter Anwendung
des Druckes von 1,5 bis 2,5 atü der 8- bis 18-stündigen Wärmebehandlung bei 90 bis
95 0C unterworfen und darauffolgend nach irgendeiner bekannten Verfahrensweise getrocknet
und bei 450 bis 5000C reaktiviert.
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Die Festigkeit des Produktes wird durch die während der Wärmebehandlung
stattfindende Rehydratation erhöht.
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Vorzugsweise wird das Vorbenetzen des festen Ausgangsmateriales in
der Weise durchgeführt, daß ein größerer Anteil, insbesondere 15 bis 25 Gew.-%,
der zu verwendenden Gesamtmenge des festen Ausgangsmateriales vorgelegt und zu diesem
das Wasser in 1 oder 2 gleichen Portionen und im Falle der Zugabe von 2 Portionen
Wasser zwischen diesen das feste Ausgangsmaterial in 1 Portion, jeweils in geringeren
Mengen als danach, unter fortwährendem Rühren zugegeben werden.
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E8 ist auch bevorzugt, die eingesprühte Wassermenge zu insgesamt
0,20 bis 0,25 Gew.-Teil, bezogen auf das Gewicht des als Ausgangsmaterial verwendeten
aktivierten Hydrargillites oder Bayerites oder Gemisches derselben, zu verwenden.
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Ferner ist es bevorzugt, das Verdichten 50 Minuten lang durchzuführen.
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Weiterhin ist es bevorzugt, die Wärmebehandlung 16 Stunden lang durchzuführen.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann ein kugelförmiges, völlig
verschleißfestes, viele Male regenerierbares, als Adsorbens brauchbares -Aluiiniumoxyd
mit einer Druckfestigkeit von 20 bis 22 kg/mm2 und einer Wasseraufnahmefähigkeit
von 22 bis 32 Gew.-% hergestellt werden.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen darin,
daß es keine aggressiven und gesundheitsschädlichen Materialien erfordert, weil
das Granulieren einfach mit Wasser durchgeführt wird, daß die benötigten Vorrichtungen
nicht kompliziert sind und daß das Verfahren ganz einfach automatisiert werden kann.
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Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
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Beispiel 1 Es wurden 50 kg aktivierter Hydrargillit als Ausgangsmaterial
mit 60 kg Mahlkörpern mit Größen von 22 mm x 24 mm 3 Stunden lang in einer Kugelmühle
vermahlen. Der Glühverlust des gemahlenen Materiales (nach einem 2 Stunden langen
Glühen bei 1 1000C) betrug 1 bis 6 Gew.-% und seine durchschnittliche Korngröße
war 15 bis 20 Vom gemahlenen festen AusgangsmateriZ wurden 10 kg in einen Granulierkessel
beziehungsweise in eine Granuliertrommel mit einer Drehzahl von 44/Minute eingebracht
und es wurde 30 Minuten lang mit unter einem Druck von 2 atü eingesprühtem und mit
einer Strömungsgeschwindigkeit von 1,55 cm3/Sekunde eingeführtem Wasser benetzt.
Danach wurde 5 Minuten lang wieder festes Ausgangsmaterialpulver mit einer Geschwindigkeit
von 0,005 kg/Sekunde in den Granulierkessel beziehungsweise die Granuliertrommel
eingeführt. Darauffolgend wurde wieder Wasser 14 Minuten lang mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 1,55 cm3/Sekunde eingesprüht. Diese Arbeitsgänge zusammen stellten das Vorbenetzen
dar. Dann wurde die Zugabe des Pulvers auf 0,01 kg/Sekunde und die Zugabe des Wassers
auf 3,1 cm3/Sekunde, jeweils während 5 Minuten, eingestellt und diese Behandlungen
wurden alternierend mit derselben Zeiteinteilung je 5-mal wiederholt, so daß die
obigen Behandlungen insgesamt jeweils 6-mal durchgeführt wurden.
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Daraufhin wurde die Menge des Pulvers und des Wassers unter Einhaltung
desselben Verhältnisses zueinander wieder erhöht, und zwar wurden abwechselnd 5
Portionen von je 0,0137 kg/Sekunde festem Ausgangsmaterialpulver jeweils 5 Minuten
lang zugesetzt und 5 Portionen von je 4,25 cm3/Sekunde
Wasser ebenfalls
jeweils 5 Minuten lang eingesprüht.
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Danach, als die Größe des Granulates den gewünschten Wert erreichte,
wurde die Zuführung des Pulvers und des Wassers eingestellt. Es konnte auch in der
Weise gearbeitet werden, daß nach dem Erreichen einer Korngröße von 3 bis 4 mm des
Granulates eine Pause von 15 Minuten eingelegt wurde und die restlichen Zugaben
erst danach erfolgten.
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Nach Erreichen der gewünschten Korngröße wurde das Granulat von den
Kugeln geringerer Größe abgetrennt und zweckmäßig in einem anderen Granulierkessel
beziehungsweise in einer anderen Granuliertrommel 60 Minuten lang verdichtet, wobei
während dieses Verdichtens 0,01 1 Wasser auf Je 1 kg des Granulates gesprüht wurde.
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Das rohe Granulat enthielt 18 bis 22 Gew.-';ó .lasser.
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Danach wurde das Granulat in einen gut verschließbaren druckfesten
Behälter eingebracht und unter Anwendung eines Druckes von 2 atü 16 Stunden lang
einer Wärmebehandlung 0 bei 90 bis 95 C unterworfen.
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Nach der Beendigung dieser Wärmebehandlung i'rde das Produkt getrocknet
und in bekannter Weise bei 450 bis 500°C reaktiviert.
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Die Druckfestigkeit des Endproduktes betrug 20 bis 22 kg/mm2 und
seine Wasseraufnahmefähikeit war 22 bis 32 Gew.-%. Im Hinblick auf die Anwendung
besaß das Endprodukt die vorteilhafte Eigenschaft, daß es nicht zu einem Pulver
zerfiel und viele Male regeneriert werden konnte.
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Beispiel 2 Es wurden 50 kg aktivierter Bayerit mit 60 kg Mahlkörpern
der im Beispiel 1 angegebenen Größe 2,5 Stunden lang gemahlen. Der Glühverlust des
gemahlenen Materiales betrug 6 Gew.-% und seine durchschnittliche Korngröße war
19 m.
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Im übrigen wurde wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, jedoch
mit dem Unterschied, daß das fertige Granulat 45 Minuten lang verdichtet wurde.
Die Wärmebehandlung wurde unter einem Druck von 2 atü 16 Stunden lang bei 90 bis
95°C durchgeführt. So wurde ein t-Aluminiumoxyd-Adsorbens mit einer dynamischen
Sorption von 30 Gew.-Cw und einer Druckfestigkeit von 20 kg/mm2 erhalten.
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Beispiel 3 Es wurden 30 kg aktivierter Hydrargillit und 20 kg aktivierter
Bayerit mit 60 kg Mahlkörpern der im Beispiel 1 angegebenen Korngröße 3 Stunden
lang gemahlen. Die durchschnittliche Korngröße des gemahlenen Materiales betrug
15 pin. Im übrigen wurde wie im Beispiel 1 beschrieben vorgegangen, jedoch mit dem
Unterschied, daß das Wasser unter einem Druck von 2,2 atü eingesprüht wurde. Das
fertige Granulat wurde unter einem Druck von 2,5 atü 8 Stunden lang bei 95°C einer
Wärmebehandlung unterworfen.
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In der folgenden Tabelle werden die kennzeichnenden Adsorptions-
und Festigkeitseigenschaften des nach dem Beispiel 3 erfindungsgemäß hergestellten
kugejförmigen Aluminiumoxydes und des nach dem Stand der Technik (gemäß der deutschen
Patentschrift 1 269 113) hergestellten Aluminiumoxydes miteinander verglichen: Tabelle
Eigenschaft Produkt |
hergestellt nach hergestellt nach |
dem erfindungs- dem Stand dr Technik |
gemäßen Bei- (deutsche Patent- |
spiel 3 schrift 1 269 113) |
Druckfestigkeit 21 2,7 |
in kg/mm2 |
Abriebfestigkeit 100 96 |
in Gew.-% |
Dynamische Sorption 29 28 |
in Gew.-% |
Wie aus den obigen Daten hervorgeht, konnte durch das erfindungsgemäße Verfahren
ein Produkt mit wesentlich höherer mechanischer Festigkeit als durch das bekannte
Verfahren hergestellt werden.
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Patentansprüche