Schleifvorrichtung zum Schleifen von Schienenköpfen Es ist bekannt, Schweissstellen an Schienenköpfen, sowie Riffeln oder andere Unregelmässigkeiten am Schienenkopf, insbesondere auf der Fahrfläche von Schienen, mittels transportabler Schleifvorrichtungen glattzuschleifen.
Es ist ferner bekannt, dass derartige Schleifvor richtungen im wesentlichen aus einem Bügel bestehen, in welchem ein in Höhen- und Seitenlage verstellbares Schleifwerkzeug angeordnet ist, das durch einen Elektro- oder Verbrennungsmotor oder andere Kraft quellen unmittelbar über eine Kupplung, über ein Getriebe, über Keilriementrieb oder indirekt mittels biegsamer Welle angetrieben wird. Der Bügel ist an seinen Enden mit Rollen oder Kufen ausgerüstet, so dass er auf dem Schienenkopf in Längsrichtung hin und her bewegt werden kann. Zum Glattschleifen einer Schweissstelle am Schienenkopf wird das Schleif werkzeug, z.
B. eine Topfschleifscheibe, in seiner Höhenlage so eingestellt, dass es zwar die Schienen kopfoberfläche nicht angreift, jedoch die Erhebung darüber hinaus abschleift.
Die Einstellung des umlaufenden Schleifwerk- zeuges in seiner Höhenlage erfolgt bei den bisher bekannten Schleifvorrichtungen in der Weise, dass es mittels eines Verstellmechanismus, z. B. Spindel und Handrad, innerhalb des Bügels in vertikaler Richtung gesenkt oder gehoben wird, wobei die ent stehende Höhenverstellung zwischen dem starr im Bügel gelagerten Antriebsmotor oder dem Anschluss- stück der biegsamen Welle und dem in seiner Höhen lage zu verändernden Schleifwerkzeug durch ent sprechende Konstruktionen, wie z. B. Keilwelle und Keilbuchse, ermöglicht wird.
Bei Schleifvorrichtun gen, bei denen Schleifwerkzeug und Antriebsmotor starr oder durch eine Kupplung miteinander ver bunden sind, besteht für das Einstellen des Schleif- werkzeuges das Erfordernis, Antriebsmotor und Schleifwerkzeug zusammen innerhalb des Rahmens zu heben oder zu senken. Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung stellt eine be kannte Schleifvorrichtung dar, bei der der Antrieb des Schleifwerkzeuges 1 (hier eine Topfschleifscheibe) von einem Verbrennungsmotor 2 aus über Keil riementrieb 3 auf die Schleifspindel 4 erfolgt, die in einer Keilbuchse 5 läuft.
Durch ein Handrad 6 wird über eine Stehspindel 7, eine Gewindespindel 8 und einen Rastenkörper 9 die Schleifscheibe 1 in die gewünschte Höhenlage eingestellt. Es hat sich nun gezeigt, dass diese Einstellung der Höhenlage des Schleifwerkzeuges gewisse Mängel besitzt, indem Stösse, die beim Abschleifen von Schweissstellen entstehen, unmittelbar auf Keilwelle, Keilbuchse und Kugellager übertragen werden, wo durch ein frühzeitiger Verschleiss der genannten Nachstellelemente durch Ausschlagen des Gewindes eintritt. Des weiteren ist der gesamte Höheneinstell- mechanismus in seiner Anfertigung sehr kostspielig und erfordert sorgfältige Pflege und Wartung.
In folge starker Beanspruchung muss er konstruktiv stark dimensioniert werden und hat daher ein grosses Gewicht.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Vermei dung dieser Nachteile; die erfindungsgemässe Schleif vorrichtung zum Glattschleifen von Schweissstellen, Riffeln oder anderen Unregelmässigkeiten an Schie nenköpfen, insbesondere auf der Fahrfläche der Schienen, ist dadurch gekennzeichnet, dass die ver tikale Einstellung des Schleifwerkzeuges durch He ben bzw. Senken aller übrigen Teile der Schleif vorrichtung gegenüber ihren auf der zu schleifenden Fläche aufzuruhen bestimmten Stützorganen, wie z. B. Laufrollen, Laufrollensätze, Kufen oder der gleichen, bewirkbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes ist in Fig. 2 der beigefügten Zeichnung ver anschaulicht.
In Lagern 3 des Schleifvorrichtungsgestelles ist eine mit einem Handrad 2 versehene Vertikalstell- spindel 4 drehbar gelagert, welche eine auf ihr ver stellbare Mutter 5 trägt. Diese ist durch zwei seit liche Gleitspindeln 6 für ihre Höhenverstellung ge führt und gegen Drehung gesichert. Zwei Zug-Druck- stangen <I>12a</I> und 12b sind mit ihrem einen Ende mittels Gelenken 11<I>a</I> und 11<I>b</I> beweglich mit An sätzen der Mutter 5 verbunden und am anderen Ende mittels Gelenken 13a und 13b an den einen Armen von Winkelhebeln 15a und 15b beweglich gelagert.
Diese gleicharmigen oder vorteilhafterweise un- gleicharmigen Winkelhebel 15a und 15b sind in ihrem Scheitel durch waagrechte Achsen 14a und 14b am Vorrichtungsgestell schwenkbar gelagert. Mit den Enden der anderen, nach unten ragenden Arme der Winkelhebel 15a und 15b sind Laufrollen sätze la und 1b drehbar gelenkartig verbunden.
Am unteren Teil des Vorrichtungsgestelles ist ein Schleifwerkzeug 7, z. B. eine Schleifscheibe, mit tels einer vertikalen Welle drehbar, aber bezüglich des Gestelles in der Höhenlage unveränderlich ge lagert. Der Antrieb des Schleifwerkzeuges 7 bzw. der Schleifwelle erfolgt in bekannter Weise über einen Keilriementrieb 8 und eine Keilriemenscheibe 9 von einem Verbrennungsmotor 10 aus, der eben falls am Vorrichtungsgestell angeordnet ist.
Das Schleifen z. B. einer Schweissstelle an Schie nenköpfen wird folgendermassen durchgeführt: Die beschriebene Schleifvorrichtung wird mit ihren Lauf rollensätzen la und 1b auf die zu bearbeitenden Schienen gesetzt. Durch Rechtsdrehung des Hand rades 2 wird über die Stehspindel 4 die durch die beiden Gleitspindeln 6 geführte Mutter 5 vertikal nach oben bewegt. Die Mutter 5 überträgt ihre Ver tikalbewegung über die Gelenke lla und llb auf die Zug- bzw. Druckstangen 12a und 12b, die ihrer seits mittels der Gelenkpunkte 13a und 13b mit den Winkelhebeln 15a und 15b verbunden sind.
Bei der Aufwärtsbewegung der Mutter 5 .erfolgt daher eine Drehung des Winkelhebels 15a entgegen dem Sinne des Uhrzeigers und des Winkelhebels 15b im Sinne des Uhrzeigers um die im Gestell ortsfesten Achsen 14a und 14b, wodurch sämtliche Teile der Schleifvor richtung einschliesslich Schleifwerkzeug 7 ausser den auf der zu schleifenden Fläche ruhenden Laufrollen sätzen la und 1b gegenüber diesen Laufrollensätzen gesenkt werden. Dabei wird das Schleifwerkzeug durch das Gewicht der sich senkenden Teile auf die zu schleifende Stossstelle gepresst.
Bei sichtbarem Angriff der Schleifscheibe 7 (Funkenflug) wird die ganze Schleifvorrichtung an der Schweissstelle der Schienenköpfe auf den Schienen hin und her bewegt und dadurch die Schweisswulst beseitigt. Die Nach stellung des Schleifwerkzeuges erfolgt durch weitere Rechtsdrehung des Handrades 2.
Versuche haben gezeigt, dass die beschriebene Schleifvorrichtung ausserordentlich vorteilhaft arbei tet und ein .einwandfreies Glattschleifen von Schweiss stellen an Schienenköpfen sowie Riffeln oder anderen Unregelmässigkeiten am Schienenkopf, insbesondere auf der Fahrfläche der Schienen, gewährleistet, ohne dass in der Schleifzone oder an ihren Begrenzungen Vertiefungen, Stufen oder dergleichen entstehen.
Die beschriebene Schleifvorrichtung hat den grossen Vorteil, dass statt der zur Verstellung des Schleifwerkzeuges bisher erforderlichen Konstruktion, bestehend aus Stellspindel, Gewindespindel, Kasten körper, Keilwelle und Keilbuchse, die einfacheren, hebelartigen Verstellorgane vorgesehen werden kön nen, wodurch die komplizierten und teuren Teile des bisher üblichen Verstellmechanismus entfallen.
Die Gewichtsübertragung über Winkelhebel bewirkt unter anderem, dass die beim Schleifen entstehenden Stösse und Erschütterungen nur gedämpft und gemindert in die Gewindespindel übertragen werden, wodurch der Verschleiss an den Nachstellelementen herab gesetzt wird. Bei der beschriebenen Konstruktion wirkt sich ferner das infolge des Verschleisses ent stehende Axialspiel zwischen Nachstellspindel 4 und Mutter 5 nicht nachteilig aus, da das Gewicht der heb- und senkbaren Teile stets die Anpressung des Schleifwerkzeuges an die Schienenfahrfläche bewirkt.
Durch den Fortfall des bisher üblichen Nachstell- mechanismus tritt eine erhebliche Gewichtsvermin derung der gesamten Schleifvorrichtung ein.
Bei nicht dargestellten Ausführungsvarianten können anstelle der Laufrollensätze 1 a und 1 b auch andere Stützorgane vorhanden sein, wie z. B. ein zelne Laufrollen oder Kufen, mit deren Hilfe die Vorrichtung auf dem Schienenkopf der zu bearbei tenden Schienen abgestützt werden kann.