Maschine zum Spritzen von Beton und anderem spritzbarem Gut Bei den bekannten Betonspritzmaschinen nach dem Doppelkammersystem wird das über die als Schleuse wirkende Oberkammer in die Unterkammer eingebrachte Spritzgut von einem Taschenrad einem dem Materialaustritt dienenden Ausblasestutzen zu geführt. Oberhalb dieses Ausblasestutzens und über dem Taschenrad ist ein Luftzuführungsstutzen an geordnet, durch den Druckluft in die .Taschen des Taschenrades eingeleitet wird.
Diese Druckluft verleiht dem Spritzgut eine Be wegungsenergie mit radialer, nahezu horizontaler Richtung aus den einzelnen Taschen des Taschen rades heraus nach aussen, wobei die Achse des Aus blasestutzens etwa waagrecht in der unteren Ebene des Taschenrades liegt.
Bei den bekannten Anlagen dieser Art ist da her die Rückwand einer jeden Tasche geneigt bzw. schräg ausgebildet, um dem mit dem Druckluftstrom vermengten Spritzgut die Umlenkung in die nahezu horizontale Austragrichtung zu erleichtern.
In Richtung des Druckluftstromverlaufes gesehen hat das Spritzgut bis zur Erfassung durch den Druck luftstrom die Geschwindigkeit 0, und lediglich dieser verleiht dem Gut die gewünschte Bewegungsenergie. Durch die Trägheit des Gutes entstehen dabei Ab lagerungen zwischen der Taschenradunterkante und dem Ende des Ausblasestutzens, so dass sich die Tasche des Taschenrades häufig nur unvollständig entleert, wodurch wiederum die Leistung des Zuteil- aggregates beeinträchtigt wird. Ausserdem entstehen durch die Ablagerungen in der abgehenden Leitung, z. B. in den Schläuchen oder Rohren, Material ballungen, die dazu führen, dass am Leitungsende der Materialstrom ungleichmässig ankommt.
Diese Nachteile werden durch die erfindungs gemässe Maschine behoben. Diese Maschine, die mit einer Ober- und einer Unterkammer versehen ist, an welch letzterer ein das Gut auszutragen bestimm tes, mit Druckluft beschickbares Taschenrad vor gesehen ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass im Be trieb die Taschen des Taschenrades derart zwischen dem Auslass des Lufteinlasskanals und der Mündung des Materialauslasses vorbeibewegt werden, dass das Gut unter Ausnutzung des freien Falles lotrecht aus den Taschen ausgeblasen wird.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, teilweise im Schnitt, dargestellt. Das in die als Schleuse wirkende Oberkammer 1 eingebrachte Spritzgut gelangt in bekannter Weise -in-die--Unterkammer 2, in welcher das Taschenrad 3, angetrieben durch das Schneckenrad 4 und eine Schnecke, rotiert. Das Taschenrad 3 ist mit den Taschen 3a versehen, deren Radial- und Rückwände lotrecht verlaufen.
Im in der Zeichnung veranschaulichten Zustand befindet sich die rechts dargestellte Tasche 3a mit ihrem Auslauf genau über der Auslassöffnung 3b des Taschenradgehäuses 3b', die ihrerseits wiederum genau über der Eintrittsöffnung des Materialaus blasestutzens 5 liegt. Mit ihrer Einlauföffnung liegt die rechts in der Zeichnung gezeigte Tasche 3a unter der Ausströmöffnung des Lufteinblasestutzens 6.
Zwi schen den Taschen 3a des Taschenrades 3 und der Unterkammer 2 ist eine Abdeckplatte 7 vorgesehen, die den Umfang des Taschenrades nach der Unter kammer zu teilweise abdeckt und zu beiden Seiten der Luftzuführung angeordnet ist, zu dem Zweck, eine genau dosierte Füllung der Taschen zu erreichen.
Gleichzeitig verhindert man dadurch, beim Still stand des Taschenrades, ein unerwünschtes unkon trolliertes Nachfliessen von Spritzgut in den Material ausblasestutzen, was bedeutet, dass bei gefüllter Unter kammer Nebenarbeiten, wie Abblasen mit reiner Druckluft, Abwaschen und Vornässen der Arbeits- fläche, ausgeführt werden können; aber auch umge kehrt kann bei leerer Maschine und Durchführung der erwähnten Nebenarbeiten gleichzeitig die Ma schine wieder neu gefüllt werden.
Zwischen den Taschen 3a und dem Boden des Taschenradgehäuses 3b' ist eine Ringplatte 8 vor gesehen, die mit einer Ausnehmung 8a versehen ist und nach Verschleiss gegen eine andere ausgewech selt werden kann. Die Ringplatte ist auch insofern von Bedeutung, als sie z. B. durch eine dickere er setzt werden kann, um durch Verändern der Taschen höhe das Volumen des Taschenrades zu verkleinern, um auf diese Weise ein und dieselbe Maschine auch für kleinere Leistungen verwenden zu können.
Es ist ersichtlich, dass durch die senkrecht über einanderliegende Anordnung der Austrittsmündung des Lufteinlassstutzens 6, der Durchlassöffnung der Abdeckplatte 7, der Ausschleusöffnung der Taschen 3a, der Auslassöffnung des Taschenradgehäuses 3b' und der Eintrittsmündung des Materialauslassstutzens 5 ein einwandfreies Entleeren der Taschen 3a ge währleistet ist.
Weiterhin wird durch diese Anordnung der Vorteil erzielt, dass an keiner Stelle Eckenbildun- gen vorhanden sind und ein Vorbeilaufen des Spritz- gutes oder ein Stauen desselben vor Eintritt in die Taschen 3a unmöglich ist.
Auch ist von Vorteil, dass durch den freien Fall des Gutes senkrecht nach unten die Abnutzung der bei den bekannten Maschinen zum Teil schräg ver laufenden Taschenwandungen ausserordentlich her abgesetzt wird, so dass die die Taschen bildenden Rippen in erwünschter Weise dünnwandig gehalten und aus Blechen hergestellt werden können, die an einem Ring der Taschenradnabe angeschweisst sein können. Das war bei den bekannten Maschinen nicht möglich; vielmehr besteht bei diesen Maschinen-das Taschenrad mit seinen Radialrippen aus einem Gusskörper, so dass die Rippen dickwandig und über dies infolge Gussungenauigkeiten unregelmässig -dick ausfallen, wodurch die notwendige Gleichmässigkeit des Förderns beeinträchtigt wird.
Der Lufteinlassstutzen 6 mit seiner Druckluft leitung 6a und seinem Ventil 6b sowie das Fahr gestell 11 sind am Unterkessel 2 befestigt, so dass das Taschenradgehäuse 3b' nach unten abgenommen und das Taschenrad somit in einfacher Weise frei gelegt werden kann, ohne dass, wie das bisher not wendig war, die Druckluftleitung vom Unterkessel bzw. dieser vom Fahrgestell abmontiert zu werden braucht.
Bei Beendigung des Spritzens oder bei Ver stopfung im sich an den Stutzen 5 anschliessenden Materialschlauch braucht man also nicht mehr den Materialschlauch vom Materialausblasestutzen 5 ab zuschrauben und an einen besonderen Luftanschluss anzukuppeln, um den Schlauch durchzublasen und ihn von Spritzgutresten zu leeren, wie dies bei den bekannten Maschinen notwendig ist. Vielmehr kann dies bei der beschriebenen Maschine mittels der gleichen Luftleitung 6a erfolgen, die auch zur För- derung des jeweiligen Gutes benutzt wird.
Diese Tat sache bietet ausserdem den Vorteil, dass das Aus blasen des Schlauches, insbesondere das Lösen von Verstopfungen, durch das bekannterweise vorhandene Manometer am Unterkessel kontrolliert werden kann.
Da es in der Praxis nicht zu vermeiden ist, dass zwischen der Unterkante des Taschenrades 3 und der Ringplatte 8 Spritzgut hinter das Taschenrad gelangt, befinden sich in diesem Radraum am Rad körper Stifte 12n und 12b, die beim Drehen des Rades voneinander verschiedene konzentrische Bah nen durchlaufen und dadurch eingedrungenes Förder- gut in ständiger Bewegung halten und somit ein Stagnieren desselben verhindern, wodurch bei den bekannten Maschinen dieser Art das Taschenrad bekanntlich in unerwünschter Weise abgebremst und die Leistungsfähigkeit der Maschine erheblich be einträchtigt wird.
Eine weitere Verbesserung der beschriebenen Maschine besteht darin, dass das Taschenrad 3 mit einem Gleitring 9 hängend auf einem Lagerring 10 des Radgehäuses 3b' gelagert ist, wodurch eine gute Abdichtung des Lagers gegen Staub ermöglicht ist.
Nach oben ist das Taschenrad durch eine kugelige Haube 13 abgedeckt, durch die Materialstockungen, insbesondere beim Leerfahren der Maschine, vermie den werden, weil der Öffnungswinkel zwischen Kes selwand und Haubenneigung weitaus grösser ist als bei den bekannten Konstruktionen (jetzt 80 , früher 50 ), so dass eine unerwünschte Keilwirkung des Materials beim Nachfliessen in die Taschen 3a weitestgehend vermieden wird. Wie die Erfahrung ge zeigt hat, fahren sich die bekannten Maschinen auf Grund dieser Tatsache nicht restlos leer. Bei ihnen befindet sich daher über dem Taschenrad ein zu sätzlicher Rührarm zur Auflockerung des Förder- gutes, der einen erhöhten Kraftverbrauch erfordert.