Kreuzwähler In automatischen Telephonzentralen besteht die Aufgabe, den anrufenden Teilnehmer mit einem noch freien Verbindungsweg zusammenzuschalten oder umgekehrt, einen belegten Verbindungsweg mit dem anzurufenden Teilnehmer zu verbinden. Im allge meinen sind die erwähnten Querglieder den Teil nehmern zugeordnet, während die Längsglieder den Verbindungswegen zugeordnet sind.
Um den aus der Verkehrsberechnung gewonnenen Resultaten gerecht zu werden, ist es von ausserordent licher Wichtigkeit, dass die geforderte Zahl von Quer gliedern (Teilnehmer) mit der geforderten Zahl von Längsgliedern (Verbindungswege) kombiniert werden kann, mit dem Ziel, die Werkzeugkosten auf einem Minimum zu halten und die Lagerhaltung von Einzel teilen, die später zu Kreuzwählern unterschiedlicher Kapazität zusammengestellt werden, überhaupt zu ermöglichen. Diese Gesichtspunkte sind z. B. bei der Vorrichtung, die im Hauptpatent Nr.<B>272717</B> be schrieben worden sind, noch nicht verwirklicht. Dort wurde für einen Kreuzwähler bestimmter Kapazität ein vollständiger Satz Stanzwerkzeuge, Biegewerk zeuge und Lehren benötigt, die nur für Kreuzwähler von zum voraus bestimmter Grösse verwendet werden konnten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Fig. 1 stellt die perspektivische Ansicht des Kreuz wählers dar, wobei der Deutlichkeit wegen einzelne Bestandteile weggebrochen und nur je ein Längsglied und ein Querglied mit den zugeordneten Organen dargestellt sind.
Fig. 2 zeigt ein einzelnes Querglied des Kreuz wählers im Grundriss. Das einzelne Querglied setzt sich aus den Einzelteilen 11, 12, 13, 14, 15 zusammen. Die spezielle konstruktive Ausbildung dieser eben genannten Teile bilden den Gegenstand der vorlie genden Anmeldung.
Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Querglied des Kreuzwählers weist zwei Endteile 11 und 12 auf, die durch drei Zwischenteile 13, 14, 15 miteinander ver bunden sind. Das ganze Querglied ist im wesentlichen rahmenartig ausgebildet, wobei die Endteile 11 und 12 mit den Zwischenteilen 13, 14, 15 durch Punkt schweissung, Nieten oder Schrauben usw. verbunden sein können.
Aufgebogene Aussenränder 11a, 12a der Endteile 11 und 12, Fig. 2, sind lösbar mit den Enden von zwei Blattfedern 16 und 17, Fig. 1, verbunden, die in ihrer Mittelpartie an senkrecht verlaufenden Trä gern 18 des Kreuzwählerchassis befestigt sind. Die Blattfedern 16 und 17 dienen zur Aufhängung und Führung des Quergliedes 11-15 im genannten Chassis und ermöglichen eine Verschiebung des Quergliedes um eine gewisse Strecke in waagrechter Richtung.
Unter dem Einfluss der Federn 16 und 17 wird das Querglied in seiner Ruhelage in Fig. 1 nach links gedrückt, bis eine Kante eines am Endteil 11 vor handenen Ausschnittes 20 gegen eine senkrechte An schlagleiste 21 des Chassis anliegt. Dem Querglied 11-15 ist ein Elektromagnet 22 zugeordnet, der an einem senkrechten Träger 23 des Chassis befestigt ist und bei seiner Erregung eine am Endteil 12 des Quergliedes befestigte Ankerplatte 24 anzieht, wobei das ganze Querglied in Fig. 1 nach rechts verschoben wird.
Jeder der im Querschnitt winkelförmigen Zwischen teile 13, 14, 15 ist im senkrechten Schenkel mit einer Reihe von Durchbrechungen 25 versehen, durch welche als Kontaktelemente dienende Federdrähte 26 voneinander und von dem Querglied 11-l5 elektrisch isoliert hindurchgehen. Diese Federdrähte 26 sind mittels Isolierstreifen festgehalten, die hinter den Durchbrechungen 25 längs der Zwischenteile 13, 14, 15 angeordnet sind und Durchlassöffnungen für die Federdrähte 26 besitzen. Der Deutlichkeit wegen sind in Fig. 1 nur vier Kontaktelemente dargestellt, die je aus einem Paar Federdrähten 26 bestehen.
Beim dar gestellten' Kreuzwähler sind in Wirklichkeit jedoch zehnmal vier Kontaktelemente an jedem Querglied 1l-15 vorhanden. Das eine Ende jedes zweiten Feder drahtes 26 ist als Lötfahne 27 zum Anschliessen eines Leitungsdrahtes ausgebildet, während der jeweils andere Federdraht mit demjenigen, der zum gleichen Kontaktelement gehört, leitend verbunden ist.
Der Kreuzwähler weist eine grössere Anzahl über einander angeordneter Querglieder auf, die alle gleich ausgebildet, in gleicher Weise mit Kontaktelementen versehen und gleich an den Trägern 18 des Chassis abgestützt sind. Lediglich im Interesse der besseren Übersicht ist in Fig. 1 nur das eine der Querglieder mit den zugehörigen Organen dargestellt worden.
Das in Fig. 1 und 3 sichtbare Längsglied des Kreuzwählers weist mehrere gleich ausgebildete Iso latoren 30 in der Form von prismatischen Stäben auf, die gemäss Fig. 3 in Längsrichtung übereinander an geordnet und durch Laschen 31 miteinander verbunden sind. Die Isolatoren 30 haben Längsnuten, in welche elektrisch leitende Kontaktstreifen 32 eingebettet sind, beim dargestellten Beispiel deren vier. Diese Kontakt streifen 32 erstrecken sich über die ganze Länge des Längsgliedes und verlaufen demzufolge durch alle der hintereinander angeordneten Isolatoren 30 hin durch, wie deutlich Fig. 3 zeigt. Jeder der Kontakt streifen 32 ist mit einer Mehrzahl von nach aussen abstehenden, etwas schräg gebogenen Zähnen 33 ver sehen, die als Kontaktelemente dienen.
Jedem der Kontaktelemente 26 der Querglieder ist ein Kontakt element 33 der Längsglieder zugeordnet. Es ist zu beachten, dass in Wirklichkeit eine grössere Anzahl, z. B. zehn senkrecht verlaufende Längsglieder neben einander angeordnet sind. Nur der Deutlichkeit wegen ist in Fig. 1 lediglich eines der Längsglieder dargestellt. Das obere Ende jedes Kontaktstreifens 32 ragt über den betreffenden Isolator 30 hinaus und dient als Lötfahne 34 zum Anschliessen von Leitungsdrähten.
Das untere Ende jedes Längsgliedes ist um einen begrenzten Winkel schwenkbar mit dem Führungsarm 35 verbunden, dessen anderes Ende mit Hilfe einer Blattfeder 36 in Vertikalrichtung schwenkbar am Chassis des Kreuzwählers gelagert ist. Auf völlig analoge Weise steht das obere Ende jedes Längs gliedes um einen gewissen Winkel schwenkbar mit einem Führungsarm 37 in Verbindung, der seinerseits mit Hilfe einer Blattfeder 38 schwenkbar am Chassis angeordnet ist. Durch die Führungsarme 35 und 37 ist das Längsglied somit in vertikaler Richtung um eine gewisse Strecke beweglich geführt, so dass die als Kontaktelemente dienenden Zähne 33 des Längs gliedes mit den Kontaktelementen 26 der Querglieder in und ausser Eingriff gebracht werden können.
Auf hier nicht näher zu erläuternde Weise ist die Abwärts bewegung des Längsgliedes begrenzt. Um dasselbe entgegen dem Einfluss der Schwerkraft nach oben zu bewegen, ist dem Längsglied ein Elektromagnet 40 zugeordnet, der am Chassis des Kreuzwählers befestigt ist und mit einem am Führungsarm 37 angeordneten Anker 41 zusammenarbeitet.
Am obern Ende jedes Längsgliedes ist eine Ver längerung 45 in Form einer Blattfeder befestigt, mit deren Hilfe sich ein Satz elektrischer Kontakte 46 betätigen lässt, wenn das Längsglied nach oben bzw. nach unten bewegt wird. Die Kontakte 46 sind durch einen Isolierblock 47 voneinander und vom Chassis isoliert an letzterem befestigt.
Am einen Endteil 12 jedes Quergliedes des Kreuz wählers ist ein Mitnehmerfinger 50 vorhanden, Fig. 1 und 2, der mittels einer Koppel 51 mit einem Satz elektrischer Kontakte 52 zusammenwirkt, um diese zu betätigen, wenn das Querglied nach der einen bzw. der andern Seite verschoben wird. Die Kontakte 52 sind mit Hilfe eines Isolierblockes 53 voneinander und vom Chassis isoliert am einen Träger 18 des Chassis befestigt.
Jedem der Querglieder ist ferner ein Übertragungs stab 55-57 zugeordnet, der in Fig. 4 einzeln dargestellt ist. Dieser Übertragungsstab besitzt zwei Endstücke 55 und 56, die durch ein Zwischenstück 57 miteinander verbunden sind. Das Zwischenstück 57 ist ein Profil stück analog den Zwischenteilen 13, 14, 15 der Quer glieder. Der beschriebene Übertragungsstab ist parallel zum vordern Zwischenteil 13 des betreffenden Quer gliedes angeordnet, indem die Endstücke 55, 56 durch Blattfedern 58, 59 gehalten und geführt sind. Diese Blattfedern 58 und 59 sind an den Trägern 18 des Chassis befestigt und ermöglichen eine waagrechte Hin- und Herbewegung des Übertragungsstabes, und zwar unabhängig von der Bewegung des zugeordneten Quergliedes.
Die bereits erwähnte Anschlagleiste 21 greift auch durch einen Ausschnitt 60 des Endstückes 55 hindurch und begrenzt dadurch die Verschiebbar keit des Übertragungsstabes sowohl nach links als auch nach rechts. Wie die Zwischenteile 13, 14, 15 der Querglieder ist auch das Zwischenstück 57 jedes Übertragungsstabes mit Durchbrechungen 25 ver sehen, durch welche die als Kontaktelemente dienen den Federdrähte 26 isoliert hindurchgeführt sind. Es ist besonders zu beachten, dass der Übertragungsstab 55-57 sich stets zwischen dem zugeordneten Quer glied 11-15 und den Längsgliedern des Kreuzwählers befindet.
Das eine Endstück 55 jedes Übertragungs stabes weist einen Mitnehmerfinger 61 auf, der mittels einer Blattfeder 62 mit einem elektrischen Kontakt 63 zusammenwirken kann, um denselben zu betätigen, wenn der Übertragungsstab 55-57 in Vig. 1 nach rechts bewegt wird. Der Kontakt 63 ist mit Hilfe eines Isolatorblockes 64 an einem der Träger 18 des K.reuzwählerchassis befestigt.
Die Wirkungsweise des beschriebenen Kreuz wählers ist im wesentlichen wie folgt Zur Vornahme einer Durchschaltung zwischen den Kontaktstreifen 32 eines Längsgliedes und den ent sprechenden Kontaktelementen 26 eines Quergliedes wird zuerst der Magnet 22 erregt, wodurch das be treffende Querglied in Fig. 1 nach rechts bewegt wird. Hierbei erfolgt automatisch eine Betätigung der Kontakte 52.
Bei der Bewegung des Quergliedes nach rechts werden auch dessen Kontaktdrähte 26 in der gleichen Richtung mitbewegt, wobei die vordern End- partien dieser Kontaktdrähte 26 in den Längsschlitzen 25 des Übertragungsstabes 55-57 gleiten, so dass der letztere zunächst in seiner nach links geschobenen Ruhelage bleibt. Anschliessend wird ein Längsglied durch Erregung seines Hubmagneten 40 angehoben. Dadurch treten die vordern Enden von Kontakt drähten 26 des zuvor verschobenen Quergliedes in leitende Verbindung mit den entsprechenden Zähnen 33 des angehobenen Längsgliedes.
Die bereits erwähnte Schrägstellung dieser Zähne 33 bewirkt, dass die End- partien der betreffenden Kontaktdrähte 26 noch etwas weiter nach rechts gedrängt werden, wobei auch der Übertragungsstab 55-57 mittels der Kontaktdrähte 26 nach rechts bewegt wird. Dadurch wird dann der Kontakt 63 betätigt, also erst in einem Zeitpunkt, da die elektrische Verbindung zwischen den Kontakt elementen eines Längsgliedes und den entsprechenden Kontaktelementen eines Quergliedes tatsächlich her gestellt worden ist. Beim Anheben des Längsgliedes sind auch die Kontakte 46 betätigt worden.
Werden die Magnete 22 und 40 entregt, so kehren das Quer glied und das Längsglied in ihre Ausgangslagen zurück, wobei die Verbindung zwischen den Kontaktelementen dieser Glieder unterbrochen wird.
Um das Arbeiten des Kreuzwählers besser über wachen und kontrollieren zu können, werden die Isolatoren 30 der Längsglieder zweckmässigerweise aus durchsichtigem Isoliermaterial, z. B. Plexiglas, herge stellt.
Bei Kreuzwählern verschiedener Grösse, d. h. mit verschiedener Anzahl Kontaktelemente an den Längs- und den Quergliedern sind die Endteile 11 und 12 der Querglieder sowie die Endstücke 55 und 56 der Übertragungsstäbe und auch die Isolatoren 30 der Längsglieder in Form und Grösse gleich ausgebildet wie beim beschriebenen und dargestellten Ausfüh rungsbeispiel. Sind bei einem Kreuzwähler weniger Querglieder übereinander anzuordnen, so weisen die Längsglieder eine entsprechend geringere Anzahl Isolatoren 30 und kürzere Kontaktstreifen 32 auf. Im Extremfall können die Längsglieder je nur einen einzigen Isolator 30 besitzen.
Wenn ein Kreuzwähler eine grössere oder eine kleinere Anzahl Längsglieder haben soll, so werden die Zwischenteile 13, 14, 15 der Querglieder sowie die Zwischenstücke 57 der Übertragungsglieder entsprechend länger bzw. kürzer ausgebildet.
Die Teile 11, 12, 55, 56, 30 lassen sich in nor mierter Form und Grösse für Kreuzwähler unter schiedlicher Grösse zum voraus maschinell sehr vor teilhaft herstellen. Für unterschiedlich grosse Kreuz wähler müssen dann nur die Teile 13, 14, 15, 32, 57 in der entsprechenden Länge zugeschnitten werden. Die Zwischenteile 13, 14, 15 und die Zwischenstücke 57 sind Abschnitte von Profilstabmaterial, während die Kontaktstreifen 32 Abschnitte von entsprechend gestanzten Bändern sind. Schliesslich werden die in Form und Grösse normierten und die für den be treffenden Fall zugeschnittenen Bestandteile der Quer glieder, der Längsglieder und der Übertragungsstäbe zusammengefügt.
Das Chassis oder Gestell des Kreuzwählers lässt sich für jede beliebige Grösse des Kreuzwählers ohne besondere Schwierigkeiten aus entsprechend zuge schnittenen Eisenblechteilen und Profilstangenab- schnitten, z. B. durch Punktschweissung, zusammen fügen. Auch hier können gewisse Teile des Chassis für verschieden grosse Kreuzwähler gleich ausgebildet und stets mit den gleichen Werkzeugen fabriziert werden.
Der beschriebene Kreuzwähler hat somit erheb liche wirtschaftliche Vorteile, die sich einesteils bei der Fabrikation und andernteils bei der Lagerung und Vorratshaltung der Einzelteile auswirken. Es ist klar, dass durch die Zusammensetzung aus normierten und andern Bestandteilen sich eine einfachere Lagerhaltung ergibt gegenüber dem Fall, wo bei Kreuzwählern ver schiedener Grösse die Längs- und die Querglieder wie auch die Übertragungsstäbe je aus einem einzigen nur für eine bestimmte Grösse des Wählers verwendbaren Stücken bestehen.