CH345893A - Verfahren zur Herstellung von neuen Guanidinen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von neuen Guanidinen

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    • C07D295/12Heterocyclic compounds containing polymethylene-imine rings with at least five ring members, 3-azabicyclo [3.2.2] nonane, piperazine, morpholine or thiomorpholine rings, having only hydrogen atoms directly attached to the ring carbon atoms with substituted hydrocarbon radicals attached to ring nitrogen atoms substituted by singly or doubly bound nitrogen atoms
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Description


  
 



  Verfahren zur Herstellung von neuen Guanidinen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von neuen Guanidinen, im besonderen von Alkylenimino-alkylguanidinen, deren Alkyleniminoring 4 bis 10 Kohlenstoffatome, in erster Linie 6 bis 8 Kohlenstoffatome, als Ringglieder enthält und deren Alkylrest 1 bis 7 Kohlenstoffatome besitzt, ihren Acylverbindungen sowie von Salzen dieser Verbindungen. Der Alkyleniminorest kann unsubstituiert oder durch Kohlenwasserstoffreste, wie Alkylreste,   z.B.    Methyl- oder   Athylreste,    substituiert sein.

   Als Alkylreste, welche den Alkyleniminoring mit der Guanidingruppe verbinden und gerade oder verzweigt sein können, sollen besonders die    1,1 -Methylen-, 1,1 -Äthylen-, 1,ZAthylen-, 1,2-Pro-    pylen-,   1,3-Propylen-,      2,3-Butylen-,      1,3-Butylen-,       1, 4-Butylen-, 1, 4-Pentylen-, 1,5-Pentylen-, 1 ,6-Hexy-    len- oder   1,7-Heptylenreste    genannt werden.



   Die Guanidinogruppe ist vorzugsweise unsubstituiert, jedoch kann sowohl die Amino- wie auch die Iminogruppe des Guanidinrestes durch Kohlenwasserstoffreste, wie Alkylgruppen, z. B. Methyl- oder Athylgruppen, substituiert sein.



   Acylderivate der neuen Guanidinverbindungen sind solche von organischen Säuren, besonders Carbonsäuren, wie aliphatischen Carbonsäuren, z. B.



  Alkancarbonsäuren, beispielsweise Ameisensäure, Essigsäure, Propion- oder Trimethylessigsäure, substituierten Alkancarbonsäuren, beispielsweise Trifluoressigsäure, Hydroxyessigsäure oder Cyclopentylpropionsäure, oder Alkensäuren, beispielsweise Acrylsäure, oder aromatischen Carbonsäuren, z. B. monocyclischen, aromatischen Carbonsäuren, beispielsweise Benzoesäure, Hydroxybenzoesäure oder Aminobenzoesäure, oder bicyclischen aromatischen Carbonsäuren, wie l-Naphthoesäure oder 2-Naphthoesäure, oder heterocyclischen Carbonsäuren, z. B. monocyclischen, heterocyclischen Carbonsäuren, beispielsweise Nikotin-, Isonikotin- oder 2-Furancarbonsäure.



   Zur Salzbildung verwendet man Säuren, die therapeutisch verwendbare Salze ergeben, wie anorganische Säuren,   z.B.    Halogenwasserstoffsäuren, beispielsweise Salzsäure oder Bromwasserstoffsäure, Perchlorsäure, Salpetersäure oder Thiocyansäure, Schwefel- oder Phosphorsäuren, oder organischen Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Propionsäure, Glykolsäure, Milchsäure, Brenztraubensäure, Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Ascorbinsäure, Hydroxymaleinsäure, Dihydroxymaleinsäure, Benzoesäure, Phenylessigsäure, 4-Amino-benzoesäure, 4-Hydroxy-benzoesäure, Anthranilsäure, Zimtsäure, Mandelsäure, Salicylsäure, 4-Amino-salicylsäure, 2-Phenoxy-benzoesäure, 2-Acetoxy-benzoesäure, Methansulfonsäure, Äthansulfonsäure, Hydroxyäthansulfonsäure, Benzolsulfonsäure,   pToluol-    sulfonsäure,

   Naphthalinsulfonsäure oder Sulfanilsäure, oder Methionin, Tryptophan, Lysin oder Arginin.



  Dabei können   Mono-oder    Polysalze vorliegen.



   Die neuen Guanidinderivate und ihre Salze zeigen blutdrucksenkende Wirksamkeit und können als blutdrucksenkende Mittel, besonders bei neurogener oder renaler Hypertension, verwendet werden. Sie sind, insbesondere die Alkylenimino-alkylguanidine, in denen die Alkyleniminogruppe 6 bis 8 Kohlenstoffatome, ganz besonders 7 Kohlenstoffatome, aufweist und die keinen weiteren Substituenten oder nur eine Methylgruppe als Substituenten enthalten und deren Guanidingruppen unsubstituiert sind, wie auch ihre Salze und quaternären Ammoniumverbindungen, durch eine langandauernde Wirksamkeit ausgezeichnet.  



   Die neuen Verbindungen sollen als Heilmittel in Form von pharmazeutischen Präparaten verwendet werden.



   Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass man auf Alkylenimino-alkylamine, deren Alkyleniminorest 4 bis 10 Kohlenstoffatome als Ringglieder und deren Alkylrest 1 bis 7 Kohlenstoffatome enthält, oder deren Salze eine Verbindung einwirken lässt, welche mit der Aminogruppe des Alkylenimino-alkylamins durch Kodensation oder Anlagerung unmittelbar eine Guanidinogruppe ergibt.



  Wenn erwünscht, können erhaltene freie Guanidine in an sich bekannter Weise acyliert werden.



   Als Verbindungen, die durch Reaktion mit der Aminogruppe eine Guanidinogruppe ergeben, sollen insbesondere Verbindungen der Formel
EMI2.1     
 und deren Salze, worin R eine freie oder durch Niederalkyl oder Acyl substituierte Aminogruppe, Y einen abspaltbaren Rest, wie einen Alkylmercapto-, Alkoxy- oder einen Pyrazolrest, und N-X eine Iminogruppe bedeuten, oder worin X und Y zusammen mit der CN-Doppelbindung eine CN-Dreifachbindung bilden, genannt werden. Solche Verbindungen sind beispielsweise   S-Alkyl-isothioharnstoffe,    z. B.

   S-Methyl- oder S-Äthylisothioharnstoffe,   O-Al-    kylisoharnstoffe,   z.B.      O-Methyl- oder    O-Äthylisoharnstoffe, Cyanamid oder ein   1-Guanyl-3,5-dime-    thyl-pyrazol oder deren Salze, besonders mit Mineralsäuren, wie Halogenwasserstoffsäure, z. B. Salzsäure, Bromwasserstoffsäure oder in erster Linie Salpeteroder Schwefelsäure. Die   Amino- bzw.    Iminogruppe dieser Verbindungen sind unsubstituiert oder können durch Alkylreste, wie Methyl- oder Äthylreste, substituiert sein. Eine bevorzugte Methode besteht darin, dass man das Alkylenimino-alkylamin mit einem S-Alkylisothioharnstoff, in erster Linie mit S-Methylisothioharnstoff, umsetzt.

   Die Reaktion lässt sich in Abwesenheit oder vorzugsweise in Gegenwart von Lösungsmitteln, wie Wasser, mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkanolen, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol oder tert.



  Butanol, Äthern, wie p-Dioxan, Ketonen, wie Aceton oder Methyläthylketon, oder niederen Alkancarbonsäuren, wie Essigsäure, bei Raum- oder erhöhter Temperatur,   z.B.    der Siedetemperatur des Lösungsmittels, und bei normalem oder erhöhtem Druck oder in Gegenwart eines inerten Gases, wie Stickstoff, durchführen.



   Die zu dieser Reaktion verwendeten Ausgangsmaterialien sind bekannt oder lassen sich nach an sich bekannten Methoden herstellen. So kann man zum Beispiel S-Alkylisothioharnstoffe oder   O-Alkyl-    isoharnstoffe erhalten durch Alkylieren von Thioharnstoffen oder Harnstoffen, deren Stickstoffatome mindestens ein Wasserstoffatom tragen, mit Alkylhalogeniden,   z.B.    Methyl- oder   Athylchlorid, -bro-    mid oder   -jodid,    oder mit Dialkylsulfaten, wie Dimethyl- oder Diäthylsulfat.

   Die Alkyleniminoalkylamine lassen sich zum Beispiel durch Behandeln von Alkyleniminen mit   Halogenalkylnitrilen,    besonders mit Chloralkylnitrilen, oder mit Alkennitrilen, in welchen die Doppelbindung durch die Nitrilgruppe aktiviert ist, und Reduktion der Nitrilgruppe in den erhaltenen Alkylenimino-alkylnitrilen in an sich bekannter Weise erhalten.



   Acylderivate der neuen Guanidine lassen sich zum Beispiel auch durch Behandeln der erhaltenen freien Guanidinverbindungen mit einem reaktionsfähigen funktionellen Derivat einer Carbonsäure,   z..    mit einem Halogenid, wie einem Chlorid oder einem Anhydrid einer Carbonsäure, gewinnen. Diese Reaktion führt man vorzugsweise in einem inerten Lösungsmittel, z. B. einem Kohlenwasserstoff, wie einem aliphatischen Kohlenwasserstoff,   z.B.    Hexan, oder einem aromatischen Kohlenwasserstoff, z. B. Benzol, Toluol oder Xylol, durch, oder in einer tertiären organischen Base, wie einer flüssigen Pyridinverbindung,   z.B.    Pyridin oder Collidin.



   Je nach den verwendeten Bedingungen lassen sich die neuen Guanidine in Form ihrer freien Basen oder ihrer Salze erhalten. Die Salze können in an sich bekannter Weise in die freien Basen übergeführt werden,   z.B.    durch Reaktion mit einem basischen Mittel, wie einem Alkalimetallhydroxyd,   z.B.    Lithium-, Natrium- oder Kaliumhydroxyd, oder einem Alkalimetallcarbonat, z. B. Lithium-, Natrium- oder Kaliumcarbonat. Die freien Basen anderseits lassen sich in Säureadditionssalze, z.

   B. durch Reaktion mit einer anorganischen oder organischen Säure, wie zum Beispiel der obengenannten, überführen, wenn erwünscht in Gegenwart eines Lösungsmittels, wie eines Alkohols,   z.B.    Methanol, Äthanol, Propanol oder Isopropanol, eines Äthers,   z.B.    Diäthyläther, oder p-Dioxanen oder eines Alkylalkanoats,   z.B.    Essigsäureäthylester, oder in einer Mischung dieser Lösungsmittel, wenn erwünscht, in Gegenwart von Wasser.



   In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in Celsiusgraden angegeben.



   Beispiel 1
Zu einer Lösung von 5 g 2-(Octamethylen-imino) äthylamin in 7   cm5    Wasser gibt man 4,1 g S-Methylisothioharnstoffsulfat, kocht die Reaktionsmischung 11/2 Stunden am Rückflusskühler und fügt Wasser bis zu einem Gesamtvolumen von 55   cm:1    zu, worauf beim weiteren Kochen am Rückflusskühler ein Niederschlag ausfällt. Dieser wird nach dem Abkühlen abfiltriert und aus Wasser umkristallisiert. Das so erhaltene 2- (Octamethylen-imino)-äthylguanidin-sulfat schmilzt bei   2722750    (Zersetzung).



   Das in diesem Beispiel verwendete Ausgangsmaterial lässt sich zum Beispiel wie folgt erhalten:  
Zu einer Lösung von 73 g Chloressigsäurenitril in 500 cmS Benzol gibt man 51,5 g wasserfreies Natriumcarbonat und eine Lösung von 122,7 g Octamethylenimin in 250 cm3 Benzol. Man kocht die Reaktionsmischung unter Rühren 4 Stunden am Rückflusskühler, kühlt, filtriert und dampft das Filtrat unter vermindertem Druck ein. Der ölige Rückstand wird unter vermindertem Druck destilliert.



   Zu einer Suspension von 44,5 g Lithium-Aluminiumhydrid in 2000   cm3    Äther gibt man unter Kühlung eine Lösung von 139,2 g des erhaltenen Acetonitrils in 300   cm3      Äther,    kocht dann die Lösung 3 Stunden am Rückfluss und rührt über Nacht weiter.



  Dann gibt man 40 cmS Wasser, 50 cmS 20   0/obige    wässrige Natriumhydroxydlösung und 125   cms    Wasser unter Kühlung zu, filtriert die Reaktionslösung, engt das Filtrat unter vermindertem Druck ein und destilliert im Wasserstrahlvakuum.



   Beispiel 2
Zu einer Lösung von 5 g 3-(Heptamethylenimino)-propylamin in 10   cm3    Wasser gibt man   4,1 dz    S-Methyl-isothio-harnstoffsulfat und erhitzt die Lösung 4 Stunden auf dem Dampfbad. Während der ganzen Reaktion wird eine starke Methylmercaptan Entwicklung beobachtet. Das 3-(Heptamethylenimino)-propylguanidin-sulfat fällt aus und wird nach dem Abkühlen der Reaktionslösung abfiltriert. Nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung   von Atha-    nol und   Athyläther    und dann aus einer Mischung von Äthanol und Hexan schmilzt es bei   2482520    (unter Zersetzung).



   Das Ausgangsmaterial lässt sich zum Beispiel wie folgt erhalten:
14,3 g Heptamethylenimin werden langsam und unter Rühren zu 27,6 g Acrylnitril gegeben und 2 cm3 einer   380/0 eigen    wässrigen Trimethylbenzylammoniumhydroxydlösung (Triton B) zugefügt, worauf eine starke Reaktion eintritt. Nachdem diese abgeklungen ist, wird die Reaktionsmischung über Nacht bei Raumtemperatur gerührt, der   Uberschuss    Acrylnitril unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand fraktioniert. Das Heptamethyleniminopropionitril geht bei   94-97"    und 0,9 mm Quecksilberdruck über. Die Reduktion mit Lithium Aluminiumhydrid, analog der in Beispiel 1 beschriebenen, führt zum gewünschten 3-(Heptamethylimino)-propylamin.



   Beispiel 3
Eine Mischung von 5 g 2-(Hexamethylen-imino) äthylamin und 4,9 g S-Methylisothioharnstoff-sulfat in 10 cmS Wasser wird 7 Stunden am Rückfluss gekocht, wobei sich Methylmercaptan entwickelt. Die Lösung wird dann unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft und das erhaltene 2-(Hexamethylen-imino)-äthylguanidin-sulfat aus einer Mischung von   Äthanol    und äthyläther umkristallisiert.



  Es schmilzt bei   233-236"    (Zersetzung).



   Die freie Base lässt sich durch Lösen des erhaltenen   2-(Hexamethylen - imino) - äthylguanidin-sulfats    in Wasser und Versetzen der Lösung mit wässriger Natronlauge erhalten. Gibt man zur freien Base 1   Mol-Äquivalent    Benzoylchlorid in Pyridin, erhält man das   2- (Hexamethylen - imino)-äthyl-N-benzoyl-    guanidin.



   Behandelt man eine Lösung der freien Base in einer Mischung von Äthanol und Äther mit einer ätherischen Salzsäurelösung, erhält man das Hydrochlorid des   2-(Hexamethylen- imino) - äthylguanidins.   



   Das in diesem Beispiel verwendete Ausgangsmaterial lässt sich analog dem in Beispiel 1 beschriebenen Weg durch Umsetzung von Hexamethylenimin mit Chloressigsäurenitril und Reduktion des entstandenen Nitrils mit Lithium-Aluminiumhydrid gewinnen.



   Beispiel 4
Man mischt 5 g 2-Piperidino-äthylamin in 7 cm3 Wasser mit 5,45 g S-Methylisothioharnstoff-sulfat, wobei die Temperatur langsam ansteigt, und vervollständigt die Reaktion nach dem Abklingen durch Erhitzen. Nach dem Kühlen wird das 2-Piperidino äthylguanidin-sulfat abfiltriert und aus einer Mischung von   Athanol    und   Äthyläther    umkristallisiert. Es schmilzt bei   2032070    (unter Zersetzung).



   Beispiel 5
Zu einer Lösung von 2,5 g 2-(Dekamethylenimino)-äthylamin in 5 cm3 Wasser gibt man 1,76 g S-Methylisothioharnstoff-sulfat und erhitzt die Reaktionsmischung 4 Stunden auf dem Dampfbad. Nach dem Kühlen filtriert man das entstandene 2-(Dekamethylen-imino)-äthylguanidin-sulfat ab und kristallisiert es aus Äthanol um. F.   260-273"    (Zersetzung).



   Das verwendete Ausgangsmaterial lässt sich analog der in Beispiel 1 beschriebenen Weise durch Behandeln von Dekamethylenimin mit Chloressigsäurenitril und Reduktion des erhaltenen Nitrils mit Lithium Aluminiumhydrid erhalten.



   Beispiel 6
2,01 g   1-Guanyl-3, 5-dimethyl-pyrazolnitrat    und 17 g 2-(Octamethylen-imino)-äthylamin werden in 100   cm3    Äthanol unter Rühren und Ausschluss von Kohlenstoffdioxyd 21/2 Stunden am Rückfluss gekocht. Die Lösung wird dann unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft, der Rückstand mit Äther ausgezogen   und    in Wasser aufgenommen. Die wässrige Lösung wird mit Natronlauge versetzt und mit Äther ausgezogen. Man dampft die ätherische Lösung ein, behandelt den Rückstand mit wässriger Schwefelsäure und kristallisiert aus Wasser um. Das 2-(Octamethylen-imino)-äthylguanidin-sulfat schmilzt bei   2722750    (Zersetzung).



   Beispiel 7
3,6 g 2-(Hexamethylen-imino)-äthylamin werden 2 Stunden mit 2,5 g Cyanamid, gelöst in Wasser, das einige Tropfen Essigsäure enthält, am Rückflussküh  ler    gekocht. Man dampft unter vermindertem Druck  ein und behandelt den Rückstand mit wässriger Schwefelsäure. Das 2-   (Hexamethylen-imino) -äthyl-    guanidin-sulfat schmilzt nach dem Umkristallisieren aus einer Mischung von   Athanol      und Äthyl äther    bei   233-236"    (Zersetzung).



   Beispiel 8
Eine Mischung von 3,1 g 2-(Heptamethylen  imino) - äthyl - methylamin,    2,54 g S-Methyl-isothioharnstoff-sulfat und 5   cm3    Wasser hält man 4 Stunden am Rückflusskühler im Sieden. Nach dem Abkühlen filtriert man das ausgeschiedene 1-(2-Hepta  methylenimino-äthyl)-1-methyl-guanidin-sulfat    ab und kristallisiert es aus wässrigem Äthanol, F. 284 bis 2860 (Zersetzung).



   Das Ausgangsprodukt kann wie folgt hergestellt werden:
Zu einer Lösung von 13,79 g Heptamethylenimin in 50 cm3 Benzol fügt man unter Rühren bei Raumtemperatur 15,3 g 2-Brom-äthanol und 6,5 g Natriumcarbonat und hält das Reaktionsgemisch 17 Stunden am Rückflusskühler bei fortgesetztem Rühren im Sieden. Nach dem Abkühlen filtriert man, dampft das Lösungsmittel ab und destilliert den Rückstand im Vakuum. Das erhaltene 2-Heptamethylenimino-äthanol geht bei   110-115"    und 14 mm Quecksilbersäule über.



   Eine Lösung von 6,28 g 2-Heptamethylenimino äthanol in 50 cm3 Benzol fügt man zu einer Mischung von 5,2 g Thionylchlorid in 150   cm3    Benzol und hält das Reaktionsgemisch 2 Stunden unter Rühren am Rückflusskühler im Sieden. Es scheidet sich das 2  Heptamethylenimino-äthylchlorid-hydrochlorid    ab, das nach dem Umkristallisieren aus Methanol-Ather  Gemisch bei 20" 305" schmilzt.   



   10,22 g des erhaltenen Hydrochlorids erhitzt man gemeinsam mit 5,5 g wasserfreiem Kaliumcarbonat und 17,5 g einer   33 0/oigen    äthanolischen Methylaminlösung 3 Stunden am Rückflusskühler zum Sieden. Nach dem Abkühlen verdünnt man das Reaktionsgemisch mit Wasser und alkalisiert mit   400/oiger    wässriger Natronlauge. Die ölige Abscheidung extrahiert man mit Äther, trocknet das Extrakt über Natriumsulfat, engt ein und destilliert im Vakuum. Das erhaltene   2- Heptamethylenimino - äthyl - methylamin    geht bei   99-1010    und 13 mm Quecksilbersäule über;   n2D    =   1,4719.   



   Bei Verwendung anderer Niederalkylamine, z. B.



     Äthyl- oder    n-Propylamin, kann man in analoger Weise andere   1 -(2-Heptamethylenimino-äthyl)- 1-nie-    deralkyl-guanidin-sulfate erhalten,   z.B.    1-(2-Hepta  methylenimino-äthyl)-l-äthyl- oder -n-propyl-guani-    din-sulfat.



   Beispiel 9
Eine Mischung von 5 g   2-Heptamethylenimino-    äthylamin, 10   cm3    Wasser und 4,5 g 1-Methyl-Smethyl-isothioharnstoff-sulfat hält man 8 Stunden im Sieden und arbeitet das Reaktionsprodukt, wie in Beispiel 1 beschrieben, zum   1-(2-Heptamethylen-    imino-äthyl)-3-methyl-guanidin-sulfat auf.



   Beispiel 10
Zu einer Mischung von 1,46 g Benzoyl-cyanamid und 1,56 g 2-Heptamethylenimino-äthylamin fügt man eine kleine Menge konzentrierte wässrige Salzsäure, erhitzt 10 bis 15 Minuten am Dampfbad, kühlt ab und verdünnt mit Äthanol. Durch Zusatz von Äther fällt das ölige 1-Benzoyl-3-(2-heptamethylen-imino-äthyl)-guanidin-hydrochlorid aus; es zeigt eine Infrarot-Absorptionsbande bei 1678   cm-t    (in Chloroform).



   Anstelle des Benzoyl-cyanamids können in obigem Beispiel auch 4-Methoxy- oder   3,4,5-Trimeth-    oxy-benzoyl-cyanamid verwendet werden.



   Beispiel 11
Eine Mischung von 2,35 g 2-Hexamethylenimino äthyl-guanidin-hydrochlorid und 1 g Propionylchlorid erhitzt man einige Stunden im Bombenrohr auf   105 .    Nach dem Abkühlen löst man das Reaktionsprodukt in Äthanol und fällt das 1-Propionyl3-(2-hexamethylenimino-äthyl)-guanidin-hydrochlorid durch Zusatz von Äther aus.



   Beispiel 12
Eine Mischung von 2,35 g 2-Hexamethylenimino äthyl-guanidin-hydrochlorid und 0,8 g Acetylchlorid wird, wie in Beispiel 12 beschrieben, im Bombenrohr erhitzt und ergibt das 1-Acetyl-3-(2-hexamethy  leniminoäthyl)-guanidin-hydrochlorid.   



   Beispiel 13
Eine wässrige Lösung von 3-(4-Methyl-hexamethylenimino)-propylamin gibt mit S-Methyl-isothioharnstoff-sulfat analog dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren das 3-(4-Methyl-hexamethylenimino)-propyl-guanidin-sulfat.



   Das Ausgangsprodukt wird wie folgt hergestellt:
Durch Reaktion von 4-Methyl-hexamethylenimin mit Acrylnitril in Gegenwart von Benzyl-trimethylammonium-hydroxyd erhält man das 3-(4-Methyl  hexamethylenimino)- propionitril    vom   Kp.    = 126 bis   1300.    Dieses reduziert man in ätherischer Lösung mit Lithium-Aluminiumhydrid und erhält das erwünschte   3 -(4 - Methyl - hexamethylenimino) - propyl-    amin.   

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von neuen Guanidinen, dadurch gekennzeichnet, dass man auf Alkyleniminoalkylamine, deren Alkyleniminorest 4 bis 10 Kohlenstoffatome als Ringglieder und deren Alkylrest 1 bis 7 Kohlenstoffatome enthält, oder deren Salze eine Verbindung einwirken lässt, welche mit der Aminogruppe des Alkylenimino-alkylamins durch Kondensation oder Anlagerung unmittelbar eine unsubstituierte oder substituierte Guanidinogruppe ergibt.
    UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Verbindungen der Formel EMI5.1 oder deren Salze verwendet, worin Y einen abspaltbaren Rest und N-X eine Iminogruppe bedeuten, oder worin X und Y zusammen mit der CN-Doppelbindung eine CN-Dreifachbindung bilden und R für eine freie oder durch Niederalkyl substituierte Aminogruppe steht.
    2. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man Alkylenimino-alkylamine, deren Alkylenrest 6 bis 8 Kohlenstoffatome als Ringglieder und deren Alkylrest 1 bis 7 Kohlenstoffatome enthält, als Ausgangsstoffe verwendet.
    3. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man Alkylenimino-alkylamine, deren Alkylenrest 6 bis 8 Kohlenstoffatome als Ringglieder und deren Alkylrest 2 bis 3 Kohlenstoffatome enthält, als Ausgangsstoffe verwendet.
    4. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man Heptamethylen-imino-alkylamine, deren Alkylrest 1 bis 7 Kohlenstoffatome enthält, als Ausgangsstoffe verwendet.
    5. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man die Alkylenimino-alkylamine oder deren Salze mit einem S-Alkylisothioharnstoff oder einem Salz davon umsetzt.
    6. Verfahren nach Patentanspruch und den Unteransprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man die erhaltenen Verfahrensprodukte acyliert.
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