Einrichtung zum Verlagern und Ordnen in einer Vielzahl anfallender flacher Gegenstände, z.B. Biskuits
Im schweizerischen Patent Nr. 336751 ist ein Verfahren zum Verlagern einer Vielzahl flacher, in bestimmter Ordnung anfallender Gegenstände in neue Ausrichtung beschrieben, bei dem letztere aus ihrer Lage in einer Anzahl annähernd paralleler Reihen auf einer sich bewegenden Fläche in eine kleinere Anzahl solcher Reihen, z. B. in eine einzige Reihe, abgelenkt werden, in der dann die Gegenstände der erstgenannten Reihen sich in mehreren Lagen befinden. In bezug auf Fig. 21 bis 24 der Patentschrift des genannten Patentes ist eine Vorrichtung beschrieben, mittels der eine solche Schichtreihe von Gegenständen erzeugt wird, wobei diese Schichtreihe aus einer Reihe von Stapeln von übereinander angeordneten Gegenständen besteht.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung zum Verlagern und Ordnen in einer Vielzahl anfallender flacher Gegenstände, wie zum Beispiel Biskuits, in einer Schichtreihe. Diese Einrichtung kann aber natürlich auch geeignet sein für andere Gegenstände als Biskuits.
Die Einrichtung nach der Erfindung besitzt ein Fördergerät, auf dem eine Anzahl von Trägern schwenkbar befestigt sind und das sich von einer Ladezone, in der die Gegenstände in jeweils einige der Träger geladen werden können, so dass sie einzeln oder stapelweise flach auf den Trägern liegen, bis zu einer Abgabestation erstreckt, in der die Gegenstände hochkant von den Trägern auf eine stationäre Stützvorrichtung überführt werden, so dass sie auf der Vorrichtung eine Folge bilden, wobei jeder Träger auf seiner Fahrt von der Ladezone zur Abgabestation gekippt wird.
In Kombination von Teilen der im erwähnten Patent anhand der Fig. 21 bis 24 beschriebenen Vorrichtung mit der Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung kann ein Aggregat entstehen, mittels dessen eine grosse Anzahl flacher Gegenstände aus ihrer Lage in einer Anzahl annähernd paralleler Reihen auf einer sich bewegenden Fläche in eine Reihe von Gegenständen überführt werden, in der letztere hochkant in enger Folge angeordnet sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 die Einrichtung schematisch in Seitenansicht,
Fig. 2 den zwischen den Linien A und B liegenden Teil der Einrichtung von Fig. 1 in einem grö sseren Massstab,
Fig. 3 in einem grösseren Massstab den zwischen den Linien B und C liegenden Teil der Einrichtung von Fig. 1,
Fig. 4 in einem grösseren Massstab den zwischen den Linien C und D liegenden Teil der Einrichtung von Fig. 1,
Fig. 5 in einem grösseren Massstab als Fig. 4 die Abgabestation der Einrichtung, wobei aber die Träger eine von Fig. 4 etwas verschiedene Stellung einnehmen und nur ein einziger Gegenstand sich auf dem Tisch der Abgabestation befindet,
Fig. 6 in einem grösseren Massstab einen Schnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 2,
Fig. 7 in einem grösseren Massstab eine Draufsicht auf die Ladezone der Einrichtung von Fig.
1, nebst einem Beispiel einer Vorrichtung zum Laden von Biskuits in die Träger,
Fig. 8 in einem kleineren Massstab als Fig. 5 eine Draufsicht auf die Abgabestation,
Fig. 9 eine der Fig. 8 entsprechende Seitenansicht,
Fig. 10 eine Seitenansicht eines Teils der Biskuittrag- und Führungsmittel,
Fig. 11 in einem grösseren Massstab einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 9 und
Fig. 12 bis 14 eine Seiten- bzw. Stirnansicht und den Grundriss eines Trägers.
Wie insbesondere aus Fig. 1 bis 5 hervorgeht, weist die gezeichnete Einrichtung zum Verlagern und Ordnen in einer Vielzahl anfallender Biskuits eine endlose Förderkette 1 auf, an der eine Anzahl L-förmiger Träger 2 in gleichmässigen Abständen schwenkbar befestigt ist. Die Förderkette 1 und die Mittel zum Verbinden der Träger 2 mit dieser sind schematisch in Fig. 1 bis 5 dargestellt, die nur je einen Teil der Förderkette zeigen. Jeder Träger 2 ist mit einer in einen Führungsschlitz 4 greifenden Führungsrolle 3 versehen. Die Rollen 3 und deren Verbindung mit den Trägern 2 sind schematisch in Fig. 2 bis 5 dargestellt. Die Förderkette 1 läuft über entsprechend in Rahmen angeordnete Kettenräder, wobei ein Rad 5 ein Spannrad und ein Rad 6 ein sich in Richtung des Pfeils E (Fig. 4) drehendes Antriebsrad ist, das die Förderkette in Richtung des Pfeils F (Fig. 1) bewegt.
Zum Überführen der Förderkette 1 von der untern in die obere Trummlage am andern Ende der Förderstrecke sind noch ein oder mehrere weitere Spannräder (nicht gezeigt) vorgesehen.
Nach Fig. 6 weist die Förderkette 1 eine normale, zwischen annähernd vertikalen, stationären Führungsplatten 7 laufende Rollenkette auf. Die Platten 7 werden von Abstandhaltern 8 voneinander und mittels Abstandhaltern 10 von einem Rahmenteil 9 der Einrichtung weggehalten. In gleichmässigen Abständen sind Paare von Winkeleisen 11 an der Kette befestigt, und auf jedem dieser Paare ist eine Tragplatte 12 montiert. Zwei Supporte 13 der letzteren bilden Lager für eine Spindel 14, auf der ein Träger 2 angeordnet ist, wobei die Achsen dieser drehbaren Spindeln rechtwinklig zur Kettenbewegungsrichtung liegen. Zwei auf der Spindel 14 drehbar montierte Stellringe 15 liegen in Schlitzen 16 der Platten 7 zwecks Abstützung der Trägergewichte an den Platten 7.
Diese Schlitze 16 sind so geformt, dass die Kette 1 zwangläufig dem von den gestrichelten Linien in Fig. 1 bis 5 angedeuteten Weg folgen muss. An ihrem dem Träger 2 abgekehrten Ende ist an der Spindel 14 ein Arm 17 befestigt, auf dem die Führungsrolle 3 drehbar gelagert ist, die in den Führungsschlitz 4 greift, der in einer bezüglich des Rahmens 9 stationären Platte 18 (Fig. 5) vorgesehen ist. Jeder Träger 2 besteht aus einem Paar L-förmiger Arme, die im Abstand voneinander starr an der Spindel 14 befestigt sind. Jeder dieser Arme weist zwei zueinander annähernd senkrechte Teile 19 und 20 (Fig. 12 bis 14) auf.
Bewegt sich die Förderkette 1 in Richtung der Pfeile F (Fig. 1), so führt sie die Träger 2 nacheinander durch eine Ladezone längs ihres obern Trummes, deren Ende an der Linie B (Fig. 1) liegt, und weiter zu einer Abgabestation 21. Längs der Ladezone verläuft der Führungsschlitz 4 so, dass die Träger 2 auf ihrem Weg mit ihren Teilen 20 vertikal stehen und mit ihren Teilen 19 von den Teilen 20 weg nach hinten ragen (Fig. 2).
Fig. 7 zeigt die Förderkette 1 in der Ladezone im Grundriss und weiter ein Beispiel der ihr zugeordneten Vorrichtung zum Aufgeben von Biskuits 22 in die Träger 2. Der Kettenförderer 1 ist wiederum schematisch gezeigt, und der Führungsschlitz ist weggelassen. Die Vorrichtung zum Aufgeben der Biskuits auf die Träger ist annähernd dieselbe wie die in Fig. 21 des angeführten Patentes dargestellte Vorrichtung; sie weist ein flaches Förderband 23, Ablenkplatten 24 und ein Ankerwerk 25 auf. Der Antriebsmechanismus für letzteres und für das Förderband 23 ist aus Gründen der Vereinfachung weggelassen, ist aber vorteilhaft auf die gleiche Art und Weise ausgebildet und angeordnet wie im angeführten Patent. Das obere Trumm des Kettenförderers 1 ist in bezug auf das Förderband 23 abwärts in der Bewegungsrichtung der beiden Fördermittel geneigt.
In Fig. 2 ist das Förderband 23 zwecks Darstellung dieser Relativneigung der beiden Förderorgane 1 und 23 gezeigt.
An der Ladezone verlassen die Biskuits 22 den Rand des Förderbandes 23 und gelangen direkt auf die Teile 19 der Träger 2 (siehe Fig. 6 und 7). Wenn die Träger die Ladezone auf der Linie B (Fig. 1 und 7) verlassen, so haben sie zum grössten Teil eine Anzahl Biskuits 22 aufgenommen, die in etwas unregelmässigen Stapeln auf den Trägerteilen 19 lagern, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt ist. Sind aber in den Biskuitreihen auf dem Förderband 23 Lücken vorhanden, so passieren möglicherweise einige der Träger die Ladezone und erhalten vielleicht nur ein Biskuit oder überhaupt keines.
Eine vertikale, auf einem Rahmenteil 27 an der dem Förderband 23 abgekehrten Seite der Träger 2 abgestützte Führungsplatte 26 (Fig. 6 und 7) verhindert ein Abfallen der Biskuits 22 von den Trägern 2 auf dieser Seite. Die Rahmenteile 9 und 27 sind vorzugsweise verstellbar in Richtung des Pfeils G (Fig. 6), so dass die Vorrichtung für das Verarbeiten von Biskuits von verschiedenem Durchmesser verwendet werden kann.
Beim Verlassen der Ladezone werden die Träger 2 durch entsprechende Führung ihrer Führungsrolle 3 etwas nach vorn gekippt und von der Förderkette 1 einen steileren Weg hinuntergeführt, wie aus Fig. 1 und 3 hervorgeht. Dadurch gleiten die Biskuits auf den Teilen 19 nach vorn, bis sie gegen die Trägerglieder 20 stossen. Die Anlageflächen 28 für die Biskuits dieser Teile 20 sind gegeneinandergeneigt (Fig. 14), so dass die Biskuits bei ihrer Bewegung auf die Teile 20 sich im flachen, von den Flächen 28 der beiden Teile 20 gebildeten V auf den Teilen 19 sammeln. Der abwärtsgeneigte Teil des Weges der Förderkette 1 zwischen den beiden Linien B und C der Fig. 1 dient also dem Zweck, die unregelmässigen Biskuitstapel in gleichmässige Stapel überzuführen, die kraft ihrer Lage an den Teilen 20 nicht von den Trägern abrollen können.
Nach Durchlaufen dieser abwärtsgeneigten Wegstrecke werden die Träger 2 von der Förderkette 1 über eine aufwärtsgeneigte Wegstrecke zur Abgabestation 21 geleitet (siehe Fig. 1, 4, 5, 8 und 9). Auf dieser Wegstrecke verläuft der Führungsschlitz 4 so, dass die Träger 2 beim Erreichen der Abgabestation nach vorn kippen und die Trägerteile 20 parallel zur Trägerfortbewegungsrichtung bringen. Demzufolge stehen nun die Biskuits 22 bei ihrer Aufwärtsbewegung zur Abgabestation hochkant auf den Trägerteilen 20.
An der Abgabestation befindet sich eine schmale Plattform 29 in solcher Anordnung, dass jeder Träger 2 mit je einem Trägerteil 20 auf jeder Seite der Plattform (siehe Fig. 5 und 8) ankommt und das Ende 30 letzterer sich etwas unterhalb der Unterkanten der auf den Teilen 20 ruhenden Biskuits 22 befindet. In der von den Teilen 20 beim Vorbeipassieren an den Plattformseiten eingenommenen Stellung ist die Oberseite 31 des Endes 30 der Plattform 29 in bezug auf die Flächen 28 der Teile 20 nach oben geneigt. Gelangt somit ein Träger 2 in die Abgabestation, so gelangt das Plattformende 30 zuerst unter die auf den Teilen 20 ruhenden Biskuits und hebt sie dann beim Weiterlaufen des Trägers von den Teilen 20 ab. Die Trägerteile 19 schieben dabei die Biskuits über die Plattformoberseite 31.
Letztere weist einen Absatz 32 auf, und die Förderkette 1 bewegt die Träger 2 vorwärts längs der Plattform 29, bis die Auf- bzw. die Anlageseiten der Teile 19 für die Biskuits den Absatz 32 erreichen. Haben die Träger 2 diesen Punkt erreicht und die Biskuits 22 über den Absatz 32 geschoben, so bewegen sich die Träger 2 von der Plattform 29 weg abwärts. Der Führungsschlitz 4 ist auf der Abgabestation so ausgebildet, dass die Träger beim Abstieg von der Plattform nach Abschieben ihrer Biskuits über den Absatz 32 etwas nach rückwärts kippen. Durch diese kleine Rückwärtsverschwenkung der Träger wird verhindert, dass die Oberenden der Teile 19 die gerade auf die Plattform abgegebenen Biskuits beschädigen. über der Plattform 29 und parallel zu dieser befinden sich zwei rechteckige Bürsten 33 (Fig. 5, 8 und 9).
Die Borsten dieser Bürsten liegen annähernd horizontal und sind einwärts und etwas vorwärts gerichtet, wie am besten aus Fig. 8 ersichtlich ist.
Der Abstand zwischen den Borstenspitzen der beiden Bürsten ist etwas kleiner als der Durchmesser der Biskuits, so dass ein Biskuit 22, wenn es durch seinen Träger über den Absatz 32 der Plattform 29 geschoben wird, an seinen Seiten durch die Borsten gehalten wird (Fig. 5). Beim Weiterbewegen des Biskuits über die Plattform weg biegen sich die Borsten etwas nach vorn um und hindern somit den Fortschritt des Biskuits in keinem nennenswerten Mass. Die vorwärtsgeneigten Borsten widerstehen jedoch jeglicher Tendenz des Biskuits, rückwärts zu fallen, und in dieser Beziehung arbeiten die Bürsten wie ein Sperrmechanismus. Die Stellung der Bürsten kann natürlich verändert werden, um sie Biskuits von unterschiedlichem Durchmesser anpassen zu können.
Bei der Ankunft aufeinanderfolgender Träger 2 an der Plattform 29 werden die von diesen mitgenommenen Biskuits durch den Träger längs der Plattformoberfläche 31 bis zum hintersten, auf der Plattform ruhenden Biskuit aufgeschlossen. Bei der weiteren Bewegung des Trägers werden die Biskuits auf der Plattform nach vorn zwischen den Bürsten 33 hindurchbewegt, und zwar um eine Distanz gleich der Dicke des auf dem Träger befindlichen Biskuitstapels. Es entsteht somit eine Folge 34 von hochkant stehenden Biskuits an der Abgabestation (siehe Fig. 1 und 4), deren Länge zufolge des Ablegens der Biskuits an der Abgabestation allmählich wächst, wobei beim Vorwärtsbewegen der Biskuitfolge durch die Träger längs der Plattform 29 ein beträchtlicher Rückdruck auf die Träger ausgeübt wird.
Sobald jedoch ein Träger seine Abwärtsfahrt beginnt, verhindern die geneigten Borsten der Bürsten 33, dass der genannte Rückdruck das hinterste Biskuit der Folge gegen die Glieder 19 des absteigenden Trägers drückt. Die Biskuitfolge kann daher eine sehr beträchtliche Länge aufweisen, ohne dass die in der Abgabestation am hintern Ende der Folge abgegebenen Biskuits irgendwie beschädigt werden.
Die Tatsache, dass aufeinanderfolgende Träger bei ihrer Ankunft in der Abgabestation verschiedene Biskuitmengen tragen können, beeinflusst natürlich die Bildung der Folge 34 auf der Plattform 29 in keiner Weise.
In der oben beschriebenen Vorrichtung werden die Biskuits 22 in der Ladezone direkt auf die Trägerglieder 19 abgegeben. Die Biskuits könnten aber auch auf eine zwischen den Trägergliedern in der Ladezone angeordnete Plattform oder einen Gurt abgegeben werden. In diesem letzteren Fall sind die Träger so angeordnet, dass sie relativ zu dieser Plattform oder diesem Gurt aufsteigen, so dass die auf dieser Plattform oder diesem Gurt gebildeten Biskuitstapel auf die annähernd horizontalen Trägerglieder 19 gelangen, wenn letztere über die Plattform oder den Gurt steigen. Eine Anordnung dieser Art ist im genannten schweizerischen Patent in Fig. 24 dargestellt.
Die oben beschriebene Einrichtung ist speziell geeignet zum Verlagern und Ordnen von Biskuits, da diese nicht irgendwelchen heftigen Bewegungen unterzogen werden. Ferner weist die Einrichtung folgende Vorteile auf: Ihre Tätigkeit ist kontinuierlich, Änderungen im Biskuitausstoss beeinflussen ihre Wirkungsweise nicht, die Biskuits sind während der ganzen Behandlung vollständig blossgelegt, und die gleiche Einrichtung kann für sehr unterschiedliche Grössen und Formen von Biskuits verwendet werden.
Weiter wird zufolge der kontinuierlichen Arbeit der Einrichtung jegliche Tendenz zum Festklemmen der Biskuits automatisch behoben, und gebrochene oder falsch verlegte Biskuits, wie zum Beispiel das Bis kuit 22a in Fig. 4, können zwischen den Trägern ausfallen.
Soll die Biskuitfolge 34 an eine von der Plattform 29 entfernte Stelle vorgetragen werden, so kann die beschriebene Einrichtung noch mit einer an sich bekannten, der Plattform 29 nachgeschalteten Trans portvorrichtung versehen werden, z. B. ein Förderer oder eine stationäre, kontinuierliche Tragfläche, auf den bzw. längs der die Biskuits von den in der Abgabestation ankommenden Trägern auf- bzw. vorgeschoben werden. Solche Förderer oder stationäre, kontinuierliche Tragflächen besitzen jedoch den Nachteil, dass die Biskuits nur schwer in Linie gehalten werden können, ohne zwischen den Biskuits und den Führungs- und Tragorganen der Vorrichtung eine übermässige Reibung hervorzurufen, und dass zerbrochene Biskuits oder Biskuitstücke zusammen mit ganzen Biskuits auf dem Förderer oder der Tragfläche verbleiben.
Fig. 8 bis 11 zeigen einen einfachen und robusten Apparat zum Vortragen und Führen der Biskuitfolge 34 an eine von der Plattform 29 entfernte Stelle, welcher Apparat die oben angeführten Nachteile nicht aufweist. Dieser Vortrag- und Führungsapparat weist vier längsliegende, parallel zueinander angeordnete Führungsteile 35, 36 auf, wobei ein Paar von Führungsteilen 35 in einer und das andere Paar von Führungsteilen 36 in einer andern, zur ersten parallelen Fläche liegt. Jedes dieser Führungsglieder besteht aus einem Rundstab aus Kunststoff oder ver chromtem Stahl. Die beiden in der obern Fläche liegenden Führungsglieder 35 weisen einen gegenseitigen Abstand auf, der etwas grösser ist als der Durchmesser der vorzutragenden Biskuits, und dienen zum Ordnen der Biskuits in der Querrichtung.
Die beiden Führungsglieder 36 in der untern Fläche weisen einen gegenseitigen Abstand auf, der etwas kleiner ist als der Durchmesser der Biskuits, und dienen zum Tragen der Biskuits. Die Enden der Führungsglieder 36 sind an der Abgabestation 21 der Förderkette 1 auseinandergebogen, und die Biskuits werden von der Plattform 29 auf bzw. zwischen diese Führungsglieder gestossen.
Die Führungsglieder 35, 36 sind von Abstandhaltern in der oben angeführten örtlichen Beziehung zueinander gehalten, die aus annähernd U-förmigen Platten 37 (Fig. 11) bestehen. Der einwärtsgerichtete Rand 38 jeder Platte 37 weist vier Aussparungen 39 auf zur Aufnahme der Führungsglieder 35 und 36, so dass deren Achsen senkrecht zur Platte stehen.
Jeder Aussparung 39 kann eine Spannschraube 40 zugeordnet sein, so dass jedes Führungsglied fest an die Platte 37 geklemmt werden kann. Um zu verhindern, dass die längs der Führungsglieder 35, 36 fahrenden Biskuits sich an den Abstandhaltern verfangen, ragt ein Teil der Oberfläche jedes Führungsgliedes vom innern Rand 38 der Platten 37 einwärts, wie in Fig. 11 gezeigt ist. Einige der Abstandhalter sind mit Löchern 41 zur Aufnahme von Bolzen oder andern Befestigungsmitteln versehen, mittels welchen die Abstandhalter an einer Stütze (nicht gezeigt) befestigt werden können.
Durch passendes Formen der Führungsglieder 35, 36 kann ein Führungs- und Tragapparat von der in Fig. 8 bis 11 dargestellten Art geschaffen werden, der einen räumlichen Kanal von praktisch irgendwelcher Querschnittsform bildet, über den die Biskuits bei ihrer Ankunft an der Abgabestation durch die Trägerglieder 19 geschoben werden. Natürlich sollte die Steigung bzw. das Gefälle dieses Kanals nicht zu gross sein, und Änderungen in der Wegrichtung sollten nur allmählich eintreten. Wo dieser Kanal seitlich abbiegt, können die Führungsglieder so angeordnet werden, dass eine leichte Krümmung entsteht.
Falls erwünscht, können die Führungsglieder 35, 36 oder nebeneinanderliegende Teile derselben flexibel ausgebildet werden, um den Biskuitfluss an verschiedene Bestimmungsorte leiten zu können. Solche biegsamen Führungsglieder bzw. Teile derselben können aus Federn von quadratischem Querschnitt und mit engen Windungen oder aus Kunststoff und dergleichen hergestellt sein. Diese biegsamen Glieder würden an Abstandhaltern befestigt, z. B. an den oben angeführten Platten 37, für die Vorkehren getroffen wären, um die Stellung der Abstandhalter an ihren Stützen verändern zu können. Auf diese Weise können die Führungsglieder jeweils einem aus einer Anzahl verschiedener Wege angepasst werden. Mittels solcher biegsamer Führungsglieder könnte der Apparat als Weichenvorrichtung für den Biskuitfluss an alternative Bestimmungsorte benützt werden.
Natürlich können die Führungsglieder 35, 36 mit Abstandhaltern verschiedener Grössen verwendet werden, oder die Abstandhalter können so ausgebildet sein, dass der Abstand zwischen den Führungsgliedern verändert werden kann. So kann zum Beispiel jedes Führungsglied an einer eigenen, auf einem gemeinsamen Stützteil montierten Tragplatte befestigt sein. Diese Tragplatten können aus einfachen, geschlitzten Platten bestehen, die am genannten Stützteil festgeklemmt sind, so dass durch Ändern der Stellung der Tragplatten der Abstand der Führungsglieder voneinander verändert werden kann zwecks Anpassung an die Grösse und Form der zu behandelnden Biskuits. Auf diese Weise ist es möglich, auch den Vortrag- und Führungsapparat für einen weiten Bereich von Biskuits verschiedener Grösse und Form auszubilden.
Um zu verhindern, dass die Biskuits in bezug auf die Richtung ihrer Vorwärtsbewegung vor- oder rückwärts fallen, indem sie um ihre Berührungspunkte mit den Führungsgliedern 36 kippen, können beim oben beschriebenen Apparat mit Zwischenräumen längs der Vortrag- und Führungsstrecke Rückhalteglieder vorgesehen werden, die auf jedes Biskuit bei dessen Vorbeibewegung auf einen oder mehrere Punkte des Biskuitumfangrandes einwirken. So kann zum Beispiel über der Biskuitfolge eine Rundbürste mit einer Zentralnabe 42 (Fig. 10) und radial abstehenden Borsten 43 montiert sein, deren Mittel querschnitt in einer annähernd vertikalen, die Vorschubachse der Biskuits längs den Führungsgliedern 35, 36 enthaltenden Ebene liegt.
Diese Bürste ist drehbar gelagert auf einer annähernd horizontalen Welle 44 und weist einen gewissen Grad von Rei bungswiderstand auf, so dass die Borstenspitzen leicht auf dem obersten Punkt jedes Biskuits ruhen, wenn dieses unter der Bürste durchfährt. Eine solche Kreisbürste ist speziell dazu geeignet, ein Vorwärtsfallen der Biskuits zu verhindern, wenn diese sich auf einem abwärtsgeneigten Teil der Führungsglieder 35, 36 bewegen. Damit diese Bürste auf Biskuits verschiedener Grösse einwirken kann, ist sie auf einem schwenkbar an einer Stütze, z. B. einer der Platten 37, gelagerten Bügel 45 montiert. Eine Feder 46 hält den Bügel 45 gegen einen verstellbaren Anschlag 47. Durch Andern der Stellung dieses Anschlages längs eines Schlitzes 48 in einem Rahmenteil 49 kann das Niveau der Bürste über den Führungsgliedern 35 nach Wunsch eingestellt werden.
Bei nach oben geneigten Teilen der Führungsglieder 35, 36 können Bürsten ähnlich den Bürsten 33 verwendet werden, um ein Rückwärtsfallen der Biskuits zu verhindern.
Statt Bürsten können auch andere Arten von Haltegliedern verwendet werden. Diese können zum Beispiel aus leichten Blattfedern oder biegsamen Fingern bestehen, die auf den Biskuiträndern aufliegen.
Am Abgabeende des oben beschriebenen Vortrag- und Führungsapparates können die obern Führungsglieder 35 vor den untern Führungsgliedern 36 enden, wie in Fig. 10 gezeigt ist. Die Enden der Führungsglieder 36 sind in einem kleinen, an einer Stütze befestigten Auge 50 gehalten. Fig. 10 zeigt die Biskuitfolge 34 beim Auslauf auf ein in Richtung des Pfeils H sich bewegendes Förderband 51.
Statt vier Führungsglieder wie beim angenommenen Beispiel können auch drei oder sogar nur zwei verwendet werden. Beim Verwenden von drei Führungsgliedern sind diese im Querschnitt an den Ecken eines gleichseitigen Dreiecks angeordnet.
Der oben beschriebene Vortrag- und Führungsapparat hat den Vorteil der Wohlfeilheit, der leichten Montage, der Ausbildungsmöglichkeit, damit die Führungsglieder nach Wunsch geformt werden können, der weitgehenden Verminderung des der Biskuitbewegung entgegenarbeitenden Reibungswiderstandes, der Möglichkeit des Abfalles zerbrochener Biskuits zwischen den Führungsgliedern hindurch und der jederzeitigen Beobachtungsmöglichkeit der Biskuits.
Obschon die oben anhand der Zeichnung beschriebene Einrichtung speziell geeignet ist zur Behandlung von runden Biskuits, so kann sie doch auch für unrunde Biskuits und flache Gegenstände von runder oder unrunder Form im allgemeinen benützt werden.