Sicherheitsschloss mit zugehörigem Schlüssel Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsschloss mit zugehörigem Schlüssel, bei welchem das Schlüssel loch in einem drehbaren Zylinder vorgesehen ist, der in zwei Axialebenen angeordnete Bohrungen auf weist, in denen Teile von unter Federbelastung stehenden geteilten Zuhaltungsstiften verschiebbar angeordnet sind, welche jeweils in an den Seiten flächen des flachen Steckschlüssels vorgesehene Ver tiefungen einrasten.
Bei den bekannten Schlössern dieser Art sind im Zylinder eine oder zwei Reihen von nebeneinander liegenden radialen Bohrungen vorgesehen. In beiden Fällen liegen aber alle Bohrungen in ein und der selben Axialebene des Zylinders, im ersten Falle alle auf einer Seite seiner Achse und im andern Falle auf diametral gegenüberliegenden Seiten des Zylinders. Dies bedingt folgenden Nachteil: Bei gegebener Länge des Zylinders ist praktisch die Zahl der Bohrungen beschränkt, z. B. auf vier pro Reihe. Da auch die Vertiefungen des Schlüssels in ihrer Tiefe genügend voneinander abgestuft sein müssen, ergibt sich nur eine zwar relativ grosse, aber immerhin be schränkte Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten. Ist diese Anzahl erschöpft, so muss man wesentliche Änderungen in den Konstruktionselementen vor nehmen, z.
B. den Zylinder verlängern, andere Durchmesser der Zuhaltungsstifte bzw. der Bohrun gen wählen und dergleichen. Insbesondere hat man schon dazu gegriffen, den Vertiefungen, die bisher häufig die Form von einfachen, runden Vertiefun gen in den Seitenflächen des Schlüssels hatten, kom pliziertere Formen zu geben, wie Schlitze und der gleichen.
Die Erfindung behebt den erwähnten Nachteil dadurch, dass der wirksame Teil des Schlüssels beid seitig einer in Längsrichtung seines Querschnittes verlaufenden Längsmittelebene in entgegengesetzter Richtung zu dieser Ebene geneigte wirksame Flächen oder Flächenteile aufweist und die Axialebenen der zwei Bohrungsreihen wenigstens angenähert senk recht zu diesen zwei Flächen oder Flächenteilen bei eingestecktem Schlüssel verlaufen.
Wenn z. B. für eine bestimmte Neigung von zwei den Schlüsselquerschnitt begrenzenden, den beiden Bohrungsreihen zugeordneten wirksamen Flächen zueinander die Zahl der durch die vorhandenen Bohrungen und Vertiefungen bedingten Kombina tionsmöglichkeiten erschöpft ist, braucht man ledig lich die Neigung der beiden wirksamen Flächen zu einander und das Schlüsselloch zu ändern, um die Fabrikation des sonst unveränderten Schlosses fort zusetzen. Der Schlüssel erhält dabei selbstverständ lich eine entsprechende andere Form.
In der Zeichnung sind ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes sowie verschiedene Schlüssel dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Schloss, bei ab gehobener Deckplatte, Fig. 2 den dazugehörigen Schlüssel, Fig. 3 einen Querschnitt durch den Schlüssel nach der Linie III-111 von Fig. 2, Fig. 4-7 verschiedene beispielsweise Schlüssel bilder in Draufsicht und Fig. 8 einen Querschnitt durch eine weitere Aus führungsform des Schlüssels.
Das dargestellte Schloss weist einen Haupt gehäuseteil 1 auf, der durch eine nicht dargestellte Deckplatte ergänzt wird, zu deren Befestigung die Schraubenlöcher 2 dienen, die in am Gehäuseteil 1 befestigten Blöcken 1' und 1" vorgesehen sind. Der Riegel 3 ist in der Öffnungslage dargestellt. Ein drehbarer Zylinder 4 ist exzentrisch in einem Zylin der 5 gelagert, der einen Ansatz 6 aufweist, der mit tels einer Schraube 7 am Block 1" befestigt ist. Der drehbare Zylinder 5 ist mit einem Zahnring 8 fest verbunden, der zwei verschieden grosse Zähne 9 und 10 aufweist, die mit der am Riegel 3 vorgesehenen Verzahnung 11 zusammenarbeiten.
In der dargestell ten Öffnungslage greift der grössere Zahn 9 in die Zahnlücke 12, in der nach einer vollen Umdrehung des Zylinders 5 im Uhrzeigersinne erreichten Schliess lage dagegen in die Zahnlücke 13 ein. Der kleinere Zahn 10 des Zahnringes 8 greift dagegen in die Zahnlücke 14 ein, kurz bevor der Zylinder 5 eine halbe Umdrehung im Uhrzeigersinne ausgeführt hat.
Ein Block 15, der von oben in eine entspre chende Aussparung des Blockes 1" eingeschoben ist, enthält in einer Bohrung 15' eine Kugel 16, die durch eine Feder 17 gegen den Riegel 3 gepresst wird. In der Öffnungslage rastet die Kugel in eine Bohrung 18 des Riegels ein, während sie in der Schliesslage hinter der Kante 19 einrastet. Ein Rand 20 hindert die Kugel 16 daran, ganz aus der Bohrung 15' herauszutreten. Diese Bohrung ist anderseits durch eine kurze Schraube 21 verschlossen.
Die nicht dargestellten Bohrungen im Zylinder 4, welche die Teile von üblichen federbelasteten, ge teilten Zuhaltungsstiften enthalten, sind nun nicht wie sonst in zwei einander diametral gegenüber liegenden Reihen in der Ebene E angeordnet, sondern eine Reihe von Bohrungen befindet sich in der Axial ebene E1 und eine andere Reihe von Bohrungen in der andern Axialebene E2.
Der wirksame, das heisst mit den Zuhaltungs- stiften zusammenwirkende Teil des Schlüssels 22 hat infolgedessen nicht wie gewohnt einen rechteckigen Querschnitt. Der Querschnitt 23 hat im Gegenteil eine rhombusförmige Grundform, indem seine vier gleichen wirksamen Hauptflächen 24 bis 27 einen Rhombus bestimmen, dessen spitze Winkel durch die kleinen Seitenflächen 28 und 29 abgeschnitten sind. Die Ecken des Querschnittes könnten auch abgerun det sein. Die Ebenen El und E., verlaufen wenigstens annähernd senkrecht zu den Flächen 25 und 26 oder 24 und 27 des eingesteckten Schlüssels.
Die in Längs richtung des Querschnittes verlaufende Längsmittel ebene ist mit M-M bezeichnet. Die Vertiefungen 30 bestehen, wie üblich, aus verschieden grossen, runden Vertiefungen. Auf jeder Seite des Schlüssels 22 sind zwei Reihen solcher Vertiefungen an gebracht, und zwar sind die Vertiefungen in den Hauptflächen 24 und 26 und diejenigen in den Hauptflächen 25 und 27 einander gleich, damit man den Schlüssel in der einen oder andern Lage in das im drehbaren Zylinder 4 vorgesehene, dem Quer schnitt 23 entsprechende Schlüsselloch 31 einführen kann.
Über dem feststehenden Zylinder 5 ist in üblicher Weise eine Hülse 32 angebracht, welche zum Ab stützen der Federn dient, welche die geteilten Zu haltungsstifte nach innen drücken, indem die Boh rungen selbstverständlich nicht nur durch den dreh baren, sondern auch durch den feststehenden Zylin der hindurchgehen. Ausser dem eingangs erwähnten Vorteil weist das beschriebene Sicherheitsschloss auch den Vorteil einer sehr platzsparenden Konstruktion auf; das Gehäuse kann z. B. nur 10 X 5 X 1,5 cm gross sein.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass der Zahnring 8 mit seinem grossen Zahn 9 sowohl bei geöffneter als bei geschlossener Lage des Riegels mit letzterem in Eingriff steht und ihn in dieser Lage festhält. Es wer den also durch den Zahnring keine Zuhaltungen be tätigt, die ihrerseits den Riegel sichern, wie bei üblichen Sicherheitsschlössern. Ferner erstreckt sich die Drehachse 33 des exzentrisch im Zylinder 5 ge lagerten Zylinders 4 durch eine Einbuchtung 34 des Riegels 3, und nicht auf einer Seite dieses Riegels ausserhalb desselben wie bisher üblich. Die Kugel 16 wirkt bei der Betätigung des Schlosses bremsend auf den Riegel und lässt durch ihr Einrasten deutlich spüren, wann die offene bzw. die geschlossene Lage erreicht ist.
Der Querschnitt des wirksamen Teils des Schlüs sels muss keineswegs immer im wesentlichen rhom bisch sein. Er könnte z. B. die Form eines beliebi gen Parallelogrammes haben, so dass die Haupt flächen 24 und 26 z. B. kleiner wären als die Haupt flächen 25 und 27. Die Begrenzung des Querschnittes braucht aber auch gar nicht durch gerade Linien ge bildet zu sein; so könnte der Querschnitt z. B. flach ellipsenförmig sein.
Es ist ferner nicht unbedingt nötig, die Bohrun gen mit den geteilten Zuhaltungsstiften nur in zwei verschiedenen Ebenen anzuordnen. Man könnte z. B. dem flachen Schlüsselquerschnitt und dem Schlüssel loch die Form eines langen gleichschenkligen Drei ecks geben und die durch den Schnittpunkt der Mit telsenkrechten gehende Achse des Schlüssels mit der Drehachse des drehbaren Zylinders zusammenfallen lassen. Dann könnte man drei Reihen von Bohrungen in drei verschiedenen Axialebenen anordnen. Man könnte ferner auch an einer Kante des dargestellten Schlüssels dreieckige Einkerbungen vorsehen und dieselben mit einer Reihe von in einer dritten Axial ebene vorgesehenen geteilten Zuhaltungsstiften zu sammenarbeiten lassen.
Die Erfindung bietet somit ausser der Lösung des eingangs erwähnten Problems auch zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten.
Werden mit den bekannten Systemen Schliess anlagen angefertigt, so sinkt die Sicherheit bedeutend, da zur Erreichung der Kombination mehrere Bolzen ausgelassen oder unterteilt werden müssen.
Durch die neue Anordnung der Zuhaltungsbolzen im Zylinder wird es nun möglich, Bilder auf den Schlüssel zu bohren, die es ermöglichen, Schliess anlagen herzustellen, ohne Bolzen auszulassen. In diesem Zusammenhang zeigen die Fig. 4-7 einige Ausführungsbeispiele von Schlüsseln mit rhombi schem Querschnitt, und zwar zeigt Fig. 4 einen Hauptschlüssel und die Fig. 5-7 zugehörige Einzel schlüssel. Während es nicht möglich ist, z.
B. mit dem Schlüssel gemäss Fig. 5 ein zu den Schlüsseln gemäss Fig. 6, 7 gehörendes Schloss zu öffnen oder zu schliessen, ist es möglich, mit dem Schlüssel gemäss Fig. 4 jedes einzelne dieser Schlösser zu öffnen, ohne dass Bolzen ausgelassen oder unterteilt werden müssen. Selbstverständlich sind zahlreiche andere Bilder ebenfalls möglich.
lm Beispiel nach Fig. 8 ist eine rhombische Grundform des Schlüsselquerschnittes gestrichelt an gedeutet, die mit Vorsprüngen versehen ist, so dass nur die wirksamen Flächenteile 24-27 sichtbar sind, die in bezug auf das rechteckige, äussere Profil des Flachschlüssels den Grund von Nuten bilden; von den wirksamen Flächenteilen 24-27 gehen die nicht gezeichneten Vertiefungen für den Eingriff der Zu haltungsstifte aus, wie im Falle von Fig. 3.