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Die Erfindung betrifft eine Schlüssel-Schlosskombination für eine Schliessanlage auf Zylinderschloss- basis mit im Schloss im Abstand voneinander angeordneten Stiftpaaren von Kern-und Gehäusestif- ten und korrespondierend dazu auf den Schlüsseln vorgesehenen Kerben.
Zum Aufbau einer Schliessanlage ist es erforderlich, gewisse Parameter eines Schlosses so zu variieren, dass bei entsprechender Variation der Kodierungselemente der Schlüssel eine Zuordnung jedes Schlüssels der Anlage zu einem oder mehreren Schlössern entsprechend der Sperrberechti- gung möglich ist. Die genannten Schlossparameter werden zumeist durch die Form des Schlüssel- kanalquerschnittes wie auch durch eine einfache oder mehrfache Unterteilung der Stiftpaare re- präsentiert. Ein Stiftpaar besteht aus einem Kernstift und einem Gehäusestift. Mehrere in einer
Ebene liegende Stiftpaare bilden eine Stiftreihe. Als Kodierungselemente bieten sich schlüsselsei- tig der Querschnitt des Schlüsselbartes und seine Kerbung an.
Aus der DE-PS Nr. 1176516 ist ein einzelnes Drehzylinderschloss mit längsgeteiltem Zylinder- kern bekannt. Der aussen liegende Zylinderkern muss mittels eines nur zur Hälfte eingeschobenen
Schlüssels so verdreht werden, dass die Schlüsselkanäle der beiden Zylinderkernteile fluchten.
Dann erst kann der Schlüssel ganz eingeschoben und das Schloss gesperrt werden. Mit diesem
Sperrprinzip in keinerlei Zusammenhang steht die Ausbildung und Anordnung der Zuhaltungsstift- paare dieses Einzelschlosses. Fig. l der DE-PS Nr. 1176516 zeigt mehrere Stiftpaare, die in Reihen in verschiedenen radialen Ebenen liegen. Ein Stiftpaar liegt in einem grösseren Abstand zum benachbarten Stiftpaar, als dem Abstand der übrigen Stiftpaare zueinander entspricht. Die Stifte des genannten Stiftpaares weisen ferner einen etwas grösseren Stiftdurchmesser auf als die übrigen Stifte.
Der Zweck dieser Massnahmen liegt darin, das Abtasten des Einzelschlosses zu erschweren und grössere Sicherheit gegen Gewaltanwendung zu gewährleisten.
Ein Einsatz dieses Schlosses im Rahmen einer Schliessanlage ist nicht vorgesehen, und es fehlt daher in der Patentschrift auch jeglicher Hinweis auf eine eventuelle Variation von Kodierungselementen.
Die Erfindung zielt darauf ab, an Stelle eines der bekannten Variationsparameter oder er- gänzend'zu diesen, innerhalb einer Schliessanlage eine weitere Variationsmöglichkeit zu schaffen.
Dies wird bei einer Schlüssel-Schlosskombination der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, dass zusätzlich zur Variation des Schlüsselkanalprofils und bzw. oder der Teilung der Stiftpaare mindestens ein Stiftpaar jedes Schlosses innerhalb der Schliessanlage in einem Abstand zu einem benachbarten Stiftpaar angeordnet ist, der innerhalb der Anlage variable Grössen aufweist, und ein untergeordneter Anlagenschlüssel neben den Kerben für die abstandsinvarianten Stifte eine einzige, weitere Kerbe in einer Position des abstandsveränderlichen Stiftpaares sowie ein übergeordneter Schlüssel mehrere Kerben für das abstandsveränderliche Stiftpaar bzw. eine den Kerbgrund dieser Kerben verbindende Ausnehmung aufweist. Insbesondere ist es zweckmässig, wenn das innerhalb einer Anlage abstandsveränderliche Stiftpaar in zwei Positionen vorgesehen ist.
Bei der letztgenannten Ausführungsform ist es vorteilhaft, wenn das abstandsveränderliche Stiftpaar im Endbereich des Schlüsselkanals liegt. Wenn nur ein einziges Stiftpaar je Schloss einer Anlage in zwei Positionen versetzt wird, dann ergibt sich bereits eine Verdoppelung der Variationszahl.
Schlüssel, die diese beiden Variationsmöglichkeiten umfassen sollen, erhalten zwei nahe aneinander liegende Kerben im Schlüsselbart, deren Tiefe wie üblich auf die Teilungsebene zwischen Kernund Gehäusestift abgestimmt ist. An Stelle der beiden Kerben kann auch eine gemeinsame, beide Kerben umfassende Ausnehmung im Schlüsselbart vorgesehen sein.
Das abstandsveränderliche Stiftpaar kann auch innerhalb einer Anlage in mehr als zwei Positionen angeordnet sein. Ferner besteht die Möglichkeit, mit mehr als einem Stiftpaar im Sinne der Erfindung zu variieren.
Im Gegensatz zum Stand der Technik, der auf Grund der DE-PS Nr. 1176516 bloss ein Einzelschloss mit mehreren Stiftreihen von Stiftpaaren in ungleichen Abständen zueinander und mit ungleichen Stiftdurchmessern betrifft, vermittelt die Erfindung die Lehre, zum Ausbau einer Schliessanlage zusätzlich zu den bekannten Massnahmen noch mit dem Abstand einer oder mehrerer Stiftpaare zu variieren. Würde man die Schlossausbildung nach der DE-PS auf eine Schliessanlage übertragen, dann hätten alle Schlösser der Anlage die Geometrie, wie sie in der DE-PS zu entnehmen ist.
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Bei üblichen Schliessanlagen wird zur Unterscheidung der einzelnen Sperrbereiche mit dem Schlüsselkanalquerschnitt und der mehrfachen Teilung der Zuhaltungsstifte variiert. Es ist klar, dass für eine dauerhafte Funktion einer Anlage die Unterschiede in den Kodierungen so ausgeprägt sein müssen, dass es auch bei betriebsbedingter Abnutzung nicht zu Überschneidungen der Sperrbereiche kommen kann. Diese Forderung führt dazu, dass der gewissenhafte Hersteller nicht an die Grenzen der theoretisch möglichen Variationszahl geht. Die erfindungsgemässen Massnahmen ermöglichen es bei Einhaltung der oben genannten Grenzen eine Erweiterung der Anlage bzw. eine Erhöhung der Variationszahl zu erreichen oder zur Vermeidung von Überschneidungen der Sperrbereiche die Unterscheidungsmerkmale bei gleicher Schlüssel/Schlosszahl noch ausgeprägter vorzusehen.
Die erfindungsgemässe Variationserweiterung ist besonders zweckmässig, weil keine zusätzlichen Bauteile die Schlosskonstruktion belasten und daher keinerlei Schwächung des Zylinders eintritt, wie dies beispielsweise durch Aushöhlungen für Magnetrotoren od. dgl. der Fall ist, wenn eine Variationserweiterung durch eine Kombination eines herkömmlichen Zylinders mit einem Magnetgesperre erzielt werden soll. Ein weiterer, ganz entscheidender Vorteil liegt ferner darin, dass die erfindungsgemässen Massnahmen zum Aufbau einer Schliessanlage im wesentlichen mit den zur Herstellung üblicher Anlagen bereits vorhandenen Vorrichtungen und Werkzeugen einer Schlossfabrik durchgeführt werden können.
Es sind daher keine arbeitsintensiven oder kostenaufwendigen zusätzlichen Schritte erforderlich, um die erfindungsgemäss eintretenden Effekte hinsichtlich Variationserweiterung und Erhöhung der Sicherheit zu erreichen. Da bei den Schlössern der erfindungsgemässen Anlage keine zusätzlichen Bauteile erforderlich sind, ist die Funktion ebenso störungsfrei wie bei einfachen Zylinderschlössern, obwohl zusätzliche Variationsmöglichkeiten geschaffen wurden.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen erläutert. Fig. l zeigt eine schematische Darstellung eines übergeordneten Schlüssels im Schloss, Fig. 2 und 3 jeweils einen Teil einer Schlüsselspitze von untergeordneten Schlüsseln der Anlage.
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kanal eines von diesem Schlüssel sperrbaren Zylinderschlosses befindet. Eine strichlierte Linie stellt in Fig. l die Trennungsfläche zwischen dem Zylinderkern und dem Schlossgehäuse dar. Liegen die Berührungflächen sämtlicher Kernstifte mit den Gehäusestiften in der Teilungsfläche, dann kann das Schloss - wie bekannt - gesperrt werden.
Das Schloss weist fünf Stiftpaare --3, 4,5, 6, 7-- auf, die in jeweils gleichem Abstand --x-liegen. Das Stiftpaar --4-- ist näher dargestellt, alle andern Stiftpaare sind bloss durch ihre Mittellinien angedeutet. Zusätzlich weist jedes Schloss dieser Anlage noch ein weiteres Stift- paar --8-- (mit vollen Linien gezeichnet) oder-8'- (strichliert gezeichnet) auf. Das Stift- paar --8-- liegt im Schloss nach Fig. l im Abstand-yz --und das Stiftpaar --8. -- bei einem andern Schloss der Anlage im Abstand --y, -- zum Stiftpaar --7--. Mit den Stiftpaaren --3 bis 7-wird in üblicher Weise nach dem System der mehrfach geteilten Gehäusestiften variiert.
Die Kerben --9, 10,11, 12, 13-- des Schlüssels --1-- bewirken die radiale Verschiebung der Stiftpaa- re --3 bis 7--. Auch bezüglich des Stiftpaares-8- (bzw.-8'-) ist eine Variation mittels einer mehrfachen Stiftteilung und einer entsprechenden Kerbe --14-- möglich. Durch Abstandsvariation wird darüber hinaus noch ein weiteres Kriterium geschaffen.
Der Schlüssel-l-ist als übergeordneter Schlüssel einer Anlage ausgebildet und weist eine zu einer länglichen Ausnehmung --15-- verlängerte Kerbe --14-- auf. Damit sperrt der Schlüs-
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wie dies in Fig. l strichliert angedeutet ist.
Fig. 2 zeigt die Ausbildung der Schlüsselspitze eines untergeordneten Schlüssels, der ein Schloss mit dem Stiftpaar-8'-sperrt. Es ist demnach nur eine einzige Kerbe --16-- für das letztgenannte Stiftpaar vorhanden.
Die Schlüsselspitze nach Fig. 3 wirkt hingegen nur mit dem Stiftpaar --8-- zusammen. Dazu ist die Kerbe --17-- vorgesehen.
Zum Vergleich ist in Fig. 2 und 3 die Ausnehmung --15--, wie sie im übergeordneten Schlüs-
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sel nach Fig. l ausgeführt ist, strichliert eingezeichnet.
Es besteht die Möglichkeit, zusätzlich oder an Stelle der Ausbildung nach Fig. 1, ein oder mehrere der Stiftpaare --3 bis 7-- innerhalb einer Anlage im Sinne der Erfindung zu variieren.
Ausserdem kann zur weiteren Erhöhung der Variationszahl das abstandsvariable Stiftpaar in mehr als zwei Abständen-y ;, y .... yj--vorgesehen sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schlüssel-Schlosskombination für eine Schliessanlage auf Zylinderschlossbasis mit im Schloss voneinander angeordneten Stiftpaaren von Kern- und Gehäusestiften und korrespondierend dazu auf den Schlüsseln vorgesehenen Kerben, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zur Variation des Schlüsselkanalprofils und bzw. oder der Teilung der Stiftpaare mindestens ein Stiftpaar (8, 8') jedes Schlosses innerhalb der Schliessanlage in einem Abstand (yi, y :) zu einem benachbarten Stiftpaar (7) angeordnet ist, der innerhalb der Anlage variable Grössen aufweist, und ein untergeordneter Anlagenschlüssel (Fig. 2, 3) neben den Kerben (9,10, 11,12, 13) für die abstandsinvarianten Stifte eine einzige, weitere Kerbe in einer Position des abstandsveränderlichen Stiftpaares (8 ;
8') sowie ein übergeordneter Schlüssel (1) mehrere Kerben (16,17) für das abstandsveränderliche Stiftpaar (8, 8') bzw. eine den Kerbgrund dieser Kerben (16,17) verbindende Ausnehmung (15) aufweist.