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Die Erfindung betrifft ein Zytinderschtoss mit Zylindergehäuse und darin verdrehbarem Zylinderkern, der einen Schlüsselkanal zur Aufnahme eines Flachschlüssels aufweist, dessen Schlüsselbart von einer Reihe Kernstifte abtastbar ist, wobei die Kernstifte in Kernstiftbohrungen innerhalb des Zylinderkerns verschiebbar und in Richtung zum Schlüsselbart federnd vorgespannt sind und wobei die Stellung der Kernstifte von einem Sperrelement abtastbar ist, das in Richtung zum Zylindergehäuse federnd vorgespannt ist.
Seit langer Zeit sind Zylinderschlosser bekannt, die geteilte Stiftzuhaltungen aufweisen. Der Gehäusestift sitzt in einer Gehäusestiftbohrung des Zylindergehäuses und der damit fluchtende Kernstift sitzt in einer Kernstiftbohrung. Gesteuert durch den Schlüsselbart werden die Stiftzuhaltungen in eine solche Lage gebracht, dass die Teilungen der Stiftzuhaltungen in der Drehebene zwischen Zylinderkern und Zylindergehäuse liegen, sodass der Zylinderkern verdreht werden kann.
Nachteilig dabei ist, dass für die Gehäusestift und deren Stiftfedern ein grosser Platzbedarf gegeben ist Der Anwendungsbereich für das Schloss ist damit eingeschränkt. Weiters ist die Zahl der Bauelemente solcher Schlösser relativ gross, was die Herstellung und die Lagerhaltung verteuert.
Weiters sind z. B. aus EP 0851 079 A1 Schlösser mit geteilten Stiftzuhaltungen bekannt, die zusätzlich gefederte Abtaststifte aufweisen, die seitlich den Schlüssel im Rückenbereich abtasten.
Diese Abtaststifte haben nur eine geringe Hubhöhe und sehen somit eine nur eingeschränkte Zahl an Variationsmöglichkeiten vor. Weiters sind derartige Schlösser sehr kompliziert und weisen viele Bauelemente auf.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist ein Zylinderschloss, dessen Zylinderkern alle Sperrelemente In sich aufnimmt, sodass insbesondere der Gehäusestift und die zugehörigen Stiftfedern im Gehäuse entfallen. Die Zahl der Bauteile soll niedrig sein. Weiters soll das Schloss so ausgebildet sein, dass herkömmliche Schlüssel verwendet werden können, wie sie für die bekannten Schlösser mit geteilten Zuhaltungsstiften eingesetzt werden. Damit soll das Nachrüsten innerhalb bereits bestehender Schliessanlagen mit neuen Schlössern ermöglicht sein.
Die vorliegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kernstifte seitlich Führungskörper aufweisen, die in Führungskanälen innerhalb des Zylinderkerns geführt sind, wobei die Kernstiftbohrungen und die Führungskanäle parallel zueinander angeordnet sind, dass die Führungskörper an ihren vom Schlüsselkanal abgewandten Flanken wenigstens eine Freigabenut für den Eingriff von Abtastzapfen des Sperrelementes aufweisen und dass dem Sperrelement eine Rastausnehmung des Zylindergehäuses zugeordnet ist. Weitere vorteilhafte Merkmale sind den Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen.
Fig. 1 ist ein Schnitt quer durch eine Ausführung des erfindungsgemässen Zylinderschlosses.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen in einander zugeordneten Rissen einen Kernstift mit Führungskörper. Die Flg. 5 zeigt abgebrochen eine Aufsicht auf den Zylinderkern mit geschnittenem Zylindergehäuse.
Gemäss Fig 1 ist im Zylindergehäuse 1 der Zylinderkern 2 drehbar gelagert. Die Drehung erfolgt entlang der zylindrischen Drehebene 3. Im Schlüsselkanal 4 sitzt der Schlüssel 5 in Form eines Flachschlüssels, dessen Schlüsselbart 6 die bekannten Schlüsselkerben aufweisen. In der Mittellängsebene 7 des Schlosses liegt sowohl der Schlüsselkanal 4 mit dem Schlüssel 5, als auch die Kernstiftbohrung 8. In der Kernstiftbohrung 8 sitzt der Kernstift 9, der von den Schlüsselkerben des Schlüsselbart 6 in seiner Stellung gesteuert wird.
Parallel zur Kernstiftbohrung 8 ist im Zylinderkern 2 ein Führungskanal 10 angeordnet, der den Zylinderkern durchragt. Im Führungskanal 10 ist ein Führungskörper 11 angeordnet, der seitlich am Kernstift 9 sitzt. Der Führungskörper 11 weist an seiner vom Schlüsselkanal abgewandten Flanke 12 eine Freigabenut 13 auf. Weiters sitzt am oberen Ende des Führungskörpers 11 eine Aufnah- melasche 14, die an einer Druckfeder 15 angreift.
Seitlich des Führungskanals 10 liegt in einer Ausnehmung 16 ein verschiebbares Sperrelement 17, das durch die Feder 18 in Richtung einer Rastausnehmung 19 des Zylindergehäuses vorgespannt ist. Bei der in Fig. 1 dargestellten unverdrehten Stellung des Zylinderkerns ist die Rastnase 20 des Sperrelementes 17 in die Rastausnehmung 19 eingerastet.
Das Sperrelement 17 weist an seinem innen liegenden Ende einen Abtastzapfen 21 auf, der dimensionsmässig so beschaffen ist, dass er in die Freigabenut 13 eingeschoben werden kann.
Die Funktionsweise des Zylinderschlosses ist folgende :
Beim Einschieben des Schlüssels 5 wird der Kernstift 9 durch den Schlüsselbart 6 gegen den
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Druck der Feder 15 nach unten in die zugeordnete Lage gedrückt. Der Führungskörper 11 wird mit verschoben, wobei beim richtigen Schlüssel die Freigabenut 13 in die dargestellte Lage kommt, sodass sie der Rastnase 20 des Sperrelementes 17 gegenüber liegt. Beim Verdrehen des Zylinderkerns kann somit das Sperrelement mit seiner Rastnase 20 aus der Rastausnehmung 19 herausgedrückt werden, wobei der Abtastzapfen 21 in die Freigabenut 13 eingeschoben wird. Der Zylinderkern kann somit frei verdreht werden.
Wenn ein falscher Schlüssel Verwendung findet, nimmt der Kernstift 9 und der mit ihm verbundene Führungskörper 11 eine andere Lage ein, sodass der Abtastzapfen 21 an der Flanke 12 des Führungskörpers ansteht, wodurch das Schloss blockiert ist.
In der Drehebene des Führungskörpers 11 weist das Zylindergehäuse 1 eine Ringnut 22 auf, die zum Zylinderkern 2 hin offen ist. Die Breite des Ringnut 22 entspricht der Breite des Führungkörpers oder ist grösser. Durch die Ringnut 22 werden die jeweiligen Enden des Führungskörpers 11 und des Kernstiftes 9 frei gestellt, wodurch einerseits der Hub vergrössert und andererseits beide Bauelemente länger ausgeführt werden können, sodass die Führung in dem Führungskanal und in der Kernstiftbohrung 8 verbessert ist. Überdies rastet das obere Ende des Führungskörpers 11 in die Ringnut 22 ein, wenn kein Schlüssel eingeschoben ist, wodurch ein Abziehschutz für den Kern gegeben ist. Der Zylinderkern kann daher nicht mit der bekannten Ziehmethode aufgebrochen werden.
Der Schlüssel 5 kann jedem passenden herkömmlichen Flachschlüssel entsprechen, wie er für geteilte Zuhaltungsstifte üblich ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist er Längsprofilnuten 23 und seitliche Profilausnehmungen 24 auf, die in bekannter Weise durch zusätzliche Abtastelemente 25 abtastbar sind und zusätzliche Variationsmöglichkeiten bieten.
Die Fig. 2 bis 4 zeigen einen Kernstift mit Führungskörper in drei zugeordneten Rissen. Der Kernstift 9 hat im wesentlichen einen kreisförmigen Querschnitt. Der Führungskörper 11 hat rechteckigen Querschnitt. Das Abtastende 26 des Kernstiftes 9 ist satteiförmig ausgebildet, um das Einschieben des Schlüssels zu erleichtern. Wie dargestellt, kann der Führungskörper 11 auch mehrere Freigabenuten 13 aufweisen, wie es für Schliessanlagen erforderlich ist. Die möglichen Stellungen der Freigabenuten sind beispielsweise mit strichpunktierten Linien 27 angedeutet. Sie entsprechen den Einschnitttefen der Schlüsselbartkerben.
Wie den Fig. 2 und 4 entnehmbar ist, befindet sich zwischen Kernstift 9 und Führungskörper 11 ein Steg 28 mit kleinerem Querschnitt, der in einer entsprechenden Stegausnehmung 29 des Zylinderkerns läuft.
Die Fig. 5 zeigt die Ansicht auf einen Zylinderkern, wobei in Reihe hintereinander vier Kemstift- bohrungen 8 und Führungskanäle 10 angeordnet sind. Weiters sind die Federbohrungen 30 für die Aufnahme der Druckfedern 15 ersichtlich. Weiters sieht man die Ringnuten 22 im Gehäuse jeweils den Kernstiften und Führungskörpern zugeordnet und angepasst. Zwischen den Ringnuten 22 bleiben Ringstege 31 stehen und die Rastausnehmung 19 entsteht im wesentlichen durch Wegnahme der Ringstege 31 in diesem Abschnitt. Zwischen den Führungskanälen 10 und den Federbohrungen 30 ist je ein Schlitz 33 vorgesehen, durch den die Aufnahmetasche 14 des Führungskörpers 11 an der Druckfeder 15 angreift.
In Fig. 5 befinden sich alle Kernstifte und Führungskörper auf einer Seite des Schlosses. Alternativ können sie gegenseitig versetzt sein, sich also links und rechts der Mittellängsebene 7 befinden. Die dargestellte Variante mit einseitiger Anordnung hat den Vorteil, dass die andere Seite des Zylinderkerns völlig frei bleibt für andere Bauelemente, wie z. B. die Anordnung zusätzlicher Abtastelemente und Sperrelemente 25 (Fig. 1) oder für die Anordnung elektronischer Sperren und Signalgeber bei elektronischen Schlössern.
In Fig. 1 weist das Zylindergehäuse die herkömmliche Gehäuseform mit dem Steg 32 auf. Wie ersichtlich ist, liegen in diesem Steg 32 aber keinerlei Schlosselemente Damit kann dieser Steg 32 entweder entfallen, wie es für Rundzylinder erforderlich ist, oder es kann auch dieser Raum für zusätzliche Schloss- und Befestigungselemente verwendet werden.
Der Kernstift 9, Führungskörper 11 und der Steg 28 sind bevorzugt einstückig und können z. B. aus einem Metallstangenprofil gefertigt werden, dessen Querschnittsprofil der Aussenkontur der Fig. 4 entspricht.