Verfahren zum Aufschliessen von faserhaltigen pflanzlichen Stoen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auf schliessen von faserhaltigen pflanzlichen Stoffen zu Zellstoff oder Halbzellstoff in einem Kochgefäss.
Bei bisher bekannten Verfahren wurde das Koch gut diskontinuierlich oder kontinuierlich mit den in Lösung befindlichen Chemikalien aufgeschlossen, die das Kochgut umspülen. Man suchte dabei die in den faserhaltigen Stoffen eingeschlossene Luft durch vor heriges Dämpfen auszutreiben. Auch ist schon vor geschlagen worden, das Kochgut mehrmals unter Dampfdruck zu setzen und den Druck wieder plötzlich abzulassen. Dieses Verfahren eignet sich indessen nicht gut für den kontinuierlichen Betrieb und ist ausserdem mit hohen Dampfkosten verbunden. Im weiteren wurde auch schon versucht, den ganzen Zell stoffkocher zu evakuieren und die faserhaltigen Stoffe anschliessend mit Kochflüssigkeit zu durch tränken.
Die Erfindung bezweckt, den ganzen Aufschluss- prozess zu vereinfachen. Beim vorliegenden Verfah ren zum Aufschliessen von faserhaltigen pflanzlichen Stoffen zu Zellstoff oder Halbzellstoff in einem Koch gefäss wird dieses Ziel erfindungsgemäss dadurch er reicht, dass die faserhaltigen Stoffe ausserhalb des Kochgefässes in einem Bad von Aufschlussflüssigkeit durchtränkt, nach Herausnahme aus diesem Bad in den Kochraum gebracht und darin ohne weitere Auf schlussflüssigkeit unter Zufuhr von Heizdampf aufge schlossen werden. Die faserhaltigen Stoffe werden somit in der Dampfphase aufgeschlossen, nachdem die zum Aufschluss nötige Flüssigkeit in das Fasergut ein gebracht wurde.
Das Verfahren hat den Vorteil, dass es möglich ist, mit kleinsten Kocheraggregaten auszukommen. Ausserdem ergibt sich eine Dampfersparnis und eine wesentliche Verkürzung der Kochzeit gegenüber den vorbekannten Verfahren. Die Bedienung ist sehr ein- fach. Es wird eine hohe Ausbeute des Kochgutes erreicht, und es können hohe Festigkeitswerte für die mit den aufgeschlossenen Faserstoffen erzeugten Pa piere erzielt werden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens vereinfacht dargestellt, anhand welcher auch das Verfahren beispielsweise erläutert wird.
Für das Aufschliessen der faserhaltigen Stoffe ist ein vertikales Kochgefäss 1 vorgesehen. Bevor die aufzuschliessenden faserhaltigen Stoffe in den Koch raum gebracht werden, werden sie ausserhalb des Kochgefässes in einem Bad von Aufschlussflüssigkeit durchtränkt. Für die Durchtränkung wird zweck mässig eine Einrichtung verwendet, wie sie im Schweiz. Patent Nr.335936 beschrieben ist.
Nachdem die Luft in dieser Vorrichtung durch Evakuieren aus dem Fasergut ausgetrieben wurde, befinden sich die faser- haltigen Stoffe in einem mit Durchtränkungsflüssig- keit angefüllten, offenen Behälter 2. Sie werden von dort durch ein Förderband 3 ausgetragen, wobei sie nur die von ihnen aufgesogene und die an ihnen an haftende Aufschlussflüssigkeit mit sich nehmen, und gelangen sodann in einen am obern Ende des Koch gefässes 1 angebrachten Trichter 4. Von diesem Trichter aus wird das Fasergut durch einen Dreh schieber 5, welcher durch einen Motor 6 angetrieben wird, in den Kochraum geschleust.
Die in den Kochraum gelangenden Stoffe ent halten hierbei nur die Aufschlussflüssigkeit, welche nach der Durchtränkung in und an ihnen haften bleibt, und auch im Kochraum ist kein Flüssigkeitsbad vor gesehen, in welches die aufzuschliessenden Stoffe ein tauchen würden. Das Kochen erfolgt durch Heiz- dampf, welcher durch eine Leitung 7 über ein Ven til 8 in das Kochgefäss 1 eingeführt wird. Zum Austragen des fertig gekochten Gutes aus dem Kochgefäss 1 ist an dessen unterem Ende eine Austragschnecke 9 vorgesehen, welche durch einen Motor 10 angetrieben wird.
Das von der Schnecke geförderte Gut verlässt das Kochgefäss durch eine Öffnung 11 mittels eines durch einen Motor 12 an getriebenen Austragsrührwerks 13.
Bei kontinuierlichem Betrieb ist die Zufuhr des Kochgutes bzw. die Förderung der Austragschnecke 9 so zu regulieren, dass das Kochgefäss ständig bis zu einer bestimmten Höhe mit dem durchtränkten Fasergut angefüllt ist, um so eine für den Kochpro zess hinreichende Durchlaufzeit des Gutes durch das Kochgefäss zu erhalten. Die im Gefäss 2 enthaltene Aufschlussflüssigkeit muss natürlich die für das Auf schliessen erforderlichen Chemikalien in solcher Kon zentration enthalten, dass die bei der Durchtränkung aufgenommene Flüssigkeit für die Durchführung des Aufschlussprozesses genügt.
Es wird zweckmässig so- wohl das Durchtränken der faserhaltigen Stoffe mit Aufschlussflüssigkeit wie auch das Kochen in einem kontinuierlichen Vorgang durchgeführt.